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Rezensionen zu
Worte wie Pfeile

Anke Elisabeth Ballmann

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Verbaler und emotionaler Missbrauch an Kindern hinterlässt massive Spuren und dies ist wissenschaftlich nachgewiesen. Viele Menschen schlagen seit Jahren Alarm, die Gefahren der schwarzen Pädagogik und emotionalen Gewalt zu erkennen, zu akzeptieren, sie zu verstehen und dagegen anzutreten. Veraltete Haltungen stehen den Erkenntnissen der Forschung in Neurologie, Soziologie und Psychologie entgegen und lassen sich nur schwer als Gewalt werten, denn dann würde so manch einem endlich klar, selbst betroffen zu sein oder gar Täter geworden zu sein, ohne es zu wollen. „Mir hats doch auch nicht geschadet!“, und „Das ist doch keine Gewalt!", "Ich würde mich doch nie an einem Kind vergehen!“, sind dann Argumente, die außer für Täter und Täterinnen kaum sinnstiftend der Situation entsprechend wirken. Aufklärung und die Menschen dazu bringen, ihre Handlungen zu hinterfragen ist der Weg der Universitätsdozentin, die sich seit über 25 Jahren für gewaltfreie Pädagogik und kindgerechtes Lernen einsetzt. Seit 2020 existiert die ‚Stiftung Gewaltfreie Kindheit‘. Ein sensibles Thema, welches im vorliegenden Buch den Raum bekommt, den es braucht. Komplexe Zusammenhänge werden verständlich erklärt und empathisch die Ernsthaftigkeit vermittelt. Ob als Betroffener oder Täter dieses Buch schmerzt, doch bietet es Wege und Verständnis. Mit Anmerkungen und Verweisen ist dieses Buch ein tiefer Einstieg, der gewagt werden darf. Es benötigt Mut, doch ist das Werk auch ein Meilenstein auf dem Weg zu einer Welt in der Erziehung gewaltfrei stattfinden darf. Manchmal braucht es dafür eine helfende Hand und davon bietet Anke Elisabeth Ballmann eine Menge im Buch an. Zugreifen oder nicht, liegt beim Leser selbst.

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Das Thema emotionale Gewalt an Kindern ist allgegenwärtig, ob in Kindertagesstätten, schulischen Einrichtungen aber insbesondere auch innerhalb der eigenen Familie. Ein unbedachtes Wort schießt häufig, reflexartig wie ein Pfeil hervor und kann zu großen emotionalen und psychischen Folgeschäden des Kindes - und das auch im Erwachsenenalter - führen, so die Psychologin und Erziehungswissenschaftlerin. In ihrem Buch erklärt die Autorin die Zusammenhänge und Auswirkungen von Erziehung und psychischer Gesundheit von Kindern. Zunächst ist das Buch sehr verständlich beschrieben, anhand vieler Fallbeispiele werden verschiedene Situationen nachvollziehbar verdeutlicht und hierbei detailliert auf Themen wie Bindung, Ur- und daraus resultierendes Selbstvertrauen und Resilienz eingegangen und vermittelt, welche Formulierungen und Verhaltensweisen unsere Kinder stärken und welche sie nachhaltig verletzten können. Die Definition von emotionaler Gewalt ist meiner Ansicht nach allerdings sehr eng gelegt. Es werdet beispielsweise Aussagen getätigt wie "Erziehung ist immer Machtausübung" oder "Kinder brauchen keine Grenzen". Solche Aussagen sind für mich als Mutter teilweise utopisch und ich würde behaupten, dass es schlichtweg einfach nicht möglich ist, immer zu 100% auf jedes einzelne Bedürfnis, jedes seiner Kinder einzugehen und diese in Ruhe auszudiskutieren. Ein gewisser Rahmen ist für mich unverzichtbar, ein gesundes Maß an Regeln Voraussetzung für ein Familienleben, das ist meines Erachtens nach aber keine emotionale Gewalt. Ich stimme völlig zu, dass der Grad zwischen Kindererziehung und emotionaler Gewalt häufig schmal ist, und das Thema in jedem Fall mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung bedarf und verdient. Ich habe das Buch im Ganzen aber als äußerst interessant und auch lesenswert empfunden, auch wenn ich nicht mit allen Aussagen übereinstimme. Es regt zum Reflektieren der eigenen Erziehungsmethode an und führt zur Sensibilisierung dessen.

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