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Rezensionen zu
Nr. 91/92

Lauren Elkin

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Stadtbusse sind fahrende Soziotope, in denen sich über kurze Zeit die unterschiedlichsten Menschen zu einer räumlich bedingten Gemeinschaft vereinen. Pendler*innen, die immer dieselbe Route nehmen, werden automatisch zu Seismographen der Veränderung. Sie kennen die Gebäude und Lücken; ihr täglicher Ausschnitt der Stadt immer in Bewegung. Das Äußere verschmilzt mit dem Inneren. So bewusst wurde mir das erst mit der Lektüre von Lauren Elkins "Nr. 91/92: Ein Pariser Tagebuch" (aus dem Englischen von Hanne Reinhardt), das dieser Tage im @btb_verlag erschienen ist. Entstanden sind Elkins kurze Einträge auf ihren täglichen Fahrten zur Arbeit mit den titelgebenden Pariser Buslinien. Zwischen September 2014 und Mai 2015 beobachtete sie ihre Mitreisenden und mit ihnen / durch sie die französische Metropole. Das Buch besteht aus ihren iPhone-Notizen, was ihm einen fragmentarischen, gleichsam lebensnahen Eindruck gibt. Näher kommt man kaum ran an den Alltag. Wie immer bei guter Literatur, liegt hier im kleinen das große Ganze. Elkin erweist sich als genaue Beobachterin, die den Blick immer wieder auch nach innen richtet. Es geht darum, was Busetikette über die Gesellschaft aussagt, es geht um Körper, um Familie und Verlust. Und um Wunden, denn in diese Zeit fällt das Bataclan-Attentat. Auf diesen 126 Seiten ist mehr Leben als in so manch wesentlich dickerem Buch. Lauren Elkin ist sowohl Kartographin einer Stadt im Wandel als auch Seismographin gesellschaftlicher Veränderung. Klar, analytisch, spielerisch, fragend. Nach der Lektüre guckt man anders auf, aus und in den Bus. Eine Freude.

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Mit Lauren Elkin durch Paris zu fahren und zu laufen, lässt den Lesenden am Pariser Leben teilhaben. In den vielen Notizen, die sie während ihrer Busfahrten mit den Linien 91 und 92 fast jeden Tag macht, beschreibt Lauren Elkin Kleinigkeiten, scheinbar banale Dinge und Erlebnisse mit ihren Mitmenschen. Sie konzentriert sich auf ihre Umwelt und nimmt bewusst wahr, was um sie herum geschieht. Beim Lesen bekommt man das Gefühl dabei zu sein. Neben ihr zu sitzen. Sie beschreibt ihre Gefühle und Ansichten zu dem Gesehenen und nimmt so den Lesenden mit. Es sind viele traurige, nachdenkliche und bedrückende Gedanken, aber auch kleine Notizen über die Eigenheiten der Pariser Menschen. Es gab kleine Textstellen, die nicht aus dem Französischen übersetzt wurden. Jedoch war dies kaum störend, da es zu den jeweiligen Momenten passte. Auch wurden Tippfehler bzw. Rechtschreibfehler nicht korrigiert, was die Einträge authentischer wirken ließ. Ich mochte das schmale Büchlein, weil es das Pariser Gefühl gut vermittelte und die ganz alltäglichen Dinge in den Mittelpunkt geschoben hat.

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