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Special zum Hörbuch

Werkstattgespräch über Bruce Springsteen – mit Thees Uhlmann und Lektor Markus Naegele

Habt ihr in der Biografie Parallelen zum eigenen Leben entdeckt?

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Thees:
Das ist ja, als würde man einen Novizen fragen, ob man irgendwelche Ähnlichkeiten mit Gott in seinem eigenen Leben sieht … das ist natürlich schwierig zu beantworten.
Was mir an der Biografie gut gefällt, was ich aber auch an Punk am allermeisten liebe, ist diese Selbstermächtigung, also dass jemand eine fixe Idee hat und das einfach gnadenlos durchzieht.
Das war bei mir ähnlich, ich komme quasi aus dem deutschen New Jersey, aus der Gegend rund um Cuxhaven. Dort war natürlich auch nicht groß jemand gefragt, der anfängt, seine komischen Krachsongs zu spielen. Aber dass man einfach eine fixe Idee für sein Leben hat und dann irgendwann zu seinen Eltern geht und sagt: „Ich möchte kein Lehrer werden, sondern ich werde jetzt Rockstar“ - das ist schon lustigerweise ein bisschen ähnlich. Und dieses stundenlang Gitarre spielen und man aus Rücksicht keinen Verstärker anmacht, weil man die Eltern nicht stören will und so was. Ein paar Spitzen, wo man denkt: „Ach, bei dem ist es genauso gewesen“, das gibt´s schon. Das ist natürlich schön, wenn es im Hirn so knistert, wenn man sie liest und sich denkt: „Ach ja, bei mir auch.


Markus:
Also Parallelen ... das Einzige, was am ehesten danach geht, ist diese Besessenheit. Ich habe, glaube ich, angefangen mit Fußball-Tabellen, die akribisch zu pflegen und auswendig zu lernen, Spielminuten und wann Tore gefallen sind. Und ich habe kleine Matchbox-Autos gesammelt wie ein Weltmeister und Comic-Hefte - und irgendwann Platten.
Das gefällt mir an ihm, dieses bis hin zum Quasi-Diktator sein in seiner Band, und dass er auch keinen neben sich auf dem Level hat. Er muss das so machen, wie er das macht, sonst geht das nicht. Parallele zu meinem Leben ist jetzt ein bisschen übertrieben, aber ja, diese Kontrolle haben, das kann ich schon nachvollziehen, weil zu viele Leute den Brei verderben. Das zieht sich auch durch das Buch durch.
Ich kenn das heute in der Arbeit: Kompromisse eingehen – das fällt mir sehr schwer, muss man machen.
Und er macht das auch sehr, sehr ungern bis gar nicht.

GENRE