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Rezensionen zu
Der Geruch von Erde

Christiane Tramitz

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Über die Autorin Die Autorin Christiane Tramitz wuchs in der Gegend auf, in der der vorliegende Roman spielt. Die Ötztaler Alpen und Oberbayern waren ihre Heimat. Die promovierte Verhaltensforscherin lebte aber auch in der Großstadt Berlin. Seit über 30 Jahren schreibt sie Sachbücher, Kriminal- und Tatsachenromane. Mit ihren zwei Kindern lebt Christiane Tramitz jetzt in Oberbayern. Inhalt „Der Geruch von Erde“ ist für mich ein Roman der anderen Art. Die Schreibweise des bayerischen Dialektes und der besondere Umgang mit dem Tod machten mich zuerst beim Lesen skeptisch. Ich wurde eines Besseren belehrt: Diese Geschichte von Christiane Tramitz beschreibt eindrucksvoll das Leben von Rosa Wegscheider und ihrer Familie. Rosa wächst mit ihren Eltern und Geschwistern auf dem Zözenberghof auf. Landwirtschaft, die Arbeit mit den Tieren auf dem Hof bestimmen das harte Leben der Menschen. Die Unterdrückung und sogar die Schläge, die die Frauen von ihren Männern bekamen, waren tägliche Normalität. Rosa befreite sich davon und heiratete nach dem Krieg, den wesentlich älteren Anderl und gründete mit ihm eine Familie. Anderl wird zum Totengräber von Waging berufen und wird von seiner Frau tatkräftig unterstützt. Schon bald übernimmt Rosa diese Aufgabe allein, da ihr Mann aus Krankheitsgründen aufhören muss. Knapp 70 Jahre lang erfüllt Rosa ihre Arbeit mit Leib und Seele. Sie war die Erste, die bei einem Todesfall gerufen wurde, die Verstorbene für ihre „letzte Reise“ zurecht machte und für die Pflege der Gräber auf dem Friedhof zuständig war. Fazit Zielstrebig, manchmal auch hart und herrschsüchtig, arbeitete diese Frau über 7 Jahrzehnte in mehreren Gemeinden rund um das bayerische Waging. Rosa Wegscheider, eine bemerkenswerte, bewundernswerte Frau die, als die berühmteste Totengräberin aus dem Chiemgau, in die Geschichte dieser Gegend eingeht. Danke dem Ludwig-Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

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Die Geschichte der Totengräberin von Waging

Von: Kristall86 aus An der Nordseeküste

13.09.2022

Klappentext: „Als ihr Ehemann Anderl, der schwer unter Kriegsfolgen leidet, 1953 zum Totengräber von Waging berufen wird, übernimmt die 25-jährige Rosa diese Aufgabe für ihn. Ein Handkarren und später ein schwarzer VW-Käfer mit Anhänger dienen als Leichenwagen. Mit der Zeit übernimmt Rosa die Bestattungsaufgaben sämtlicher umliegender Gemeinden und sorgt als Hauptverdienerin für das Überleben der Familie. Fast 70 Jahre lang ist sie im bayerischen Rupertiwinkel die Erste, die gerufen wird, wenn jemand gestorben ist. In ihrer Heimat gilt sie als Legende. Die Bestsellerautorin Christiane Tramitz, deren Bruder von Rosa Wegscheider bestattet wurde, erzählt die außergewöhnliche Lebensgeschichte dieser starken und eigenwilligen Frau. Sie entführt uns in die einfache, aber glückliche Welt einer dörflichen Gemeinschaft – zwischen Liebe und Tod, Tradition und Emanzipation.“ Zugegeben es gab mehr als genug Situation im Buch, in denen ich Rosa gern mal die Meinung gesagt hätte und man als Leser wirklich wütend werden konnte. Warum? Diese Frau brachte einen einfach zur Weißglut! Und da waren wir nicht die Einzigsten. Ihr Neffe Wastl könnte ein Lied davon singen. Rosa Wegscheider war die Totengräbern von Waging und umzu. Der Beruf war nicht gewollt und sie hat ihn sich nicht selbst herausgesucht. Oder doch? Wo sie sich jedenfalls sehr sicher war, war der Weggang von ihrem elterlichen Hof in frühen Jahren und die Hochzeit mit Anderl. Das waren ihre wichtigsten und wohl besten Entscheidungen. Als Leser erfahren wir hier auf zwei Zeitebenen das Leben der Totengräberin. Vieles wirkt trist und trüb wenn sie vom Boandlkramer spricht aber dennoch stellte sie sich immer mit genügend Respekt vor ihm auf. Der Friedhof war ihr Revier, ihre Arbeit und die führte sie mehr als gewissenhaft aus. Wir erfahren etwas von ihrer Liebe zu Anderl, ihrem Hausbau, wie sie beide zu diesem Beruf gekommen sind, ihre Kinder und wie Rosa irgendwann allein da stand. Aber allein war sie nie, auch wenn sie das gern behauptet hat. Rosa hatte immer ihre Helfer. Entweder 1.-€-Jobber, den Wastl, die Weibi (ihre Tochter), die Nanni (ihre geliebte Schwester) oder alle die, die ihr in die Fittiche kamen und sie als Hilfe auserkoren hat. Rosa bringt einen jeden zur Weißglut. Machte sie Fehler, wurde es andern in die Schuhe geschoben. Das war eh und je schon der Fall. Auch der Boandlkramer bekam Schuld als er damals die Mama geholt hat. Aber kann man Rosa verstehen in ihrem Tun? Ja, kann man. Rosa hat das so „gelernt“, musste schon ganz früh hart arbeiten und eine richtige Kindheit gab es nicht, Gewalt vom Onkel kam noch dazu oder eben auch der bereits ausgesuchte Bräutigam den sie nie wollte. Rosa hat immer gelitten und kam selten zu Wort bzw. bekam selten Lob oder Anerkennung. Als Wegscheiderin bekam sie dann endlich Anerkennung. Die Menschen waren froh um Rosa. Einer musste ja diesen Job machen! Alles nicht einfach, auch nicht wenn der Boandlkramer eines Tages vor der eigenen Türe steht. Irgendwann holt er jeden von uns. Die Beschreibungen im Buch sind wahrlich detailliert und vielleicht nicht immer etwas für zarte Nerven. Untermalt wird die Geschichte mit einigen Bildern von Rosa und ihrer Familie. War diese Geschichte interessant? Und ob und sie brachte mir als Leser einen besondern Tenor mit: Man muss sich mit dem Tot beschäftigen! Was will ich wenn ich nicht mehr bin? Was wird werden mit denen die noch da sind? Was ist mein letzter Wille? Solche Fragen können viele gern verdrängen aber wenn es dann soweit ist, fehlt vielen dann die letzte Kraft diese Fragen zu klären. Rosa Wegscheider machte es einem leicht und ihre ruppige Art war doch oft liebenswert. Wenn wir ehrlich sind, kann man so einen Beruf auch nur mit so einer Laune ausüben…Leichen zur letzten Ruhe betten ist nicht jeder Manns bzw. Frau´s Sache außer für Rosa Wegscheider. 5 von 5 Sterne!

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