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Rezensionen zu
Landpartie

Gary Shteyngart

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€ 25,00 [D] inkl. MwSt. | € 25,70 [A] | CHF 34,50* (* empf. VK-Preis)

In Gary Shteyngarts neuem Roman „Landpartie“ spielt die Pandemie eine zentrale Rolle: Der russischstämmige Schriftsteller Sasha Senderovsky lädt einige Freund*innen und Bekannte auf sein Anwesen im Hudson Valley in der Nähe von New York ein, um dort im März 2020 den Lockdown gemeinsam zu verbringen. Letztendlich verbringen sie ganze sechs Monate miteinander, und Shteyngart gibt uns einen detaillierten Einblick in die Geschehnisse dieser Zeit und in die Gefühle der acht Protagonist*innen. Dabei werden vor allem ihre vielfältigen emotionalen Verwicklungen thematisiert – und das auf höchst unterhaltsame und pointenreiche Art und Weise. Es wird viel geflirtet, gequatscht, an vergangene Zeiten erinnert, diskutiert, gegessen und gelacht. Doch auch ernste Themen wie Rassimus, Pandemie und Krankheit finden Einzug in den Roman. Wie schon bei „Kleiner Versager“, Shteyngarts großartigen autobiografischen Roman aus dem Jahre 2015, ist es auch diesmal genau diese Mischung aus Humor, ja gar Satire, und unverblümter Ernsthaftigkeit und damit einhergehender Traurigkeit, die mich zu einer Liebhaberin seiner Bücher macht. Landpartie – ein großes Vergnügen!

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Eine Landpartie könnte so harmonisch und entspannend sein, vor allem in den akuten Anfängen einer Pandemie. Doch Gary Shteyngart hält uns als urbaner Gesellschaft den Spiegel vor, legt gar den Finger in die Wunde des Narzissmus und der täglichen Sinnfrage. Wer sind wir noch, wenn alles zum erliegen kommt? War unser bisheriger Lebensalltag wirklich so erfüllt, mit den unzähligen Arbeitsstunden, den Statussymbolen und social-media-Inhalten? Und was sind wir bereit zu verändern bzw. welche persönlichen Kosten sind wir bereit, für Veränderung zu tragen? Der Autor versteht es, herauszuarbeiten, wie der Beginn der Covid-19-Pandemie für uns alle ausgesehen hat. Dabei spielt es keine Rolle, dass der Roman auf dem amerikanischen Land spielt, auch wenn er noch typische amerikanische Alltagsthemen mit einbindet. Jede:r Leser:in dürfte sich in der Erzählung wiederfinden und sich mit den verschiedenen Protagonist:innen identifizieren können. Shteyngart versteht es ebenfalls, unsere modernen Marotten, die durch die Pandemie entweder verstärkt oder in Frage gestellt wurden, geradezu zu sezieren und ausdrucksstark, wie auch zuweilen humoristisch, in Szene zu setzen. Dabei beschreibt er einen Pandemiealltag im Jahre 2020 in weniger alltäglichen Worten, die zusammen mit der schnellen Erzählweise und unzähliger Popkulturverweise, eine gewisse Spannung erzeugen, aber auch Aufmerksamkeit erfordern. So wurde aus einem potentiell langweiligen Roman über die Covid-19-Pandemie eine facettenreiche Erzählung über die Selbstfindung bzw. -reflexion und das Miteinander in Krisenzeiten, vor dem Hintergrund unserer urbanen Gesellschaft und der zunehmenden Bedeutung moderner Freundschaften, bei gleichzeitigem Bedeutungsverlust der traditionellen Familie.

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Landpartie. Ein Corona-Roman unserer Zeit?

Von: Henrik Jürgens

26.05.2022

Dieser autobiographisch geprägte Roman „Landpartie“ versetzt den Leser in die Anfangszeit des Virus. Ein Schriftsteller lädt seine besten Freunde aus College-Zeiten und einen berühmten Schauspieler, dessen Vorname ungenannt bleibt, auf sein Anwesen ein. Dorthin flieht die Gruppe, um sich das neuartige Virus in der „City“ nicht einzufangen. Die handelnden Personen und ihre Berufe werden gleich zu Anfang vorgestellt, was für den Leser eine unheimliche Erleichterung darstellt, da der Roman stellenweise dicht erzählt ist und man Sorge tragen muss, mehrere Bälle gleichzeitig in der Luft zu jonglieren. Die Zeit auf dem Anwesen steht bereits von Anfang an unter keinem guten Stern. Auch der Rest der Zeit verläuft nach dem Motto „Ferien mit Konfliktpotenzial“. Die Hauptthemen für die Freunde und den Schauspieler sind Erotik, Begierde und Lust. Mit zunehmender Dauer entgleitet dem Hausherrn die Kontrolle, bis er schließlich durch den Schauspieler aus dem Haupthaus und in einen der Bungalows vertrieben wird. Kurz darauf zieht der besagte Schauspieler ebenfalls aus und die Dynamik der Figuren zueinander verändert sich nochmals. Nunmehr leben die College-Freunde wie zu jenen College-Zeiten, allerdings zwanzig Jahre später. Schließlich hält das Corona-Virus doch Einzug in der Kolonie, mit dramatischen Folgen… Der Roman spricht viele Themen des 21. Jahrhunderts an. Das Vertrauen der Menschen auf Algorithmen, um mit deren Hilfe den Partner fürs Leben zu finden, aber auch die damit verbundenen Tücken der Technik und die wechselseitige Beeinflussung der Kulturen. Beinahe jede vorkommende Figur hat Migrationshintergrund, was für einen in den USA spielenden Roman nichts Ungewöhnliches darstellt, dennoch zeigt Shteyngart auf, welche Probleme die Einwanderung mit sich bringt, wie den Spagat zwischen der eigenen und der „fremden“ Kultur, die Konflikte, die es mit sich bringt, das nicht vorhandene Heimatgefühl. Der Autor gibt vielmehr über diese Konflikte eine Zustandsbeschreibung des Post-Trump Amerika. „Landpartie“ ist ein vielschichtiger, extrem klug komponierter und durchdachter Roman. Die Geschichte der Freunde auf dem Anwesen des Schriftstellers dient leitmotivisch als Grundgerüst für die darunter liegenden und zu Tage tretenden Konflikte der heutigen Zeit. Er ist nicht nur der definitive Corona-Roman unserer Zeit (und nicht etwa DeLillos Stille) sondern auch ein implizit politischer Roman. Shteyngart ist ein wacher Beobachter unserer Zeit und scheut auch nicht, ihr den Spiegel vorzuhalten, auch gegen die eigene Bequemlichkeit.

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Ein Meisterwerk

Von: Fee04

25.05.2022

Klappentext Ein Haus auf dem Land, acht Freunde, vier Romanzen - und sechs Monate in Isolation. Es ist März 2020, und eine uns wohlvertraute Katastrophe zieht am Horizont auf. In einem idyllischen Landhaus außerhalb von New York versammelt der russischstämmige Schriftsteller Sasha Senderovsky eine illustre Gruppe alter Freunde und loser Bekanntschaften, um die Pandemie bei gutem Essen und anregenden Gesprächen auszusitzen. Über die nächsten Monate wachsen neue Freund- und Liebschaften, während sich längst vergessen geglaubte Kränkungen mit frischer Kraft manifestieren. Doch mit der Ankunft eines mythenumwobenen Hollywoodstars gerät das mühsam konstruierte Gleichgewicht dieser Wahlfamilie gefährlich ins Wanken. „Landpartie“  von Gary Shteyngart ist ein Meisterwerk! Der Autor schreibt flüssig und auch das sprachliche Niveau ist sehr hoch. Ein gelungener Gesellschaftsroman der für tiefgründige Gedanken sorgt. Die Protagonisten verbringen die Zeit während der Pandemie in der idyllischen Bungalowanlage des Schriftstellers Sasha und werden von ihrer Vergangenheit, ihren Schwächen und Lügen, sowie der Liebe gefunden. Es werden intellektuelle Gespräche geführt und die Isolation der unterschiedlichen Menschen führt dazu, das tief brodelnde Emotionen den Weg nach oben finden. Freundschaften werden aufgerüttelt, Träume wahr und Leben gelebt, die dem Einzelnen nicht zustehen. Eine Beziehungs-App bringt Leben in die Abgeschiedenheit auf dem Land. Ist die App an den Irrungen und Wirrungen der Liebschaft zwischen dem Hollywoodstar und einer Autorin schuld? Wird deren Erfinderin nun auch ohne App die Liebe zulassen können? Die Protagonisten werden bis in ihr Innerstes (vor-) geführt, ihre Leiden und Liebschaften ausgebreitet und begutachtet. Finanzielle Aspekte dargelegt, Kultur gelebt und rassistische Einstellungen diskutiert. Ein wahrhaftes Feuerwerk der Emotionen während der Pandemie. Ein Meisterwerk, welches das Potential zu einer Verfilmung in sich trägt.

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Gute Unterhaltung

Von: deathdealer

17.05.2022

Der neue Roman von Gary Shteyngart hat mich sehr gut unterhalten. Er war leicht, gut und flüssig zu lesen. Die Idee der "Corona Zusammenkunft" war klasse. Auch die Entwicklung der einzelnen Protagnisten im erzwungenen Zusammenleben und wie diese agiert haben, einfach herrlich. Insgesamt hat mir das Lesen dieses Buches, mit viel satirischem Humor richtig Spaß gemacht.

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Klare Leseempfehlung

Von: Awi

15.05.2022

Oh nein, jetzt geht es los mit Romanen über die Corona-Pandemie, obwohl wir doch eigentlich noch mittendrin stecken – das war der erste Gedanke, den ich beim Entdecken von „Landpartie“ hatte. Ich wurde positiv überrascht. Der Roman um eine Gruppe mehr oder weniger wohlhabender und elitärer Freunde, die sich gemeinsam zu Beginn der Pandemie im ländlichen New York in Quarantäne begeben ist beste zeitgenössische Unterhaltung. Man lebt mit diesen außergewöhnlichen Charakteren, gewöhnt sich mit ihnen an das ungewöhnliche Alltagsleben in der abgeschotteten Kommune als Zweckgemeinschaft, ohne den Lauf der Dinge erahnen zu können. Klare Leseempfehlung!

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