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Interview mit Richard Reed über "Was im Leben wichtig ist" - Heyne Encore

Richard, was ist wichtig im Leben?

Richard Reed
© privat
Was war der wichtigste Rat, den Sie jemals im Leben bekommen haben?
Den habe ich von meiner Mutter bekommen. Als Zwölfjähriger kam ich eines Tages aus der Schule und war völlig aus dem Häuschen, weil ich mich von Platz 44 (von 45 Mitschülern) auf Platz 17 verbessert hatte. Sie rüttelte mich wach, als sie sagte, ich könne trotzdem noch besser sein. Im nächsten Schuljahr war ich auf Platz 2.

Sie sind einer der Gründer der erfolgreichen Smoothie-Marke Innocent. Wie kam es dazu?
Wir drei Gründer lernten uns kennen, als wir während unserer Unizeit als DJs aufgelegt und Partys organisiert haben. Die Zusammenarbeit hat so viel Spaß gemacht, dass wir uns das Versprechen gaben, eines Tages eine Firma zu gründen.

Und warum gerade Smoothies?
Unser Kater an Tagen nach den Partys hat uns inspiriert. Wir wollten etwas herstellen, das zu einer gesunden Gewohnheit wird, um all die schlechten auszugleichen.

Ihre Firma ist sehr erfolgreich. Was ist es für ein Gefühl, wenn das eigene Herzensprojekt immer weiter wächst?
Vor allem bin ich sehr dankbar, dass die harte Arbeit und das Risiko, das man eingegangen ist, sich auszahlen. Und dass ich all das zusammen mit meinen beiden besten Freunden erreicht habe, macht es umso besonderer.

War der Plan von Anfang an, das Unternehmen irgendwann zu verkaufen? Es gehört jetzt CocaCola…
Wir hatten keinen Plan. Anfangs verkauften wir Smoothies an einem Stand auf einem Festival und 15 Jahre später waren wir die größte Marke für Säfte und Smoothies in Europa. Das fühlte sich nach einem guten Zeitpunkt an, um einen Schritt zurück zu treten und die nächste Generation das Unternehmen führen zu lassen. Und das hat auch ausgezeichnet geklappt.

Inwieweit sind Sie noch in die Firma involviert?
Wir sitzen als Berater im Vorstand und wir führen immer noch die Innocent-Stiftung (10% der Gewinne des Unternehmens gehen an gemeinnützige Zwecke).

Warum leben Sie nicht auf einer sonnigen Insel und genießen das Leben?
Ich war noch nie zufriedener mit meinem Leben als im Moment. Seit ich mich aus der Firma zurückgezogen habe, habe ich einen Bestseller geschrieben, als Investor 35 Startups in ganz Europa auf die Beine geholfen, mich etwas in der Politik umgetan, habe die weltweit größte Outdoor-Kunst-Ausstellung organisiert, mehrere Millionen Pfund an Spenden gesammelt, bin allein mit meiner Muskelkraft von London nach Sizilien gereist, habe zwei Kinder bekommen und Gitarre spielen gelernt. Und im Moment renoviere ich ein kleines Strandhaus auf Ibiza, da habe ich jede Menge Sonne (obwohl ich mich zugegebenermaßen auf einer Baustelle aufhalte).

Wie kamen Sie auf die Idee zu dem Buch?
Meine Leben wandte sich an drei verschiedenen Punkten zum Besseren, weil ich zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Ratschlag bekommen habe. Deshalb weiß ich es zu schätzen, mich von Menschen inspirieren zu lassen, die weiser und erfahrener sind als ich.Ich wollte so viele gute Ratschläge wie möglich sammeln und sie so weit wie möglich verbreiten.

Nach welchen Kriterien haben Sie Ihre Interview-Partner ausgewählt?
Der Anspruch war, Menschen zu finden, die entweder etwas Außergewöhnliches erreicht haben oder denen etwas Außergewöhnlich zugestoßen ist. Ich wollte Menschen aus allen Bereichen des Lebens – Kunst, Politik, Sport, Wissenschaft, Spiritualität, Wirtschaft. Menschen, die schon das Allerschlimmste und das Allerbeste erlebt haben. Das reicht von Präsident Clinton bis hin zu einer Auschwitz-Überlebenden.

Was haben Sie persönlich aus den Interviews und Begegnungen gelernt?
Dass die meisten Menschen wundervoll sind. Und: Umso mehr wir einander helfen, umso glücklicher werden wir.

Wen würden Sie gerne noch treffen?
Malala.

Haben Sie schon Pläne für die Zukunft? Ein neues Unternehmen oder ein neues Buch?
Beides. Ich bin kein Entweder-Oder-Mensch.

Was im Leben wichtig ist

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