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Rezensionen zu
Kinder des Aufbruchs

Claire Winter

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Mit „Kinder des Aufbruchs“ setzt Claire Winter die in „Kinder ihrer Zeit“ begonnene Geschichte der Zwillinge Emma und Alice fort. Wie ihre Schwester hat nun auch Alice nach ihrer Flucht in den Westen in Berlin ein neues Zuhause gefunden. Beide arbeiten und haben sich mit ihren Ehemännern Julius und Max sowie Tochter Lisa ein Leben aufgebaut. Doch nicht nur der unerfüllte Kinderwunsch von Emma macht ihr zu schaffen. Es sind auch Geheimnisse aller Beteiligten, mit der die Autorin die Leser zu fesseln vermag. Hinzu kommt ein Mord, bei dem fast schon kriminalistischer Spürsinn gefragt ist. Insgesamt präsentiert Claire Winter eine wendungsreiche Handlung, mit der es ihr in bemerkenswert authentischer Weise gelingt, die politische Situation und die Lebenssituation der Menschen darzustellen. Glaubwürdig erzählt sie unter Verwendung von wechselnden Perspektiven im Spannungsfeld des nach dem Mauerbaus schwelenden Ost-West-Konflikts auch von der Aufbruchstimmung in der Bundesrepublik, wo entgegen der im Grundgesetz formulierten Grundrechte eine andere Realität offensichtlich ist: nach wie vor bestehen nicht nur eine Bevormundung im Geschlechterverhältnis, sondern außerdem soziale Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten. Insbesondere die Studenten wollen sich nicht mehr mit dem Althergebrachten zufrieden geben und gehen für einen grundlegenden Wandel der Gesellschaft auf die Straße. Außerdem thematisiert die Autorin die gefährliche Arbeit der Fluchthilfe-Organisationen, den Gefangenenaustausch zwischen den beiden deutschen Staaten. Nicht zuletzt haben Angehörige der Geheimdienste durchaus fragwürdige Auftritte. Die lobenswert intensive Recherche der Autorin zahlt sich aus. Ihre umfangreiche Schilderung der damaligen Umstände und tatsächlichen Ereignisse sowie die Einbindung historischer Personen bietet ein anschauliches Kaleidoskop und wirkt gerade dann sehr realistisch, wenn es mit Gegebenheiten im Dasein ihrer fiktiven Figuren verknüpft wird. In diesem Zusammenhang ist die einfühlsame Charakterzeichnung der Protagonisten mit Stärken und Schwächen hervorzuheben. Tatsächlich erreicht manches Geschehen den Leser so hautnah, dass es Beklemmung hervorruft. Ebenso lassen sich bei der Lektüre indes neben Empörung, Unverständnis und Ablehnung auch Hoffnung und Freude empfinden, so dass auch mittels dieser Emotionalität „Kinder des Aufbruchs“ zu einer nachhaltigen Lektüre wird.

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Was für ein brillanter Mix aus Politkrimi und Gesellschaftsroman! Mit ihrem ersten Band der Reihe „Kinder ihrer Zeit“ hat mir Claire Winter im Jahr 2020 ein Lesehighlight beschert und dies ist ihr mit diesem Meisterwerk auch wieder gelungen. Mit ihrer fesselnden und mitreißenden Schreibweise erzählt sie sehr authentisch in ihrem Fortsetzungsroman die fiktive und aufregende Lebensgeschichte der Zwillingsschwestern Alice und Emma 6 Jahre nach dem Mauerbau weiter und verbindet diese hervorragend mit Deutschem Zeitgeschehen in den Sechzigerjahren. Eine Epoche, die bestimmt wurde durch den Kalten Krieg zwischen Ost und West, den Geheimdiensten mit ihren Spionagetätigkeiten und einer jungen Generation, die sich einen Wandel in der Gesellschaft und der Politik wünscht und gegen Unterdrückung und für mehr Emanzipation, Selbstbestimmung und Offenheit auf die Straße geht. Von der ersten Seite an haben mich diese Themen und die vielschichtig und unheimlich lebendig und nahbar dargestellten Charaktere in den Bann gezogen und ich konnte das Buch kam aus der Hand legen. Kurze, sich schnell abwechselnde Kapitel, die hauptsächlich aus der Sicht von Alice, Emma und ihren Ehemännern Max und Julius erzählt werden, haben mich durch den sich stetig ansteigenden Spannungsbogen, die dramatischen Entwicklungen und den Thrill auf den letzten 100 Seiten nur so durch die Geschichte getrieben. Alice und Emma sind mit ihren mittlerweile 33 Jahren gefestigte Persönlichkeiten, die beruflich erfolgreich, aber im privaten Bereich aus unterschiedlichen Gründen noch nicht am Ziel ihrer Wünsche angekommen sind. Was beide nicht ahnen können ist, dass schicksalhafte Begegnungen ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellen, sie aufgrund ihrer Vergangenheit zwischen die Fronten der Geheimdienste geraten und vor ungeahnte und gefährliche Herausforderungen gestellt werden. Äußerst spannend fand ich die Geschehnisse rund um Alice. Im Rahmen ihrer journalistischen Tätigkeit trifft sie ihren früheren Bekannten Fritz wieder und wird durch ihn erneut mit ihrer unrühmlichen Vergangenheit in der DDR konfrontiert. Ihre Schuldgefühle verleiten sie dazu eine Fluchthilfeorganisation zu unterstützen, dass ungeahnte Folgen für sie und ihre Familie nach sich zieht. Angst kommt bei Alice zusätzlich noch hoch, als ihre frühere Freundin und Ex-KGB Informantin Irma Assmann ihre Nähe sucht und kurze Zeit später gewaltsam zu Tode kommt. Die ganze Zeit lag eine so atmosphärische und unheilvolle Spannung in der Luft und ich habe unheimlich mit Alice mitgefiebert und mitgelitten. Doch auch die Geschehnisse rund um Emma waren nicht minder fesselnd. Aufgrund ihrer Arbeit als Dolmetscherin wird sie in einem Waisenhaus auf den verängstigten und wortkargen 11-jährigen Luca aufmerksam, der sofort Schutzgefühle bei ihr weckt. Ihn habe ich auch direkt in mein Herz geschlossen und mitgerätselt und spekuliert, was dieser kleine Mensch für ein Geheimnis mit sich trägt und warum ein Unbekannter ihn zu verfolgen scheint. Erst mit und mit habe ich erfahren was dahintersteckt und wie raffiniert hier die Autorin die Fäden von Anfang an gesponnen und diese im Laufe der Geschichte auf die ein oder andere unerwartete Weise miteinander verknüpft hat. Bis kurz vor Schluss war ich mir unsicher, wie die verhängnisvollen Entwicklungen ausgehen und wurde mit einem sehr stimmigen und authentischen Ende belohnt. Fazit: „Kinder des Aufbruchs“ war für mich großes Kino! Hut ab vor der aufwendigen Recherchearbeit, die diesen Roman Tiefe und Glaubwürdigkeit verliehen hat. Mit dem geschichtlichen Wissen kann ich nur sagen, dass diese Geschichte genauso hätte passiert sein können. Von mir erhält dieser erstklassige Roman eine unbedingte Leseempfehlung und 5 Sterne!

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Reise in die Vergangenheit

Von: Sonja Rauscher aus Weiding

24.11.2022

Meine Meinung: Bei diesem Buch handelt es sich um ein historisches Schätzchen. Ich tu mich mit historischen Büchern nicht immer so leicht, da sie immer mal recht trocken um die Ecke kommen. Doch bei diesem Buch habe ich mich ab der ersten Seite leicht getan. Die Unvorhersehbarkeit und die klugen Endungen in den einzelnen Kapiteln machen es einem fast unmöglich das Buch zur Seite zu legen. Hätte ich ich kein Baby zu Hause und mehr Zeit zum Lesen, wäre ich noch viel schneller fertig geworden, so musste ich jede freie Minute nutzen :) Die Protagonisten sind sehr liebevoll gezeichnet, mag jeden Einzelnen von Ihnen von Anfang an und fiebert richtig mit. Ich hab mich ein wenig geärgert, dass ich den 1. Teil bis jetzt noch nicht gelesen habe, das hat mir aber keinesfalls geschadet, geht also auch ohne Vorkenntnisse. Fazit: Ich habe eine neue tolle Autorin entdeckt, von der ich definitiv noch mehr lesen werde.

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Das Buch „Kinder des Aufbruchs“ ist der zweite Teil der Reihe um die Zwillingsschwestern Emma und Alice, welche in den 1960er Jahre in West-Berlin leben und dort während der Studentenbewegungen mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden. West-Berlin im Juni 1967: Bereits sechs Jahre sind seit dem Bau der Berliner Mauer vergangen, welche die Menschen nach wie vor unerbittlich voneinander trennt. Nach ihrer Flucht hat sich Alice gut in West-Berlin eingelebt und sie führt ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zu ihrer Zwillingsschwester Emma. Diese arbeitet als erfolgreiche Dolmetscherin und lebt mit ihrem Mann Julius zusammen, allerdings wird ihr Eheglück von einer Fehlgeburt überschattet. Alice ist Journalistin mit Herz und Seele und lebt mit ihrem Mann Max und ihrer Tochter Lisa zusammen. Mitten in den Studentenaufstände wird Alice von ihrer Vergangenheit eingeholt, baut daraufhin Kontakt mit einer Fluchthilfe-Organisation auf, was ihr Leben für immer verändern wird. Als dann ein schrecklicher Mord an der aus Ost-Berlin geflohenen Sängerin Irma Assmann geschieht, geraten Alice, Emma, Max und Julius zwischen die Fronten der Geheimdienste. Im August 2020 habe ich mit großer Begeisterung den ersten Teil „Kinder ihrer Zeit“ gelesen, welches mich von der ersten Seite an sehr in Atem gehalten hat. Ich freute mich sehr, als die Autorin in den Sozialen Medien im Juni 2022 einen zweiten Teil ankündigte – dieser landete sofort auf meiner Liste. Und was war das für eine Freude, als ich dann Ende Oktober diesen überraschend vom Diana Verlag als Rezensionsexemplar zugesendet bekommen habe, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte. Das Buch ist, wie der vorherige Band, ein hochwertiges Hardcover mit einem Buchumschlag. Im Inneren befinden sich vorne und hinten Karten von Mitteleuropa, mit dem Schwerpunkt des geteilten Deutschlands. Ein vergrößerter Ausschnitt aus der Karte zeigt das geteilte Berlin. Das stimmige Cover ( welches wunderbar zum ersten Band passt), zeigt eine Menschengruppe von vier Personen, welche vor der Mauer verweilt, dahinter erhebt sich das Brandenburger Tor mit dem Wappen der DDR. Die Handlung setzt sich aus mehreren einzelnen Teilen zusammen, welche sich wiederum in einzelne Kapitel aufteilen. Der Prolog des Buches spielt im Jahr 1965, die eigentliche Handlung setzt dann im Juni 1967 an und wird chronologisch bis Dezember 1968 erzählt. Die Danksagungen, ein ausführlicher Überblick über Wahrheit und Fiktion und ein Personenverzeichnis am Ende runden dieses Buch gelungen ab. Vor über zwei Jahren habe ich den ersten Band „Kinder ihrer Zeit“ gelesen und ich hatte Bedenken, ob ich mich wieder in die Charaktere und ihre Geschichten hineinfühlen kann. In den ersten Kapiteln musste ich immer wieder überlegen, wie das alles war und wie die Figuren miteinander zusammenhängen, aber dann war ich doch wieder in der Geschichte angekommen und die Erinnerungen kehrten zurück. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Zwillingsschwestern Emma und Alice, welche mich bereits in „Kinder der Freiheit“ mit ihrer lebensechten Zeichnung und ihren spannenden Geschichten überzeugen konnten. Die Beiden haben sich authentisch weiterentwickelt: Sie sind jeweils verheiratet und während Alice bereits Mutter einer Tochter ist, bleibt Emma hingegen der Kinderwunsch nach einer Fehlgeburt verwehrt. Nach wie vor verbindet die Beiden eine innige Schwesternliebe und sie vertrauen sich vieles an. Auch wenn Alice einiges für sich behalten muss und vereinzelt Begebenheiten und Sachverhalte anders als ihre Schwester sieht, wissen sie beide, dass sie sich immer aufeinander verlassen können. Neben den beiden Schwestern spielen eine große Anzahl an weiteren Figuren mit. Hier empfand ich es sehr gelungen, dass neben den vielen fiktiven Charakteren auch einige historische Figuren und deren Schicksale (z.B. Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke) den Weg in den Roman gefunden haben – dies förderte noch einmal die Glaubwürdigkeit und Authentizität der Geschichte. Diese historischen Figuren wurden so beschrieben, dass sie mir noch einmal sehr viel näher kamen und ich das Gefühl hatte, die Menschen dahinter kennen gelernt zu haben. Wirklich jeder Charakter, egal ob fiktiv oder historisch und gut oder böse, konnte mich völlig überzeugen. Sie alle zusammen geben ein gutes Bild der Gesellschaft ab, welche 20 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs tief gespalten ist: Nicht nur in West und Ost, sondern auch die Generationen sind mit ihren Ansichten und Lebensgewohnheiten weit auseinander gedriftet. Diese Spaltung stellt Claire Winter mit ihren facettenreichen Figuren sehr gut nach und sie verwebt die Geschichten ihrer fiktiven Charaktere perfekt mit den Lebensgeschichten der historischen Figuren und den akribisch recherchierten geschichtlichen Hintergründen. Diese geschichtlichen Hintergründe sind sehr vielfältig: Die beginnenden studentischen Unruhen, welche mit dem Tod von Benno Ohnesorg und dem Anschlag auf Rudi Dutschke, die gesamte BRD erfassten, aber auch die Arbeit von Fluchthilfe-Organisationen in West-Berlin, der Einfluss der (Springer-)Presse, der Gefangenenaustausch zwischen der BRD und der DDR und die mitunter fragwürdige Arbeit der Geheimdienste werden thematisiert und von der Autorin spannend in die Handlung eingearbeitet. Hier wird Geschichte sehr anschaulich, lebhaft und absolut fesselnd dargestellt. Claire Winter hat es mit ihrem bildlichen, lebhaften und detaillierten Sprachstil geschafft, mich direkt wieder in die Handlung zu ziehen. Immer wieder nahm ich das Buch gerne in die Hände, die letzten Seiten las ich mit vor Aufregung feuchten Händen – so spannend wurde es. Die 560 Seiten flogen nur so dahin und wieder einmal war das Buch viel zu schnell gelesen. Die packende Handlung des Buches, welche mich teilweise atemlos machte, baut auf den ersten Teil „Kinder ihrer Zeit“ auf. Ich empfinde es als nicht zwingend erforderlich, dass man diesen ersten Teil gelesen hat – ich empfehle es aber, da man dann einfach die Hintergründe kennt und Begebenheiten und die Denkweisen der Figuren besser einordnen kann. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre es ein dritter Teil dieser tollen Reihe. Es gibt noch so viel, was die Zwillingsschwestern und all die anderen Figuren in ihrem familiären Umfeld erleben könnten. Im Geiste sehe ich unter anderem, wie sie am 09. November 1989 den Fall der Berliner Mauer miterleben. Ach … das wäre was. Herzlichen Dank an Claire Winter für dieses wunderbare und stimmungsvolle Lesevergnügen, welches mir einige geschichtliche und politische Themen sehr verdeutlicht und näher gebracht hat. Fazit: „Kinder des Aufbruchs“ ist ein sehr atmosphärischer Roman, mit ordentlich Spannung und Dramatik aber auch viel Emotionalität und Hoffnung. Dieser zweite Teil steht dem Vorgängerband in keiner Weise nach und konnte mich mit den spannungsgeladen historischen Hintergründen, der bildhaften Sprache und den facettenreichen Charakteren wieder komplett in den Bann ziehen. Absolut lesenswert!

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Nachdem ich den ersten Band "Kinder ihrer Zeit" mit großer Begeisterung gelesen hatte, freute ich mich, dass es mit Emma und Alice weiter geht und so begann ich gebannt zu lesen. Die Geschichte spielt nun Mitte der 60er Jahre und die beiden Schwestern nennen West- Berlin ihre Heimat. Als eine alte Bekannte aus der DDR auftaucht und wenig später stirbt, sind die Schwestern voller Angst. Ist jemand hinter ihnen her? Das Besondere an dem Buch war für mich, dass ich so viel geschichtliches Wissen auffrischen und auch teils dazu gewinnen konnte. Die Studentenaufstände, die Fluchten von Ost nach West und die politischen Umbrüche sind sehr realistisch geschildert und man bekommt während der Lektüre Lust mehr dazu zu recherchieren. Auch tauchen wir wieder in das Privatleben von Alice und Emma ab. Alice versucht eine alte Schuld zu begleichen und bringt sich dabei wohl in Gefahr und Emma entdeckt Muttergefühle nach einem schweren Verlust. Mich hat das emotional jeweils sehr berührt. Es handelt sich zwar um einen Roman mit historischem Setting und dennoch liest er sich spannend wie ein Krimi. Die steten Perspektivwechsel sorgen für Abwechslung und immer wieder gibt es eine unerwartete Wende, die mich als Leser staunen ließ. Und auch die ein oder andere falsche Fährte gibt es. Fazit: Eine tolle Fortsetzung, die ich nur zu gern gelesen habe. Klasse!

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Sechs Jahre nach dem Mauerbau holt Emma und Alice die Vergangenheit wieder ein. Besonders Alice ist beunruhigt, da die geflohene Sängerin Irma Assmann versucht Kontakt mit ihr aufzunehmen. Ist sie als Informantin des KGB’S im Westen? Oder ziehen Julius und Max das Interesse, aufgrund ihrer Kontakte zur DDR, an? Durch eine Reportage hat Alice eine Quelle zu einer Fluchtorganisation und begibt sich dadurch für einen Bekannten zusätzlich in Gefahr. Als plötzlich Irma ermordet wird geraten Emma, Alice sowie ihre Ehemänner zwischen die Fronten der Geheimdienste. Mit „Kinder des Aufbruchs“ hat mich die Autorin, wie bisher immer, vollkommen begeistern können. Diese Fortsetzung steht dem Roman „Kinder ihrer Zeit“ nichts nach. Die gut recherchierte deutsche Geschichte wird fesselnd und informativ in den Roman eingebunden. Ich fand es wahnsinnig interessant, da ich mich selbst nicht näher mit der damaligen Zeit beschäftigt habe. Die Macht des KGB’s, Spionage, Häftlingsfreikäufe, die Ereignisse der Studentenbewegungen sowie gefährliche Fluchtaktionen habe ich mit Interesse und Entsetzen verfolgt. Bildhafte Beschreibungen sowie der hohe Spannungsbogen haben mich tief in die Geschichte eintauchen lassen, dabei habe ich mit den Protagonisten regelrecht mitgefiebert. Besonders gefallen haben mir die Cliffhanger, die am Ende einzelner Kapitel eingebaut sind. Diese haben mir das zur Seite legen des Buches sehr erschwert. Die Hauptprotagonisten sind mir wieder ans Herz gewachsen, somit fühlt man sich noch mehr mit ihnen verbunden. Doch besonders hat mir Luca in dieser Geschichte gefallen, der bei mir eine Menge Emotionen ausgelöst hat. Claire Winter versteht es mit gut recherchierten historischen Romanen, dem Leser hochspannende Bücher zu bieten. „Kinder des Aufbruchs“ ist ein Jahreshighlight. Ich freue mich schon auf das nächste Werk der Autorin.

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Lesenswert!

Von: Kristall86 aus An der Nordseeküste

20.11.2022

Klappentext: „Sechs Jahre nach dem Mauerbau lernt die erfolgreiche Dolmetscherin Emma in West-Berlin die aus dem Ostteil der Stadt geflohene Sängerin Irma Assmann kennen. Als sie ihrer Zwillingsschwester Alice davon erzählt, reagiert diese beunruhigt. Alice schreibt als Journalistin über die Studentenbewegung und steht in Kontakt mit verschiedenen Fluchthilfe-Organisationen. Ist Irma mit ihren ehemaligen Beziehungen zum KGB als Informantin im Westen? Oder sind die Schwestern und deren Männer Julius und Max durch ihre Verbindungen zur DDR zu Zielscheiben geworden? Kurz darauf wird die Sängerin ermordet, und die vier geraten inmitten der Studentenunruhen zwischen die Fronten der Geheimdienste.“ Autorin Claire Winter hat das Buch „Kinder des Aufbruchs“ verfasst. Ihre Geschichte spielt in der Zeit nach dem Mauerbau. Um genauer zu sein im Jahre 1966. Die Welt ist nunmehr eine andere. Es gibt nur noch Freund und Feind, Klassenfeind um es noch genauer zu benennen. Winters Geschichte erzählt von den Schwestern Emma und Alice, beides im Westen Berlins lebende Damen und von der Flüchtigen Irma aus dem Osten. Der Leser darf sich hier auf eine spannende und mit Zeitgeschichte vollgestopfte Geschichte freuen, die es in sich hat. Irma ist geflohen aus der DDR aber stimmt das auch? Kann man ihr trauen? Emma würde es gern aber Alice sieht das anders. Es beginnt ein extremes Hin und Her zwischen Vertrauen und Glauben und schlussendlich fragt man sich als Leser dies auch immer wieder selbst. Kann man Irma trauen? Alles kommt dann anders und die beiden Schwestern geraten mit ihren Männern ins Zielfeuer der DDR. Claire Winter hat hier einen bemerkenswerten Spannungsbogen aufgebaut und bringt selbst den Leser ganz schön ins Gefühlschaos. Man weiß selbst nicht mehr wen man im Buch noch Glauben schenken darf und das ist wirklich ein besonderes Leseerlebnis. Der Geheimdienst der DDR macht vor nichts und niemanden halt und es beginnt ein harte Kampf für alle Vier. Mehr werden Sie von mir nicht mehr lesen - das müssen Sie schon selbst erledigen! Fest steht jedenfalls, Winter hat ein ganz tolles Gespür für Spannung, einem runden und glaubwürdigen Ablauf geschaffen und auch die damalige Zeit hervorragend eingefangen. Der Leser hat genügend Raum für eigene Gedanken und dennoch ist der Lesesog enorm. Das geteilte Berlin erscheint vor dem geistigen Auge und die beklemmende Stimmung springt einem durch die Buchseiten förmlich an. Winter zeichnet glaubwürdige Figuren und auch die Nebencharaktere vervollständigen das Gesamtbild. Egal ob Fiktion oder Realität - Claire Winter hat hier eine wirklich famose Geschichte verfasst, die nicht nur spannend ist, sondern die Zeit von damals perfekt eingefangen hat. Ich kann mich den positiven Stimmen nur anschließen die Winters Recherche-Arbeit so hoch loben - hier wurde alles bestens zusammen getragen und stimmig in eine Geschichte gepackt, die so hätte passiert sein können….5 von 5 Sterne hierfür!

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Ein Stück spannende Zeitgeschichte einfühlsam beschrieben

Von: Tanja aus Straßenhaus

19.11.2022

Meine Meinung: Nach "Kinder ihrer Zeit" geht es mit "Kinder des Aufbruchs" endlich weiter und wir dürfen Emmas und Alices Geschichte 6 Jahre nach dem Mauerbau weiterverfolgen. Mit den Zwillingen und ihren Männern Julius und Max erleben wir den Besuch des Schahs in Berlin, die Proteste der Studenten und die Krawalle nach dem Tod Benno Ohnesorgs hautnah mit. Auch werden die Machenschaften der Stasi und des BND beleuchtet und mir hagt es allein beim Gedanken daran einen eiskalten Schauer den Rücken runter. Auch wird die Flucht aus der DDR mit Hilfe von einer Fluchthilfe-Organisation sehr eindringlich beschrieben. An den Büchern von Claire Winter mag ich sehr, dass sie so detailgetreu recherchiert sind. Ihr Schreibstil ist unheimlich spannend, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die relativ kurzen Kapitel verleiten einen, "nur noch ein Kapitel" zu lesen, weil das letzte so spannend aufgehört hat...und noch eins und noch eins. Die Beschreibungen der Flucht durch das Tunnelsystem waren wirklich Gänsehaut-Momente. Claire Winter hat hier auf ganz einfühlsame Art und Weise Geschichte und Fiktion miteinander verwoben. Vieles wusste ich schon aus dieser Zeit, aber es gab auch Sachen, die mir so nicht bewusst waren. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

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