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Zen im Alltag

Nur im Zen-Kloster lässt sich’s richtig meditieren?

Nein. Der Weg des Zen ist in jedem Augenblick möglich – beim Essenkochen ebenso wie auf dem Meditationskissen.

»Wenn wir unseren Vorstellungen und Gedanken nachhängen, träumen wir. Wir bekommen das Leben nur unbewusst wie im Schlaf mit. Komm in den Augenblick, sei wach, lebe das Hier und Jetzt! Jeder Augenblick, den wir bewusst wahrnehmen, ist wie ein Aufschütteln der Betten.« Zenlehrerin Doris Zölls

Achtsamkeit auf Alltagsbeinen

Jeden Moment aufwachen, die Betten ausschütteln, immer und immer wieder das Hier und Jetzt leben. Im Atem der Atem sein, im Schritt der Schritt, im Essen das Essen. In jedem Augenblick sich seiner selbst bewusst zu sein, sich als Gold zu erkennen – das ist Zen.

Übung: Nur Schauen

Schauen Sie bewusst etwas an und versuchen Sie nur zu schauen, ohne das, was Sie anschauen, zu benennen oder zu kommentieren, einfach nur schauen. Oder lauschen Sie auf Geräusche, ohne sie zu benennen. Nur lauschen.
Schauen oder lauschen, ohne zu unterscheiden, heißt, die Objekte nicht zu bewerten und sie mit anderen zu vergleichen.

Übung: Tür öffnen

Nehmen Sie eine Tätigkeit, die sich während des Tages oft wiederholt (wie zum Beispiel eine Tür öffnen). Öffnen Sie jede Tür ganz bewusst und schließen Sie sie ganz bewusst. Sie können dabei auch innerlich »Jetzt« sagen, um sich des Augenblicks bewusst zu sein. Wenn es keine Tür mehr gibt, die Sie unbewusst auf- und zumachen, wählen Sie eine neue Tätigkeit, die Sie häufig ausführen. Üben Sie in gleicher Weise wie mit der Tür. Wenn diese Tätigkeit stets bewusst vollzogen werden kann, nehmen Sie sich die nächste Tätigkeit vor. Reihen Sie Tätigkeit an Tätigkeit. Ihr Alltag wird wie selbstverständlich zum Augenblick.

Übung: Keiner sieht mich

Stellen Sie sich bei einer Warteschlange ganz am Ende an und spüren Sie, ob dies für Sie wirklich dasselbe ist, wie vorn zu stehen. Lassen Sie auch immer wieder jemanden vor. Entfalten Sie in sich die Gelassenheit, dass sich hinten anzustellen nicht anders ist als vorn zu stehen. Probieren Sie es dort, wo es Ihnen am schwersten fällt. Manchem fällt es schwer, vorne zu stehen, dann ist es gut, sich nach vorn zu drängen. Kommen Sie in das Erleben, einfach zu stehen. Achten Sie jedoch darauf: Gelassenheit im Zen ist Zulassen dessen, was ist, und nicht sich einen Panzer anlegen, damit nichts mehr an einen herankommt, das einen aus der Ruhe bringen könnte.