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Rezensionen zu
Generation Beleidigt. Von der Sprachpolizei zur Gedankenpolizei.

Caroline Fourest

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Mit zwei Begriffen scheint man einen großen Teil unserer Gesellschaft, besonders den, der seine Meinung gerne im Internet kundtut, triggern zu können. Gendern und kulturelle Aneignung. Interessant ist, dass man allein aufgrund der Meinung zum jeweiligen Phänomen bereits eine gewisse Zuordnung zur allgemeinen politischen Einstellung der betreffenden Person erahnen kann. In „Generation Beleidigt: Von der Sprachpolizei zur Gedankenpolizei – Über den wachsenden Einfluss linker Identitärer“ nimmt sich Carolin Fourest der cultural appropriation und deren Anhängern, von ihr als linke Identitäre bezeichnet, den meisten von unser als woke ein Begriff, an. Das ist allein schon deswegen interessant, da man Carolin Fourest, eine feministische Filmemacherin und Autorin, die u. a. als Kolumnistin bei Charly Hebdo tätig ist, sicherlich im linken politischen Spektrum verortet. Aber vielleicht ist das gerade notwendig, um die sogenannte kulturelle Aneignung neu zu überdenken. Denn wie Carolin Fourest bemerkt, ist diese natürlich abzulehnen, wenn dadurch eine kulturelle Minderheit herabgesetzt und ausgebeutet wird. Inzwischen scheint manchen aber jede kulturelle Vermischung fast schon ein Gräuel zu sein. Fourest berichtet von absurden Vorkommnissen. So wird z. B. in Kanada ein Yogakurs kurzerhand abgesagt, weil dies ein Fall von Aneignung der indischen Kultur sein. Jamie Oliver wird moralisch verurteilt, weil seine Rezepte von anderen Kulturen beeinflusst sind. Der Aufzählung dieser Vorfälle im Buch können wir inzwischen zur Genüge Beispiele hinzufügen. Das Tragische daran ist jedoch, so bemerkt Fourest, dass mit diesen absurden Beispielen gerade nicht zum gegenseitigen Verständnis beigetragen wird und vor allem dass man dadurch der extremen Rechten in die Hände spielt und ihr zu einem Aufschwung verhilft. Ein wichtiges Buch, das mir in vielem aus dem Herzen spricht. Ein wenig mehr Augenmaß täte bei diesem Thema wahrlich sehr gut, denn wenn ein jeder geflochten Zopf als Beispiel für kulturelle Aneignung und letztlich Rassismus herangezogen wird, machen wir dadurch nicht wirkliche Vorfälle von Rassismus klein und nehmen diesen Problemen die Aufmerksamkeit, die sie brauchen. Eine ganz große Leseempfehlung. Allein bei der Übersetzung und beim Lektorat hätte man etwas sorgfältiger sein können.

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Ein kleines Buch mit großer Wirkung. Ich freue mich, dass es tatsächlich noch Meinungsfreiheit bei einigen Verlagen zu finden ist. Die schonungslose Darstellung unser Generation und die Macht der Medien in einem Booklet zusammengefasst. - Ein wahrer Genuss!

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Öffnet die Augen

Von: _meetmybooks_

04.09.2022

"Es ist Zeit, Luft zu holen und von neuem zu lernen, die Gleichheit zu verteidigen, ohne der Freiheit zu schaden." Ich mag es sehr mich zu kritischen Themen zu belesen, die nicht von vielen Menschen angesprochen werden. "Generation beleidigt" hat meinen Horizont erweitert und mir ganz neue Denkimpulse mitgegeben. Es hat mir gezeigt, welche Ausmaße die Strömungen in unserer Gesellschaft angenommen haben, besonders der Multikulturalismus und die Identitätspolitik. Die Kritik von Caroline Fourest beschäftigt sich mit den Problemen kultureller Aneignung und die Macht, die die linken Identitären an sich gezogen haben. Einer der Punkte, bei dem ich persönlich die ganze Zeit nicken musste, war die Kritik des Antirassismus, dass z.B. Weiße kritisiert werden, wenn sie über schwarzen Rassismus schreiben, obwohl sie eigentlich nur aufklären wollen. "Sie hätten doch gar kein Recht dazu, sich dazu zu äußern." Ein gutes Gegenargument der Autorin war, ob man Pizza also nur in Italien essen dürfe. Kinder dürfen sich nicht als Geishas verkleiden, weil sie damit Japaner und ihre Kultur verletzen könnten. Vietnamesisches Essen in Kantinen verletzt Asiaten, da es nicht dem Originalrezept entspräche. Jeder Schritt wird kritisiert, auch wenn er eigentlich nur gut gemeint und zur Aufklärung bestimmt war. Vor allem erfolgt diese Kritik von Menschen, die den Kulturen gar nicht angehören, aber scheinbar wissen, wie sich Menschen dieser Kulturen fühlen. Caroline Fourest kritisiert provokant und ich bin mir sicher, dass sich einige von diesem Buch vor den Kopf gestoßen fühlen werden. Es birgt viel Konfliktpotenzial, aber schließlich handelt es sich hier um eine Kritik. Ich konnte auch nicht unbedingt jedem ihrer Argumente zustimmen, da mir teilweise auch Hintergrundwissen dazu fehlte. Aber im Großen und Ganzen spricht sie wichtige Themen an, die durch aktuelle Strömungen in unserer Gesellschaft, teilweise falsche Richtungen annehmen. Caroline Fourest regt zum Nachdenken an und rüttelt auf, über ein Thema bei dem sich nicht viele trauen, Stellung zu nehmen.

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