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Bäbel Schäfer: Meine Nachmittage mit Eva.Überleben nach Auschwitz

Special zu Bärbel Schäfer: Meine Nachmittage mit Eva

Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Erfahrungswelten

Eva Szepesi (85 J.) mit Bärbel Schäfer auf der Frankfurter Buchmesse
Bärbel Schäfer gelingt es in ihrem neuen Buch, ihre eigene Lebensgeschichte vor den Erzählungen Evas zu spiegeln und damit die erschütternden Erfahrungen Evas ins Heute zu holen.

Anfang November konnten interessierte Leserinnen und Leser ihre Fragen an Bärbel Schäfer einsenden. Aus den zahlreichen Anfragen haben wir für Sie die fünf häufigsten bzw. spannendsten Fragen an Frau Schäfer weitergeleitet.
Lesen Sie hier ihre Antworten:

Wie haben Sie Eva kennengerlernt und wie kam es zu den regelmäßigen Treffen?

BS: Wir sind uns auf einer Lesung und im Theater begegnet und haben uns befreundet.

Wie viele Treffen gab es mit Eva und wie gestalteten sich diese Termine? Gab es Kaffee und Kuchen?

BS: Kaffee, viel Kaffee, Wasser, Kuchen, ungarisch scharf gewürzter Frischkäse mit Crackern... Ich habe die Anzahl unserer Begegnungen nicht gezählt, sie haben mich aber immer berührt, an Schmerzorte und auf emotionale Reisen geschickt. Wir haben uns im Gegenüber geöffnet, zusammen gelacht und geweint.

In einigen Jahren wird es keine Holocaust Überlebenden mehr geben, die uns persönlich von ihren Schicksalen erzählen können. Wie können wir trotzdem sicherstellen, dass Deutschland seine Geschichte nicht vergisst? Sind Bücher die Lösung? Fängt das Vergessen eventuell schon an, wenn man an die rechten politischen Strömungen denkt, die an Stärke gewinnen?

BS: Das Vergessen beginnt bei jedem, der vergessen hat eine Haltung zu haben. Der vergessen hat laut NEIN zu sagen, wenn er Rassismus, Antisemitismus und Gewalt gegen Minderheiten erlebt. Dafür braucht man Herzenswärme, Empathie und Neugier, ob das Wissen dazu aus Büchern, dem Elternhaus, von Lehrern oder aus dem Sportverein kommt, das ist mir gleich. Es gibt ausreichende Quellen, man muss sie anzapfen und nicht sein Herz vor lauter Angst mit Hass verkapseln.

Wie geht Eva mit der verstärkten Aufmerksamkeit um, die sie durch Ihr neues Buch bekommt?

BS: Ich denke gut. Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und spricht auch in Schulen, sodass sie Aufmerksamkeit kennt. Wir haben jetzt zwei Lesereisen gemeinsam unternommen und die Fahrten dahin sehr genossen.

Hat sich Ihre Sicht auf die Geschichte durch die Gespräche mit Eva stark verändert, oder hat sie sich nur bestärkt in dem was Sie schon wussten?

BS: Natürlich verändert mich die Begegnung mit einem Menschen, der den Endpunkt von Gewalt, der Auschwitz überlebt hat. Das hat mich erneut zu einer Reise in das Innere meiner Familie geschickt und ich frage mich: „Wer waren meine Grosseltern im Krieg? Haben sie weggeschaut, geschwiegen, sind armgestreckt mitgelaufen?" Jede Generation ist verantwortlich für ihr Handeln, mir ist noch einmal deutlich geworden, wie fragil Demokratie ist, und das alles immer und zu jeder Zeit passieren kann.

Liebe Grüße
Bärbel Schäfer

Meine Nachmittage mit Eva

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