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Verena Güntner

Power

Roman

(3)
Taschenbuch
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Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020

Kerze ist gerade noch ein Kind. Sie lebt in einem kleinen, von Wald und Feldern umgebenen Dorf, das nur noch wenige Bewohner hat. Eines Tages geht Power verloren, der Hund einer Nachbarin. Die Hitschke ist verzweifelt – seit ihr Mann nicht mehr da ist, lebt sie allein. Kerze macht sich auf die Suche nach Power und verspricht, den Hund zurückzubringen. Koste es, was es wolle. Denn Kerze hält, was sie verspricht. Immer! Sie durchstreift das Dorf und die Felder, tastet sich immer näher an Power heran. Nach und nach schließen die Kinder des Dorfes sich ihr an. Ein ganzes Rudel bildet sich, das bellend und auf allen vieren Powers Fährte aufnimmt. Als klar wird, dass sie ihn nur außerhalb der Dorfgemeinschaft finden können, verlassen die Kinder das Dorf und ziehen in den Wald.

Mit außergewöhnlicher Sprachmacht, Scharfsinn und mit enormem Einfühlungsvermögen erzählt Verena Güntner davon, was mit einer Gemeinschaft geschieht, die den Kontakt zu ihren Kindern verliert. »Power« führt hinein in den Schmerz derer, die zurückbleiben, und zeigt mit großer Kraft, was es braucht, um durchzuhalten, weiterzumachen und Sinn zu finden in einer haltlos gewordenen Welt.


ERSTMALS IM TASCHENBUCH
Originaltitel: Power
Originalverlag: Dumont Verlag, Köln 2020
Taschenbuch, Broschur, 254 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-328-10738-5
Erschienen am  12. July 2021
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Dystopische Gesellschaftsparabel

Von: hertzlese

23.09.2021

Mir ist es noch nie so schwer gefallen, hier was zu einem Buch zu schreiben. Das hat zum einen damit zu tun, dass ich noch nicht mal weiß, ob ich „Power“ richtig cool oder irgendwie „schwierig“ fand. Zum anderen liegt es aber wohl auch daran, dass ich zwar verschiedene Ideen hätte, wie ich die Parabel um die Dorfkinder, die sich in ein Rudel Hunde verwandeln, interpretieren könnte, aber doch das Gefühl habe, mich damit zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Obwohl der Titel ja schon sehr offensiv auf eine Deutungsmöglichkeit in Richtung sozialen Wettkampfs und gesellschaftlicher Dominierung bzw. Unterordnung verweist… Zurück zur Handlung: Power, der Hund der Hitschke, ist entlaufen und Kerze, die elfjährige Nachbarin, verspricht, ihn zu finden. Sowohl die Dorfkinder entwickeln eine total bekloppte Dynamik à la Rousseaus „ein Tier unter Tieren“, parallel ticken auch die Erwachsenen komplett aus, mehr im Sinne von Hobbes‘ „Homo homini lupus est“. Haben die Leser 1651 genauso irritiert vor Leviathan und Behemoth gestanden wie ich heute vor dem Roman von Verena Güntner? Ist das jetzt eine genial abgefahrene politische Dystopie (der Vergleich mit „Herr der Fliegen“ liegt definitiv nahe) oder einfach nur eine abgedrehte, leider unverständliche literarische Abnormität? Ich könnte eine Reclam Lektürehilfe gebrauchen.

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Buch mit Diskussionspotential

Von: Buchwoerter

04.08.2021

Ein völlig verrücktes Buch mit einer einzigartigen Handlung. 🌱 Das Mädchen Kerze verspricht der alten Hitschke ihren entlaufenden Hund namens Power zu finden. Kerze hält immer ihre Versprechen. So begibt sie sich schnell auf ihre akribische Suche. Immer mehr Kinder des Dorfes schließen sich ihr an. Und schon bald verschwinden alle Kinder im angrenzenden Wald. Die hiesigen Dorfbewohner sind völlig verunsichert und möchten nur ihre Kinder zurück. Dieser Roman, nun als Taschenbuch erhältlich, passt in keine Schublade hinein. Es ist eine Mischung aus Märchen und Gesellschaftskritik. Mit Sicherheit ist diese abstruse, aber dennoch geniale Story nicht für jeden/jede etwas. Mir hat die außergewöhnliche Handlung sehr gefallen, auch wenn sie überhaupt nicht realitätsnah ist. Die einzelnen Charaktere wurden sehr stark und eindeutig gezeichnet. Kerze mitsamt ihrer Wildheit und Starrsinnigkeit kann man sich bildlich vorstellen. Auch Hitschke, die unsichere alte Frau, lässt einen in ihre Welt, was durch einen allwissenden Erzähler ermöglicht wird. Das Dorf und seine Bewohner bleiben einem teilweise etwas fern, auch wenn man ihre Beweggründe gut nachvollziehen kann. Insgesamt ist die Handlung eher düster, verwunschen und so ganz ist mir die Gesellschaftskritik zu schwammig. Kerze wächst zwar vaterlos in einem Dorf auf und hat das Gefühl alles alleine schaffen zu müssen. Die Erwachsenen sind sehr mit sich selbst beschäftigt und es gibt keine richtige Gemeinschaft. Trotzdem ist mir die Kernaussage zu vage oder ich habe sie schlicht weg überlesen. Die Kinder „verwildern“, da ihnen nicht genug Aufmerksamkeit nahe gebracht wird. Die Sprache ist in kurzen Sätzen gehalten und oftmals aus kindlicher Perspektive geschildert. 📖 Ein Roman der sich in kein Raster schieben lässt. Irgendwie ist es ein Märchen und dann doch eine Gesellschaftskritik. Ein außergewöhnliches Buch mit viel Diskussionspotential, welches mit Sicherheit nicht jedem zusagt. [4/5]

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Vita

Verena Güntner, 1978 in Ulm geboren, spielte nach ihrem Schauspielstudium viele Jahre am Theater. Ihr Romandebüt »Es bringen« wurde für die Bühne adaptiert und mit dem deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Verena Güntner erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. den Kelag-Preis beim Bachmann-Wettbewerb und das Berliner Senatsstipendium. Ihr zweiter Roman, »Power«, wurde 2020 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und 2021 mit dem Schubart-Literaturförderpreis ausgezeichnet. Verena Güntner lebt in Berlin.

Zur Autorin