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Rezensionen zu
Das tiefschwarze Herz

Robert Galbraith

Die Cormoran-Strike-Reihe (6)

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Eines Tages bekommt Robin in der Detektei Besuch von der Drehbuchautorin Edie Ladwell. Sie hat gemeinsam mit ihrem Freund die Serie Das tiefschwarze Herz entwickelt. Die Serie wurde zum Erfolg und hat eine große Fangemeinde. Doch nicht alle mögen das, was Edie und Josh aus der Serie machen. Edie wird online von einer Person terrorisiert, die sich Anomie nennt. Edie bittet Robin um Hilfe, Anomies Identität aufzudecken. Obwohl die Detektei über beide Ohren in Arbeit versinkt, weckt der Fall Robin und Strikes Interesse. J. K. Rowling, die hier unter ihrem offenem Pseudonym Robert Galbraith schreibt, hat mich in diesem Fall vor eine große Herausforderung gestellt: Es gibt nämlich unglaublich viele Figuren. Wir lernen zum einen die Personen kennen, mit denen Edie und Josh im realen Leben zu tun haben. Zum anderen gibt es aber eine Website auf der sich die Fans über das tiefschwarze Herz austauschen. Diese Website wird von acht Personen betreut, die wir durch Chatverläufe kennenlernen. Lange laufen beide Handlungsstränge parallel. Aber irgendwann liegt es nahe, herauszufinden, wer die Personen aus der Website sind und ob vielleicht Personen hinter den Accounts stecken, die Edie und Josh im offline Leben kennen. Mir waren es fast zu viele Figuren. Dennoch stellte sich heraus, dass manche Figuren wichtiger waren, als andere. Das half mir dabei, mich zu orientieren. Ich habe mich sehr auf ein Wiederhören mit den bereits bekannten Haupt- und Nebenfiguren gefreut. Allen voran Robin und Strike, welche die Detektei nun gemeinsam führen. Ihr Team hat sich auch vergrößert, was für Abwechslung sorgt. Während sich Strike und Robin im vorherigen Band gefühlt laut weiterentwickelt haben, fand ihre Entwicklung in Das tiefschwarze Herz leise, aber dafür deutlich sichtbar statt, was mir sehr gut gefallen hat. Robin weiß inzwischen was sie will und lässt sich nicht mehr von anderen Menschen beeinflussen. Bezogen auf den Fall beweist sie wieder einmal, was für ein gutes Gespür sie hat und das ihre Art Personen zu erfassen ihnen hier die ein oder andere Tür öffnet. Strike haben wir vor allem als einen Mann kennengelernt, der eher für sich ist und wenig Interesse an partnerschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen hat. Das ändert sich in diesem Band, was mich sehr gefreut hat. In Nebensätzen wird deutlich, dass er wahrnimmt, was um ihn herum passiert und es auch wertschätzt. Außerdem gewinnt er zwei wichtige Erkenntnisse, die großes Potenzial für neue Themen in den Folgebänden bieten. Nun bin ich fast etwas traurig, dass wir wieder eine Weile warten müssen, bis es einen neuen Band gibt. Die Frage, wer sich hinter Anomie versteckt, fand ich ziemlich spannend. Es sorgte nämlich dafür, dass J. K. Rowling schwierige Themen anspricht. Zum einen geht es um das Thema Cybermobbing. J. K. Rowling arbeitet gut heraus, dass es den Menschen deutlich leichter fällt, andere Personen zu beleidigen oder zu bedrohen, wenn sie im Internet anonym agieren können. Dabei nimmt das soziale Netzwerk Twitter einen großen Raum ein. Twitter ist allgemein dafür bekannt, dass scheinbar belanglose Tweets schnell für eine Kettenreaktion sorgen können und offen Streitigkeiten ausgetragen werden. Erschreckend war, wie J. K. Rowling die Parallele in die Handlung eingebaut hat. Für mich war es sehr nah an der Realität. Das zweite Thema ist die Dynamik von Fangemeinden. Das ist vor allem spannend, wenn man den Inhalt auf Rowlings eigene Fangemeinde bezieht. In Das tiefschwarze Herz beschreibt sie, wie die Fans anfangs Feuer und Flamme für die Serie und die Personen sind, welche sie erfunden haben. Aber als die Serie immer erfolgreicher wird und Entscheidungen getroffen werden, welche für die Fans nicht immer nachvollziehbar sind, kippt die Stimmung von Liebe zu Hass. Nun sind die Fans an einem Punkt, an dem sie glauben, selbst zu wissen, was das Beste für die Serie sein soll. Sie koppeln also die Personen, welche die Serie erfunden haben, von den Inhalten der Serie ab. Interessant finde ich, dass J. K. Rowling von beiden Themen betroffen war: Ausgelöst durch einen Tweet wurde sie auf Twitter angefeindet. Hinzu kam, dass sich Potterheads von ihr als Person aber nicht von Harry Potter als Reihe distanzieren. Das Hörbuch wurde ungekürzt sowohl als CD als auch als Download im RandomHouse Audio Verlag produziert. Es hat eine Laufzeit von ca. 33 Stunden. Beim Hören hatte ich den Eindruck, dass die Handlung nicht mal eben so in 10 Stunden erzählt wird. Aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass die Laufzeit so lang ist. Die Zeit verging wie im Flug. Dietmar Wunder, der auch die vorherigen Bände der Reihe gelesen hat, ist als Sprecher wieder mit dabei. Da es in Das tiefschwarze Herz so viele Figuren gibt, muss Wunder sehr vielen Personen eine eigene Stimme geben, was ihm sehr gut gelungen ist. Beeindruckt war ich vor allem davon, wie er es geschafft hat die Chatverläufe lebendig zu lesen und zwar so zu betonen, dass ich die moderierenden Personen wirklich auseinanderhalten konnte. Was mir an J. K. Rowlings Schreibstil gut gefällt ist, wie sie die Figuren beschreibt. Damit meine ich nicht nur beschreiben, sondern vor allem zeigen. Sie erzählt uns nicht nur von den Figuren, sondern zeigt uns, wer die Figuren sind, wie sie denken und fühlen und sich durch das Erlebte entwickeln können. Beeindruckt war ich diesmal von der Komplexität des Falls. Es gibt eine Fülle von Figuren, die alle ihren Platz in der Handlung brauchen, aber trotzdem nicht zu eindimensional wirken dürfen. Was mich ebenfalls fasziniert hat war, wie lebendig sie die Chatverläufe und Twitterthreads beschreibt. Beides erinnerte mich sehr an meine aktive chatroom Zeit. Sie hat es geschafft, diesen rauen Ton gut herauszuarbeiten. In Das tiefschwarze Herz gibt es nicht nur ein Wiederhören mit unserem Lieblingsduo Strike und Robin. Wir finden auch heraus, welche Schattenseiten Erfolg haben kann. J. K. Rowling hat hier eine runde Geschichte geschaffen, die gehört werden soll. Warum? Weil in Frage gestellt wird, wie wir miteinander kommunizieren.

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Wow... hinter mir liegen jetzt knappe 1400 Seiten - voller Spannung und fesselnder Handlungsverstrickungen rund um den Mord an Edie Ledwen und auch wenn ich gar nicht sagen kann, dass "so viel passiert" ist, hab ich überhaupt nicht gemerkt, wie die Seiten verflogen sind. Bei so einer Länge bin ich immer erstaunt, wie Autoren es schaffen, den Leser so am Ball bleiben zu lassen! Die Detektei läuft mittlerweile sehr gut. Cormoran, Robin und ihre Mitarbeiter sind ein eingespieltes Team und haben viel zu tun, weshalb Robin auch den neuen Fall ablehnen muss, als Edie in ihrem Büro erscheint. Sie bittet darum herauszufinden, wer "Anomie" ist, ein hetzerischer Fan, der sie seit Monaten im Netz regelrecht verfolgt und diffamiert. Als Edie kurz darauf ermordet aufgefunden wird, werden Robin und ihr Team allerdings in die Ermittlungen eingebunden. An aktuellen Themen wurde hier nicht gespart, denn Edie ist Mitentwicklerin der Kult Serie "Das tiefschwarze Herz", dass sie und ihr Freund aus Spaß auf youtube hochgeladen hatten. Als die Fans allerdings immer begeisterter sind, die Serie weiterläuft und sogar ein Spiel dazu entwickelt wird, und auch Netflix Interesse bekundet, entstehen plötzlich böse Gerüchte. Edie wird aufs schlimmste beschimpft und der Wortführer ist dieser gewisse "Anomie", der sich hinter der Anonymität des Internets versteckt. Gerüchte verselbständigen sich, werden weitergetragen und weitergesponnen, ohne dass etwas dagegen unternommen werden kann. Neben Cyber Mobbing, der Gefahren im Internet und deren Folgen spielen auch Ausgrenzung, Rassismus, Ableismus, Kommerz, Frauenfeindlichkeit und Terrorismus eine Rolle, was gekonnt in die Handlung mit eingeflochten wird. Dazu kommt noch die komplizierte Beziehung zwischen Cormoran und Robin. Eigentlich funktioniert ihre berufliche Partnerschaft hervorragend und ihre Freundschaft hat sich durch die Zusammenarbeit vertieft - aber sie fühlen sich beide immer wieder zueinander hingezogen. Während beide aber Angst davor haben, was mit der Detektei passiert, sollte sich tatsächlich mehr zwischen ihnen entwickeln, ist Cormoran immer noch in seinem Muster gefangen, jede Affaire von selbst kaputt zu machen, sobald sie anfängt tiefer zu gehen. Da er die Ablenkung schätzt lässt er sich jedoch immer wieder auf etwas neues an, auch wenn er weiß, dass es nicht funktionieren kann. Robin dagegen, die bisher nur Erfahrungen mit ihrem Ex-Ehemann hat, scheut sich, auf neue Avancen einzugehen, da sie sich für unerfahren hält und ihre Schüchternheit schwer überwinden kann. Kein guter Ausgangspunkt für die beiden. Dazu kommt Charlotte, die ewige Ex von Cormoran, die in ihrer toxischen Eifersucht immer wieder einen Keil zwischen ihn und den Frauen treiben will, mit denen er sich näher abgibt. Im Buch gibt es immer wieder Passagen, die aus Chatverläufen bestehen. Das fand ich total spannend, weil es mal aus dem üblichen Muster ausbricht. Es hat mich sofort an die Illuminae Akten von Jay Kristoff und Amy Kaufman erinnert - die erste Buchreihe (die ich kenne), die solche Stilmittel verwendet hat wie Chat-Protokolle, Dokumente, Berichte neben dem fließenden Text einzubinden. Mittlerweile gibt es ja schon einige mehr und ich fand das hier eine perfekte Möglichkeit, hinter die Kulissen des Spiels zur Serie "Das tiefschwarze Herz" zu blicken. Es geht hier vor allem um die Moderaturen, zu denen auch Anomie gehört, die hier im Chat einiges preisgeben. So lernt man die wichtigen Figuren und möglichen Täter über diese anonyme Seite kennen, über ihre Nicknames im Spiel, so dass es umso kniffliger wird zu erraten, wer sie tatsächlich im richtigen Leben sind. Auch eine Künstler Kommune spielt eine Rolle, in der Edie mit ihrem Freund einige Zeit gelebt hat. Hier finden sich einige Hinweise und Verbindungen so dass es wirklich genug Möglichkeiten zum miträtseln gibt und eine Menge Arbeit für Cormoran und Robin, die hinter die Identität von Anomie kommen wollen. Wie eingangs schon gesagt gibt es jetzt keine hochdramatischen Momente und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie ich dieses Gefühl beim Lesen beschreiben soll: aber es hat mich regelrecht gefangen genommen. Ich mag einfach Krimis und dieser komplexe Fall bietet so viele Fragen und Hintergründe, so dass mir zu keinem Moment langweilig war. Das Buch aus der Hand zu legen fiel mir schwer, weil ich immer wissen wollte was als nächstes passiert. Da spielen allerdings auch die ganzen anderen interessanten Figuren eine Rolle, die für den Fall bedeutsam sind und die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und Charakter hervorbringen. Für mich eine wirklich großartige Fortsetzung und ich ziehe meinen Hut vor der schriftstellerischen Leistung, mich in dieser ganzen Länge so konstant gut unterhalten und regelrecht in die Geschichte hineingezogen zu haben. Dazu kommt das für mich überraschende Ende, mit dem ich so nicht gerechnet hatte, denn auch wenn ich natürlich den ein oder die andere im Verdacht hatte, war es so geschickt aufgezogen, dass ich bis zum Schluss rätseln musste.

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Endlich ist er erschienen, der sechste Krimi von Robert Galbraith (Pseudonym von J. K. Rowling) und ein neuer, sehr aufwändiger und aufregender Fall bringt die beiden Privatdetektive Robin Ellacott und Cormoran Strike ins Schwitzen. Auf 1343 Seiten wird der Leser in die Welt der Animationsserien und Gamer entführt. Manchmal zieht sich der Stoff ein bisschen, besonders durch die Unterhaltungen in den Chats der User, die dreispaltig abgedruckt und etwas anstrengend zu lesen sind. Aber es ist auch wieder ordentlich Spannung im neuen Fall der beiden Privatdetektive aufgebaut, denn dieses Mal haben es Robin und Strike ordentlich schwer. Eine Animationsserie, die ‚Das tiefschwarze Herz‘ heißt und gerade sehr populär ist, spielt auf dem Londoner Highgate Cementery. Die berühmte Mitentwicklerin Edie Ledwell taucht eines Tages bei Robin im Büro auf und möchte die Privatdetektei um Hilfe bitten, da sie in den sozialen Medien von einem Fan, der sich Anomie nennt und zur Animationsserie ein gleichnamiges kostenloses Computerspiel entwickelt hat, bösartig gemobbt und bedroht wird. Robin lehnt den Fall ab, da die Privatdetektei in dieser Online-Welt nicht der richtige Ansprechpartner ist. Wenige Tage später nach dem Besuch werden Edie Ledwell und ihr Mitentwickler und Exfreund Josh Blay auf dem Highgate Cementery von einem maskierten Unbekannten überfallen, Edie getötet und Josh lebensgefährlich verletzt. Robin und Strike nehmen den Auftrag der Hinterbliebenen von Edie Ledwell an und beginnen im Netz nach dem mysteriösen ‚Anomie‘ zu suchen, was sie manchmal an ihre Grenzen bringt. Auf ihrem Weg durchs Netz begegnen ihnen viele schräge Geschöpfe dieser seltsamen Parallelwelt: Internettrolle, gewalttätige Rechtsradikale, frauenfeindliche Widerlinge, Pädophile, und noch viele mehr. Auch privat haben die beiden Privatdetektive an ihrer nicht bestehenden Beziehung, den Verwicklungen, Missverständnissen und Meinungsverschiedenheiten ordentlich zu knabbern, aber das macht die ganze Geschichte erst richtig interessant und komplett. Ja, es war ein bisschen anstrengend zu lesen und man musste sich konzentrieren. Und ja, manchmal hat es sich auch gezogen, aber alles in allem hat der Autor/die Autorin wieder ganz akribisch recherchiert und einen besonderen Krimi gezaubert, der den Nerv der Zeit trifft. Und zum Schluss kommt es zum großen Showdown, mit dem der Leser so nicht gerechnet hat. Und jetzt muss ich wieder auf Band sieben warten und hoffe, dass es mit Robin und Cormoran weitergeht…

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Im sechsten Fall für die Detektei Strike & Ellacott tauchen die beiden Londoner Privatdetektive in die Welt der Jugend- und Internetkultur ein, und das auf über 1.300 Seiten. Dicke Schmöker waren die Krimis von J.K. Rowling alias Robert Galbraith schon seit dem ersten Band, aber der neueste Streich setzt seitenmäßig noch mal eine Portion oben drauf. Wer Lust hat, richtig tief in Internet-Chats, Fandom und alternative Lebensentwürfe einzutauchen, der ist hier richtig. Wie auch schon in den Vorgängerbänden setzt Rowling weniger auf Spannung als auf das gründliche Ausleuchten einer toxischen Umgebung. In „Das tiefschwarze Herz“ geht es um die gleichnamige Animationsserie, die, von zwei Kunststudierenden auf Youtube ins Leben gerufen, sich zum Überraschungserfolg entwickelte. Mit dem Einsetzen der Romanhandlung ist die Serie kurz davor, eine Realverfilmung von Netflix zu erhalten, was die ohnehin tief gespaltene Fangemeinde weiter aufwühlt. Parallelen zu Rowlings eigenen Twitter-Erfahrungen lassen sich allerdings nur begrenzt ziehen, auch wenn manche Rezension davon ausgeht, dass sie das nach wie vor hochaktuelle Thema auch aus privatem Interesse aufgegriffen hat. Die Co-Macherin von „Das tiefschwarze Herz“, Edie Ledwell, kommt scheinbar verwirrt und verwahrlost in das Büro der Detektei und bittet um Hilfe: Seit einiger Zeit wird sie online von einem Fan namens Anomie terrorisiert. Sie ist sichtlich fertig und möchte, dass Cormoran Strike und Robin Ellacott die Identität des Fans klären, damit er zur Verantwortung gezogen werden kann. Doch das ist leichter gesagt als getan: Robin und Corm stecken bis zum Hals in anderen Fällen, und keiner von beiden kennt sich mit Cyberkriminalität aus. Obwohl Robin die junge Frau leid tut, schickt sie sie darum wieder fort – und macht sich schon ein paar Tage später große Vorwürfe, als in den Medien davon berichtet wird, dass Edie Ledwell ermordet wurde. Erneut werden die beiden Detektive darum gebeten, den Nutzer Anomie zu identifizieren, weil er nun auch noch unter Mordverdacht steht, und diesmal sagen die beiden zu. Neben den üblichen Zeugenbefragungen schlüpft Robin im Laufe der Handlung in verschiedene Schein-Identitäten, während Strike mehr und mehr mit seinem amputierten Bein und einer neuen Beziehung zu kämpfen hat. Die gegenseitige Anziehung der beiden unterschiedlichen Charaktere nimmt noch zu und wird von beiden, wenig überraschend, einfach umso stärker geleugnet. Und natürlich passieren auch im privaten Umfeld der beiden wieder Überraschungen, was das Buch zusätzlich lesenswert macht. Die seitenweisen Chatprotokolle anonymer Internetnutzer kann man hingegen zur Verstärkung der Atmosphäre lesen, muss man aber nicht. Am Ende zählt zum Miträtseln ja nur, was auch Strike und Ellacott wissen. Wie immer ist der Schuldige schlussendlich jemand, der zwar die ganze Zeit über präsent war, dem aber niemand viel Beachtung schenkte. Insgesamt ist „Das tiefschwarze Herz“ ein solider Whodunnit-Krimi, der ebenso durchkomponiert wie seine Vorgänger daherkommt und vor allem mit Atmosphäre punktet. Wer Schmöker und englische Krimis mag, wird auch an diesem neuen Band von Robert Galbraith schwerlich vorbeikommen. Das Hörbuch wird, wie auch schon die Vorgängerbände, von Dietmar Wunder gelesen, dem jedoch vor allem zu Anfang einige Aussprache-Fehler unterlaufen. Sehr gelungen ist hingegen seine Wiedergabe der Chatprotokolle. Analog zum Buch hat auch das Hörbuch einen epischen Umfang: 1980 Minuten Hörzeit müssen investiert werden, um herauszubekommen, wer Edie Ladwell umbrachte. Aber es ist ja Herbst – und was könnte schöner sein, als es sich mit einem (Hörbuch-)Schmöker und einem Tee drinnen gemütlich zu machen, wenn es draußen regnet und stürmt?

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Die Cormoran Strike-Reihe – Band 6 „Das tiefschwarze Herz“ ist der 6. Band der fesselnden Krimireihe um das Ermittlerduo Cormoran Strike und Robin Ellacott. J.K. Rowling, die ja bekannterweise hinter dem Pseudonym Robert Galbraith steckt, ist auch hier wieder ein Roman gelungen, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Schon der Vorgänger „Böses Blut“ hatte eine stolze Länge von 1.200 Seiten – „Das tiefschwarze Herz“ toppt dieses nochmal mit einem Umfang von 1.360 Seiten. Die sympathische Robin Ellacott, die vor mehreren Jahren als Aushilfe in Cormoran Strikes Detektei angefangen hat, ist seit einiger Zeit gleichberechtigte Partnerin von ihm. Die Beiden stehen auch hier wieder im Mittelpunkt und werden mit einem Fall betraut, der ungeahnte Ausmaße annimmt. „Der Regen ging unablässig auf die Denmark Street nieder. Nur Strike und Robin waren noch im Büro. Ihre Gesichter spiegelten sich geisterhaft in den Fensterscheiben vor dem sturmdunklen Himmel.“ – Seite 101, eBook Eines Tages taucht die junge Frau Edie Ledwell in der Detektei auf und bittet Robin um Hilfe. Sie ist -gemeinsam mit Josh Blake- die Entwicklerin der erfolgreichen Youtube-Animationsserie „Das tiefschwarze Herz“, die inzwischen von Netflix übernommen wurde. Schon seit Längerem wird sie von Jemanden, der sich im Internet „Anomie“ nennt, gestalkt, beschimpft und bedroht. Da die Detektei aber komplett ausgelastet ist, schickt Robin sie weg. Dennoch geht ihr die völlig aufgelöste Frau nicht aus dem Kopf. Kurz darauf wird Edie Ledwell ermordet auf einem Friedhof aufgefunden – ihr Partner Josh Blay wurde lebensgefährlich verletzt. Schnell werden Vermutungen laut, dass Anomie dahinterstecken könnte. Robin und Cormoran bekommen den Auftrag, die Identität von Anomie zu enthüllen und geraten so immer tiefer hinein in ein gefährliches Labyrinth aus Misstrauen, Online-Mobbing, Hass, Gier und unterschiedlichsten Konflikten. Schließlich gerät das Duo selbst in Gefahr und ins Visier von Menschen, mit denen sie nicht gerechnet haben… Auch dieser Band besticht wieder mit einer sehr detaillierten Schreibweise. Neben den umfangreichen Ermittlungen im Hauptfall gibt es auch Einblicke in weitere Fälle der Detektei. Zudem erfahren wir wieder einiges aus Strikes und Robins Privatleben, wo nicht alles so läuft, wie gewünscht. Nach wie vor sind die beiden Hauptcharaktere unheimlich gut ausgearbeitet und mit ihren völlig unterschiedlichen Persönlichkeiten sehr interessant. Jeder hat mit eigenen Sorgen und Problemen zu kämpfen, die sich auch manches Mal überschneiden. Dieses, und auch der sehr komplexe Fall um „Das tiefschwarze Herz“ ist sehr spannend zu verfolgen – es wird auf keiner Seite langweilig. Neben den Hauptfiguren sind auch viele Nebenfiguren sehr gut gezeichnet. Es gibt ausführliche Zeugenbefragungen, Einblicke in verschiedenste Chatprotokolle aus einem Spiel, dass auf der Serie basiert. Dieses spielt eine zentrale Rolle. Auch wird erschreckend deutlich, wie schnell sich Hass und Hetze im Internet verbreiten und Leben zerstören… „Anschuldigungen aus dem Internet schwappen oft irgendwann in die Wirklichkeit über und können Menschen jahrelang verfolgen, selbst, wenn sie völlig unbegründet sind.“ – Seite 457, eBook Die Ermittlungen ziehen schließlich weite Kreise - erst nach und nach entwirren sich die einzelnen Fäden und ergeben ein erschreckendes Gesamtbild, das einige Überraschungen bereithält. Man selbst kann mitraten, wer hinter dem mysteriösen Pseudonym Anomie steckt. „Strike ließ zu, dass Stille sich wie Eis zwischen ihnen ausbreitete: gefährlich, wenn es gebrochen wurde, aber unmöglich zu umgehen.“ – Seite 735, eBook Der ganze Roman wird eher ruhig erzählt und man sollte sich ausreichend Zeit zum Lesen nehmen – es lohnt sich. Mein Fazit: Auch der 6. Band um das Ermittlerduo Strike und Ellacott ist gelungen. Sehr detailreich, präzise und mit sehr gut ausgearbeiteten Charakteren schafft es Robert Galbraith, die Leser*innen auf knapp 1.360 Seiten zu fesseln. Ein mysteriöser Fall, ein großes Verwirrspiel, gefährliche Ermittlungen sowie Einblicke in die Privatleben der beiden Hauptfiguren machen den umfangreichen Krimi zu einem abwechslungsreichen und spannenden Schmöker. Sehr lesenswert!

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Vier Tage im Strike-Ellacott-Fieber

Orell Füssli Thalia AG Buchhandlungen

Von: aus Bern

29.09.2022

Robin Ellacott und Cormoran Strike ermitteln in ihrem sechsten Fall und ich fand es grossartig! Vier Tage lang bin ich in ihre Welt versunken, war im London des Jahres 2015, in den sozialen Medien und der von einer rechtsextremen Gruppe unterwanderten Internet-Fangemeinde des YouTube-Serienerfolgs "Das tiefschwarze Herz", dessen Gründerin ermordet wurde. Galbraith/Rowling schreibt als auktoriale Erzählerin abwechselnd aus Robins und Cormorans Sicht und schildert Chatverläufe, von denen das Ermittlerduo (noch) nichts weiss. Die Zahl der Tatverdächtigen ist gross. Hinzu kommt, dass sie im Netz alle mit Pseudonym unterwegs sind und es entsprechend viel zu entwirren gibt. Aber das macht ja gerade den Reiz ihrer Bücher aus, dass wir mit Ellacott/Strike Verdächtige beschatten, Motive zu ergründen und Zusammenhänge herzustellen versuchen. Manchmal lag ich mit den eigenen Überlegungen auch tatsächlich richtig. Zum Ende hin baut sich die Spannung dann sukzessive auf und entlädt sich in einem actionreichen Showdown. Die Fälle sind jeweils abgeschlossen, in der Hinsicht können die Bände auch unabhängig voneinander gelesen werden. Aber für die Beziehung des Ermittlerduos und um das Suchtpotential voll auszunutzen bietet sich natürlich der Einstieg bei Band 1 an :-) Vier Tage im Strike-Ellacott-Fieber - Was mache ich nur, bis der nächste Fall erscheint??? Übersetzt von Christoph Göhler, Kristof Kurz und Wulf Bergner.

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Zum Inhalt: Die Detektei von Strike und seiner Geschäftspartnerin Robin läuft inzwischen sehr gut und kann sich vor Aufträgen kaum retten. Aus genau diesem Grund muss Robin den Auftrag von Edie Ledwell, welche die Erfinderin einer erfolgreichen Trickserie auf YouTube ist und seit geraumer Zeit online gemobbt und bedroht wird, leider ablehnen. Als ebendiese einige Tage ermordet aufgefunden wird keimen in Robin Schuldgefühle auf. Die Polizei nimmt umgehend die Ermittlungen auf und die Produzenten, welche die Serie der Verstorbenen verfilmen wollen, beauftragen Strike und Robin den potentiellen Täter Anomie zu finden und seine Identität aufzudecken. Mein Fazit: Ich bin ein riesen Fan dieser Buchreihe und dennoch muss ich leider sagen, dass mich dieser Band sehr angestrengt hat. Es gab so viele Charaktere und Nebenschauplätze, dass sich immer wieder ein Gefühl der Verwirrung eingeschlichen hat. Zudem hatte das Buch einige Längen. 1343 Seiten waren definitiv zu überambitioniert. 250-300 Seiten weniger hätten dem Buch sehr gut getan. Die Auflösung war für mich nicht überraschend, da ich mir nach ca. 800 Seiten bereits denken konnte, wer der Täter ist und sich mein Verdacht letztendlich bestätigt hat. Dieser Band ist meiner Meinung nach der bislang schwächste Band der Reihe und so vergebe ich dem Buch 3 von 5 ⭐️.

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Inhalt: Edie Ledwell, Co-Entwicklerin der sehr erfolgreichen Animationsserie "Das tiefschwarze Herz" wird massiv angefeindet. Die Anfeindungen spielen sich im Internet ab und Ledwell wendet sich völlig verzweifelt mit einem Stapel ausgedruckter Tweets an die Privatermittlerin Robin Ellacott. Robin lehnt den Fall ab, denn die Detektei ist nicht auf Cyberkriminalität spezialisiert, die Ermittler sind noch nicht einmal besonders in der Nutzung sozialer Medien bewandert. Kurz drauf wird die Detektei wieder im Namen Edie Ledwells kontaktiert, dieses mal ist es aber Edies Agent der den Kontakt sucht. Edie wurde ermordet. Robin Ellacott und ihr Partner Cormoran Strike ahnen das sich der Täter im Internet finden lässt und müssen sich durch Tausende von Tweets und Kommentaren arbeiten. Doch die heiße Spur lässt auf sich warten und deswegen beschließt Robin sich selbst ins Internet zu begeben und den Täter in seiner eigenen Spähre zu jagen .... Fazit: Robert Galbraith ist das Pseudonym von J. K. Rowling und die erste Parallele die ich zu den Harry Potter Büchern fand waren die vielen Seiten. "Das tiefschwarze Herz" spielt sich auf 1349 Seiten ab, ich wusste zwar vorher um diese vielen Seiten, war aber später dennoch etwas über den Umfang des Buches erschüttert ;) Leider flogen die vielen Seiten aber nicht in gewohnter Rowling-Manier nur so dahin, sondern gelegentlich gestaltete sich die Story etwas zäh. So wurden auf vielen aufeinanderfolgenden Seiten immer wieder Cormoran Strikes Beschwerden erwähnt. Nach dem dritten Mal hatte ich verstanden, dass es ihm nicht so gut geht und bestimmte Dinge problematisch oder schmerzhaft für ihn sind und brauchte also nicht noch unzählige Wiederholungen. Auch die Auseinandersetzung mit fast unzähligen Trollen wurde irgendwann einmal sehr zäh, auch weil ich ab einem bestimmten Punkt den Kontakt zu der gesichtslosen Masse der Trolle verlor und mir gar nicht mehr merken konnte, wer welche Kommentare geschrieben hat. Leider ist es aber wichtig sich damit zu beschäftigen .... Der Story hätte es wahrscheinlich gut getan nur halb so viele Trolle loszuschicken und auch nur halb so viele Seiten zu füllen. Nichtsdestotrotz hat mich die Story angesprochen und die Ermittler Robin Ellacott und Cormoran Strike haben mir richtig richtig gut gefallen. Rowling hat einfach das Talent Figuren sehr plastisch darzustellen und ihnen damit eine große Portion Leben einzuhauchen. Ich glaube für Neulinge der Reihe (so wie ich es einer war) ist dieser Band als Einstieg nicht so gut geeignet, da er wirklich ziemlich lang und bisweilen zäh war, aber als Fortsetzung der Reihe und Weiterführung der Geschichte um Strike und Ellacott hat "Das tiefschwarze Herz" einen guten Job erledigt.

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