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SPECIAL zu Tom Segev »Simon Wiesenthal«

BIOGRAFIE EINES AUSSERGEWÖHNLICHEN MANNES

Simon Wiesenthal: Wie wohl nur wenige Namen steht dieser Name für den unerschütterlichen Glauben an Recht und Gerechtigkeit, für ein Leben, das voll und ganz der weltweiten Suche nach den Verantwortlichen für den Holocaust, den Mord an mehr als sechs Millionen Juden, gewidmet war. Jetzt hat der bekannte israelische Historiker und Journalist Tom Segev, fünf Jahre nach Wiesenthals Tod, eine Biographie dieses außergewöhnlichen Mannes geschrieben, deren deutsche Fassung im September bei Siedler erschienen ist.

Befreiung aus Mauthausen

Mit dem Tag seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Mauthausen hatte Simon Wiesenthal es sich zur Lebensaufgabe gemacht, NS-Verbrecher aufzuspüren und vor Gericht zu bringen, eine Aufgabe, der er 60 Jahre seines Lebens widmete und bei der er spektakuläre Erfolge verzeichnen konnte. So machte er Karl Silberbauer, den Mann, der Anne Frank verhaftete, und den Kommandanten des Konzentrationslagers Treblinka, Franz Stangl, ausfindig. Und auch an Adolf Eichmanns Entführung aus Argentinien nach Israel war er mittelbar beteiligt. Gerade Wiesenthals bis dahin unbekannte Rolle bei Eichmanns Entdeckung bildet einen der Schwerpunkte von Segevs Biographie. Doch Tom Segev betreibt keine Heldenverehrung, er zeichnet bei aller Hochachtung vor Wiesenthals Lebensleistung in seinem Porträt vielmehr das Bild einer vielschichtigen Persönlichkeit mit all ihren Brüchen und Widersprüchen.

Recherche in Wiesenthals persönlichen Dokumenten

"In allen meinen Büchern spielt die Frage nach dem Umgang mit dem Holocaust eine Rolle, und natürlich hat auch die Figur Simon Wiesenthal mich schon immer fasziniert. Doch erst als ich mich intensiver mit seiner Biographie beschäftigt habe, ist mir klar geworden, wie dramatisch und fesselnd seine Lebensgeschichte ist“, erklärt Tom Segev im Interview. „Dass ich dabei so viele bisher unbekannte Dinge aufdecken würde, war anfangs gar nicht geplant.“ Doch es war vielleicht unvermeidbar. Denn da es bereits eine Reihe von Autobiographien und Werken gibt, die sich mit Simon Wiesenthal beschäftigen, hat sich Tom Segev sehr erfolgreich auf die Suche nach bislang unveröffentlichten Quellen gemacht. So konnte er unter anderem Dokumente von Geheimdiensten wie Mossad, Bundesverfassungsschutz sowie CIA einsehen und erhielt auch Zugriff auf bislang unter Verschluss gehaltene Dokumente aus dem Kreisky-Archiv. Die langjährige Auseinandersetzung zwischen Wiesenthal und dem österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky bildet dann auch einen weiteren thematischen Schwerpunkt von Segevs Werk.

Noch schwerer dürfte allerdings die Tatsache wiegen, dass Segev Zugang zu Wiesenthals eigener Dokumentensammlung erhielt. „Ich hatte das Glück, als erster und bisher einziger Historiker Zugang zu seinen persönlichen Dokumenten zu bekommen. Wiesenthals privates ‚Archiv‘ ist weder geordnet noch verzeichnet. Hunderttausende von Briefen, Zeitungsausschnitten und Notizen liegen unberührt in seiner kleinen Wiener Wohnung. So als hätte er gestern noch darin gearbeitet“, erinnert sich Segev.

„Eine glänzend geschriebene und spannend erzählte Biographie, die auf der Basis umfangreicher Quellenforschung das faszinierend Leben, die vielschichtige Persönlichkeit sowie die außerordentlichen Verdienste des Simon Wiesenthal erhellt“, schreibt niemand Geringeres als der renommierte Historiker Ian Kershaw. Eine Meinung, der sich zahlreiche Kritiker im In- und Ausland anschlossen.

Autor Jan Witt
mit freundlicher Genehmigung (c) BeNet Gütersloh, 2010

Simon Wiesenthal

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