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Rezensionen zu
Minna. Kopf hoch, Schultern zurück

Felicitas Fuchs

Mütter-Trilogie (1)

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Dieser Roman hat mich vom ersten Wort an in seinen Bann gezogen. Nachdem ich angefangen hatte es zu lesen, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Schon mal vorab: „Minna“ ist eine dringende Leseempfehlung für euch. „Minna“ erzählt aus einer Zeit, in der Frauen noch sehr eingeschränkt in ihren Rechten auf ein selbstbestimmtes Leben waren. Sie konnten vor allem eines, etwas aushalten. Erzählt wird die Lebensgeschichte der Großmutter der Autorin. Die zum Teil erfundenen, aber auch die authentischen Lebensläufe hat Felicitas Fuchs geschickt eingewoben in Geschehnisse, die historisch gesehen, tatsächlich stattgefunden haben. Wir erfahren viel über den Niedergang der Weimarer Republik, aber auch über das Aufkeimen nationalsozialistischen Gedankenguts, bis hin zu den Perversitäten des Nationalsozialismus. Was Felicitas Fuchs in ihrem Buch vermittelt, geht weit über das allgemeine Schulwissen über diese Dinge hinaus. Die Art und Weise, wie die Autorin schildert, welche Folgen politische Ereignisse für die einzelnen Personen im Roman hatte, wissend, dass das für einige der Figuren eine gelebte Realität gewesen ist, hat mich in meinem emotionalen Epizentrum getroffen. Ich habe mit den Frauen des Romans gelitten, geweint und ich konnte mich mit ihnen freuen. Dieses Buch mit professioneller Distanz zu lesen, war mir schier unmöglich. Es ist ein Buch, dass man fühlt. Auf jeden Fall hat dieser Roman meine Perspektive auf meine eigene Familiengeschichte verändert. Dafür bin ich sehr dankbar. Das Lesen dieses Buches hat mich veranlasst, selbst einmal in der Vergangenheit meiner Ahnen nachzuforschen. Man versteht so viel mehr, wenn man mehr weiß. Mein Fazit: Eines der besten Bücher, dass ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich freue mich schon sehr auf „Hanne“, den zweiten Teil. Eine kleine Info habe ich zum Schluss noch für euch. Hinter dem Pseudonym Felicitas Fuchs versteckt sich die Bestsellerautorin Carla Berling. Wenn ihr also schon Carla-Berling-Fans seid, habt ihr mit diesem Roman die Gelegenheit eine ganz andere Seite eurer Lieblingsautorin zu entdecken.

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Meine Meinung: Selten bin ich so durch 606 Seiten geflogen, wie bei diesem wunderbaren Roman. Ich konnte ihn kaum aus der Hand legen, da der Schreibstil von Felicitas Fuchs unheimlich fesselnd war. Wenn man dann noch im Hinterkopf hat, dass es sich hierbei um eine wahre Begebenheit handelt, ist es umso berührender. Felicitas Fuchs erzählt hier über drei starke Frauen aus ihrer Familie. Minna wächst in eher ärmlichen Verhältnissen auf. Sie macht eine Ausbildung zur Schneiderin und träumt davon, irgendwann eine eigene Schneiderei zu besitzen. 1924 zieht sie nach Düsseldorf, um dort ihren Traum zu verwirklichen. Als sie dort den wohlhabenden Fred kennenlernt, scheint ihr Glück in greifbarer Nähe zu rücken. Sie verlebt eine wunderbare Zeit mit ihm, wenn sie in den Augen seiner Eltern auch nicht die beste Wahl ist. Sie haben sich für ihren Sohn eine standesgemäße Frau vorgestellt. Doch die Beiden halten zusammen. Wir verbringen mit Minna viele Jahre und dann geschieht das Unfassbare, denn ihre beste Freundin und ihr wichtige Menschen werden durch die Judenverfolgen verschleppt. Wir begleiten Minna durch die schrecklichen Jahre des 2. Weltkrieges und ihre vielen Verluste, die sie ertragen muss. Felicitas Fuchs hat hier einen sehr gut recherchierten Roman geschrieben. Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben und mir ist Minna und ihre Lieben sehr ans Herz gewachsen. Zwischendurch fragte ich mich immer wieder, wie ein einzelner Mensch solche Schicksalsschläge ertragen kann und sich dann aber immer wieder aufrichtet und mit erhobenem Kopf weiterkämpft. Ich war sehr froh, dass ich auch schon den 2. Band hier bei mir hatte, so dass ich die Geschichte von Hanne und Minna weiterlesen konnte. Von mir bekommt „Minna – Kopf hoch, Schultern zurück“ 5 von 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Der Titel des Buches hat mich gleich angesprochen, denn diese Mahnung hat mir meine Omi immer mit auf den Weg gegeben. Die Autorin begibt sich mit ihrer Triologie von der dieses Buch der erste Teil ist, auf die Spuren ihrer eigenen Familiengeschichte. 3 Frauen stehen in ihren Büchern im Mittelpunkt, Minna, Hanne und Romy. Sie sind in ihren Schicksalen miteinander verbunden. Minna ist eine junge Frau, die als Näherin arbeitet und von einem eigenen Atelier träumt. Da sie aber aus einfachen Verhältnissen stammt, scheint ihr Traum nie erfüllbar zu sein. Wir schreiben das Jahr 1924 in Düsseldorf. Wir begleiten Minna in der Zeit, in der sie viele Schicksalsschläge zu verkraften hat: die Goldenen Zwanziger, Börsencrash, Aufstreben der Nationalsozialisten, den 2. Weltkrieg bis zur Nachkriegszeit. Doch Minna ist eine starke Frau, die mutig ihren Weg geht, um ihren großen Traum zu erfüllen. Als sie sich in den wohlhabenen Fred verliebt, scheint sie endlich am Ziel. Doch in dieser Zeit sieht man nicht gern Frauen, die ihren eigenen Weg gehen möchten. Ihr Leben ist vorgezeichnet durch Heirat, Küche und Kindererziehung...Doch Minna lässt sich nicht unterkriegen...Ihre reichen Schwiegereltern sind entsetzt über die Heirat ihres Sohnes und versuchen mit allen Mitteln, ihn zur Scheidung zu überreden. Die Autorin versteht es, den Leser mit der spannungsgeladenen Geschichte zu fesseln. Sehr gut sind die unterschiedlichen Lebensumstände der Reichen und Armen in dieser Zeit dargestellt. Die Grausamkeiten des Nationalsozialismus besonders gegen Sinti und Roma, sowie der jüdischen Bevökerung lassen den Leser mitfühlen, wie Minna darunter leiden musste. Denn ihre engsten Freunde wurden durch die Nazis verfolgt und umgebracht...Auch das unterschiedliche Verhalten der Menschen zu den Grausamkeiten der Faschisten ist eindrucksvoll dargestellt. Die Geschichte ist eine Mahnung, so etwas nie wieder in Deutschland zuzulassen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und das Schicksal der mutigen Minna hat mich sehr bewegt. Viele hier geschilderten Lebensumstände kenne ich aus den Erzählungen meiner geliebten Omi. Das Plumpsklo kenne ich als Kind auch noch, bei meinen Großeltern auf dem Hof... Auch der Schwarze Freitag war für meine Großeltern ein schrecklicher Tag, da alle Ersparnisse mit einmal wertlos waren...Wie fleißig Minna als Schneiderin sein musste, kann ich gut nachfühlen, denn meine Großeltern hatten auch eine Schneiderei, in der sie Tag und Nacht arbeiteten für geringen Verdienst. Der Zusammenhalt der Familie war in jener Zeit besonders wichtig für das Überleben. Besonders auch in der Zeit des Krieges, als die Frauen mit ihren Kindern zu Hause ums Überleben kämpften, während die Männer an der Front starben. Eine Geschichte, die man so schnell nicht vergisst und neugierig macht auf die weiteren 2 Bände der Triologie.

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Düsseldorf 1924. Minna ist Schneiderin und sucht ihren Platz im Leben, verliebt sich, heiratet und wird immer wieder mit dem Schicksal konfrontiert. Ihr Ehemann betrügt sie, ihre kleine Schwester begeht Selbstmord. Sie will ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, sich etwas leisten können und arbeitet dafür hart. Doch die Krise raubt ihr alles, ihre kleine Schneiderei, ihr Erspartes. Sie zieht um, heiratet erneut, der Krieg beginnt, doch Minna lässt sich nicht unterkriegen. Minna. Eine lebenslustige Frau, die in den 1920ern versucht, Karriere zu machen und alles ist, aber nicht die brave Hausfrau, die man damals erwartete. Natürlich weiß sie sich zu benehmen und ihr erster Ehemann kommt auch aus besserem Hause und liebt an seiner Frau dieses Spiel zwischen Tradition und Freiheit. Doch er kommt nicht mit dem Erfolg der Frau an seiner Seite klar, betrügt sie, die Scheidung kommt, als das Geld über Nacht weg ist. Der Börsencrash hat ihm alles genommen und Minna, die es ihrem Mann überlassen hat, ihr hart verdientes Vermögen anzulegen und zu verwalten, hat nichts mehr. Anhand der jungen Frau erlebt man Deutschland vor einhundert Jahren, die Geschichte, die Irrungen und Wirrungen, Aufbruch und Niederlage, den Krieg und seine unerbittlichen Schrecken. Protagonistin Minna ist dabei ein Symbolbild für die Menschen der damaligen Zeit. Kopf hoch, Schultern zurück. Man lässt sich nicht hängen, man weint, man zweifelt, aber man steht immer wieder auf. Jeder Rückschlag wird hingenommen und überwunden, er hinterlässt Spuren, Narben, aber es geht immer weiter. Felicitas Fuchs beschreibt einen Teil ihrer Familiengeschichte und wankt mutig zwischen Biografie und Fiktion. Manche Figuren sind frei erfunden, manche Begebenheiten entsprechen nicht der eigentlichen Wahrheit der Ahnin, sind aber dennoch Zeitzeugnis und spiegeln wider, was sich damals so oft an so vielen Orten zugetragen hat. Die Machtübernahme der Nazis, die wachsende Angst, die immer mehr werdenden Verbote, die Deportationen. Mit viel Liebe zum Detail skizziert Fuchs das Leben ihrer Protagonistin und lässt sie dabei manchmal ein bisschen zu arrogant, zu perfekt, zu unschuldig dastehen. Großer Kritikpunkt an dem Auftakt zur Trilogie ist die Darstellung der Frauen und vor allem der Männer. Männer können nur unterdrücken und alles falsch machen, halten Frauen prinzipiell klein und betrügen sie. Alle. Es gibt keinen, der sich korrekt verhält, der treu ist, der irgendwas richtig macht. Ja, es war eine andere Zeit, es gab andere Regeln, Gesetze, Konventionen, aber nein, es wurde nicht jede Frau - und schon gar nicht Minna - wie Dreck behandelt. Es fehlt hierbei ein bisschen die Reflexion, wie gut es Minna eigentlich hatte. Schicksalsschläge hat jeder damals wie heute zu verkraften, aber im Großen und Ganzen hat Minna mit ihrer überheblichen Art und ihrem irren Drang im Mittelpunkt zu stehen ziemliches Glück gehabt. Stellenweise ist ihre Selbstliebe, ihr Egoismus und ihre Selbstinszenierung zu viel. Da möchte man das Buch aus der Hand legen und nie wieder anrühren. Irgendwann sagt man sich: Aber sie ist doch selber schuld, dass ihre Männer sie betrügen. Sie verlangt, aber sie gibt nicht, sie will verstanden werden, aber zeigt kein Verständnis. Wenn jemand nicht nach ihrer Pfeife tanzt, wird er negativ dargestellt. Das hat nichts mehr mit Durchsetzungsvermögen zu tun, sondern ist einfach charakterlos. Das schmälert den Kampfgeist von Minna, das Durchbeißen und Trotzen - und das ist sehr schade. Am Ende lohnt es sich, nicht abzubrechen, sondern der Geschichte, so unsympathisch man die Protagonistin zuweilen auf finden mag, eine Chance zu geben. Felicitas Fuchs hat mit Minna ein spannendes Zeitzeugnis geschaffen, das sich vor allem auf die Rolle der Frau vor einhundert Jahren und den Wandel, die Emanzipation konzentriert. Lesenswert, aber einen Punkt Abzug gibt es dennoch für die unsympathische Protagonistin. Sympathischer wirkt da die Sprecherin des Hörbuchs, Irina Scholz. Sie selbst ist vielleicht weniger bekannt, ihre Stimme dafür umso mehr. Bekannt aus Film, Fernsehen, Hörfunk, hat sie zahlreiche Hörbücher eingelesen und ist die Stimme verschiedener Sprachapplikationen und Telefonsysteme. Eine unterschwellige Rauheit in der Stimme, hat sie eine spezielle Art der Betonung, die in gewissen Szenen besonderen Nachdruck verleiht und damit das Hörbuch und die Figuren lebendig werden lässt. Man verliert das Gefühl, ein Buch vorgelesen zu bekommen, sondern hört die Dialoge, als würden sie tatsächlich geführt werden.

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„Oh, das ging ja schnell!“ dachte ich mir, nachdem ich den über 600 Seiten starken Wälzer fast in einem Rutsch durchgelesen hatte. Die Seiten flogen nur so dahin und ließen mich versinken in die Familiengeschichte der Autorin Carla Berling, die unter dem Pseudonym Felicitas Fuchs mit ihrer Minna einen durchaus spannenden Roman verfasst hat. Wir begleiten Minna durch die zwanziger Jahre, in der sie bereits große Pläne schmiedet und sich dank ihres Talents und ihrer Kreativität den Traum eines eigenen Modesalons erfüllt. Bald ist sie mehr als erfolgreich und nicht zuletzt auch dank ihres Mannes vermehrt sich das Geld wie von selbst. „Heirate nie einen Mann, der kleiner ist als du …“ mit diesem Satz hatte ihre Mutter Ida immer gewarnt, doch Minna hat ihren eigenen Kopf. Soll ihr ihre Sturheit schließlich zum Verhängnis werden? Am Ende des Buchs in den frühen fünfziger Jahren wissen wir mehr. Dazwischen darf vor Spannung gezittert, vor Rührung geweint und vor Freude gelacht werden. Liebe Carla, was soll ich sagen, ich habe beim Lesen deines Romans so viele Parallelen zu meiner eigenen Familie gefunden, dass es schon fast unheimlich war. Leider kann ich nicht viel dazu schreiben, ohne für die Leser zu spoilern, die dein Buch noch nicht kennen, aber meine Oma Erna, geboren 1899, war deiner Uroma Minna sehr, sehr ähnlich. Schade, dass ich sie zu ihrem Leben nicht mehr befragen kann. Sicher hätte sie so einiges zu erzählen gehabt. Umso mehr freue ich mich, dass du deine Geschichte mit uns teilst, denn sie liest sich spannend wie ein Roman aber spiegelt eben auch das wahre Leben wider. Band zwei liegt bereits auf dem SUB – Gott sein Dank – und wird sicher nicht mehr lange dort verbleiben. Ich freue mich darauf und bin gespannt, wie es mit Minna aber auch primär mit Töchterchen Hanne weitergehen wird. Von mir bekommen du und Minna auf jeden Fall dicke, fette fünf Sterne, eine weite Verbreitung meiner Rezension und natürlich viele Leseempfehlungen. Lieben Dank für die vielen schönen Lesestunden!

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„Oh, das ging ja schnell!“ dachte ich mir, nachdem ich den über 600 Seiten starken Wälzer fast in einem Rutsch durchgelesen hatte. Die Seiten flogen nur so dahin und ließen mich versinken in die Familiengeschichte der Autorin Carla Berling, die unter dem Pseudonym Felicitas Fuchs mit ihrer Minna einen durchaus spannenden Roman verfasst hat. Wir begleiten Minna durch die zwanziger Jahre, in der sie bereits große Pläne schmiedet und sich dank ihres Talents und ihrer Kreativität den Traum eines eigenen Modesalons erfüllt. Bald ist sie mehr als erfolgreich und nicht zuletzt auch dank ihres Mannes vermehrt sich das Geld wie von selbst. „Heirate nie einen Mann, der kleiner ist als du …“ mit diesem Satz hatte ihre Mutter Ida immer gewarnt, doch Minna hat ihren eigenen Kopf. Soll ihr ihre Sturheit schließlich zum Verhängnis werden? Am Ende des Buchs in den frühen fünfziger Jahren wissen wir mehr. Dazwischen darf vor Spannung gezittert, vor Rührung geweint und vor Freude gelacht werden. Liebe Carla, was soll ich sagen, ich habe beim Lesen deines Romans so viele Parallelen zu meiner eigenen Familie gefunden, dass es schon fast unheimlich war. Leider kann ich nicht viel dazu schreiben, ohne für die Leser zu spoilern, die dein Buch noch nicht kennen, aber meine Oma Erna, geboren 1899, war deiner Uroma Minna sehr, sehr ähnlich. Schade, dass ich sie zu ihrem Leben nicht mehr befragen kann. Sicher hätte sie so einiges zu erzählen gehabt. Umso mehr freue ich mich, dass du deine Geschichte mit uns teilst, denn sie liest sich spannend wie ein Roman aber spiegelt eben auch das wahre Leben wider. Band zwei liegt bereits auf dem SUB – Gott sein Dank – und wird sicher nicht mehr lange dort verbleiben. Ich freue mich darauf und bin gespannt, wie es mit Minna aber auch primär mit Töchterchen Hanne weitergehen wird. Von mir bekommen du und Minna auf jeden Fall dicke, fette fünf Sterne, eine weite Verbreitung meiner Rezension und natürlich viele Leseempfehlungen. Lieben Dank für die vielen schönen Lesestunden!

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Meine Meinung und Fazit: Minna, eine starke moderne Frau. Mir gefällt die Unbeschwertheit von Minna und dass, was sie nicht kennt, lernt sie, um es zu schaffen. Aufgeben oder zurückblicken, nicht mit ihr. Die Autorin Felicitas Fuchs bindet in "Minna. Kopf hoch, Schultern zurück" die damalige Zeit gekonnt ein. Goldenen Zwanziger, Borsencrash, Aufstreben der Nationalsozialisten, über den 2. Weltkrieg und der Nachkriegszeit. Neben dem geschichtlichen Verlauf, muss Minna viele Schicksalsschläge erdulden. Doch eins ist klar, Minna schaut nach vorn, es muss weitergehen, trotz Trauer. Auch ihre Verwandten und Wegbegleitern werden interessante und stimmig dargestellt. Sehr erschüttern fand ich auch das Aufblühen der Nationalsozialisten und wie eingeschränkt und eingeschüchtert alle waren. Bei den eindringlichen Berichten hatte ich oft einen Kloß im Hals, wie abscheulich, erniedrigend und zerstörend es war. Sehr schlimm. Meine Lieblingsstellen im Buch: Börsencrash - Seite 272 “Wurde man je wieder so unbeschwert und so voller Hoffnung sein können, nach allem, was geschehen war?" Seite 397 "Es war die Hölle. Aber man hat keine Wahl. Wenn einen das Schicksal so quält, hat man nur eine einzige Chance: Weitermachen. Man muss alles aushalten, muss einen Weg finden, um alles zu ertragen. Das Leben geht doch weiter, das hältst du ja nicht auf. Ich habe viel gearbeitet, sehr viel ich habe mich regelrecht in Arbeit geflüchtet, damit ich keine Zeit hatte, den Kummer wegen Adele zuzulassen." Krieg - Seite 503 "Minden war genauso verwüstet wie ihre Seele" Seite 505 "Der Krieg vernichtete die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft." Ich freu mich auf die Fortsetzung und habe eine neue Autorin für mich entdeckt. Mein Dank geht an das Team von wasliestdu.de und den Heyne Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und natürlich der Autorin für dieses gelungene Buch.

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Die Geschichte einer starken Frau

Von: jjs_welt

10.09.2022

Wir als Leser begleiten Minna durch ihr Leben. Durch die ganze Geschichte hinweg steht eigentlich eins im Fokus: Die Stärke einer Frau - Minna. Dabei ist die Geschichte authentisch und bewegend geschrieben. Sie liest sich sehr gut und als Leser kommt man sehr gut in den Lesefluss und die Seiten schwinden nur so dahin. Minna ist für ihre Zeit eine ungewohnt selbstbewusste, selbstständig denkende und immer wieder innovative Frau, die sich nicht den gegebenen Konventionen unterwirft. Um sie herum passieren politische Dinge, doch dafür interessiert sie sich nicht so sehr. Ihr Fokus ist ihr eigenes Leben, ihre Familie und vor allem ihre Fertigkeit. Diese nutzt sie, um sich unabhängig zu machen vom eigenen Ehemann und um sich eine eigene Identität und Sicherheit aufzubauen. Durch ihr Leben hinweg muss sie einige Schicksalsschläge ertragen und grausame Dinge mit ansehen. Doch immer wieder findet sie ihre innere Stärke und neue Wege, damit umzugehen. Ein einfach echt wirkender Bericht über eine starke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt.

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