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SPECIAL zu Royce Buckingham

Denn dämliche Dämonen lauern immer und überall …

Rezension von Carsten Hansen

Nathan (alias Nate) schleppt die stinkenden Fischinnereien gleich eimerweise durch das alte, verfallene Fachwerkhaus von Mr. Dhaliwahl – vorbei an sprechenden Möbeln und Pflanzen bis zu dem blechernen Trog, aus dem die seltsamen Bewohner des Hauses fressen. Es ist ein Tag wie jeder andere, ein Tag im Leben eines Dämonenhüters.

Der Dämonenhüter
Nathans Aufgabe ist es aufzupassen, dass keiner der quirligen, abenteuerlustigen und ziemlich verfressenen Dämonen aus dem Haus entkommt und – seinem natürlichen Trieb folgend – Chaos und Unheil anrichtet. Gott sei Dank ist der junge Nachwuchshüter nicht auf sich allein gestellt: Ihm zur Seite stehen drei Gehilfen, seine „persönlichen Dämonen“ Nikolai, Pernikus und Flappy. Nikolai ist ein kräftiger kleiner Miniatur-Ringer mit spitzen Ohren und messerscharfen Zähnen. Pernikus: Das ist der grüne, kniehohe Kobold mit Schnurrbart und besonders gefährlichen Krallen und zwei riesigen Reißzähnen. Flappy hingegen gehört zur Spezies der Winddämonen. Er ist ein agiler kleiner Drache im Modellflugzeug-Format.

Allerdings, eine wirkliche Hilfe sind die drei meistens nicht. Viel zu jung und verspielt sind die drei Jung-Dämonen, die Nate schon mal herzhaft in die Wade beißen, wenn der Hunger oder die Langeweile zu groß werden. Und so ereignet sich dann auch ein folgenschweres Missgeschick, in dessen Verlauf der mit Abstand gefährlichste Bewohner des Hauses ausbricht: „Das Tier“ – ein blutrünstiges Monstrum, das nur eines im Kopf hat: Kinder fressen. Nun ist er ausgebrochen, und für Nathan und die Nachbarschaft muss das Schlimmste befürchtet werden.

Der Dürre Mann
Damit nicht genug, bekommt Nate noch einen besonders gefährlichen Gegenspieler, den „Dürren Mann“. Der erhebt Anspruch auf das alte Haus, in dem seit Generationen die Dämonenhüter dafür sorgen, dass die Welt von den kleinen Biestern nicht ins Chaos gestürzt wird. Zusammen mit einem gefährlichen Trio aus Feuerdämon, Spalterdämon und Ekeldämon macht er sich auf den Weg zum gespenstischen Haus. Sein Ziel ist es, sich die Dämonen gefügig zu machen und dann die ganze Welt zu beherrschen.

Doch Nate bekommt unerwartete Schützenhilfe von Sandy, einem schüchternen Highschool-Mädchen, das in der Bibliothek jobbt und hundsmiserabel beim „Keinen-Freund-Test“ in einer Teenie-Zeitschrift abgeschnitten hat. Um sich endlich einen Freund zu angeln, empfiehlt die Zeitschrift annähernd hoffnungslosen Fällen wie ihr, „Neues zu wagen“ und das Abenteuer zu suchen, um auf sich aufmerksam zu machen. Dass sie davon in Kürze mehr erlebt, als ihr recht sein kann, kann sie nicht ahnen.

Aber nicht genug, dass „das Tier“ ausgebrochen ist, auch das magische Dämonenhüter-Buch mit den Zaubersprüchen ist verschwunden. Und damit beginnt eine rasante Verfolgungsjagd quer durch die Stadt, bis es zum ganz großen Showdown kommt.

Die Fantasie eines Staatsanwaltes
Autor Royce Buckingham ist im wirklichen Leben Staatsanwalt und schreibt seit längerer Zeit Fantasy-Geschichten. Die Idee zu „Dämliche Dämonen“ ist ihm während der Arbeit gekommen. Er hatte am Jugendgericht immer wieder mit einem Ausreißer zu tun. Irgendwann verschwand der Junge, und Buckingham stellte sich vor, wie die chaotische Stadt, einem Dämon gleich, den Jungen einfach verschluckte, ohne dass es jemanden wirklich bemerkt oder auch nur interessiert hätte.

Buckingham ist mit „Dämliche Dämonen“ eine wunderbar spannende und vor allem urkomische Fantasy-Abenteuergeschichte gelungen, ein witziges Buch, das Fans dieses Genres – ganz gleich wie alt sie sind – auf alle Fälle lieben werden. Auf die filmische Umsetzung darf man gespannt sein. Die 20th Century Fox hat noch vor Erscheinen des Buches („Demonkeeper“) in den USA die Filmrechte erworben.

Carsten Hansen
(Literaturtest)
Berlin, August 2008