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Rezensionen zu
Der Markisenmann

Jan Weiler

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Der Markisenmann Das gemeinsame Schweigen als Kulturtechnik des sozialen Austauschs schien hier in der Gegend sehr verbreitet zu sein. Ich kannte das nicht. In meiner Welt wurde immer geredet, geplappert, getratscht, gemeckert oder geschrien. Durch seine leuchtenden Farben hat dieses Buch gleich meine Aufmerksamkeit bekommen. Deutlich, dass es etwas mit Markisen zu tun haben muss. Verkauft werden zwei solcher Markisen durch den Vater von Kim, die mit ihren 15 Jahren schon einiges Erleben musste. Ja, nur zwei. Warum das so ist und weshalb auch die Farben eine besondere Bedeutung haben, möchte ich euch nicht vorwegnehmen. Kim lebt mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und Stiefbruder zusammen, die sehr wohlhabend sind. Allerdings rebelliert sie gegen diese Konstellation. Die Rebellion artet aus und die Mutter schickt Kim als Strafe über die Ferien zu ihrem leiblichen Vater, den sie bisher noch nie kennenlernen durfte. Der fremde Mann lebt in einer Halle, wo sie eine umfunktionierte Abstellkammer zugeteilt bekommt, die nun ihr Zimmer sein soll. Sie will nicht bleiben, vermutlich möchte sie verschwinden, doch vorher sieht sie sich das Ganze mal an. Die Geschichte ist so wunderbar seicht und leicht und hat mich wirklich überrascht. Es geht um das Leben, um das Erwachsenwerden und das man auch mal hinter die Markise blicken muss, um zu verstehen.. Kims Vater ist eine tolle Persönlichkeit. Die Beziehung zwischen Tochter und Vater, die sich 15 Jahre nicht gesehen haben, entwickelt sich realistisch und gefühlvoll. Sie lernen voneinander und miteinander. Verantwortung und Schuld sind auch großes Thema in diesem Buch, welches zu einem absoluten Jahreshighlight geworden ist.

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Kim ist 15 und fühlt sich in der neuen Familie ihrer Mutter als Außenseiterin. Nachdem sie den Bogen eindeutig überspannt hat, wird sie über die Sommerferien zu ihrem bisher völlig unbekannten Vater im ein Duisburger Gewerbegebiet abgeschoben, während der Rest ihrer Familie nach Miami fliegt. Kim lernt, ihren sehr sonderbaren Vater kennen und lieben und unterstützt ihn dabei, die hässlichsten Markisen seit Menschengedenken zu verkaufen. Was sich zuerst wie die schlimmste aller Strafen anfühlt, wird zu einer spannenden und emotionalen Zeit für Kim. Ein ganz tolles Buch, das mich berührt, amüsiert und auf tiefsinnige Art und Weise bestens unterhalten hat. Die ganz zart aufkeimende Beziehung zwischen Vater und Tochter wurde sehr authentisch und einfühlsam geschildert, dank der Komik rutschte es aber nie in Kitsch ab. Ein wundervolles Buch über Lebensentscheidungen, Vergebung, die Kunst, trotz Differenzen respektvoll miteinander zu sein und darüber, wie schön das einfache Leben sein kann. Große Leseempfehlung!

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Was für eine wunderbar stille, wertvolle, skurrile, herzerwärmende, liebevolle und melancholisch-fröhliche Vater-Tochter-Geschichte. Ich liebe den 2000er Ruhrpott-Charme, die DDR-Geschichten aus Ronalds Jugend und sein zartes Wesen.. gemeinsam mit Kim hab ich mich in ihren Papa und seine Art die Welt zu sehen „verliebt“ … auch die Nebenfiguren möchte man am liebsten alle in den Arm nehmen.

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Vielen lieben Dank an das @bloggerportal & dem für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares! Mein Leseeindruck: Ja. Unerhört. 😉 Sehr unscheinbar aber durchaus interessant kommt das Cover des Buches daher und weckte mein Interesse. Die 15 jährige Kim Papen wächst mit ihrer Mutter, ihrem Halbbruder und Stiefvater Heiko im Villenviertel Kölns auf. An Geld mangelt es jedenfalls nicht, dafür aber an liebenden Eltern, Aufmerksamkeit und Fürsorge. Den "feinen Herrn Papen", ihren leiblichen Vater, wie ihn ihr Stiefvater immer gehässig nennt, kennt sie nicht. Dieser verließ sie und ihre Mutter, als sie gerade mal zwei Jahre alt war. Mehr als eine unscharfe Fotografie von ihm besitzt sie nicht. Kim fühlt sich in ihrer Familie wahrlich wie das fünfte Rad am Wagen und als ihr kleiner Bruder zur Welt kam, verstärkte sich eben dieses Gefühl. Versetzungsgefährdet in der Schule, vernachlässigt und drangsaliert von den Eltern - es kommt zu einem folgenschweren Ausraster bei dem Kim ihren Bruder schwer verletzt. Die Konsequenz: Über die Sommerferien wird sie ins Ruhrgebiet abgeschoben, zum Unscharfen, wie sie ihn nennt, ihren leiblichen Vater. Roland Papen lebt in einer großen alten Lagerhalle, gemeinsam mit einem schier riesigen Bestand an alten DDR Markisen. Unfassbar, dass Kim hier 6 Wochen lang hausen soll, während die anderen in Amerika urlauben! Doch die anfänglichen Fluchtgedanken halten nicht lange an.... Wow. Einfach nur wow. Ihr glaubt gar nicht,  was für eine tolle Geschichte in diesem Buch steckt. Das ist nicht einfach nur eine einfache Geschichte, es steckt so viel mehr dahinter! Der Schreibstil wirklich erstklassig, teilweise sarkastisch und humorvoll - ich habe so oft gelacht! Die Idee der Geschichte, die wirklich ans Herz geht, berührt und einfängt. Eine unerhört gute, tiefgründige Vater-Tochter Geschichte. Sämtliche Protagonisten wurden wirklich unverwechselbar ausgearbeitet, ich fühlte mich tatsächlich mittendrin. Ich kann und will gar nicht zu viel verraten, ich möchte euch aber unbedingt diesen tollen Roman ans Herz legen der thematisch auch auf die Zeit der Wende eingeht. Was darf es also sein? 》Mumbai《 oder 》Kopenhagen《 ? Für welches Modell entscheidest du dich, wenn der Markisenmann vor deiner Türe steht?

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„Das gemeinsame Schweigen als Kulturtechnik des sozialen Austauschs schien hier in der Gegend sehr verbreitet zu sein.“ (S. 76) „Es war eine Trauer in ihm, die nie ganz verschwand, sich höchstens mit einem schüchternen Lächeln tarnte oder in einem hellen Auflachen, wenn er etwas komisch fand.“ (S. 102) Mumbai und Kopenhagen - das sind die beiden Stoffvarianten, die der „feine Herr Papen“ im Direktvertrieb der Firma „Papen Markisen und Ideen“ an jeden Balkonbesitzer im Ruhrgebiet verkaufen möchte, der noch nicht „bestückt“ ist. Damit ist schon klar, wer der titelgebende Markisenmann ist. Die Geschichte erzählt uns Kim, seine Tochter, die ihn erst in diesem besonderen Sommer, als sie 16 wird, kennenlernt. Aufgewachsen ist Kim bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater, sie lebt dort mit ihrem Halbbruder Geoffrey. Reiches Umfeld, kein offener Umgang innerhalb der Familie führen zu einem dramatischen Ereignis (möchte nicht spoilern) und Kim darf nicht mit den anderen drei nach Miami in den Urlaub sondern soll die kompletten Sommerferien bei dem feinen Herrn Papen verbringen. Was folgt ist eine berührende Geschichte über das Erwachsenwerden. Szenisch in einer für mich sehr schönen Sprache habe ich die beiden, den „kleinen Russen“, Oktopus, Achim, Lütz und Klaus sehr gerne begleitet. Ich habe gelacht, ich war gerührt, es hat mich an seinen traurigen Stellen gecatcht. Ein wenig hat es mich an „Henry“ erinnert. Lesenswert? Für mich ja, aber entscheidet selbst und lest das Buch 😉 Übrigens einen optischen Eindruck von Mumbai und Koppenhagen bietet der Einband außen und innen.

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Kim wächst in einer wohlhabenden Patchworkfamilie zusammen mit ihrer leiblichen Mutter, ihrem jüngeren Stiefbruder und ihrem erfolgreichen Stiefvater auf. Das Verhältnis zu diesem ist jedoch angespannt. Er gibt ihr oft das Gefühl, nicht sein leibliches Kind zu sein und seinen Anforderungen nicht gerecht zu werden. Ihr Stiefbruder hingegen wird von beiden Elternteilen vergöttert. Zu ihrem leiblichen Vater hat sie keinen Kontakt. Nur ein altes Foto zeigt ihr, wie er früher ausgesehen haben mag. Sie träumt oft davon, wie er heute wohl lebt und was für Erfolge er zu verbuchen hat. Als bei einem Dinnerabend ihr Stiefbruder mehr Aufmerksamkeit bekommt als sie, platzt die Hutschnur. Sie verletzt ihren Bruder schwer. Dieser muss für mehrere Wochen ins Krankenhaus und das kurz vor den Sommerferien. Die Familie beschließt, dass Kim die Sommerferien nicht bei ihnen verbringen darf und schickt sie kurzerhand zu ihrem leiblichen Vater in den Ruhrpott. Schnell stellt sie fest, dass ihr Vater nicht die Person ist, die sie sich immer vorgestellt hat. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit dem Vertrieb von Markisen – allerdings auf die alte Art und Weise – dem Klinken putzen. Wieso hält er so penibel an dem Job fest, obwohl er nicht gewinnbringend ist? Und welche Geschichte verbindet ihren leiblichen Vater mit ihrem Stiefvater? Wie können die Sommerferien doch noch gerettet werden? Und was ist ihr im Leben wichtig? Kim begibt sich auf eine Reise, die sie näher an ihre Familie bringt. Stärken des Buchs: Die Charaktere sind mitten aus dem Leben gegriffen und entwickeln sich wunderbar in diesem Roman. Eine simple Geschichte, die auf einmal mit Spannung gespickt wird und herzergreifend erzählt wird. Man merkt von Seite zu Seite, wie Kim näher an ihren Vater heranwächst, wie sie versucht, ihn zu verstehen. Der Schreibstil ist seicht und perfekt für zwischendurch. Das Buch kann man prima zum Abschalten lesen. Schwächen des Buchs: Das Ende kam sehr plötzlich. Hier hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht. Auch, wenn ich die Inszenierung sehr gefeiert habe und noch lange darüber nachdenken musste Mein Fazit zu dem Buch: Ein wunderbarer Familienroman, der die Geschichte von Vater und Tochter erzählt, dem es an Spannung und Plottwists nicht fehlt und den man prima am Strand oder auf dem Balkon (mit Markise) lesen kann.

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Dass Autor Jan Weiler es versteht, ernste und durchaus zu hinterfragende Themen rund um die soziale Gesellschaft in schöne und immer wieder zum Schmunzeln anregende Geschichten zu verpacken, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Und doch wirft der Titel seines neuen Buches „Der Markisenmann“ schon vor dem Lesen der erste Seiten Fragen auf. Fragen, warum der Erfolgsautor seinem Buch nun gerade diesen Titel gegeben hat. Die Antwort ist so einfach wie genial – eine der Hauptfiguren des Buches, Ronald Papen, verkauft Markisen. Nicht sonderlich erfolgreich, aber das ist anfänglich auch erst einmal egal. Denn eben dieser Markisenmann hat eine Tochter, die er noch nie zuvor gesehen hat und die von ihrer Mutter unverhofft zu ihm abgeschoben wird. Und fortan wird der gesamte Alltag von Ronald Papen, sowohl privat als auch beruflich, komplett auf den Kopf gestellt. War er bislang wenig erfolgreich im Verkaufen von Markisen, so bekommt er durch seine Tochter, aus deren Ich-Perspektive das Buch zudem geschrieben ist, neue Ansätze, Ideen, Zuspruch und Unterstützung. „Der Markisenmann“ ist ein vielschichtiger Roman. Jan Weiler beschreibt nicht nur die Situation der Tochter, für die die erste Begegnung mit ihrem leiblichen Vater ein einschneidendes Erlebnis auf dem Weg zum eigenen Erwachsenwerden ist. Er blickt auch aus der Sicht des Vaters und Markisenverkäufers auf diese neue private und soziale Herausforderung, die plötzlich seine ganze Struktur der letzten Jahre, seine eingespielten Abläufe und sein Regelmäßigkeiten emotional und sozialkritisch auf den Kopf stellt. Aber Jan Weiler beschreibt auch die Entwicklungen, die beide Charaktere nehmen, sehr eindringlich und immer irgendwie auch mit Humor. Und so ist „Der Markisenmann“ ein eindrucksvolles Buch, das einen langen Anlauf brauchte, um letztlich seine Fertigstellung zu finden, das die Gesellschaft der Gegenwart aber durch den als Hauptfigur auserkorenen Markisenmann besser reflektiert, als man das vor dem Lesen der ersten Seite erwartet hätte.

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„Zu zweit ist man schon doppelt so viel wie alleine.“ (S. 109) Jan Weiler • Der Markisenmann • Roman • 333 Seiten • Heyne-Verlag Kim war mir sofort vertraut. Obwohl mich die Ereignisse zu Beginn schockierten (ich musste die besagte Situation zweimal lesen), war mir Kim nie unsympathisch. Ein 16-jähriges Mädchen, durch Wut, Enttäuschung und Frust zu einer Tat getrieben, deren Schuld sie ihr Leben lang begleiten wird. Sie steht am Abgrund - und „findet“ ihren Vater. Den Vater, den sie nie kennengelernt hatte und der ihr zunächst als der Inbegriff eines Verlierers erscheint. Aber der Sommer bei ihrem Vater verändert sie. Roland Papen sehe ich direkt vor mir. Selten schafft es ein*e Autor*in, ein so klares Bild der Protagonist*innen bei mir zu schaffen. Ich war dort. Ich war bei Roland und seiner Tochter - ich habe sie begleitet. Die Geschichte berührte mich. Ich habe schon zwei weitere Bücher von Jan Weiler gelesen. Dieses war anders. Es ging tiefer. Die Geschichte um Roland - seine Vergangenheit - ging mir nahe. Die Situation von Kim ging mir nahe. Die beiden zusammen waren herrlich - zuweilen herrlich komisch. Ich habe stellenweise herzhaft gelacht - auch wenn immer etwas Schwermut in der Luft lag. Schwermut gepaart mit Leichtigkeit und Komik. Ist das möglich? Ja, bei Jan Weiler schon

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