Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

SPECIAL zur Rothschildsaga von Stefanie Zweig

Interview mit Stefanie Zweig

Ist die Familie Sternberg Ihre Schöpfung, oder gibt es Vorbilder in der realen Welt?
Stefanie Zweig: Die Familie Sternberg ist rein fiktiv, aber die in dem Buch geschilderten Menschen sind längst ein Teil von mir und im Übrigen eine Hommage an Menschen, die nur noch in meinen Erinnerungen leben.

Wer sind Ihre Lieblingsfiguren in der Rothschildsaga? Warum?
Stefanie Zweig: Lieblingsfiguren in der Familiensaga sind immer die, über die ich gerade schreibe. Ganz nahe stehen mir Fanny, die ja mein Jahrgang ist, und ihr Vater, der ganz bewusst viele Züge meines Vaters bekommen hat, der auch Anwalt war und mit dem ich eine sehr feste Vater-Tochter-Beziehung habe. Erwin war immer einer meiner Lieblinge. Und natürlich Betsy, der ich alle Fäden der Handlung in die Hand gedrückt habe.

Haben Sie eine besondere Beziehung zum Haus in der Rothschildallee?
Stefanie Zweig: Das Haus in der Rothschildallee wurde 1952 nach der Rückkehr aus der Emigration von meinem Vater gekauft. Ich empfinde es als mein Vaterhaus.

Gibt es Parallelen zwischen der Familie Sternberg und ihrer eigenen Familie?
Stefanie Zweig: Die größte Parallele zwischen der Familie Sternberg und meiner eigenen: Mein Vater hat, wie Johann Isidor Sternberg, den Traum der deutschen Juden von der Brüderlichkeit und Einheit geträumt. Johann Isidor hat der Traum das Leben gekostet, mein Vater ist im letzten Moment nach Kenia entkommen.

Ist die Familie Sternberg Ihnen besonders ans Herz gewachsen, oder haben Sie zu allen Ihren Romanfiguren eine emotionale Beziehung?
Stefanie Zweig: Die Familie Sternberg ist mir, weil wir durch Schicksal verbunden sind, so nahe wie keine meiner Romanfiguren – sieht man von meinen beiden autobiographischen Büchern »Nirgendwo in Afrika« und »Irgendwo in Deutschland« ab, in denen es ja um mein Leben und meine Familie geht.

Waren Sie selbst mal in Israel oder an den anderen Exilorten Ihrer Romanfiguren?
Stefanie Zweig: Ich war zwei Mal in Israel, kenne es aber natürlich nicht aus der Zeit vor der Staatsgründung im Mai 1948.

Wie geht es weiter: Planen Sie einen neuen Romanzyklus, oder werden Sie das Leben der Sternbergs auch in der vierten Generation beobachten?
Stefanie Zweig: Mal soll nie nie sagen, doch ich habe fest vor, es bei den vier Büchern zu belassen. Im nächsten Buch wäre Betsy zu alt, um glaubhaft noch die Handlung zu tragen.