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Rezensionen zu
Nachmittage

Ferdinand von Schirach

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

„Nachmittage“ – so nah waren wir Schirach noch nie. In diesem Kurzgeschichten Buch, mit 26 spannenden und makabren Kapiteln begleiten wir Schirach als Anwalt durch die halbe Erdkugel. Wir besuchen zusammen mit ihm Wien, Tokio, Berlin und auch New York. Seine Begegnungen und Gespräche mit Klienten, Fremden, alten Bekannten und auch Freunden entstehen nicht immer freiwillig – doch genau diese haben meistens ein kurioses Ende. Die Geschichten sind nicht fiktiv – sondern wahr und somit ist man als Leser noch verblüffter über manche Wendungen. In den Unterhaltungen geht es um Schicksale und Momente, Liebe, Rache, Tod und vor allem die Frage der Schuld. Die Geschichten haben unterschiedliche Längen und verteilen sich auf gerade mal knapp 176 Seiten. Man liest die Seiten nur so weg- gerne hätten die Kapitel bzw. das Ganze Buch länger sein können. Das liegt aber vor allem an Schirachs Schreibstil den wir hier direkt wiedererkennen – für die, die ein Schirach noch nie gelesen haben, sollte der Satz „auf den Punkt gebracht“ ein Anreiz sein ein Buch von ihm zu lesen. Manche Geschichten haben mich mehr unterhalten/gefallen als andere, bei einem Kurzgeschichten Band ist das denke Ich normal. Bei anderen Geschichten wollte ich nicht, dass das Kapitel zu Ende geht- bei manchen war ich schockiert 😃 Im Ganzen war es ein (wiedermal) tolles Leseerlebnis – Ein Schirach einfach – immer wieder gern.

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Was für ein großartiger Erzähler!! Ich bin wieder einmal begeistert von der Wortwahl, der Leichtigkeit, aber auch der Klugheit, die in den Geschichten des Ferdinand von Schirach stecken. Klugheit: für mich eine Mischung aus Intelligenz, Bildung und Weisheit... Die unterschiedlich langen Geschichten spielen in verschiedenen Städten der Welt, schildern persönliche Begebenheiten und Gedanken des Autors, Geschichten anderer Menschen oder einfach nur interessante Fakten und Gegenüberstellungen. Vielen Geschichten ist eine melancholische Grundstimmung gemein - und die Trauer um eine wunderbare geliebte Frau... Für mich kein Buch, um es in einem Rutsch zu lesen, da jede Geschichte Raum zum Nachklingen beanspruchte. Im Nachhinein werde ich sicherlich noch öfters überlegen, mit wem ich denn erst letztens über dieses Thema gesprochen habe...?! In diesem vertraulichen Plauderton ist das Buch gehalten. Und wieder schätze ich sehr die Wertfreiheit des Autors, die Menschen und ihre "Taten" werden nicht beurteilt, sondern dargestellt. Denn nur selten im Leben gibt es das Gute und das Böse, bzw. steht es uns zu, dies zu bewerten. Ich danke herzlich dem Autor Ferdinand von Schirach für das Teilen seiner Gedanken und die überaus bereichernden Lesestunden!! Dieses Buch kann ich wärmstens empfehlen!!

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📘 „Es gibt Geschichten, die man nur in einer Hotelbar nachts einem Fremden erzählen kann. […] Später gehen alle nach Hause, die Welt beginnt erneut mit all ihrer Aufgeregtheit, und man sieht sich nie wieder. […] Es sind leise Erzählungen von verregneten Nachmittagen und von schwarzen Nächten. […] Und am Ende sind sie das Einzige, was uns wirklich gehört.“ So steht es auf dem Umschlag des 2022 erschienenen Erzählbands von Ferdinand von Schirach, der in 26 kurzen und längeren Episoden von Erfolg und Schmerz, Filmen und Büchern, flüchtigen Begegnungen und Treffen, die noch lange nachhallen, schreibt. ⭐️⭐️⭐️⭐️💫 Was mir sehr gefallen hat und was man aus jeder Geschichte herausliest: von Schirachs Liebe zur Literatur, zu den großen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Und zu Uhren. Immer wieder Uhren. „Mit einer Armbanduhr“ hat mich der Autor vor über 11 Jahren zum Fan gemacht und diese Geschichte werde ich niemals vergessen. Die Erzählungen handeln auch von vorschnellem Urteilen und transportieren mit ihren Zeilen eine Moral zum Leser. 👍 „Nachmittage“ hat es auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste geschafft. Ich habe auch kritische Stimmen zu dem Werk gelesen. Dort ist von Banalität die Rede. Und davon, dass die Figuren alle wohlhabend, mit Talent und gutem Aussehen gesegnet seien. Das stimmt. Es sind Geschichten! In denen ich es genieße, für eine Minute oder fünfzehn in ein fremdes Leben einzutauchen, das anders ist, als mein eigenes. ✍️ Ferdinand von Schirach (*1964) ist Erfolgsautor und Jurist. Mit seinen Bestsellern ist er seit 2009 - auch international - sehr erfolgreich. Daneben schreibt er auch Theaterstücke und Drehbücher. 🏠 Das gebundene Buch ist 2022 im Luchterhand Verlag erschienen. 💡 Die 175 Seiten enthalten 26 Kurzgeschichten, die einmal um die ganze Welt führen.

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Vielleicht sollte man aus der Vielzahl der Geschichten in Ferdinand von Schirachs neuem Erzählband eine ganz besondere zur genaueren Betrachtung herausnehmen, wobei dies die Qualität der anderen nicht abwerten soll, um potentiellen Leserinnen und Lesern die Lektüre dieses Buches ans Herz zu legen. Mindestens ein Grund für die besondere Beachtung jener "Nachmittage" bildet ein Treffen in Neapel, im real existierenden Caffè Gambrinus. Ob es sich bei dem 94jährigen Lorenzo ebenfalls um eine reale Existenz handelt, spielt eine untergeordnete Rolle. Jedenfalls soll er, wie man sich erzählt, ein Freigeist gewesen sein. Mit einem solchen sollte man ebenfalls ausgestattet sein, um das ganze Ausmaß von "Vierundzwanzig" erfassen zu können. Schließlich sei es erstaunlich, wie er sagte, was Philosophen "schon 500 Jahre vor Christus durch bloßes Nachdenken" herausgefunden haben, und was die Kirche ohne jedes Erbarmen später bekämpfen sollte. Eine Welt, die ohne jeden Gott und das Gegenteil existiert: "Wir sterben, zerfallen, die Atome ordnen sich neu, nur das sei der ewige Kreislauf." Lorenzo kennt viele Passagen des "wichtigsten Gedichts der Menschheit" auswendig. Lukrez' (Titus Lucretius Carus) "De rerum natura" (Über die Natur der Dinge) entstand im 1. Jahrhundert v. Chr. und eine Abschrift des sechsbändigen Lehrgedichts wurde glücklicherweise im 15. Jahrhundert in einem deutschen Kloster gefunden. Er wird nicht müde, den guten Weg zu beschreiben, auf dem die Menschheit sich befand, bis zum Beginn jener "sehr dunklen Zeit", als man den Menschen das Denken abgewöhnte. Dafür bekamen sie "Schuld, Sünde und Hölle". Nicht alle in diesem Buch versammelten Texte sind von derlei Gewicht und doch ziehen sie in ihrer Bedeutung einen, fast mathematisch präzisen, Strich unter die Summanden einer Addition von Lebenserfahrungen. Die Summe ergibt sich dann wie von selbst. Das können vier Tage in Paris sein, eine besondere Wohnung, das Treffen mit einer befreundeten Psychiaterin, Wittgensteins Zeitbegriff, ein geschichtsträchtiges Haus in Venetien, die Wichtigkeit von Interviews in Japan oder die Vorstellung eines "vollkommen sinnlosen Satzes" des schwedischen Schriftstellers Lars Gustafsson, welcher unter Umständen doch ganz gut zu verstehen ist. "Nachmittage" ist (auch) eine Art erweitertes Tagebuch. Persönliche Notizen schildern Begebenheiten, die das Leben und seine Überraschungen ständig erweitern, in Vielfalt verzweigen und in unwiederbringliche Momentaufnahmen zerlegen, die, wenn sie nicht sofort notiert werden, viel zu schnell schnell wieder verschwinden. Erbauliche Lektüre, nicht nur für Nachmittage.

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Ich wollte unbedingt mal etwas von dem Autor lesen. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Ich musste mich erstmal auf die Erzählweise einlassen. Jedes Kapitel nimmt uns mit auf eine Reise in einen anderen Nachmittag. Manche Geschichten haben mir mehr zugesagt als andere. Aber insgesamt fand ich es eine tolle und vielfältige Mischung. Von mir kriegt das Buch 4 von 5 Sterne. Ich werde definitiv weitere Bücher von dem Autor lesen.

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Das Buch „Nachmittage“ von Ferdinand von Schirach ist am 24.08.2022 im Luchterhand Literaturverlag erschienen und umfasst 176 Seiten. „Nachmittage“ beinhaltet 26 spannende und makabere Kurzgeschichten und Notizen, die uns um die ganze Welt bringen. So besuchen wir unter anderem Tokio, Wien, Berlin und auch New York. In diesem Buch trifft Schirach alte Bekannte, Freunde und auch Fremde und lässt uns als Leser an den (nicht immer freiwilligen) Gesprächen teilhaben. In den Unterhaltungen geht es um Schicksale und Momente, Liebe, Rache, Tod und vor allem Schuld. Einige Geschichten sind etwas länger, andere sind nur ein paar Sätze lang. Ich liebe diese schnörkellose Sprache! Wenngleich mir nicht alle Kapitel gleich gut gefallen haben, war es ein tolles Leseerlebnis. Bei einigen Geschichten musste ich schmunzeln, bei anderen Geschichten war ich schockiert. Aber auf jeden Fall hat jede einen bleibenden Eindruck hinterlassen und mich zum Nachdenken angeregt. Fazit: 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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In diesem Buch reist man in 26 Kurzgeschichten einmal quer durch die Welt. Obwohl es sich um Kurzgeschichten handelt und das Buch nur weinige Seiten enthält, hat mich dieses Buch so viel gelernt. Es werden in kürzester Zeit so viele wichtige Dinge, welche wir alle aus dem Alltag kennen angesprochen und überdenkt, dass es das Buch geschafft hat, meine Ansichten auf so viele "verständliche" Dinge nocheinmal zu überdecken. Es gab viele Momente in denen ich mich selbst wieder gefunden habe und wiederum gab es so viel unbekanntes und neues zu entdecken, worüber ich vorher noch nie wirklich Gedanken gemacht habe. Ferdinand von Schirach begeistert mich vorallem mit seinem Schreibstil immer wieder aufs neue. Er schafft es wie kein anderer so viele Gedanken und wichtige Aussagen in so kurze Texte zu verfassen. Genau deshalb mag ich seine Bücher so sehr. Es war definitv nicht mein letztes Buch, welches ich von ihm gelesen habe. Ich werde dieses auch definitiv nochmals rereaden.

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Meisterhaft erzählt

Von: Buchbesprechung

21.01.2023

REZENSION – Jeder Versuch, die seit fast 15 Jahren veröffentlichten Werke des deutschen Bestseller-Autors und Juristen Ferdinand von Schirach (58) einem bestimmten Genre zuzuordnen, muss scheitern. Ob Erzählungen, Romane, Essays, Theaterstücke, philosophische Gespräche oder ganz persönliche Ansichten und Einsichten – mit fast jedem neuen Band dieses Autors wird man aufs Neue überrascht. Dies gilt auch für Schirachs aktuelles Buch „Nachmittage“, im August 2022 beim Luchterhand Verlag erschienen. Dieser schmale Band, den man zum Titel passend, an zwei ruhigen Nachmittagen genießen sollte, gleicht mit seinen kurzen, nur selten längeren Erzählungen, Erinnerungen und Gedanken einem Querschnitt aus allem. Wir lesen von Kriminalfällen des einstigen Strafverteidigers, von Begegnungen mit fremden und vertrauten Menschen sowie persönliche Erinnerungen und Eindrücke aus Lesereisen – oft alles in nur einer Erzählung. Es sind „Geschichten über die Dinge, die unser Leben verändern, über Zufälle, falsche Entscheidungen und die Flüchtigkeit des Glücks“, verspricht der Verlag. Nicht nur die Vielfalt der Handlungsabläufe, auch die Vielfalt der Themen „von der Einsamkeit der Menschen, von der Kunst, der Literatur, dem Film und immer auch von der Liebe“ zeugt von Intellekt und Lebenserfahrung des Schriftstellers und macht auch diesen Band wieder zu einem literarischen Leckerbissen hohen Niveaus. Wo andere Autoren Romane schreiben, reichen Ferdinand von Schirach nur wenige Sätze. Seine Erzählungen gehen nicht in die Breite, sondern tauchen in die Tiefe und treffen punktgenau die psychische Befindlichkeit seiner Figuren, von denen man nie weiß, ob sie real oder fiktiv sind. In einer seiner 26 Erzählungen wird der Autor in Marrakesch im Garten des Hotels von einem Deutschen angesprochen. Schirach hatte dem des Mordes Angeklagten einst zum Freispruch verholfen. Der homosexuelle Fabrikant war erpresst worden, der alkoholisierte Erpresser auf dem Anwesen des Fabrikanten in den Tod gestürzt, also ein Unfall. Doch nach Jahren stellt sich Schirach beim Wiedersehen nun die Frage, ob der Freispruch gerechtfertigt und der nun in Marokko lebende Geschäftsmann nicht doch ein Mörder war. Bei einer anderen Begegnung mit einer alkoholisierten Witwe erfährt Schirach während seines Urlaubs in Venetien von einem besonders tragischen Unglücksfall: Franziska hatte einst ihren Ehemann, einen erfolgreichen und geschätzten Tierarzt, für den von der Polizei gesuchten Exhibitionisten gehalten. Bei einer Auseinandersetzung zwischen beiden während einer Autofahrt, bei der sie deshalb die Scheidung verlangte, kam es zum Unfall. Der Mann wurde tödlich verletzt, Franziska überlebte. „Vier Tage nach Alexanders Beerdigung … wurde, ganz in der Nähe der Tierarztpraxis, der Exhibitionist festgenommen.“ Doch nicht nur über das Schicksal anderer Menschen, auch über sich selbst verrät der Autor manches, der sich als „Literatur-Star wider Willen“ jedem Rummel um seine Person gern entzieht: „Ich rauche weiter auf dem Balkon in dem Hotel in Zürich. Es schneit immer noch, ...“ Er sinniert über sein Leben: Das berufliche Scheitern und die Haltlosigkeit seines Vaters bis zu dessen Tod veranlassen den an Literatur begeisterten Internatsschüler, entgegen seiner Absicht nun doch nicht Autor zu werden, sondern Jura zu studieren: „Ein bürgerliches Leben würde Halt geben, ich wäre sicher, glaubte ich. Erst viel später, erst nach einem halben Leben, begann ich wieder zu schreiben“, hält der bald 60-Jährige Rückblick auf sein Leben, dessen zweite Hälfte er erst 2009 als 45-Jähriger mit der Veröffentlichung seines Erzählbandes „Verbrechen“ begann. Wer sich in Schirachs neues Buch „Nachmittage“ vertieft, wird leicht die Zeit vergessen. „Jede Komposition besteht zwar aus strengen Zeitangaben, aber wenn du spielst gibt es keine Zeit“, sagt die Komponistin in einer Erzählung. „Es gibt dann nur noch die Musik, .... Alles andere ist belanglos, es findet nichts sonst statt.“ Wie die Komponistin aus Angst vor dem Burnout hat auch Ferdinand von Schirach vor 15 Jahren seinen Beruf als Strafverteidiger aufgegeben, um für sich selbst und das Schreiben Zeit zu haben: „Der Wind geht durch die leichten Vorhänge, eine geisterhafte Bewegung vor dem fahlen Weiß des Morgens. Ich zünde eine Zigarette an und bleibe sitzen.“

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