Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Samuel Bjørk über seinen neuen Thriller »Federgrab«

7 Fragen an Samuel Bjørk

»Engelskalt« war in vielen Ländern ein großer Bestseller – wie war es, sich danach hinzusetzen und das zweite Buch zu schreiben?
Es war aufregend, wieder bei den Figuren zu sein, aber ich habe auch einen großen Druck verspürt. Nicht nur von der Außenwelt, auch von mir selbst. Ich wusste, dass alle Augen auf dieses neue Buch gerichtet sein würden, und das hat mich anfangs etwas verunsichert. Aber nach einer Weile hat die Geschichte begonnen, sich richtig anzufühlen, und von da an hat es einfach nur noch Spaß gemacht zu schreiben.

Auf was sind Sie bei diesem Buch am meisten stolz?
Ich bin tatsächlich auf viele Dinge stolz. Auf den Plot, die Entfaltung der Charaktere und vielleicht besonders auf ein paar der neuen Personen. Dieser psychisch kranke Mann zum Beispiel, der solche Angst hat, dass er immer einen Fahrradhelm trägt, sogar im Schlaf. Und dieser neue Hacker namens Skunk, von dem ich glaube, dass Mia ihn mehr mag, als sie zugeben will.

Es gibt recht viele grausame Details und beängstigende Szenen in Ihrem Buch – wie fühlen Sie sich, wenn Sie so etwas schreiben?
Mir macht es nichts aus, diese Stellen zu schreiben, weil in meinen Büchern kaum explizite Gewalt vorkommt. Es passiert alles auf einem psychologischen Level, das gefällt mir. Aber ich werde immer sehr traurig, wenn ich emotionale Szenen schreibe. Jedes Mal, wenn Mia das Grab ihrer Schwester besucht oder an ihren Tod denkt, brauche ich danach eine Pause.

Wann und wo schreiben Sie am besten?
Am besten schreibe ich nachts zuhause, wenn der Rest der Welt schläft. Die normale Welt kommt der fiktiven Welt irgendwie immer in die Quere, deswegen kann ich am besten arbeiten, wenn ich alleine bin und mich eine Weile lang niemand stört.

Werden wir in der Zukunft mehr von Mia und Munch hören?
Ja, auf jeden Fall. Ich habe grade letzte Woche mit dem dritten Buch angefangen, und zwischen den Schreibphasen plane ich schon das vierte. Die Geschichten fliegen mir einfach zu, und die Charaktere werden immer interessanter. Im Moment habe ich tatsächlich zu viel Material, deswegen sehe ich gerade kein Ende für diese Serie.

Wie fühlt es sich an, die Nummer eins auf der SPIEGEL-Bestsellerliste gewesen zu sein?
Ich glaube, die Leute verstehen nicht wirklich, wie viel mir das bedeutet hat. Als völlig Unbekannter, aus dem Nichts kommend, all diesen berühmten Autoren den ersten Rang abzulaufen – das war einfach ein unglaubliches Gefühl. Ich weiß nicht, ob die Deutschen sich bewusst sind, wie wichtig diese Liste für den Rest von Europa ist. Als die norwegischen Medien davon Wind bekamen, dass ich es auf den ersten Platz geschafft hatte, sind hier oben alle total ausgeflippt. Ich musste mich sogar eine Zeitlang verstecken.

Haben Sie eine Nachricht an Ihre deutschsprachigen Leser?
Ich möchte einfach allen dafür danken, dass »Engelskalt« ein solcher Erfolg geworden ist. Als Schriftsteller verbringt man die meiste Zeit mit sich allein, und von den Lesern in Europas bedeutendstem literarischen Land so angenommen zu werden, ist einfach unglaublich beflügelnd. Natürlich erwarte ich nicht, mit allem, was ich schreibe, die Nummer eins zu sein – aber wie die deutschsprachigen Leser mich mit meinem ersten Buch willkommen geheißen haben, macht mich einfach sehr stolz und extrem glücklich.