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Susanne Schröter: Politischer Islam: Stresstest für Deutschland

Susanne Schröter: Politischer Islam. Stresstest für Deutschland

Der politische Islam ist eine Herrschaftsordnung, die einen fundamentalen Gegenentwurf zu Demokratie, Pluralismus und individuellen Freiheitsrechten darstellt. Seine Vertreter streben die Umgestaltung von Staat und Gesellschaft anhand islamischer Normen an. Machtbewusst agieren sie auch in Deutschland, erzeugen eine Vielzahl von Konflikten und setzen unsere Gesellschaft zunehmend einem Stresstest aus.

Die Mehrheit der Deutschen glaubt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Sie verbindet die zweitgrößte Weltreligion vor allem mit dem Terror im Namen eines unbarmherzigen Gottes, der Unterdrückung von Frauen und Minderheiten sowie einer Ablehnung westlicher Werte. Für diese Assoziationen gibt es nachvollziehbare Gründe, die aus dem Erstarken des politischen Islam resultieren. Dieser übt durch machtbewusstes und strategisch geschicktes Agieren seiner Funktionäre großen gesellschaftlichen Einfluss aus und dominiert zunehmend die staatliche Islampolitik sowie den öffentlichen Dialog.

Viele Menschen sind angesichts der Komplexität der gegenwärtigen Situation, des Unvermögens, zwischen einem politischen und anderen Spielarten des Islam zu unterscheiden, sowie vieler sich zuspitzender Probleme überfordert – nicht zuletzt, weil ihnen das Wissen fehlt, um Situationen richtig einzuschätzen und angemessene Handlungsstrategien zu entwickeln. Das betrifft Lehrkräfte, die durch einen komplizierter werdenden Schulalltag navigieren müssen, Sozialarbeiter, die gefährdete Jugendliche begleiten, ehrenamtlich Engagierte, die sich um Geflüchtete kümmern oder an interreligiösen Dialoggruppen beteiligen. Herausgefordert sind auch die Angehörigen der Polizei, die um den Schutz der Bevölkerung vor gewalttätigen Extremisten bemüht sind, die Mitarbeiter von Ämtern und Ministerien, die für die Konzipierung und Umsetzung von Integrationsmaßnahmen verantwortlich zeichnen, die Angestellten von Stiftungen und Fördereinrichtungen, die Projekte finanziell unterstützen, welche einem friedlichen Zusammenleben dienlich sind, die Angehörigen der Justiz, die mit Augenmaß eingreifen müssen, wenn schon einiges schief gegangen ist, und last but not least die Mitglieder politischer Parteien, die die Rahmenbedingungen für unsere pluralistische Gesellschaft erstellen und verantworten.

Das Buch richtet sich an diese Menschen sowie an alle, die sich für den Islam in der gesellschaftlichen Gegenwart interessieren, und ist für eine breite Leserschaft geeignet. Es beschreibt komplexe Sachverhalte in verständlicher Form, liefert Hintergrundwissen und hilft bei der Einordnung muslimischer Vereine, die in kommunalen Dialogforen mitarbeiten, Partner der Bundesländer beim islamischen Religionsunterricht sind und eine Stimme in der „Deutschen Islamkonferenz“ haben.
Susanne Schröter
© ffgi
SUSANNE SCHRÖTER

ist Professorin für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und leitet dort das Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam.

Sie war Principal Investigator am Exzellenzcluster »Herausbildung normativer Ordnungen«, ist Vorstandsmitglied des Deutschen Orient-Instituts, Senatsmitglied der Deutschen Nationalstiftung und Mitglied der Deutschen Islamkonferenz.

Sie forscht schwerpunktmäßig zu den Themen Islamismus und Dschihadismus, progressiver und liberaler Islam, Frauenbewegungen in der islamischen Welt, Flüchtlinge und Integration sowie zu politischen, religiösen und ethnischen Konflikten.


Was bedeutet politischer Islam? Gefahr für Staat und Gesellschaft Leseproben

Politischer Islam

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