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Rezensionen zu
München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden.

Petra Mattfeldt

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€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Sehr bewegend

Von: Sheena

22.08.2022

Petra Mattfeld schildert hier die Ereignisse zwar sehr gekonnt aus der Perspektive von hier fünf fiktiven Protagonisten, die aber alle ein reales Vorbild hatten wie zum Beispiel die junge Sportlerin aus der DDR die ihr Glück kaum fassen kann, als sie an den Spielen teilnehmen durfte. Oder auch Roman der junge Ringer aus Israel. Auch werden die Ereignisse aus der Sicht eines Journalisten und einem Polizisten erzählt, die dabei waren. Der allerdings fünfte Charakter in diesem Roman schildert die Ereignisse aus Sicht eines der Attentäter. Ich persönlich fand jede Sichtweise gut und unterhaltsam. Die Autorin beschreibt hier außerdem sehr gut und authentisch die ganzen Gefühle, Ängste und Hoffnungen der Charaktere. Was zuerst als ein großes Freudenfest begann, endet dann leider in Tod, Blut und Ratlosigkeit. Alles in allem war das Vorgehen von damals mehr als unkoordiniert und kann nur abschließend als Versagen bezeichnet betitelt werden. Auf der anderen Seite hat sich aber auch dadurch gezeigt, dass man mit Terroristen niemals verhandeln darf. Fazit: Ein sehr bewegendes Buch das bei mir Gänsehautfeeling auslöste, gerne empfehle ich diesen Roman weiter ,gerade auch für die jüngere Generationen, denen dieses Ereignis von damals näher in den Fokus bringen soll.

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tolles Buch, aber teilweise am Thema vorbei

Von: Claudias Bücherregal

19.08.2022

Aus den heiteren Spielen wurde am 05. September 1972 eine Tragödie. Die olympischen Spiele in München begannen ausgelassen und fröhlich und alle Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Genau dies nutze eine radikale Gruppe aus, um einen Terroranschlag auf israelische Sportler zu verüben. Petra Mattfeldt war es wichtig die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven zu schildern. Sie wählte dafür eine DDR-Sportlerin, einen israelischen Ringer, einen Polizisten, einen Reporter und einen Terroristen als Protagonisten aus. Chronologisch berichten sie aus ihrer jeweiligen Perspektive von den Spielen und dem Attentat. Ich fand die Idee sehr gut, diese verschiedenen Perspektiven zu wählen und am Ende des Romans berichtet die Autorin, welche Figuren frei erfunden und welche tatsächlich Beteiligten nachempfunden wurden. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen, weil es sehr flüssig geschrieben ist, aber leider haben mich zwei Aspekte gestört. Zum einen denke ich, dass teilweise etwas Tiefe fehlte. Bei fünf Perspektiven und ca. 300 Seiten Buchstärke bekommt jede Figur nur Raum von durchschnittlich 60 Seiten. Vielleicht war das ein bisschen zu wenig. Was ich aber besonders schade finde ist, dass das Attentat selber nur sehr wenig thematisiert wird. Zunächst werden die Figuren vorgestellt, es wird von den ersten Tagen der Olympiade berichtet und es wird ein zweiter Handlungsstrang aufgebaut. Das hat mir alles zugesagt, aber für das eigentliche Thema blieben dann nur knapp 150 Seiten und gefühlt war nach dem Ende des Anschlags, dieses Kapitel schnell erledigt, der zweite Handlungsstrang wurde zu Ende gebracht und das Buch war beendet. Fazit: Obwohl ich das Buch wirklich gerne gelesen habe, war es mir für all‘ die Figuren und den zweiten großen Handlungsstrang zu kurz. Es fehlte Platz für das eigentliche Thema, um dieses intensiver zu präsentieren. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben, auch wenn ich es toll finde, dass die Autorin sich diesem Thema gewidmet hat und ich vor allem die Einblicke in die dilettantische Sicherheitspolitik sehr aufschlussreich fand.

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1972: Die Landeshauptstadt München und das restliche Land freuen sich über die Austragung der Olympischen Spiele in Deutschland. Fröhlich, bunt und erfolgreich soll es werden. Auch Angelika Nowak, die Bogenschützin aus der DDR ist glücklich und aufgeregt. Sie freundet sich mit Roman, dem jungen Ringer aus der israelischen Delegation an, zusammen erkunden sie das Olympische Dorf. Doch dann verändert der Morgen des 5. September alles. Was als Geiselnahme beginnt endet tödlich und wird für viele Menschen zum schrecklichsten Tag ihres Lebens… Meine Meinung: In „München 72 – Der Tag an dem die Spiele stillstanden“ verarbeitet Autorin Petra Mattfeldt, in einem Roman mit fiktiven Personen ein interessantes und erschütterndes Ereignis. Eine Thematik, die meine Neugier geweckt hat. Jedoch ist die Vermischung von Realität und Fiktion oft ein schmaler Grat und meiner Meinung nach ist Petra Mattfeldt dieser Spagat nur bedingt gelungen. Ein Roman ist kein Sachbuch, dessen bin ich mir durchaus bewusst, auch, dass es fiktiver Figuren bedarf, die dem Autor oder der Autorin eine Rahmenhandlung und eigene Kreativität ermöglichen. Einige Protagonisten in diesem Roman sind reellen Personen nachempfunden. Der israelische Ringer Roman z.B. oder auch der Geiselnehmer Djamal Rahman. Petra Mattfeldt skizziert also viele unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven, Wahrnehmungen, Gefühle und Ängste, was mir gut gefallen hat. Die Bogenschützin aus der DDR - Angelika Nowak – ist frei erfunden, ebenso ihr Hintergrund und ihre Geschichte. Genau mit dieser Geschichte hatte ich leider meine Probleme, denn ausgerechnet Nowaks Part nimmt zu viel Raum ein, ist sehr präsent und stört den Fokus auf das eigentliche, dramatische Geschehen. Zu dem Geiseldrama, den terroristischen Hintergründen und den Fehlern von Behörden und dem Versagen der Polizei hätte ich mir noch mehr tiefergehende Informationen und Ausführungen gewünscht. Zwar gibt es am Ende zahlreiche Quellenangaben, über die man sich informieren kann, aber es macht einen Unterschied, ob Hintergrundinformationen direkt verarbeitet und in den Roman eingebunden werden oder ob man am Ende selbst recherchieren muss. Auch der Konflikt im Nahen Osten wird mir zu wenig thematisiert, auch wenn die Autorin in ihrem Nachwort darauf zu sprechen kommt. Man spürt, wie wichtig Petra Mattfeldt dieses Thema ist und dass sie viel dazu recherchiert hat umso bedauerlicher ist es, dass sich diese Dynamik und Leidenschaft nicht durchgängig in ihren Roman widerspiegelt. Der Schreib- und Erzählstil ist eingängig und flüssig und balanciert vor allem in den ausschmückenden Passagen immer am Rand zum Gefühlsseligen. Mein Fazit: Ein solider gut zu lesender Roman, der ein Thema anspricht, das nicht in Vergessenheit geraten darf. Ein Buch, dem es aber besser zu Gesicht gestanden hätte, wäre noch mehr Augenmerk auf das eigentliche Thema gerichtet worden, anstatt sich in einer Nebengeschichte zu verlieren.

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