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Rezensionen zu
München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden.

Petra Mattfeldt

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Meine Meinung: Dies war der erste Roman, den ich von der Autorin unter dem Namen Petra Mattfeldt, gelesen habe. Ihre historischen Bücher unter den Namen Ellin Carsta und Caren Benedikt habe ich fast alle mit Begeisterung verschlungen. Nun war ich sehr gespannt, wie mir dieser Thriller mit dem Hintergrund einer wahren Begebenheit gefallen wird. Als dieser Terroranschlag am 05. September 1972 geschah war ich gerade mal 8 Jahre alt und habe natürlich nichts davon bewusst wahrgenommen. Umso geschockter war ich, als ich mich jetzt vermehrt mit dem Thema beschäftigt habe. Zu der Zeit, als ich das Buch von Petra Mattfeldt gelesen habe, wurde auch im Fernsehen darüber berichtet, da dieses schreckliche Ereignis den fünfzigsten Jahrestag hatte. Petra Mattfeldt hat diese wahre Begebenheit in einer fiktiven Story verpackt, wobei die Protagonisten auf realen Personen beruhen, und ich war von der ersten Seite an gefesselt. In München finden die ersten Olympischen Spiele 1972 statt und die Menschen sind ausgelassen und freuen sich auf die kommenden Tage. Unter den Teilnehmer befindet sich auch Angelika Nowak, die als einzige Bogenschützin die DDR vertritt und von ihrem Trainer nicht nur trainiert, sondern auch bewacht wird. Als sie sich mit Roman, dem Ringer der israelischen Mannschaft anfreundet, ist ihm das überhaupt nicht recht. So versucht er mit allen Mitteln, diese Freundschaft zu verbieten. Am 05. September 1972 passiert das Unglück, mit dem keiner gerechnet hat. Ein Terroranschlag erschüttert die Menschen und ausgerechnet Roman gehört zu den Geiseln. Petra Mattfeldt hat mit diesem Roman ein düsteres und unglaubliches Szenario beschrieben, dass mich sehr schockiert zurückließ. Sie schreckte auch nicht davor zurück, die Fehler der Regierung, der Polizisten und der Veranstalter zu erwähnen. Ein fesselndes Buch, über das ich noch lange nachdenken werde und die Autorin hat mich mal wieder, trotz der schrecklichen Story, begeistern können. Ein hervorragend recherchiertes Buch, für das ich gerne wieder 5 von 5 Sterne gebe. (© Nadys-Buecherwelt.de)

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Empfehlung

Von: Mundolibris

24.09.2022

Petra Mattfeldt hat mit München 72 einen sehr bewegenden Roman um die Ereignisse während der Olympischen Spiele 1972 in München geschrieben. Sehr gut gefallen haben mir die Perspektivwechsel, die die Story aus Sicht der Opfer, der Terroristen und insbesondere aus Sicht der Polizei erzählen. Ein schönes Nebengeräusch war für mich die Flucht eines DDR Sportlers von der DDR Mannschaft. Da beschreibt die Autorin sehr schön welche Sorgen und Nöte die betreffenden umtreiben bis sie zu ihrer endgültigen Entscheidung kommen. Ebenfalls sehr gut gefiel mir wie sie die Stimmung während der Ereignisse wiedergibt. Die fröhlichen Spiele einerseits und das eher düstere ab dem 5. September 1972 andererseits. Trotz des sehr bewegenden Themas ist es Petra Mattfeldt gelungen dem Buch eine gewisse Leichtigkeit mitzugeben. In Bezug auf eine Leichtigkeit es zu lesen meine ich damit, was auf ihren schönen Schreibstil zurückzuführen ist. Die Schauplätze die den meisten vermutlich bekannt sein dürften, sind sehr gut beschrieben und für mich deutlich erkennbar. Insgesamt ist es Petra Mattfeldt gelungen, dem Leser in etwa darzustellen welche Stimmung damals in der Stadt vorherrschte. Für mich sind das hier 4 von 5 Sternen sowie eine Leseempfehlung!

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Die Olympischen Spiele fanden 1972 in der bayrischen Hauptstadt München statt. An den sportlichen Wettkämpfen nahmen 121 Nationen teil. Es sollte ein blutiger September in München werden. Die palästinensische Terrorgruppe schwarzer September nahm im Olympiadorf neun israelische Sportler als Geiseln, zwei Sportler wurden bei Beginn der Geiselnahme erschossen. Die acht Geiselnehmer verlangten zunächst die Freilassung von 234 Gesinnungsgenossen, u. a. des japanischen Terroristen Kōzō Okamoto, aus israelischer sowie der RAF-Mitglieder Andreas Baader und Ulrike Meinhof aus deutscher Haft. Die amtierende Premierministerin Golda Meir und die Regierung ließ sich nicht erpressen und verweigerte die Freilassung der palästinensischen, inhaftierten Terroristen. Nach Ablauf des Ultimatums wollten die Geiselnehmer mit den israelischen Geiseln nach Kairo fliegen. Am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck stand eine Boing 727 bereit. Die deutschen Polizeibehörden planten einen Angriff/Befreiungsversuch, um die Geiseln zu befreien und um die Geiselnehmer zu liquidieren. Es endete in einem dramatischen Schusswechsel, bei denen alle neun Geiseln starben, fünf der acht Attentäter wurden getötet…. München, 1972: Die „heiteren Spiele“ beginnen mit Jubel und Freude in der bayrischen Landeshauptstadt. Die Stimmung ist ausgelassen, Frieden und Fröhlichkeit überall spürbar. Angelika Nowak könnte kaum glücklicher sein. Sie wurde als einzige Bogenschützin ausgewählt, die DDR bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Schnell freundet sie sich mit Roman an, einem Ringer der israelischen Mannschaft. Doch dann passiert etwas, mit dem niemand gerechnet hat. Am Morgen des 5. Septembers verändert ein Terroranschlag alles, und Roman ist einer der Geiseln …(Verlagsinfo) Die Einleitungen eines Romans, bzw. die Positionierung der Charaktere muss Raum gegeben werden. Als Grundstein einer Story bilden sie ein Fundament für eine spannende, unterhaltsame Geschichte. Nun ja…in dem vorliegenden Roman „München 72“ geht die Einleitung an die 50% der Story, ohne dass es zur Geiselnahme kommt. Ohne dass die politischen, kulturellen Auseinandersetzungen zwischen Palästina und Israel überhaupt thematisiert werden. Stattdessen werden fünf fiktive Hauptpersonen positioniert, die allerdings nur leidlich wenig später viel mit dem Attentat zu tun haben. Eine Sportlerin der DDR, die recht rebellisch ist und einen Kontakt zu einem israelischen Sportler sucht – und sich mit dem Gedanken trägt, die DDR sprichwörtlich hinter sich zu lassen. Ein Journalist, dessen Story gestohlen wurde, und ein Polizist, der sich über die nicht vorhandenen Sicherheitsvorkehrungen aufregt. Soweit – so gut. Aber soll der Roman nicht eigentlich von dem Terroranschlag handeln? Vielleicht auch eine Perspektive der israelischen Regierung, oder der palästinensischen Bewegung geben? Welche Auswirkungen hatte das missglückte Attentat auf die Politik Israels und der ohnehin unruhigen Region? Nichts davon wird gut erzählt! Stattdessen völlig überflüssige, fiktive Situationen verschiedener Personen! Das ist weder spannend noch unterhaltsam und informativ mal so gar nicht. Selbst der Ablauf der Geiselnahme ist nur oberflächlich erzählt. Zwar hält sich Petra Mattfeldt an die Fakten, aber auch hier wenig Spannung. Das einzige, was wirklich gut funktioniert, ist das einer der jungen Geiselnehmer seine Gedanken und Gefühle vermitteln kann. Nach dem Attentat keine Aufarbeitung dieses Fiaskos? Keine politische Reaktion von Deutschland, Israel, Palästina, oder die Stimmung im Olympischen Dorf etc. Nicht davon. Stattdessen erzählt Petra Mattfeldt von der Flucht einer fiktiven Sportlerin in die Bundesrepublik Deutschland – die noch nicht einmal wirklich stattgefunden hat? Das ist dilettantisch – wenn man sich das Ziel gesetzt hat, von diesem historischen Ereignis zu erzählen. Viele überflüssige Szenen, die nicht das Spiegelbild dieser dramatischen Stunden darstellen, wenig Bezug auf die Stimmungen und Gefühle der wirklich beteiligten Personen und Interessen. Stattdessen eine langweilige Erzählung von den Beziehungen der Sportler und Trainer der DDR, dass es ggf. Spitzel gibt usw. Nichts Neues und was hat dem Terroranschlag zu tun? Hier wird auf nichts Interessantes eingegangen – nur dass als Konsequenz die GSG 9 gebildet wird. Danke für nichts. Wo ist denn hier eine gründliche Recherche? Stimmt, die findet der Leser tatsächlich im Nachwort wieder und in den Querverweisen zu Berichten und Reportagen etc. Das Nachwort ist historisch interessanter und spannender als das gesamte Buch. „München 72 – Der Tag, an dem die Spiele stillstanden“ ist einer der wenigen Romane, die ich gelesen habe, die das eigentliche Thema überhaupt nicht aufgegriffen haben. Keine Spannung – keine Atmosphäre – inhaltlich nicht unterhaltsam – geschichtlich nur oberflächlich interessant. Fazit Ein Roman, den ich absolut nicht empfehlen kann. Eine Aneinanderreihung von uninteressanten Szenen, und die Brisanz und die Dramatik der Ereignisse einfach nicht verstanden zu transportieren. Einer der schlechtesten Romane, die ich je gelesen habe. Michael Sterzik

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Vielen Dank an das @bloggerportal für die Bereitstellung dieses Buches Autorin: Petra Mattfeldt Verlag: blanvalet Erschienen am: 25.07.2022 Nachdem die olympischen Spiele Münchens und das grausame Attentat nun 50 Jahre zurück liegen, war es für mich höchste Zeit mehr darüber zu erfahren! Zum Inhalt: Die olympischen Spiele 1972 finden endlich in Deutschland statt. München ist außer sich vor Freude und das olympische Dorf und die gesamte Infrastruktur ist rasend schnell entstanden. Angelika Nowak kann ihr Glück kaum fassen. Als Bürgerin der DDR darf sie ihr Land als Bogenschützin vertreten. Die sportliche Gemeinschaft wächst schnell zusammen. Angelika freundet sich mit Roman, einem israelischen Ringer, an. Alles scheint perfekt und die Organisatoren tuen alles, um diesen Schein zu wahren. Doch dann passiert das unfassbare. Unbekannte Attentäter nehmen einige Sportler der israelischen Mannschaft als Geiseln. Die Lage wird immer unübersichtlicher und eskaliert. Schnell wird klar, dass sowohl die Politik als auch die Polizei heillos überfordert ist. Nervenaufreibende Stunden beginnen… Fazit: Dieses Buch lässt mich nicht mehr los. Jedem, dem ich begegne möchte ich davon erzählen! Petra Mattfeldt hat die Geschehnisse des 05.09.1972 unglaublich gut recherchiert und daraus einen Roman mit vielen fiktiven Personen entstehen lassen. Die Geschichte wird von unterschiedlichen Personen erzählt (Sportlerin, Polizist, Journalist und Attentäter) und so entsteht ein vielfältiger Blick auf diese Tragödie. Bisher habe ich mich nicht wirklich mit dem damaligen Geschehen auseinandergesetzt, aber nun möchte ich unbedingt noch mehr über die unfassbaren Ereignisse erfahren. Die Charaktere des Romans sind zwar größtenteils erdacht, doch die Autorin hat reale Personen zum Vorbild genommen. Sie hat ihr gesamtes Wissen und die Recherche hervorragend in die Geschichte eingebaut. Ich bin immer noch fassungslos und kann nicht nachvollziehen, wie ein solches Versagen möglich sein konnte. Aufgrund der wahren Begebenheiten bin ich geschockt. Vor der Autorin verneige ich mich, denn es ist sicher nicht leicht einen Roman auf den bestehenden Tatsachen aufzubauen. Große Leseempfehlung!

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Spannendes Porträt des Olympiaattentates

Von: buchundkaffee

26.08.2022

Zum Zeitpunkt des Olympiaattentates war ich zwar noch ein kleines Kind, aber ich habe es damals am Rande mitbekommen. Daher war ich sehr interessiert, dieses Buch von Petra Mattfeldt zu lesen, und ich fand es absolut grandios geschrieben! Nach Beendigung musste ich erst mal tief durchatmen, weil sie mir mit ihrem eindringlichen Schreibstil die Vorkommnisse sehr nahegebracht hat. Anhand fünf fiktiver Charaktere, die allerdings echten Personen nachempfunden wurden, werden hier die Geschehnisse vor und während der Geiselnahme der israelischen Mannschaft am 5. September 1972 erzählt, an dem die Katastrophe stattfand. Da haben wir zum einen die junge Bogenschützin Angelika Nowak aus der DDR. „Sie war zu diesen Olympischen Spielen gereist, um ihr Land im Bogenschießen zu vertreten, und sie würde ihr Bestes geben. Außerhalb der Wettkämpfe jedoch war sie eine junge Frau, die die Zeit hier genießen wollte.“ (S. 42) Dann haben wir Roman Gagarin, einen jungen Ringer aus dem israelischen Team, ferner noch den Journalisten Robert Goldmann, den Polizisten Manfred Hofmann und Djamal Rahman, einen der Terroristen. Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der fünf Charaktere erzählt mit jeweiligem Datum und Zeitangaben. Die Autorin beschreibt hier auf ihre eigene ruhige, aber dennoch so fesselnde Art die Geschichte der Olympischen Spiele und der Geiselnahme, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Auch der Nebenstrang mit der jungen Bogenschützin, die sich nicht nur mit Roman Gagarin anfreundet, sondern auch die Gelegenheit zur Flucht aus der DDR ergreifen und nicht dorthin zurückzukehren möchte, sorgte noch mal für zusätzlichen Thrill. Sie wird auf Schritt und Tritt von ihren Trainern überwacht und auch der Kontakt zu Roman ist nicht erwünscht. Vor allem ihre innere Zerrissenheit und ihre gemischten Gefühle wurden hervorragend transportiert, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Der Polizist Manfred Hofmann muss sich ganz anderen Problemen widmen. Warum nur nimmt niemand die sechsundzwanzig verschiedenen möglichen Szenarien ernst, die ein Polizeipsychologe im Vorfeld ausgearbeitet hat? Und auch Journalist Robert Goldmann hat zu kämpfen. Er verfasst einen brillanten Artikel über die Gefahr von Terroranschlägen und dass mögliche Bedrohungen unterschätzt werden, aber der Chefredakteur will nichts davon wissen. Der Geiselnahme selber und auch der Katastrophe im Anschluss bin ich atemlos gefolgt. Vor allem, wenn es um wahre Begebenheiten geht, ist das Lesen für mich immer noch mal viel emotionaler als bei rein fiktiven Geschichten (auch wenn hier natürlich viele fiktive Elemente eingebaut wurden). Es ist im Nachhinein unfassbar, was dort alles schiefgelaufen ist. Die Autorin hat hier eine äußerst beeindruckende Recherchearbeit geleistet. Ihr Nachwort ist sehr interessant und aufschlussreich. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Interesse an den Ereignissen des Attentats in München 72 hat. Von mir gibt es absolut verdiente 5 Sterne für diesen sehr bewegenden Roman.

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Sehr bewegend

Von: Sheena

22.08.2022

Petra Mattfeld schildert hier die Ereignisse zwar sehr gekonnt aus der Perspektive von hier fünf fiktiven Protagonisten, die aber alle ein reales Vorbild hatten wie zum Beispiel die junge Sportlerin aus der DDR die ihr Glück kaum fassen kann, als sie an den Spielen teilnehmen durfte. Oder auch Roman der junge Ringer aus Israel. Auch werden die Ereignisse aus der Sicht eines Journalisten und einem Polizisten erzählt, die dabei waren. Der allerdings fünfte Charakter in diesem Roman schildert die Ereignisse aus Sicht eines der Attentäter. Ich persönlich fand jede Sichtweise gut und unterhaltsam. Die Autorin beschreibt hier außerdem sehr gut und authentisch die ganzen Gefühle, Ängste und Hoffnungen der Charaktere. Was zuerst als ein großes Freudenfest begann, endet dann leider in Tod, Blut und Ratlosigkeit. Alles in allem war das Vorgehen von damals mehr als unkoordiniert und kann nur abschließend als Versagen bezeichnet betitelt werden. Auf der anderen Seite hat sich aber auch dadurch gezeigt, dass man mit Terroristen niemals verhandeln darf. Fazit: Ein sehr bewegendes Buch das bei mir Gänsehautfeeling auslöste, gerne empfehle ich diesen Roman weiter ,gerade auch für die jüngere Generationen, denen dieses Ereignis von damals näher in den Fokus bringen soll.

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tolles Buch, aber teilweise am Thema vorbei

Von: Claudias Bücherregal

19.08.2022

Aus den heiteren Spielen wurde am 05. September 1972 eine Tragödie. Die olympischen Spiele in München begannen ausgelassen und fröhlich und alle Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Genau dies nutze eine radikale Gruppe aus, um einen Terroranschlag auf israelische Sportler zu verüben. Petra Mattfeldt war es wichtig die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven zu schildern. Sie wählte dafür eine DDR-Sportlerin, einen israelischen Ringer, einen Polizisten, einen Reporter und einen Terroristen als Protagonisten aus. Chronologisch berichten sie aus ihrer jeweiligen Perspektive von den Spielen und dem Attentat. Ich fand die Idee sehr gut, diese verschiedenen Perspektiven zu wählen und am Ende des Romans berichtet die Autorin, welche Figuren frei erfunden und welche tatsächlich Beteiligten nachempfunden wurden. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen, weil es sehr flüssig geschrieben ist, aber leider haben mich zwei Aspekte gestört. Zum einen denke ich, dass teilweise etwas Tiefe fehlte. Bei fünf Perspektiven und ca. 300 Seiten Buchstärke bekommt jede Figur nur Raum von durchschnittlich 60 Seiten. Vielleicht war das ein bisschen zu wenig. Was ich aber besonders schade finde ist, dass das Attentat selber nur sehr wenig thematisiert wird. Zunächst werden die Figuren vorgestellt, es wird von den ersten Tagen der Olympiade berichtet und es wird ein zweiter Handlungsstrang aufgebaut. Das hat mir alles zugesagt, aber für das eigentliche Thema blieben dann nur knapp 150 Seiten und gefühlt war nach dem Ende des Anschlags, dieses Kapitel schnell erledigt, der zweite Handlungsstrang wurde zu Ende gebracht und das Buch war beendet. Fazit: Obwohl ich das Buch wirklich gerne gelesen habe, war es mir für all‘ die Figuren und den zweiten großen Handlungsstrang zu kurz. Es fehlte Platz für das eigentliche Thema, um dieses intensiver zu präsentieren. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben, auch wenn ich es toll finde, dass die Autorin sich diesem Thema gewidmet hat und ich vor allem die Einblicke in die dilettantische Sicherheitspolitik sehr aufschlussreich fand.

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1972: Die Landeshauptstadt München und das restliche Land freuen sich über die Austragung der Olympischen Spiele in Deutschland. Fröhlich, bunt und erfolgreich soll es werden. Auch Angelika Nowak, die Bogenschützin aus der DDR ist glücklich und aufgeregt. Sie freundet sich mit Roman, dem jungen Ringer aus der israelischen Delegation an, zusammen erkunden sie das Olympische Dorf. Doch dann verändert der Morgen des 5. September alles. Was als Geiselnahme beginnt endet tödlich und wird für viele Menschen zum schrecklichsten Tag ihres Lebens… Meine Meinung: In „München 72 – Der Tag an dem die Spiele stillstanden“ verarbeitet Autorin Petra Mattfeldt, in einem Roman mit fiktiven Personen ein interessantes und erschütterndes Ereignis. Eine Thematik, die meine Neugier geweckt hat. Jedoch ist die Vermischung von Realität und Fiktion oft ein schmaler Grat und meiner Meinung nach ist Petra Mattfeldt dieser Spagat nur bedingt gelungen. Ein Roman ist kein Sachbuch, dessen bin ich mir durchaus bewusst, auch, dass es fiktiver Figuren bedarf, die dem Autor oder der Autorin eine Rahmenhandlung und eigene Kreativität ermöglichen. Einige Protagonisten in diesem Roman sind reellen Personen nachempfunden. Der israelische Ringer Roman z.B. oder auch der Geiselnehmer Djamal Rahman. Petra Mattfeldt skizziert also viele unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven, Wahrnehmungen, Gefühle und Ängste, was mir gut gefallen hat. Die Bogenschützin aus der DDR - Angelika Nowak – ist frei erfunden, ebenso ihr Hintergrund und ihre Geschichte. Genau mit dieser Geschichte hatte ich leider meine Probleme, denn ausgerechnet Nowaks Part nimmt zu viel Raum ein, ist sehr präsent und stört den Fokus auf das eigentliche, dramatische Geschehen. Zu dem Geiseldrama, den terroristischen Hintergründen und den Fehlern von Behörden und dem Versagen der Polizei hätte ich mir noch mehr tiefergehende Informationen und Ausführungen gewünscht. Zwar gibt es am Ende zahlreiche Quellenangaben, über die man sich informieren kann, aber es macht einen Unterschied, ob Hintergrundinformationen direkt verarbeitet und in den Roman eingebunden werden oder ob man am Ende selbst recherchieren muss. Auch der Konflikt im Nahen Osten wird mir zu wenig thematisiert, auch wenn die Autorin in ihrem Nachwort darauf zu sprechen kommt. Man spürt, wie wichtig Petra Mattfeldt dieses Thema ist und dass sie viel dazu recherchiert hat umso bedauerlicher ist es, dass sich diese Dynamik und Leidenschaft nicht durchgängig in ihren Roman widerspiegelt. Der Schreib- und Erzählstil ist eingängig und flüssig und balanciert vor allem in den ausschmückenden Passagen immer am Rand zum Gefühlsseligen. Mein Fazit: Ein solider gut zu lesender Roman, der ein Thema anspricht, das nicht in Vergessenheit geraten darf. Ein Buch, dem es aber besser zu Gesicht gestanden hätte, wäre noch mehr Augenmerk auf das eigentliche Thema gerichtet worden, anstatt sich in einer Nebengeschichte zu verlieren.

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