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Mithu Sanyal

Identitti

Roman

(3)
Taschenbuch
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»Unbedingt lesen. Wirklich unbedingt lesen. Und wenn Sie das ganze Jahr gar nichts anderes lesen: Dieses Buch lesen!« Gert Scobel, 3sat

Es sind die 2020er Jahre, es ist kompliziert. Und was für ein Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist weiß! Schlimmer geht es nicht. Denn die Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf war eben noch die Übergöttin aller Debatten über Identität – und beschrieb sich als Person of Colour. Als würden Sally Rooney, Beyoncé und Frantz Fanon zusammen »Sex Education« gucken, beginnt damit eine Jagd nach »echter« Zugehörigkeit. Während das Netz Saraswati hetzt und Demos ihre Entlassung fordern, stellt ihre Studentin Nivedita ihr intimste Fragen. Mithu Sanyal schreibt mit beglückender Selbstironie und befreiendem Wissen. Den Schleudergang dieses Romans verlässt niemand, wie er*sie ihn betrat.


Originaltitel: Identitti
Originalverlag: Hanser Verlag
Taschenbuch, Klappenbroschur, 432 Seiten, 12,5 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-77253-7
Erschienen am  15. February 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Identitti

Von: TextArt

05.07.2023

Saraswati, die berühmte Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf und Vorbild in allen Bereichen für ihre Studierende Nivedita, löst einen Skandal aus: Sie ist weiß, beschrieb sich selbst jedoch als POC und hat sich eine neue Identität übergeworfen. Diese Offenbarung wirft Nivedita in eine Identitätskrise. Nachdem sie jahrelang zu Saraswati aufgeblickt hat und ihre Haltung & Meinung in den Fragen um Herkunft, Rassismus und Identität aufgenommen hat, ist sie nun gezwungen alles, was sie dachte über Hautfarben, Herkünfte und Identitäten zu wissen, neu zu überdenken und zu hinterfragen. Und so ging es mir auch. Ein kluges Buch, das die gesellschaftlichen Diskussionen unserer Zeit in ein besonderes und neues Licht stellt. Provozierend und mit sehr viel Humor & Selbstironie. Ich finde es großartig & wichtig. Es fordert unser Selbstverständnis für diese wichtige Themen heraus und gibt uns neue Fragen mit. "Bloß weil Dinge nicht schon immer so waren, sind sie noch keineswegs beliebig. Sobald du einmal eine Entscheidung getroffen hast, verändert sie dich. Wir sind unsere Entscheidungen."

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Geniestreich, anstrengend oder beides?

Von: Verena

03.04.2023

„Identitti“ war seit dem Erscheinen auf meiner Liste mit Büchern, die ich unbedingt lesen möchte. Ich war so oft kurz davor, mir das Hardcover zu kaufen. Jetzt ist es als Taschenbuch erschienen – vielen Dank für das Rezensionsexemplar. Ich habe natürlich viele begeisterte Stimmen gelesen, immer wieder taucht der Roman in meinem Booksta-Feed auf und meine Erwartungshaltung war dementsprechend sehr hoch. Leider konnte es mich nicht wirklich abholen. Identität, Gender, Feminismus, Race, kulturelle Aneignung, Rassismus – die Palette an wichtigen Themen ist groß und ich freute mich, auch eventuell Neues zu lernen. Letztendlich war es weniger der Inhalt als der Stil, der mir das Lesern erschwerte. Ich hatte das Gefühl, ich würde den wohl längsten Twitter-Thread überhaupt lesen – ganz unabhängig davon, das tatsächlich immer wieder Twitter-Threads auftauchen (die Idee und vor allem die Zusammenarbeit mit bekannten Twitter-Größen, die eigens für die Geschichte der Autorin Tweets verfassten & dadurch sozusagen Cameo-Auftritte hatten, fand ich ziemlich genial). Doch den – ich nenne es mal Twitter-Diskurs-Stil – erinnerte mich immer wieder daran, warum ich Twitter nicht mehr nutze: es ist anstrengend; jeglicher Diskurs dreht sich dort irgendwie im Kreis dreht (meist in der eignen Echokammer, ab und an durchbrochen von dem ein oder anderen Troll oder Bot) und wenig zielführend erscheint. War genau diese Abbildung die Intention der Autorin? Weniger ein Antworten geben auf die vielen komplexen Fragen, sondern die Darstellung der Diskursführung? Dann könnte ich den Roman eigentlich auch als genialen Geniestreich bezeichnen. Und immer wieder waren da auch Szenen, die super humorvoll waren; andere regten mich zum Nachdenken an. Doch das ändert nichts daran, dass ich beim Lesen oft den Drang hatte, die App zu schließen, metaphorisch gesprochen, bzw. den Wunsch, dass Nivedita endlich Saraswatis Wohnung verlässt. Grundsätzlich wäre wohl auch wichtig zu erwähnen, dass es hilfreich ist, wenn die Lesenden Bezug zu Kulturwissenschaften haben, da doch recht akademische Konzepte mit Fachterminologie diskutiert werden.

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Vita

Mithu Sanyal wurde 1971 in Düsseldorf geboren und ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin. 2009 erschien ihr Sachbuch »Vulva. Das unsichtbare Geschlecht«, 2016 »Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens«. Ihr erster Roman »Identitti« stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde mit dem Literaturpreis Ruhr und dem Ernst-Bloch-Preis 2021 ausgezeichnet.

Zur Autorin