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Felicia Otten im Interview zu ihrer Dilogie »Die Landärztin«

Sie suchte ein neues Glück. Sie fand ihre wahre Bestimmung.

Felicia Otten
© Frank Hanewacker, Sedan Sieben
Eine kurze Biografie:
Ich habe katholische Theologie und Philosophie in Würzburg und Frankfurt am Main studiert. Schon während des Studiums habe ich freiberuflich als Journalistin gearbeitet und nach dem Studium eine Ausbildung in der katholischen Presse absolviert. Parallel zum Journalismus habe ich begonnen, meine eigenen, fiktionalen Geschichten zu schreiben und festgestellt, dass es das ist, was ich eigentlich will – fiktional zu erzählen. Seit 2005 bin ich freiberufliche Schriftstellerin. Ich bin verheiratet und lebe mit meinem Mann in Bonn.

Würden Sie uns ein wenig von sich persönlich erzählen – von Ihren Hobbys, Ihrer aktuellen Lebenssituation, Ihrem Traum vom Glück …?
Mein Traum von Glück ist, durch London zu streifen, in Buchläden und anderen schönen kleinen Läden zu stöbern, in den Kensington Gardens spazieren zu gehen und dann in einen hübschen Tearoom einzukehren. Und irgendwann einmal möchte ich auf dem »Coastal Path« wandern, dem Fernwanderweg, der um England, Schottland, Wales und Cornwall herumführt. Ich mag es zu »spielen« – mit Papier, Farben und Stoffen. Ich fertige gerne Collagen an. Und mein Beruf ist insofern mein Hobby, als ich leidenschaftlich gerne Serien schaue. Mit der Präferenz von britischen Serien, wie etwa »Broadchurch«, »Unforgotten«, »Downton Abbey« oder »Doc Martin« (um nur eine kleine Auswahl zu nennen).

Womit kann man Sie wütend machen und richtig auf die Palme bringen?
Ich hasse Rücksichtslosigkeit.

Haben Sie ein Lebensmotto?
Irgendeine Chance tut sich immer auf.

Verraten Sie uns bitte fünf Dinge, die wir noch nicht über Sie wissen:
Mein Mann ist Buchhändler. Ich bin ein großer Großbritannien-Fan und wir veranstalten (wenn nicht gerade »Corona« das Leben bestimmt) zweimal im Jahr einen Afternoon Tea mit Lesung in seinem Laden, für den ich ganz viel backe. Ich liebe schöne Stoffe und ich habe auch selbst mal gewebt.

Beschreiben Sie bitte in wenigen Sätzen, wie ein normaler Tag, an dem Sie an Ihrem Buch schreiben, bei Ihnen aussieht? Haben Sie z.B. bestimmte Rituale, Angewohnheiten, Regeln etc.?
Ich frühstücke zusammen mit meinem Mann. Danach lese ich ausgiebig die Süddeutsche Zeitung. Anschließend setze ich mich an meinen Schreibtisch und mache mir handschriftliche Notizen zu der Szene oder den Szenen, ich im Laufe des Tages schreiben will. Und am späten Vormittag schalte ich dann den Laptop ein und beginne mit dem »eigentlichen« Schreiben.

Wo machen Sie es sich am liebsten mit einem Buch gemütlich? Stellen Sie uns kurz Ihren Lieblings-Leseort vor.
Auf meinem Sofa mit meiner bunten, selbst gehäkelten Granny-Square-Decke.

Was sind Sie für ein Büchermensch? Verraten Sie uns, nach welchen Kriterien Sie Ihr Bücherregal sortieren (nach Farben, Genres, Autoren, oder gar nicht)?
Nach Genres und Autor*innen.

Was ist Ihr liebstes Reiseziel? Wie sieht Ihr schönstes Urlaubsfoto aus, das Sie Ihren Lesern gern zeigen würden?
Wie sicher mittlerweile schon klar geworden ist, ist mein liebstes Reiseziel Großbritannien. Mein schönstes Urlaubsfoto ist das von dem »Narrowboat«-Urlaub, den mein Mann und ich im Sommer 2019 auf dem Llangollen-Canal zusammen mit Freunden gemacht haben. Wir sind mit dem »Narrowboat« von England nach Wales gefahren und haben den 40 Meter hohen Pontcysyllte Aquädukt überquert. (Davon gibt es keine Fotos, weil wir da alle so aufgeregt waren. Direkt neben der Wasserrinne geht es ungeschützt in die Tiefe und wir sind alle nicht schwindelfrei.) Aber ich liebe das Foto von unserem »Narrowboat« und unserer Anlegestelle am ersten Abend, neben einem Holunderbusch. Das verkörpert für mich die Ruhe und die Entspannung dieses Urlaubs – mit ca. 4 km/h auf dem Wasser entlang zu tuckern, begleitet von Enten und ihren Küken, und von Radfahrern und Joggern überholt zu werden.

Wie kamen Sie zum Schreiben?
Ich wollte schon als Kind Schriftstellerin werden und über den »Umweg« Journalismus habe ich auch wieder dahin zurückgefunden.

Was inspiriert Sie und wie finden Sie Ihre Themen?
Zeitungsartikel, Gespräche, Orte voller Atmosphäre, Bücher und Filme. Manchmal finde ich auch, wenn ich ein bestimmtes Thema recherchiere, den »Keim« zu einer ganz neuen Idee.

Bitte fassen Sie in wenigen Sätzen Ihr aktuelles Buch zusammen:
Deutschland Anfang der 50er Jahre: Die junge, verwitwete Ärztin Dr. Thea Graven verliert ihre Stelle im Hamburger Universitätskrankenhaus. Sie ist ihrem Gewissen gefolgt und hat eine tödlich verlaufene Operation zur Anzeige gebracht. Verzweifelt versucht sie einen Neuanfang in einer Landarzt-Praxis in der Eifel. Doch dieser erweist sich als sehr schwierig. Ihr Chef bezweifelt, dass Thea, die junge Frau aus der Großstadt, dem harten Landleben gewachsen ist, und die Eifeler misstrauen ihr. Und auch der Vater, Chefarzt und strenger Familienpatron, will nichts mehr mit ihr zu tun haben. Doch Thea kann nicht wieder scheitern! Zum Glück kann sie auf die Unterstützung ihrer geliebten Schwestern zählen. Schließlich gewinnt sie durch ihre zupackende Art und ihre medizinische Kompetenz nicht nur das Vertrauen der Dörfler und Bauern, auch der Vater ist bereit, sich mit ihr zu versöhnen. Und in ihrem erst so abweisenden Chef findet sie eine neue Liebe.

Was bzw. welche Szene darin war am schwierigsten zu schreiben?
Wie in fast jedem meiner Bücher fand ich die Anfangsszene am schwierigsten zu schreiben. Da stellt sich jedes Mal die Frage, wie erzeuge ich Spannung, wie »packe« ich die Leser*innen? Oder auch, wie führe ich meine Hauptperson so ein, dass sie Interesse weckt und die Leser*innen ihr gerne folgen? Bei der »Landärztin« hat sich für mich noch die zusätzliche Schwierigkeit gestellt, wie binde ich Thea, meine Hauptfigur, so in die Szene und in den Ablauf auf der chirurgischen Station im Hamburger Universitätsklinikum ein, dass sie als Person greifbar und die Szene nicht mit medizinischen Details überfrachtet wird.
Haben Sie eine Lieblingsszene?
Ich liebe die Szene, in der Thea und ihre jüngere Schwester Katja, unter dem Verdacht, Prostituierte zu sein, von der Polizei in einem übel beleumdeten Gasthof festgenommen werden und ausgerechnet Theas Chef – Georg Berger –, mit dem sie ohnehin gerade ein sehr schwieriges Verhältnis hat, mitten in der Nacht nach Monschau fahren und bezeugen muss, dass Thea tatsächlich Ärztin und seine Mitarbeiterin ist.

Haben Sie eine Lieblingsfigur?
Natürlich Thea, meine Hauptfigur. Sie hat viel Schweres in ihrem Leben erlebt und musste sich als Ärztin durchkämpfen und sie ist trotzdem freundlich und zugewandt geblieben. Und sie hat ein wirkliches Interesse an ihren Patient*innen – über deren körperliche Beschwerden hinaus.

Gibt es bestimmte geografische Orte, zu denen Sie und Ihr Buch einen besonderen Bezug haben?
Ich liebe das »Hohe Venn«, die weite Moorlandschaft im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Belgien, und die Eifel, beides sind die Schauplätze der »Landärztin«.

Hat Ihr aktuelles Buch autobiografische Züge bzw. lassen Sie persönliche Erfahrungen in die Geschichte einfließen? Beruht Ihr Buch auf wahren Begebenheiten?
Mein Buch hat weder autobiographische Züge noch beruht es auf wahren Begebenheiten. Aber es ist u.a. von Wanderungen im Hohen Venn und Urlauben in der Eifel inspiriert.

Wie haben Sie für ihr aktuelles Buch recherchiert?
Im Stadtarchiv von Bonn, Euskirchen und Monschau und – was den medizinischen Teil betrifft – hatte ich das Glück, in Frau Dr. Birgit Nückel eine Allgemeinärztin zu finden, die in einer Landarztpraxis bei Jülich, am Rand der Nordeifel, in den 50er Jahren aufgewachsen ist. Ihr Vater und ihre Mutter waren dort Ärzte. Frau Dr. Nückel konnte mir auch viele andere Details nennen, etwa dass viele Bauern damals den Arzt in Naturalien bezahlt haben oder dass »freizügige« Fotos in Illustrierten im Wartezimmer für fromme Katholiken ein Problem waren.

Möchten Sie Ihren Lesern mit Ihrem aktuellen Buch eine bestimmte Botschaft mitgeben?
Große Krisen bergen oft die Chance auf einen Neuanfang.

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