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SPECIAL zu Adam Sternbergh

Kurz & knapp

Das Ende ist nah ...

FÜR WEN IST DAS?
Ein Noir-Thriller, der nicht im L. A. der Zwanzigerjahre spielt, sondern im New York der nahen Zukunft . Eine ausgebombte Stadt, in der sich die verbliebenen Menschen in Traumwelten flüchten. Und unter ihnen ein Auftragskiller, der die Seiten wechselt und sich gegen die terroristische Gefahr stellt. Adam Sternberghs Roman ist die literarische Antwort auf die latente Bedrohung, die jeden von uns heute umgibt.


FAKTEN
Der Vorgänger Spademan wurde für den »Edgar Allan Poe Award« als bestes Debüt 2014 nominiert. In Deutschland ist das Buch von der krimi-couch.de-Redaktion zu einem der besten zehn internationalen Romane des vergangenen Jahres gekürt worden. Auch die Kritiker der Krimi-ZEIT-Bestenliste wählten Spademan in ihre Top 10. Die Filmrechte hat Warner Brothers erworben Denzel Washington soll die Hauptrolle spielen.


WAS SAGEN ANDERE?
Friedrich Ani schickte uns nach der Lektüre von Spademan diese Worte: »Ein großes Drama, verpackt in einen der aufregendsten Thriller der letzten Jahre. Ein Roman über Schuld und Schmerz, heiligen Zorn und teuflische Ränkespiele in einer aus den Fugen geratenen Stadt. Spademan ist eine ebenso zeitgemäße wie alttestamentarische Figur, und Sie werden sie lieben.« Dem ist wenig hinzuzufügen. Ani hat einfach recht.


WARUM DER LEKTOR DIESES BUCH MAG
Adam Sternbergh erschafft in seinen Romanen neue Welten. Er erzählt von einem New York in der nahen Zukunft, einer glanzvollen Metropole, die vom Terror zerstört wurde. Dabei kombiniert er die visionäre Kraft eines Philip K. Dick mit den Noir-Welten von James Ellroy. Und Sternbergh hat einen ganz eigenen Sound gefunden, glasklar, aufs Nötigste reduziert. Eine der interessantesten Stimmen der letzten Jahre.


10 Fragen an Adam Sternbergh

Mit »Spademan« feierte Adam Sternbergh 2014 sein Debüt als Thrillerautor. Es war ein ganz und gar ungewöhnlicher Roman, ein Near-Future-Thriller, in einer ganz eigenen, verknappten Sprache verfasst. Als hätten sich James Ellroy und Don Winslow mit Philip K. Dick zusammengetan. »Es erwartet Sie ein großes Drama, verpackt in einen der aufregendsten Thriller der letzten Jahre«, schrieb Friedrich Ani. Der Roman wurde für den Edgar Allan Poe Award nominiert, in Deutschland für den Krimiblitz von krimi-couch.de und stand in der Top 10 der KrimiZeit-Liste. Jetzt folgt die Fortsetzung »Feindesland«, Zeit für ein paar Fragen an den Autor.

Wie sind Sie aufgewachsen?
Adam Sternbergh: Ich bin in den Vereinigten Staaten geboren, aber in Kanada aufgewachsen. Daher hatte ich als Kind auch ein ziemlich merkwürdiges Verhältnis zur US-Popkultur. Einerseits hielt ich sie für meine eigene Kultur – schließlich bin ich gebürtiger Amerikaner –, andererseits betrachtete ich sie sozusagen von der anderen Seite des Spiegels. Zum Beispiel bin ich wahrscheinlich nur deshalb seit jungen Jahren ein großer Fan des Film noir und des Hardboiled-Krimis, weil beide ein so offensichtlicher Teil der amerikanischen Kultur sind.

Gibt es eine Person, die Ihr Leben entscheidend geprägt hat?
Adam Sternbergh: Neben den üblichen Verdächtigen – Familie, Lebenspartner – fallen mir da zwei Lehrer in der Grundschule ein, die meiner Fantasie Flügel verliehen haben. Obwohl sie unterschiedlicher nicht hätten sein können – der eine war ein Hippie, der andere ein wiedergeborener Christ. Doch beide waren durch ihre Herzenswärme und Leidenschaft eine große Inspiration für ein Kind, das den Großteil seiner Zeit mit Tagträumen verbrachte.

Welcher Ort auf der Welt fasziniert Sie am meisten?
Adam Sternbergh: Ich fühlte mich schon immer zur Tiefsee hingezogen, obwohl sie in meinem schriftstellerischen Werk überhaupt nicht vorkommt. Es gibt Meeresgräben, die mehrere Meilen tief und von albtraumhaften Kreaturen bevölkert sind – zum Beispiel leuchtende, blinde Fische, die in völliger Dunkelheit leben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine außerirdische Spezies noch faszinierender sein könnte, sollten wir je einer begegnen. Wir könnten eintausend fremde Planeten erforschen und doch nie auf etwas Seltsameres und Wunderbareres stoßen als eine phosphoreszierende Qualle.

Wovor haben Sie Angst?
Adam Sternbergh: Außer vor leuchtenden, blinden Kreaturen, die in völliger Dunkelheit leben? Wenn hier eine existenzielle Angst gemeint ist, dann die Angst davor, etwas zu bereuen. Sein Leben – oder auch nur große Teile davon – zu bereuen kommt mir unendlich tragisch vor. Wenn die Angst vor Gespenstern und Monstern im Schrank gemeint ist, dann habe ich Angst vor jeder dämonischen Kreatur mit Augen auf Körperteilen, auf denen Augen nichts zu suchen haben. Wie etwa in ihren Handflächen, so wie dieses Ungeheuer aus Pans Labyrinth. So etwas finde ich extrem unheimlich.

Was macht Sie glücklich?
Adam Sternbergh: Meine Frau und kreatives Arbeiten.

Können Sie sich einen Tag ohne Musik vorstellen?
Adam Sternbergh: Ich bin mir sicher, dass ich schon mehrere volle Tage ohne Musik zugebracht habe, aber schön war das nicht. Schlimmer noch: Ich habe mehrere Jahre lang nicht getanzt. Gemeinsames Singen, Musizieren und Tanzen spielten früher eine wichtige Rolle. Jetzt muss man sogar an verschiedene Orte gehen, um diese Tätigkeiten auszuüben. Zum Tanzen in einen Club, zum Singen in die Kirche.

Welche Rolle in einem Kinofilm hätten Sie gern gespielt?
Adam Sternbergh: Ich hoffe ja immer noch, eines Tages als Han Solo aufzuwachen. Aber ich will Han Solo nicht spielen. Ich will Han Solo sein.

Wenn Sie nur noch € 10,– übrig hätten, wofür würden Sie sie ausgeben?
Adam Sternbergh: Für Taschenbücher. Drei Stück. Schundromane, wenn möglich.

Gibt es Himmel und Hölle?
Adam Sternbergh: Ganz zweifellos. Wenn schon nicht als Ort, an den man nach seinem Tod kommt, dann doch als Vorstellungen, die ganz reale Konsequenzen und
Bedeutungen für uns alle haben. Man könnte eine faszinierende Menschheitsgeschichte schreiben, die allein auf den wechselnden Konzepten der Hölle in der Populärkultur basiert. Wie sie sein könnte. Wie sie sein sollte. Wie es dort aussieht: ein Ort, an dem unsere größten Ängste Wirklichkeit werden.

Was ist wichtig im Leben?
Adam Sternbergh: Geschichten zu erzählen. So können wir uns daran erinnern, dass wir etwas gemeinsam haben. Nur so können wir alle einen kollektiven Traum teilen. Nur so können wir den Grenzen unseres individuellen Verstandes entkommen.