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Norris von Schirach

Beutezeit

Roman

(2)
eBook epub
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»Wer Russland heute verstehen will, sollte Norris von Schirach lesen.« Viktor Jerofejew - Nach dem hochgelobten Debütroman »Blasse Helden« der zweite Roman des Autors

Als Wladimir Putin im Januar 2000 Staatspräsident wird, verlässt der reich gewordene Rohstoffhändler Anton fluchtartig Moskau. Hinter ihm liegen acht atemraubende Jahre im postsowjetischen Raubtier-Kapitalismus, vor ihm gähnende Langeweile im gutsituierten Milieu New Yorks. Doch auch mit vierzig ist Anton noch immer ein unverbesserlicher Romantiker auf der Suche nach dem nächsten Kick. Da macht ihm ein Headhunter ein verlockendes Angebot. Anton soll im an Bodenschätzen so reichen Kasachstan mit Geld aus anonymen Quellen einen Stahlkonzern aufbauen. Der Deutsche lässt sich auf das Abenteuer ein und muss schmerzhaft erfahren, wie lokale Clans und unersättliche Eliten ihre nach dem Fall der Sowjetunion zusammengeraffte Beute skrupellos verteidigen. Trotzdem findet Anton Verbündete und schließt einen folgenschweren Pakt.

„Beutezeit“ ist ein beeindruckend aktueller Roman über eine postsowjetische Gesellschaft, die im Sumpf aus Korruption und Terror versinkt. Durch die Brille seines Helden Anton erzählt von Schirach, wie in einer landschaftlich überwältigend schönen Nation Zentralasiens die globalen Auseinandersetzungen zwischen Russland, China und dem Westen um Bodenschätze, Macht und Einfluss mit den härtesten Bandagen ausgetragen werden – und wie der Einzelne dabei zerrieben wird, sollte er den kommerziellen Codes der neuen Epoche nicht folgen.

»Die realitätsgesättigte, intime Schilderung der Welt von Millionären und skrupellosen Unternehmern macht seinen flott geschriebenen Roman zu einer spannenden Lektüre.«

BR Bayern2 „Diwan“, Jochen Rack (09. October 2022)

eBook epub (epub), ca. 352 Seiten (Printausgabe)
ISBN: 978-3-641-25494-0
Erschienen am  14. September 2022
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Rautierkapitalismus und Korruption

Von: EvaKrafczyk

13.10.2022

Anton ist ein Feingeist, guter Musik und schönen Frauen zugetan, ein Bewunderer der Callas und um die Jahrtausendwende als Rohstoffhändler in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion unterwegs. Zwischengestrandet in New York ist der deutsche Anfangvierziger auf der Suche nach einer neuen Aufgabe und landet so in Kasachstan, oder, wie er es noch ganz aus Moskauer Sicht sieht, an der Peripherie. Er soll für ein amerikanisches Konsortium ein Stahlwerk aufbauen - doch die Suche vin Kunden, Mitarbeitern und Rohstoffen ist denn doch ganz anders als im Westen. Anton ist dank seiner Erfahrungen im Russland der Jelzin-Ära abgehärtet für die neue Aufgabe, doch Kasachstan stellt sich dann in Norris von Schirachs Roman "Beutezeit" als noch einmal ganz anderer Kaliber heraus. Raubtierkapitalismus im Wilden Osten, so könnte man Anons Erlebnisse in einem Satz beschreiben. Es geht um Fressen oder Gefressen werden, in einigen der dramatischeren Auseinandersetzung um Posten, Macht und Stahl auch buchstäblich um Freiheit und Leben. Von Schirach hat selbst als Rohstoffhändler in Moskau und Kasachstan gelebt, man kann also davon ausgehen, dass der Roman die eine oder andere Eigenerfahrung enthält. Die Atmosphäre jener Aufbruchjahre, in denen die Verbindungen zwischen Politik und Wirtschaft, Organisierter Kriminalität und alten Geheimdienstseilschaften eher fluide waren (und mal ganz ehrlich - sind sie es nicht immer nocht?) ist klar spürbar beim Lesen. Ja, so waren sie, die postsowjetischen Hotels mit den Prostituierten in der Lobby, den Statussymbolen, die immer ein bißchen over the top waren, dazwischen die Tristesse der Plattenwohnblöcke und eine Aufbruchsstimmung, in derr alles möglich schien und gegen entsprechende Schmiergelder auch möglich gemacht wurde. Anton will so gut wie möglich sauber bleiben, was bei den schönen Frauen in seinem Leben als verrückte Marotte angesehen wird. Gelegenheits-Geliebte Alisha kennt sich im Machtapparat aus, die Chinesin Xenia will möglichst schnell mit Stahlhandel Mehrfahcmillionärin werden und ist in ihrem Ehrgeiz und ihrer Skrupellosigkeit ziemlich einschüchternd. Lediglich Mira, eine Rechtsanwältin, kämpft noch für das Gute oder wenigstens für das Überleben der Schneeleoparden im Kaukasus. Alte Kader, neue Player, der Aufstieg Chinas, eine Gesellschaft mitten in Absurdistan - von Schirach führt seine Leser in eine Welt des Aufbruchs, in der die Karten neu verteilt werden und jeder das Beste für sich herausholen will. Keine Welt für Feingeister jedenfalls. "Wir konnten hier nur scheitern", philosophiert Anton in einer schweren Krise, dieses Scheitern allerdings ist dann so grandios und episch wie eine Wagner-Oper, die der Musikfreund Anton so liebt. Die Beschreibungen des wilden Ostens dürften bei allen, die diese Zeit erlebt haben, ob nun in den GUS-Staaten oder sonstwo auf der östlichen Seite des einstigen Eisernen Vorhangs, nostalgische Gefühle beim Lesen wecken, wenn auch nicht unbedingt Sehnsucht. Daneben zeigt von Schirach die Fettnäpfchen und Herausforderungen auf, vor denen Anton und andere Expats im multiethnischem Kosmos der ehemaligen Sowjetunion stehen, mit den besonderen Sensibilitäten und Konfliktlinien zwischen Russen, Kasachen, Tschetschenen und anderen. "Beutezeit" ist spannend, unterhaltsam und informativ. Wer auf literarische Weise die Annäherung an die postsowjetische Gesellschaft sucht, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

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Gut recherchiert, spannend erzählt

Von: Britta

06.10.2022

ch habe dieses Buch für meine Leseliste ausgewählt, weil ich mir erhoffte, damit ein besseres Verständnis für die Situation in Russland mit Putin zu bekommen. Der Roman spielt in Kasachstan und man erfährt tatsächlich viel Wissenswertes über die Kultur und die Lebens- und Denkweise der Menschen dort. Russland, China und der Westen spielen darin auch eine Rolle. Meine Hoffnung hat sich erfüllt und ich kann dieses Buch jedem, dem diese Thematik interessiert, wärmstens empfehlen. Ein Schwarz-Weiß Denken wird damit aber nicht befriedigt. Viel mehr taucht man ein in die „Grauschattierungen“ eines Staats und bekommt, trotz der vielen Fragen, die einen danach immer noch beschäftigen, doch einen guten Einblick in eine uns völlig fremde Welt. Nach dem Lesen dieses Romans ist man einfach nur froh, in einer westlichen Demokratie wie Österreich zu leben. Die gesellschaftlichen und politischen Probleme bei uns wirken im Vergleich nämlich wie Lappalien. „Der Westen war mit Fehlern behaftet, aber grundsätzlich lebenswert. Es herrschte dort ein ständiger Wettbewerb um die besten Ideen, wie die Zukunft zu gestalten sei. Der Osten hingegen war ein zeitlos-unverrückbarer Bleiquader im Niemandsland parolengegerbter Kader, die in Anzügen steckten, deren Stoff an Jugendherbergsdecken erinnerte.“ Auch meinen Vater hat dieser Roman sehr beeindruckt, und das erwähne ich deshalb, weil er ein sehr kritischer Leser ist. „Blasse Helden“, den ersten Band der Trilogie, habe ich noch nicht gelesen, werde das aber nachholen. Volle Punktzahl für einen wirklich gut recherchierten, spannend erzählten, Horizont erweiternden und sehr informativen Roman!

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Vita

Norris von Schirach, 1963 in München geboren, arbeitete nach Abitur und kaufmännischer Ausbildung in London und New York. Nach dem Studium lebte er von 1993 bis 2003 in Moskau. Dort erlebte er Euphorie und Frustration der Jelzin-Jahre, als sich die Grenze zwischen organisierter Kriminalität und staatlichen Institutionen auflöste, während große Teile der Bevölkerung verarmten. Norris von Schirach hat einen Sohn und lebt nach längeren Aufenthalten in Kasachstan und Australien heute in Rumänien. 2018 erschien sein erster Roman „Blasse Helden“, zunächst unter dem Pseudonym Arthur Isarin.

Zum Autor

Videos

Pressestimmen

»Es ist vor allem diese subtile Kritik am Westen, wofür Norris von Schirachs „Beutezeit“ die Lektüre lohnt.«

»In seinem Roman 'Beutezeit' schaut Norris von Schirach mitten hinein in das gefährliche Wechselspiel der Befindlich- und Begehrlichkeiten im damals noch jungen Staat Kasachstan. Ein Buch, das Gänsehaut verursacht, vor allem wenn man von Schirach glaubt, dass nur wenig darin erfunden ist.«

ORF Ö1 Mittagsjournal (19. September 2022)

»Liest sich ein wenig wie 007 auf Dostojewski«

SWR 1 "Leute", Nicole Köster (14. September 2022)

„Beutezeit“ schildert den gnadenlosen Kampf Chinas, Russlands und des Westens um die Rohstoffe in Zentralasien, einer gesetzlosen Region, in der gewalttätige Kleptokraten ihre Beute bis aufs Blut verteidigen. Lesenswert!

Münchner Merkur, Dominique Salcher (31. October 2022)

»Dieser Mix aus kasachischer Kleptokraten-Szenerie, kombiniert mit Thriller-Episoden aus dem Gangster-Milieu und dem Eintauchen in Dimensionen einer extremen Zocker-Mentalität ist jedenfalls ebenso einmalig wie hochkarätig.«

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