Themen und Debatten des neuen Feminismus
Was ist der neue Feminismus und warum spielt er gerade heute eine so große Rolle? Zwei denkwürdige Entwicklungen rücken den neuen Feminismus in den Fokus:
Zum einen prangern viele Soziolog*innen einen so genannten Corona-Rollback an und meinen damit eine Retraditionalisierung der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau als Folge der Pandemie. Sie sagen, die Ungleichheit der Geschlechter sei durch die Corona-Krise weiter zementiert worden. Denn während sich Männer weiterhin auf ihren Job konzentrieren konnten, blieb die Last der Care Arbeit, z.B. in Form von Kinderbetreuung oder Homeschooling, in vielen Familien an den Frauen hängen.
Eine weiteren Aufschrei verursachte der offenkundige Sexismus, mit dem die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, konfrontiert wurde, als beispielsweise direkt nach ihrer Ernennung die Frage aufkam, wie sie dieses Amt denn als zweifache Mutter bewältigen wolle. Nach Meinung vieler zeigte sich am Umgang mit Baerbock während des gesamten Wahlkampfes deutlich, dass das Frauenbild in Deutschland nicht so fortschrittlich ist, wie man es von einem modernen westlichen Land erwarten könnte.
Daneben gibt es viele weitere Themen, die im Zeichen des Feminismus diskutiert werden. Zu nennen wäre da etwa der Gender Pay Gap, der aktuell bei ca. 18 Prozent liegt, die Forderung nach einer Frauenquote in deutschen Chefetagen oder die immer noch schwierige Vereinbarkeit von Job und Familie. Aber auch das Thema Gewalt gegen Frauen oder selbstbestimmte Familienplanung und Schwangerschaftsabbrüche sind Dauerbrenner in der feministischen Debatte.
Unsere Autorinnen finden die Sprache, die nötig ist, um über die Ungleichheit und die kleinen und großen Ungerechtigkeiten zu sprechen, denen Frauen ausgesetzt sind. Auch informieren sie in eingängigen Worten und beeindruckenden Bildern über die Ursprünge des Feminismus und wie er sich im zeitlichen Verlauf entwickelt hat. Sie gehören zu den klügsten, lautesten und provokantesten Stimmen im aktuellen feministischen Diskurs.
Unsere modernen Feministinnen im Schnellüberblick• Jane Gerhard & Dan Tucker - illustrieren die
Geschichte der Frauenbewegung und schenken dabei den
prägenden Feministinnen besondere Aufmerksamkeit.
• Margarete Stokowski & Rebecca Strickson - vermitteln
Wissenswertes über die letzten
150 Jahre Feminismus und erschaffen ein
Handbuch für alle jene, die für ihre
Rechte einstehen.• Scarlett Curtis - fasst in ihrem Buch die
Stimmen vieler
starker Frauen zusammen und wirft damit ein
neues Licht auf den modernen Feminismus.• Caroline Criado-Perez - sagt dem
männlich-dominierten Datendschungel den Kampf an.
• Rebecca Solnit - setzt sich in ihrem Buch für die
Gleichberechtigung von Frauen und Männern ein.
• Roxane Gay - setzt sich für einen
pluralistischen und "unperfekten" Feminismus ein und bezeichnet sich selbst als
Bad Feminist.• Silvia Follmann - zertrümmert in ihrem Werk
gesellschaftliche Erwartungen an Single-Frauen. • Josefine Britz & Iris Schmitt - fordern als Spezialistinnen zum Thema
weibliches Geschlecht mehr Akzeptanz und
weniger Scham.