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Rezensionen zu
Zur See

Dörte Hansen

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Für mich Dörte Hansens sprachlich bisher bester Roman.

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Ich bin tief berührt

Von: Achim Lindlar aus München

25.09.2023

Selten hat mich ein Buch so sehr bewegt. Frau Hansen zeichnet die Figuren mit einer spröden Genauigkeit und dennoch liebevoll. Die Inselatmosphäre ist brillant eingefangen und obwohl die Handlung überschaubar ist, passiert so viel! Die unerwartete und unerwartet krasse Wendung im vorletzten Kapitel ließ mich fassungslos zurück wie die Rote Hochzeit in Game of Thrones. Ein Leseerlebnis.

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Jeder Satz in diesem grandiosen Roman ist atmosphärisch perfekt platziert. Hansen verwebt die einzelnen Handlungsstränge und Beschreibungen zu einer dichten Einheit. Die Insel mit ihrer Flora und Fauna ist stets präsent und auch die See agiert als eine ebenso unbestechliche wie unberechenbare Protagonistin. Thematisch verbindet der Roman Historisches mit Hochaktuellem: traditionell gewachsene Gesellschaftsmuster contra individueller Freiheit, Strukturwandel, Klimakrise, Gentrifizierung. „Zur See“ ist mehr als eine regionale Milieustudie. „Zur See“ ist ein Gesellschaftsroman, der geschickt den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart spannt und dabei bereits die wesentlichen Fragen nach der Zukunft stellt.

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Jahreshighlight 2022

Von: Buchstabensammlerin

07.05.2023

Viel ist über dieses Buch geschrieben und rezensiert worden. Ich weiß gar nicht, ob ich hier noch mehr „draufpacken“ kann, aber: dieses Buch hat mich die letzten Abende hier auf der Nordseeinsel begleitet, hat mich eintauchen lassen und ich habe ganz langsam die Geschichte der Familie Sander und den anderen Personen, die irgendwo auf einer Nordseeinsel ihr Leben leben, in der Saison mit den Touristen, in der Vergangenheit mit der Erfahrung und im Winter mit den Stürmen, die nicht nur die Wände wackeln lassen, geliebt, erlebt und erlesen. Dörte Hansen ist für mich die Meisterin des leisen Wortes…. 256 Seiten stille Erscheinung, ruhige Beschreibung, kleine Töne – aber viel passiert trotzdem, so neben und anbei der normalen Inselgeschichte. „Ein weißer Reiher steht nicht weit vom Weg entfernt, sein Hals ein Fragezeichen. Ihm ist der Federlose nicht geheuer, also schwingt er sich jetzt auf, fliegt ein paar Flügelschläge seewärts, landet wieder. Neues Fragezeichen.“ (Seite 36ff) Menschen, die auf einer Insel die Gezeiten und die Jahreszeiten er- und verleben, Menschen, die nicht aus ihrer Haut können, aber im tiefsten Inneren doch verbunden sind. Eine Familie, zerrissen, wie eine Butterbrottüte nach dem Brötchen am Morgen, jeder für sich, verlaufen in der Realität des Alltags. Wow, Dörte Hansen macht aus einer Inselgeschichte ein Familiendrama, eingebettet in Delfter Kacheln, Kneipenerlebnissen, Naturspektakeln, dem Wind und den Wellen. Ich habe das alles gespürt – ja, ich war hier auf einer Nordseeinsel – aber ich hätte es auch downtown Düsseldorf erleben können: Dörte Hansen fängt einen ein, nimmt einen mit, lässt durchatmen, überlegen, nicken. Mit ZUR SEE hat die Autorin für mich nochmal einen Schritt mehr gewagt, sprachlich, bildhaft unübertroffen. Dieses Buch ist für mich ein absolutes Jahreshighlight. Auch, wenn ich mehr als vier Tage gelesen habe – für nur 256 Seiten – ich habe alles verinnerlicht, ich wolle es genießen, habe es gelebt. Leise, klar und einfach: Dörte Hansen.

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Die See ist für Millionen Menschen Sehnsuchtsort und Ausflugsziel. Was das mit der Landschaft, den dort lebenden Menschen und deren Traditionen macht, daran nähert sich die Bestsellerautorin Dörte Hansen mit ihrem neuen Roman Zur See auf so tiefgründige wie unterhaltsame Weise. „Alle Inseln ziehen Menschen an, die Wunden haben, Ausschläge auf Haut und Seele. die nicht mehr richtig atmen können oder nicht mehr glauben, die verlassen wurden oder jemanden verlassen haben. Und die See soll es dann richten, und der Wind soll pusten, bis es nicht mehr wehtut.“ Dörte Hansen ist ein Phänomen. Ihre in der norddeutschen Provinz spielenden Romane begeistern die Literaturkritik genauso wie das breite Publikum. Auf den Bestsellerlisten ist sie Stammgast. Ihr neuester Roman führt auf eine nicht benannte Nordseeinsel und erzählt in diesem Mikrokosmos von unvergesslichen Charakteren und von universellen Dingen wie Familie, Einsamkeit, Sehnsucht und Verbundenheit. Die alteingesessene Familie Sander blickt auf 300 Jahre Kapitänstradition zurück. Die Vorfahren waren Grönlandfahrer und Walfänger, das schönste und prächtigste Inselhaus ist das ihre. Doch schon lange leben auf der Insel nur noch die Drenthe-Brüder vom Fischfang. Fangquoten, Überfischung und durch den Klimawandel zurückgehende Fischbestände verringern den Ertrag, Umsatz wird heute mit dem Tourismus gemacht. Auch Kapitän Jens Sander hat früh abgemustert und sich vor zwanzig Jahren als Vogelwart in eine einsame Stelzenhütte in der Wattlandschaft zurückgezogen. Als Familienvater und Ehemann ist er dadurch so abwesend wie zuvor als Seemann. Sein ältester Sohn Ryckmer, der seinerseits als Kapitän mit einer Riesenwelle, einer „weißen Wand“ konfrontiert war und dabei ein Besatzungsmitglied verlor, muss wegen Panikattacken den Dienst quittieren und hat Alkoholprobleme, die nun auch seinen Job als Deckmann auf der Inselfähre gefährden. Mit 40 lebt er wieder bei Mutter Hanne, deren Zimmervermietung auch nicht mehr läuft, seitdem die vom See-Weh befallenen Kurzzeit-Urlauber lieber die modernen Apartments im Wellnesshotel buchen. Oder für ihren Inseltraum gleich die schönsten Inselhäuser wegkaufen. "Ein Haus am Meer gekauft. Das Luftschloss festgemacht mit Backstein, Rosenhecke und Alarmanlage. Und dann ernüchtert festgestellt, dass es nicht schwebt." Tochter Eske arbeitet im Insel-Altersheim und reagiert ihren Frust mit ohrenbetäubender Heavy-Metal-Musik ab. Der jüngste Sander-Sohn Henrik schließlich verdingt sich auf der Insel als Strandgut-Künstler. Die wohlhabenden Wochenend- und Sommerhausbesitzer zahlen gerne jeden Preis für ein Stückchen Authentizität. Ihre Verklärung von allem was mit dem Meer und dem Leben an der See zu tun hat, verwundert die Inselbewohner. Ist für sie das Meer auch immer eine Urgewalt, unberechenbar und gefährlich. „Er kann, wie eine lange, schreckliche Ballade, alle schweren Nordseefluten der vergangenen tausend Jahre aufsagen. Er kennt die Namen aller Orte, die die See zerrissen und verschlungen hat.“ Schon lange hat der Strukturwandel auf der Insel auch einen Kulturwandel nach sich gezogen. Die einst mit Familienanschluss untergebrachten „Badegäste“ sind längst zu Touristen geworden, die sich um alte Traditionen wenig scheren. Dem Verlust von Althergebrachtem stehen die Inselbewohner ein wenig hilflos und unsicher gegenüber. Das wird in der zentralen Stelle des Buchs besonders deutlich, als ein Pottwal strandet und auswärtige Spezialisten auf die Insel der Walfänger gerufen werden müssen, weil niemand mehr weiß, wie man damit umgehen soll. Zur See ist melancholischer als die vorherigen Bücher Dörte Hansens, auch wenn immer wieder ihr milder Spott aufblitzt. Die meisten ihrer liebevoll gezeichneten Charaktere sind schrecklich einsam und reden wenig. „Sie hütet sich davor, den Dingen auf den Grund zu sehen. Was sie da unten finden könnte, will sie gar nicht sehen. Man darf nicht jede Frage endlos weiterdenken und an allem ewig kratzen oder schürfen.“ Auch der Inselpastor, der nach zwanzig Dienstjahren nicht mehr spazieren geht, sondern joggt, weil er so nicht mehr in Unterhaltungen hineingezogen wird, und von dem sich die Frau trennt, weil sie das Inselleben nicht mehr aushält. Die Unfähigkeit, miteinander zu reden, einander zuzuhören und sich zu verstehen wird am Ende auf dramatische Weise deutlich. Das vorangestellte Gedicht der britischen Lyrikerin Stevie Smith nimmt das vorweg: „Not waving, but drowning“. So tragisch das Geschehen in Zur See zum Teil auch ist, es wird nie melodramatisch. Das würde auch zu den leicht knorrigen, störrischen Inselbewohner*innen nicht recht passen. Sie in ihrer Komplexität zu schildern, gelingt Dörte Hansen durch wechselnde, oft auch divergierende Erzählperspektiven. Sie erzählt ruhig und gelassen, eindringlich und atmosphärisch dicht. Die Sprache ist höchst musikalisch. Kleine Referenzen zu Klassikern wie Theodor Storm oder Herman Melville baut sie unaufdringlich ein. So ist ihr wieder ein ganz wunderbares, zutiefst menschliches Buch gelungen, das viele begeisterte Leser*innen finden wird.

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Wundervoll

Von: Mit Herz und Buch

03.04.2023

Ein Buch, das sich liest, wie eine Bootstour auf kalter, stürmischer See.. Familie Sander lebt auf einer kleinen unbenannten Nordseeinsel. Über 300 Jahre schon. Hanne, ihre drei erwachsenen Kinder und ihr Mann, der die Familie aber schon vor sehr langer Zeit aufgegeben hat und auch der Seefahrt den Rücken gekehrt hat. Sie alle sind besondere Charaktere und wir drehen uns in diesem Buch um sie. Umkreisen sie förmlich und probieren ihnen nahezukommen, schaffen es aber nie! Es ist Dörte Hansens dritter Roman aber mein erster von ihr. Ich musste mich ein wenig in ihren Stil einlesen, bis ich damit warm geworden bin. Denn ihre Sprache ist ebenso kantig und rau wie die See, von der sie schreibt. Und mit jedem Wort, mit jeder Seite schrieb sie sich mehr in mein Herz, das aber dadurch nicht wärmer, sondern kälter wurde. Nicht aus mangelnder Begeisterung für die Handlung, sondern eher, weil allem etwas Unausgesprochenes beiwohnt. Es entsteht eine Spannung, ein Ziehen ein Hinsehnen auf... ja was eigentlich? Ich habe die Charaktere sehr gefühlt, ihre Eigenarten und Besonderheiten und ich hätte mir gewünscht, dass das Buch nicht schon nach knapp 250 Seiten zu Ende ist und doch war es gut so wie es ist. Das Gelesene hinterlässt mich mit vielen Fragen auf die ich wohl nie eine Antwort erhalten werde. Deshalb werde ich wohl auch noch lange an dieses großartige Buch denken, das so anders war als vieles was ich sonst lese. Lest es. Lest es vor allem dann, wenn es draußen kalt, nass oder windig ist. Es ist ein Buch für die ungemütlichen Tage, an denen man sich warm einkuschelt und sich in die kalten, nassen und windigen Seiten ziehen lässt.

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Die Familie Sander lebt seit fast 300 Jahren von der Seefahrt, weit in die Vergangenheit reicht ihre Spur. Hanne Sander arbeitet im Insel-Museum, das sich im ehemaligen Haus der Großeltern befindet, Jens Sander ist seit zwanzig Jahren nicht da. Die Kinder könnten nicht unterschiedlicher sein, zwei Söhne und eine Tochter und nur der Älteste hat die Tradition fortgesetzt. Aus verschiedenen Blickwinkeln näherte sich die Autorin dem Inselleben an. Im Vordergrund stand die Familie Sander, aber auch der Pfarrer, andere Fischer und die ein oder andere Person auf der Insel wurden vorgestellt. Durch die beiläufige, manchmal etwas lakonische Erzählweise entstand eine ungeheure Nähe zu den Charakteren, fast schon einer Intimität gleich. Ich habe bald schon die meisten Personen ins Herz geschlossen, fand es ungeheuer spannend, einem voyeuristischen Zuschauer gleich, durch ihr Leben zu wühlen und zu entdecken, welche Geheimnisse sich verbergen hinter den Fassaden und Mauern. Hierbei gab es oft keine Chronologie, manchmal ergab sich erst durch einen Hinweis, ob ein Ereignis in der Vergangenheit lag, oder es sich um die Gegenwart handelte. Dies klingt verwirrend, war es aber nicht. Es passte gut zu der Art und Weise der Erzählung und hat eine Spannung erzeugt, die mich ganz wunderbar unterhalten hat. Familie, Tradition, Fortschritt und Wandel, zusammengefasst in einem großartigen Roman über die Liebe zur See. Wieder einmal hat die Autorin mich eintauchen lassen in eine mir fremde Welt, hat mit meinen Emotionen gespielt und mich gedanklich entführt auf eine Insel in der Nordsee. Dafür gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung von mir.

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Tradition verpflichtet

Von: mimitatis_buecherkiste

31.03.2023

Die Familie Sander lebt seit fast 300 Jahren von der Seefahrt, weit in die Vergangenheit reicht ihre Spur. Hanne Sander arbeitet im Insel-Museum, das sich im ehemaligen Haus der Großeltern befindet, Jens Sander ist seit zwanzig Jahren nicht da. Die Kinder könnten nicht unterschiedlicher sein, zwei Söhne und eine Tochter und nur der Älteste hat die Tradition fortgesetzt. Aus verschiedenen Blickwinkeln näherte sich die Autorin dem Inselleben an. Im Vordergrund stand die Familie Sander, aber auch der Pfarrer, andere Fischer und die ein oder andere Person auf der Insel wurden vorgestellt. Durch die beiläufige, manchmal etwas lakonische Erzählweise entstand eine ungeheure Nähe zu den Charakteren, fast schon einer Intimität gleich. Ich habe bald schon die meisten Personen ins Herz geschlossen, fand es ungeheuer spannend, einem voyeuristischen Zuschauer gleich, durch ihr Leben zu wühlen und zu entdecken, welche Geheimnisse sich verbergen hinter den Fassaden und Mauern. Hierbei gab es oft keine Chronologie, manchmal ergab sich erst durch einen Hinweis, ob ein Ereignis in der Vergangenheit lag, oder es sich um die Gegenwart handelte. Dies klingt verwirrend, war es aber nicht. Es passte gut zu der Art und Weise der Erzählung und hat eine Spannung erzeugt, die mich ganz wunderbar unterhalten hat. Familie, Tradition, Fortschritt und Wandel, zusammengefasst in einem großartigen Roman über die Liebe zur See. Wieder einmal hat die Autorin mich eintauchen lassen in eine mir fremde Welt, hat mit meinen Emotionen gespielt und mich gedanklich entführt auf eine Insel in der Nordsee. Dafür gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung von mir.

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