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Rezensionen zu
Flashback

David Baldacci

Die Memory-Man-Serie (5)

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Seit seinem von und mit Clint Eastwood verfilmten Romandebüt „Absolute Power“ aus dem Jahr 1996 hat sich der US-amerikanische Schriftsteller David Baldacci zu einem Bestseller-Autor etabliert, der mittlerweile eine ganze Reihe von erfolgreichen Thriller-Serien veröffentlicht hat. Unter den jüngeren Roman-Reihen entwickelt sich neben den ebenfalls bei Heyne erscheinenden Reihen um John Puller und Atlee Pine vor allem diejenige um den sogenannten „Memory Man“ zu einem verlässlichen Bestseller-Garanten. Amos Decker leidet seit seinem 22. Lebensjahr nach einem schweren Zusammenstoß auf dem Football-Feld nicht nur unter Synästhesie (was ihn Empfindungen mit bestimmten Farben in Verbindung bringen lässt), sondern auch unter Hyperthymesie, einem nahezu fast perfekten Gedächtnis, was für ihn Fluch und Segen zugleich ist. Während diese durch die schwere Hirnverletzung hervorgerufene Fähigkeit in seinem Job als Cop und Berater für das FBI von unschätzbarem Wert ist, kann der Mittvierziger auf der anderen Seite nicht vergessen, wie seine Tochter Molly, seine Frau Cassie und sein Schwager in seinem Haus in Burlington brutal ermordet worden sind, wofür Decker sich nach all den Jahren noch immer die Schuld gibt. Am 14. Geburtstag seiner Tochter reist Decker zusammen mit seiner Partnerin, der FBI-Beamtin Alex Jamison nach Burlington, Ohio, um am Grab seiner Liebsten zu trauern. Auf dem Friedhof wird er von einem ausgezehrten alten Mann namens Meryl Hawkins angesprochen. Er wurde des Mordes an dem Kreditberater Donald Richards, dessen beiden Kindern und dem Restaurantbetreiber David Katz für schuldig gesprochen, nachdem ihn ein Fingerabdruck auf einem Lichtschalter und DNA-Spuren unter den Fingernägeln von Richards‘ Tochter Abigail überführt hatten. Es war einer der ersten Fälle für die jungen Detectives Amos Decker und seiner Partnerin, der immer noch in Burlington lebenden Mary Lancaster. Nun behauptet der wegen seiner tödlichen Krebserkrankung vorzeitig entlassene Hawkins, dass er unschuldig gewesen sei, und bittet Decker darum, seinen Namen reinzuwaschen. Doch als Decker den Mann später in seinem Hotel aufsucht, findet er ihn erschossen in seinem Zimmer vor. Als Tatverdächtige gerät zunächst Susan Richards in Betracht, die Witwe des ermordeten Bankers, doch sie verschwindet wenig später spurlos. Offenbar scheint mehr an Hawkins‘ Behauptung dran zu sein als zunächst gedacht. Während Jamison mit einem neuen Fall für das FBI beauftragt wird, bleibt Decker in seiner alten Heimatstadt und versucht mit seiner früheren Partnerin Mary und seinem Freund Melvin Mars den alten Fall neu aufzurollen. Doch ein versierter Auftragskiller mit auffälligen Tätowierungen eliminiert sukzessive jeden möglichen Zeugen, der Licht in die damaligen Vorfälle bringen könnte. Außerdem sind Polizeichef Childress und Detective Natty alles andere als begeistert von Deckers Ermittlungen in ihrem Bezirk. „Dass Childress ihm nun auch noch im Nacken saß, würde es ihm noch schwerer machen, den Fall aufzuklären. Als wäre es nicht schon schwierig genug. (…) Deckers Gedächtnis war ein machtvolles Werkzeug, das ihm in vielen Situationen die Arbeit erleichterte. Zugleich aber war es ein Kerker, aus dem es kein Entkommen gab.“ (S. 180) „Flashback“ ist nach „Memory Man“, „Last Mile“, „Exekution“ und „Downfall“ bereits der fünfte Roman in der Reihe um Amos Decker, den Memory Man, und es lassen sich zum Glück noch keine Abnutzungserscheinungen erkennen. Mit der Rückkehr an den Ort seines traumatischen Verlusts wird Amos Decker als Mann eingeführt, den die Vergangenheit und seine eigene Verantwortung für die tödlichen Vorfälle einfach nicht loslässt. Nachdem Decker in den vorangegangenen Fällen vor allem als diensteifriger und ambitionierter Ermittler ohne besondere empathische Fähigkeiten portraitiert worden ist, wirkt er in „Flashback“ von Beginn an einfühlsamer, was offenbar mit seinen von Übelkeit begleiteten Anfällen zusammenhängt, die Decker das Gefühl vermitteln, dass sein Gehirn allmählich die außergewöhnlichen Fähigkeiten verliert. Gerade in den Befragungen von Zeugen und in den Gesprächen mit der an frühzeitiger Demenz erkrankten Mary Lancaster zeigt sich Deckers neues Wesen, was dem Roman spürbar guttut. Doch vor allem sorgt die für einige Beteiligte tödliche Auseinandersetzung mit Hawkins‘ Fall für packende Unterhaltung, denn Decker und seine Mitstreiter müssen sehr ausgiebig verschiedenen Spuren folgen, Aussagen bewerten und natürlich lebensgefährliche Situationen überstehen. Baldacci erweist sich als mit leichter Sprache hantierender, routinierter Thriller-Autor, der einen komplexen Plot mit interessanten Figuren entwickelt hat, die für die eine oder andere Wendung und Überraschung gut sind. Auch wenn Baldacci vielleicht ein paar Haken zu viel schlägt und zum Finale etwas dick aufträgt, zählt „Flashback“ doch den besten Romanen der Memory-Man-Reihe.

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