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Rezensionen zu
Die Jungen von der Paulstraße

Ferenc Molnár

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Ferenc Molnárs Buch ist ein historischer Jugendroman. Während die Handlung auch in heutigen Jugendromanen Platz finden würde, erscheinen einige Elemente wie der Umgang mit erwachsenen Figuren und das militaristische Gebaren heute aus der Zeit gefallen. Als erwachsener Leser lassen sich diese Elemente schnell ausfindig machen und einordnen; bei der Weitergabe an Kinder bietet sich eine erklärende Begleitung des Lesens an.

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Ferenc Molnars Kinderbuchklassiker Die Jungen von der Paulstraße gilt vielerorts als Klassiker der Jugendbuchliteratur und gehört sogar zum Pflichtkanon an ungarischen Grundschulen. Doch was macht diesen Roman aus? Kampf um die Heimat Im Budapest der vorletzten Jahrhundertwende werden wir Zeugen eines erbitterten Konflikts zweier verfeindeter Gruppierungen: Die „Rothemden“, eigentlich heimisch im botanischen Garten, sind auf der Suche nach einer neuen Basis, um endlich ungestört Ball spielen zu können. Als Ziel haben sie sich den „Grund“ auserkoren, eine schon seit Jahren brachliegende Baustelle. Das Problem? Der „Grund“ ist schon die Heimat der Jungen von der Paulstraße und die sind natürlich alles andere als begeistert von den Bestrebungen der verfeindeten Rothemden. Es beginnt ein erbitterter Kampf, der beiden Seiten alles abverlangt und auf beiden Seiten Verräter, Opfer und Helden hervorbringt … Handwerklich ganz klar ein Jugendbuch Starten wir zunächst auf der handwerklichen Ebene: Molnar bedient sich eines allwissenden Erzählers, um uns durch das Geschehen zu leiten. Dabei gelingt es ihm mühelos mithilfe weniger Worte die Stadt Budapest vor unseren Augen auferstehen zu lassen. Ich selber hatte leider noch nicht das Vergnügen, diese Stadt persönlich zu besuchen, aber durch die Mischung aus kurzen Beschreibungen, eingestreuten Kommentaren des Erzählers und dem lebendigen Figurenensemble fiel es mir nicht schwer, mich in Stadt und Zeit zu versetzen. Sprachlich merkt man Molnar die Bemühungen an, den (vermeintlichen) Anforderungen an ein Jugendbuch gerecht zu werden und in weiten Teilen gelingt ihm dies auch. Die Landschaftsbeschreibungen beschränken sich auf das notwendige Minimum und sowohl Wortwahl als auch Satzbau sind auf einem einfachen Niveau anzusiedeln. Dafür nimmt er sich viel Zeit, um die Fantasiewelten und Gedanken seiner jungen Protagonisten detailliert zu schildern, etwa indem er sich einige Seiten Zeit nimmt, um die Rangordnung innerhalb der fiktiven Paulstraßen-Armee zu schildern. Ein „gewissenhafter“ Erzähler Als weniger gelungen erweisen sich hingegen einige Kommentare des Erzählers selbst: Stellenweise drängt er sich mit seinen moralischen Vorstellungen dem Leser geradezu auf und erklärt lang und breit, welches Verhalten aus welchem Grund richtig oder falsch war. Ich selber habe im konkreten Fall zwar keine „problematischen“ Stellen ausmachen können, aber im Zweifel und falls man das Buch relativ jungen Lesern an die Hand geben möchte, sollte man überprüfen, ob man diese Werte auch vermitteln möchte. Der Zauber der Jugend Das ist allerdings auch der größte Vorwurf, dem man diesem Roman machen möchte und kann, da er in allen anderen Aspekten brilliert. So versteht es Molnar, den Zauber der Jugend wieder aufleben zu lassen und Erinnerungen an die eigene Kindheit zu wecken. Wer hat nicht ganze Welten in seinem Kopf aufleben lassen, Schlachten gegen übermächtige Armeen geschlagen und dabei so lästige Hindernisse wie Erwachsene oder die letzten fünf Minuten vor Schulschluss überwinden müssen? Anders als die Rezension bislang vermutlich nahegelegt hat, geht es aber nicht ausschließlich um einen fiktiven Krieg. Als Leser erwarten uns viele weitere Nebenschauplätze, man denke beispielsweise an den skurrilen Kittverein (mein persönliches Highlight) oder so manche Szene, die sich an ein älteres Publikum richtet (u.a. die Schneider-Szene). Auf letztere möchte ich dabei nicht weiter eingehen, um nicht das Ende des Romans vorwegzunehmen. Figuren mit Identifikationspotential Das breit gefächerte Figurenensemble bietet dabei gerade für junge Leser mehr als genug Identifikationspotential. So begeistert der ruhige und besonnene Johann Boka in seiner Rolle als Anführer der Bande, während der junge Nemecsek über sich hinaus wächst und bald schon zum eigentlichen Helden der Geschichte wird. Aber auch die Rothemden als gegnerische Gruppierung verfügen mit Ats Feri oder dem tollpatschigen Szebenics über genügend sympathische Figuren. Als Jugendbuch geeignet? Auch wenn der Roman sowohl stilistisch als auch inhaltlich als Jugendbuch konzipiert ist, kann ich das Buch nicht uneingeschränkt für alle (sehr) jungen Leser empfehlen. Während man in dem Alter die militärischen Aspekte wahrscheinlich sowieso überliest oder nur als Teil eines gewissenhaften Spiels begreift, thematisiert Molnar auch Aspekte wie den Tod und Verrat. Dabei hat er zu jedem Thema auch eine eigene Meinung und zögert nicht, sie mithilfe seines Erzählers diese auch kundzutun. Wie ich weiter oben bereits angedeutet habe, sehe ich persönlich keinen dieser Kommentare als wirklich problematisch an (höchstens ungeschickt oder überflüssig), – aber das ist nur meine Meinung. Darum sollte man das Buch bis zu einem gewissen Alter nicht ungelesen weitergeben, sondern mit seinem eigenen Weltbild vergleichen. Ab einer gewissen Reife des Kindes ist es dann sowieso egal, – jeder Leser weiß, dass man auch als Kind Mittel und Wege findet, um an ein interessantes Buch fernab elterlicher Zustimmung zu gelangen. Was bleibt? Ferenc Molnars (Jugend)Buch Die Jungen von der Paulstraße hat mich im Großen und Ganzen positiv überrascht. Trotz des einfachen und auf das Zielpublikum ausgerichteten Schreibstils schafft er es, Kinder und junggebliebene Erwachsene gleichermaßen in ein humorvolles und spannendes Abenteuer zu ziehen, dass den Zauber der frühen Jugend wiederauferstehen lässt. Die liebevoll ausgestalteten Charaktere bieten genügend Identifikationspotential und trösten über die wenigen gut gemeinten altväterlichen Äußerungen des Erzählers hinweg. Die militärischen Aspekte und Themen wie Tod und Verrat dürfte bei einigen Eltern wohl für Stirnrunzeln sorgen. Während ich keine kritischen Aspekte erkennen kann, sei Zauderern die vorherige Lektüre angeraten – die meisten Sorgen dürften sich dann wohl in Luft auflösen. Alles in allem handelt es sich um ein unterhaltsames Jugendbuch, dass auch Erwachsenen einige vergnügliche Lesestunden bereiten dürfte. Fazit: Die Jungen von der Paulstraße von Ferenc Molnar hält für junge und nicht mehr so junge Leser gleichermaßen zahlreiche Abenteuer bereit und lässt den Zauber der frühen Kindheit wieder auferstehen!

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Die Jungen von der Paulstraße ist ein ungarischer Kinderbuchklassiker aus dem Jahr 1906. Erzählt wird die Geschichte zweier Budapester Jungsbanden, die um einen unbebauten Bauplatz kämpfen. Nemecsek, der schwächste Junge der Bande der Paulstraße, wird dabei fälschlicherweise für einen Verräter gehalten und von den anderen weiter erniedrigt. Er erkrankt schließlich schwer und kann erst kurz vor seinem Tod seine Unschuld beweisen. Die Geschichte liest sich schnell und angenehm. Indem sie von Zusammenhalt und Freundschaft erzählt, erinnerte sie mich ein wenig an Bücher wie Emil und die Detektive oder Das fliegende Klassenzimmer (die glücklicherweise ein weniger dramatisches Ende haben). Ich empfand das Buch auch nicht als altmodisch. Natürlich ist das Setting entsprechend der damaligen Zeit. Die Themen haben jedoch nichts an ihrer Aktualität verloren.

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