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Leïla Slimani

Dann schlaf auch du

Roman

Taschenbuch
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Sie wollen das perfekte Paar sein, Kinder und Beruf unter einen Hut bringen, alles irgendwie richtig machen. Und sie finden die ideale Nanny, die ihnen das alles erst möglich macht. Doch wie gut kann man einen fremden Menschen kennen? Und wie sehr kann man ihm vertrauen?

Sie haben Glück gehabt, denken sich Myriam und Paul, als sie Louise einstellen - eine Nanny wie aus dem Bilderbuch, die auf ihre beiden kleinen Kinder aufpasst, in der schönen Pariser Altbauwohnung im 10. Arrondissement. Sie ahnen nichts von den Abgründen und von der Verletzlichkeit der Frau, der sie das Kostbarste anvertrauen. Von der tiefen Einsamkeit, in der sich Louise zu verlieren droht. Bis eines Tages die Tragödie über die kleine Familie hereinbricht. Ebenso unaufhaltsam wie schrecklich.

»Es ist klar, es ist schmerzhaft, es ist großartig.«

Annabelle Hirsch / Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Aus dem Französischen von Amelie Thoma
Originaltitel: Chanson douce
Originalverlag: Luchterhand HC
Taschenbuch, Broschur, 224 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-71742-2
Erschienen am  08. October 2018
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Tragödie einer Nanny

Von: schillerbuch

11.03.2022

“Das Baby ist tot. Wenige Sekunden haben genügt” Mit diesem Paukenschlag beginnt der Roman, der sich um den Mord an zwei Kindern dreht, begangen von ihrer Nanny Louise. Auf den ersten 4 Seiten wird beschrieben, was die Mutter der Kinder und die Polizei vorfanden – nicht im Detail, aber so, daß man das Entsetzen aller Beteiligten spüren kann. Louise’s Versuch, sich die Pulsadern aufzuschneiden ist misslungen, sie liegt im Koma, aus dem sie bis zum Ende des Buches nicht erwachen wird. Auf den folgenden gut 280 Seiten geht Leïla Slimani der Frage nach, was da eigentlich passiert ist, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte. Sie erzählt von Myriam und Paul, den jungen Eltern, die nicht nur Eltern sein wollen, sondern auch ihren beruflichen Ehrgeiz haben. Paul arbeitet in der Musikszene und Myriam hat erfolgreich ein Jurastudium absolviert, das sie kurz vor der Geburt der Tochter abgeschlossen hat. Als sie kurz nach der Geburt von Mila wieder schwanger wird freuen sich beide, aber nach einigen Monaten wird Myriam klar, daß das Leben als Mutter sie nicht ausfüllt. Sie wird immer unzufriedener und als sie das Angebot eines Komilitonen bekommt, in dessen Anwaltskanzlei einzusteigen sagt sie zu und eine Nanny wird gesucht. Papiere muss sie haben, darf keine eigenen Kinder haben (davor haben Freundinnen sie dringend gewarnt) und sie soll auch keine Maghrebinerin wie sie sein – sie befürchtet eine “Solidarität unter Migranten, die ihr schon immer suspekt war”. Louise ist die perfekte Nanny – die Kinder lieben sie auf den ersten Blick, in wenigen Tagen hat sie die Wohnung in Ordnung gebracht, näht Knöpfe an, kocht – kurz, sie wird für die Familie unentbehrlich. Je unentbehrlicher Louise für die Familie wird, desto größer wird ihre Macht, ohne das Paul und Myriam das zunächst registrieren. Sie nehmen die Nanny sogar mit in den Familienurlaub, so bleibt ihnen doch mehr Zeit für sich. Sie widmen sich intensiv ihrer Karriere, wissen sie ihre Kinder doch in vermeintlich guten Händen. Aber wissen tun sie eigentlich nichts über Luise, außer daß ihr Mann verstorben ist und ihre Tochter schon lange aus dem Haus. Sie spüren nicht die Einsamkeit ihrer Nanny, wissen nichts von den drückenden Schulden oder dem ärmlichen Apartment in dem sie haust, merken nicht, wie sie immer mehr abdriftet in Angst und Wahn. Als Leser:innen erfahren wir von den Geschehnissen vor allem aus Myriams und Louise’s Perspektive, eingeschoben sind kurze Kapitel, in denen wir von Louises Mann, Tochter und einem ehemaligen Schützling erfahren. Leïla Slimani erzeugt eine Spannung, die sich langsam steigert: Louise wird nicht nur uns Leser:innen, sondern auch Myriam immer unheimlicher. Aber sie wehrt sich nicht und wagt es nicht, Grenzen zu ziehen, zu bequem ist das Leben geworden und zu wichtig ist ihr der Beruf. Gleichzeitig liebt sie ihre Kinder sehr und hält die inneren Konflikte nur schwer aus, Paul ist ihr dabei keine Unterstützung. Wie die Autorin diese Geschichte erzählt fand ich großartig. In diesem Roman verbirgt sich eine scharfe Gesellschaftskritik: Da geben Eltern ihre Kinder in die Obhut von Frauen, über die sie eigentlich nichts wissen und auch nichts wissen wollen. Weder Paul noch Myriam fragen Louise nach ihrem Leben oder interessieren sich dafür, wo und wie sie lebt, wenn sie nicht bei ihnen ist. Dass sich Louise auch in ihrer Wohnung einnistet, dort duscht, weil ihre Dusche verschimmelt ist, ihr eigenes Handtuch an einem unauffälligen Platz ablegt, das bekommen sie gar nicht mit. Gleichzeitig übergeben sie aber ihr die Verantwortung über die Erziehung ihrer Kinder. Diesen Widerspruch konnte ich nur schwer aushalten. Dabei finde ich den Wunsch von Myriam (und anderer Frauen) nach einem erfüllten Familien- UND Berufsleben ebenso berechtigt. Für die Nannys sind die Stellen lebensnotwendig, sie sind eine Zeitlang unentbehrlich bis die Kinder in die Schule kommen. Dann müssen sie sich eine neue Familie suchen und das Herz der Kinder gewinnen, während sie langsam aus dem Gedächtnis der Kinder verschwinden, für die sie eine Zeitlang die wichtigste Bezugsperson waren. Louise kommt mit dieser Situation immer weniger zurecht. Im Kreis der anderen Nannys, die sich regelmäßig auf dem Spielplatz treffen und die fast alle aus Afrika stammen, ist sie als Weiße eine große Ausnahme. Die Distanz, die sie zu ihnen hält, nehmen sie ebenso hin wie die Tatsache, daß sie sich nie an den Gesprächen über die jeweiligen Dienstherren beteiligt. Wenige Sätze genügen Leïla Slimani, um den Kosmos dieser Frauen sichtbar zu machen. Eines der dem Roman vorangestellten Mottos ist von Rudyard Kipling und drückt genau das aus: “….Ihr kam nie in den Sinn, daß Miss Vezzis ein eigenes Leben und eigene Angelegenheiten hatte, um die sie sich sorgte, und dass diese Dinge für Miss Vezzis das Wichtigste auf der Welt waren.” Also hat sich eigentlich in den letzten 100 Jahren wenig geändert. Fazit: Keine leichte Lektüre, mich hat sie stellenweise bedrückt. Trotzdem habe ich das Buch mit Spannung, Anteilnahme und großem Gewinn gelesen und es bietet reichlich Stoff zum Nachdenken und zur Diskussion!

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Lëila Slimani „Dann schlaf auch du“

Von: Was Silke liest

11.03.2019

Paris, 10. Arrondissement: Myriam und Paul, ein absolutes Traumpaar, führen ein scheinbar perfektes Leben mit ihren Kindern Mila und Adam. Die junge Mutter, als Hausfrau zwar überfordert, aber dennoch nicht ausgelastet, beschließt ins Arbeitsleben zurückzukehren. Nach langer Suche wird die 40-jährige Louise als Kindermädchen eingestellt. Sie scheint ein echter Glücksgriff zu sein: Die Kinder lieben sie und für die Eltern wird sie unentbehrlich. Niemand merkt, wie Louise im Leben dieser kleinen Familie die Kontrolle übernimmt und die Katastrophe ihren Lauf nimmt… Lëila Slimani verwendet in ihrem Thriller ein seltenes Stilmittel: Sie beginnt mit dem schrecklichen Ende der Geschichte und erweist sich als grandiose Erzählerin, da es trotzdem gelingt den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten. Auch die gesellschaftspolitischen Probleme der Klassenunterschiede zwischen den schicken Pariser „bourgeoise Bohemiens“, kurz Bobos genannt, und ihren sozial eher benachteiligten Mitbürgern lässt die französisch-marokkanische Schriftstellerin gekonnt einfließen. Eins ist jedenfalls klar: Nach dieser Lektüre kann man (erstmal) keinem Kindermädchen mehr vertrauen. Gründe für diese entsetzliche Tat werden nicht genannt. Betrachtet man allerdings die schwierigen Lebensumstände von Louise, die zudem noch in schrecklicher Einsamkeit lebt, ertappt man sich sogar dabei, einen Hauch Mitgefühl zu verspüren. Die Erzählweise dieser Geschichte hat mich total gefesselt. Die Art und Weise, wie sich die offensichtlich perfekte Nanny in perfidester Manier in das Leben der Massés drängt und sich zum Teil der Familie macht, hat mir kalte Schauer über den Rücken gejagt. Ein außergewöhnliches und zutiefst erschütterndes Buch, das vollkommen zu Recht mit dem Prix Goncourt 2016 ausgezeichnet wurde! Gänsehautliteratur!

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Vita

Leïla Slimani gilt als die aufregendste literarische Stimme Frankreichs. Die französisch-marokkanische Schriftstellerin und Journalistin wurde 1981 in Rabat geboren und kam mit 17 Jahren nach Paris, wo sie an der renommierten Universität Sciences Po studierte. »Dann schlaf auch du« wurde 2016 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet und erscheint in 42 Sprachen. Ihr ebenfalls preisgekrönter Debütroman »All das zu verlieren« wird im Frühjahr 2018 auf Deutsch vorliegen. Zuletzt erschien von ihr bei btb der Band "Sex und Lügen" - Gespräche mit Frauen aus der islamischen Welt. Staatspräsident Emmanuel Macron ernannte Leïla Slimani Ende 2017 zur persönlichen Beauftragten zur Pflege des französischen Sprachraums. Sie lebt mit ihrer Familie in Paris.

Zur Autorin

Amelie Thoma

Amelie Thoma übersetzt Literatur aus dem Französischen, u. a. Texte von Marc Levy, Joël Dicker, Françoise Sagan und Simone de Beauvoir.

Zur Übersetzerin

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Pressestimmen

»Es ist ein tolles Buch, es ist fantastisch geschrieben!«

Barbara Vinken / 3sat Buchzeit

»Eine grandiose Erzählerin.«

ELLE

»Ein Wechselbad der Gefühle, beklemmend zu lesen, aber immer so dosiert in der Zuspitzung, dass man weiterlesen will, weiterlesen muss.«

Christine Westermann

»Man will einfach wissen, wie das Unfassbare geschehen konnte.«

Tilman Krause, Die Welt

»Wie heiß und kalt duschen.«

Annabelle Hirsch, FAS

»Virtuos inszeniert Leïla Slimani die unselige Verflechtung von unstillbaren Begierden und sozialer Not. Ein Roman von umwerfender Ambivalenz.«

Meike Feßmann, Süddeutsche Zeitung

»Ein Buch, wie man es lange nicht mehr gelesen hat: mitreißend, schockierend, berührend, geschrieben mit psychologischem Feingefühl und menschlichem Gespür.«

Michael Kluger / Frankfurter Neue Presse

»Meisterlich komponiert Leïla Slimani aus der Banalität unseres müden Durchwurschtelns ein Drama von existenzieller Wucht.«

Alexander Solloch, Frankfurt Neue Presse

»Leïla Slimanis Buch ist einfach gut.«

Annabelle Hirsch / Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

»Leïla Slimani erzählt - sehr klar und konzentriert - eine universell gültige Geschichte, ein Drama im Grunde.«

Ulrich Noller / WDR Cosmo

»Ein großartiger Roman. In ihrem Lied gibt es bis zum Ende keine falsche Note, nichts an dieser doch eher unglaublichen Geschichte wirkt ausgedacht.«

Annabelle Hirsch, Frankfurt Allgemeine Sonntagszeitung

»Grandios … Man kann dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen.«

Taher Ben Jelloun, Le Point

»Ein psychologischer Thriller, der einen frösteln lässt, über das Muttersein und die Entfremdung in Zeiten der Emanzipation. Großartig geschrieben.«

LIRE

»In meisterhaft beiläufigen Details beleuchtet Slimani die gemeinsame Höllenfahrt von Chefin und Nanny.«

Sonja Eismann / Missy Magazine

»Leïla Slimani gelingt es, das Menschliche im Abgründigen zu beschreiben.«

PAGE

“Leila Slimani zeigt unsere Gesellschaft mit all ihren Widersprüchen.”

Le Monde

»Bis dato war der Thriller ein klar umrissenes Genre. Bei Slimani wird er zu einer erstklassigen Kunstform.«

Le Parisien

»Eine Autorin, die etwas wagt.«

Paris Match

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