Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Wer predigte in ihren Synagogen?

Pinchas Lapide, Yuval Lapide

(1)
(1)
(0)
(0)
(0)
€ 39,00 [D] inkl. MwSt. | € 40,10 [A] | CHF 51,50* (* empf. VK-Preis)

Der Jude Erwin Pinchas Spitzer war erst sechzehn Jahre alt als er 1938 in seiner Heimatstadt Wien gefangen genommen und in ein Konzentrationslager gebracht wurde. Er konnte jedoch von dort fliehen und siedelte 1940 nach Palästina über. Anstatt seines deutschen Namens nahm er den Namen „Lapide“ an, das von dem hebräischen Wort für Fackel abgeleitet ist. Als Fackelträger war er darum bemüht sich für die Verständigung zwischen Juden und Christen einzusetzen, so siedelte er 1974 auch mit seiner Familie nach Deutschland über, um von dort aus Versöhnungsarbeit zu leisten. Seine Veröffentlichungen sind vor allem für Christen interessant, um die Kultur und Denkweise, in der Jesus beheimatet war, besser zu verstehen. Dieses umfangreiche Buch wurde von Lapides Sohn zusammengestellt und enthält Texte, die zu Lebzeiten Lapides veröffentlicht wurden, und teilweise vergriffen und darum nur schwer erhältlich sind. Ergänzt werden diese Niederschriften mit einer Einleitung, in der Yuval Lapide das Vermächtnis seines Vaters erklärt. Christliche Leser werden nicht alle Denkansätze Lapides zustimmen können, darum gilt für dieses Buch, „Prüfet alles, das Gute behaltet.“ Interessant sind vor allem Worterklärungen und aufschlussreiche Erläuterungen über die Kultur und Religion zur Lebzeit Jesu. So wirken die Erklärungen Lapides warum Jesus am Kreuz nicht von Gott verlassen wurde, sehr stimmig. Andere Überlegungen, die der historisch-kritischen Textforschung folgen und davon ausgehen, dass Texte redigiert wurden, und die nicht von einem übernatürlichen Wirken des Heiligen Geistes ausgehen, teile ich persönlich nicht. Aber das hindert mich nicht von dem zu lernen, was ich einleuchtend finde. Es beeindruckt mich, dass Lapide, genauso wie Christen, ehrfurchtsvoll das Leben von Jesus ansieht. Er erinnert daran, dass Jesus zunächst einmal Jude war, und dass „das zweite Testament“ von Juden und für Juden geschrieben wurde. Dabei möchte er Christen nicht von seinem jüdischen Glauben überzeugen, aber er erwartet gegenseitige Achtung für die Überzeugung des anderen. Fazit: Ein interessantes Lesebuch, mit Abfassungen eines jüdischen Gelehrten, die Christen helfen können die Kultur und den Hintergrund von biblischen Texten besser zu verstehen. Auch wenn einiges nicht mit dem christlichen Glauben übereinstimmt, können Christen dieses Buch mit Gewinn lesen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.