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Rezensionen zu
Angepasst, strebsam, unglücklich

Margrit Stamm

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Die Schweizer Erziehungswissenschaftlerin widmet dieses Buch einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die – ihrer Überzeugung nach – oft im Schatten der pädagogischen bzw. bildungspolitischen Diskussion stehen: den Überleistern. Während bei den bekannteren „Unterleistern“ der Schulerfolg deutlich hinter den Begabung zurückbleibt (z.B. bei manchen Hochbegabten), sind hier die Schüler/innen gemeint, die es durch besondere und dauerhafte Anstrengung, durch Elternengagement bzw. durch zusätzliche Fördermaßnahmen ein Leistungsniveau erreichen, das über ihrem eigentlichen kognitiven Potential liegt. Die Autorin will in diesem Buch auf den Preis aufmerksam machen, den die Lernenden für diesen Leistungs- und Optimierungsdruck bezahlen müssen. STAMM beschreibt (auch mit kurzen Fallbeispielen) Schüler/innen, deren gesamtes Leben von dem Bestreben überschattet wird, möglichst gute Leistungen (Noten) zu erzielen, und damit die Hoffnungen und Erwartungen der Eltern und Schule zu erfüllen. Diese Kinder wirken ehrgeizig, zielstrebig und motiviert, werden aber nicht durch Eigeninteresse an der Sache oder Spaß am Lernen, sondern durch (zu) hohe Zielsetzungen und die Sorge vor Misserfolgen angetrieben. Auf der Strecke bleiben Lebensfreude, allgemeine Persönlichkeitsentfaltung und die Muße zum freien Spiel. Da sich STAMM für diese Thematik ein ganzen Buch Zeit nimmt, kann sie die Sache gründlich und systematisch angehen. Sie betrachtet alle Akteure und Beteiligten: Die Gesellschaft, das Bildungssystem, die Lehrkräfte, die Eltern und natürlich die Kinder selbst. Die entscheidende Verantwortung sieht sie ganz „oben“ angesiedelt: Es sei das herrschende gesellschaftliche Klima, von dem diese Fixierung auf messbare Leistungen, auf die möglichst vollständige Nutzung aller persönlicher Ressourcen und auf die permanente Optimierung von verwertbaren Fähigkeiten ausgehe. Insbesondere die Eltern sieht sie in einer Art Falle: Sie erlebten es oft als ihre Pflicht, den gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden und bewerteten ihren eigenen Erfolg als Eltern an den Schulleistungen ihrer Kinder. Auf der Basis eigener Untersuchungen stellt STAMM vier typische Ausprägungsformen von Überleistern an, die sie folgendermaßen benennt: „Die zum Erfolg Geführten“, „die unter Druck Stehenden“, „die ambitionsbelasteten Aufsteiger“ und „die intrinsisch Motivierten“. Als gemeinsames Merkmal nennt STAMM vor allem mangelndes Selbstvertrauen und (meist im Untergrund) nagende Selbstzweifel, auf die wiederum mit unterschiedlichen (dysfunktionalen) Strategien reagiert werde. STAMM setzt ihrer Analyse auch eine positive Perspektive entgegen, die sie als Forderung an Gesellschaft, Bildungssystem und Eltern formuliert: Kinder benötigten dringend Lebensbedingungen, in denen sie sich „authentisch“ entwickeln könnten. Dazu müsse das Augenmerk auf ihre Gesamtpersönlichkeit und den Erwerb von generellen Lebenskompetenzen gerichtet werden. Kindern müsse „das Recht auf den heutigen Tag“ und „die Möglichkeit, auch einmal zu scheitern“ zugestanden werden. Das Ziel müssten selbstbewusste und autonome junge Menschen sein – und nicht deren optimierter Notendurchschnitt. Um ehrlich zu sein: Es gab im ersten Drittel des Buches deutliche Zweifel, ob man diese – vermeintlich übersichtliche – Thematik nicht lieber in einem etwas ausführlicheren Zeitschriftenartikel hätte darstellen sollen. Und tatsächlich: Der Text ist ziemlich redundant, weil die (leicht zu erfassenden) Grundthesen in jedem Kapitel wiederholt werden. Bei einem vorgebildeten Publikum könnte da schon die Ungeduld wachsen… Doch wer sich ein wenig intensiver einlassen kann und möchte, findet doch in der Breite und dem Facettenreichtum der Darstellung weitere lohnende Perspektiven. Das immer wieder aufflackernde Gefühl: „Jetzt müsst es doch langsam reichen“, ist vermutlich auch darauf zurückzuführen, dass man ja unaufhörlich innerlich zustimmend nickt: Wer wollte der Analyse und den Thesen dieses Buches denn auch ernsthaft widersprechen? Irgendwie weiß man das alles ja schon, es ist auch alles richtig… Ob man das alles in dieser Ausführlichkeit tatsächlich auch lesen sollte, hängt von den persönlichen Grundlagen und Bedürfnissen ab. Dass die in diesem Buch gut lesbar und nachvollziehbar dargestellten Inhalte möglichst weite Verbreitung finden sollten – daran kann kaum ein Zweifel bestehen. Und das gilt nicht nur in Hinblick auf das psychischen Wohlergehen der betroffenen Kindern, sondern auch mit dem Blick auf unsere gemeinsame Zukunft: Um diese Herausforderungen zu bestehen, werden Lebenskompetenzen und erfahrene Selbstwirksamkeit mit Sicherheit bedeutsamer sein, als der Notenspiegel am Ende eines Schuljahres.

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In "Angepasst, strebsam, unglücklich: Die Folgen der Hochleistungsgesellschaft für unsere Kinder" wird offen über unsere Leistungsgesellschaft diskutiert. Margrit Stamm ist es in diesem Buch gelungen, verschiedene Denkanstöße zu geben, unsere Hochleistungsgesellschaft kritisch zu beleuchten und sich dabei nicht in Fachsprache zu verlieren. Gegliedert ist das Buch in mehrere Kapitel, die sich jeweils mit einem Aspekt der Hochleistungsgesellschaft und den Anforderungen an unsere Kinder richten. Dabei wird jeder neue Aspekt eingeleitet und Fachbegriffe werden erläutert. Für eine bessere Veranschaulichung werden häufig Grafiken oder Fallbeispiele angeführt. Eine gelungene Abwechslung aus Erläuterung, Diskurs und Anschaulichkeit. Der Fokus wird auf die Kinder und dessen Dasein in unserer Hochleistungsgesellschaft gelegt. Probleme werden dabei aufgezeigt und lösungsorientiert betrachtet. Ich konnte einige Denkanstöße mitnehmen und mir wurden neue Sichtweisen eröffnet. Ein gut strukturierter roter Faden lässt sich erkennen, der einen Lesefluss ermöglicht. Da weitestgehend auf Fachvokabular und komplexe Satzgefüge verzichtet wird, liegt der Fokus auf dem Inhalt. Insgesamt kann ich dieses Buch nur empfehlen. Ich konnte einige Denkanstöße mitnehmen. Eine Leseempfehlung für Eltern und andere Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

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In einer Gesellschaft, in welcher das Indiz von Kompetenz und Können grundsätzlich sehr oberflächlich an guten Schulnoten und akademischen Leistungen gemessen wird und zugleich individuelle Aspekte, Talente oder soziale Kompetenzen in den Hintergrund rücken und immer mehr an Relevanz verlieren, läuft man nicht selten zwangsläufig Gefahr, in die Spirale der Überleistungsgesellschaft zu fallen. Wenngleich auch ein gewisses Maß an Fleiß und Disziplin selbstverständlich grundlegende Voraussetzungen für Erfolg sind, muss das Ausmaß dessen doch immer individuell abgewogen und auf jeden Menschen und jedes Kind angepasst werden. Wir sind keine Roboter und unsere Kinder sind es auch nicht. Doch genau das ist das Ziel einer Hochleistungsgesellschaft wie der hiesigen. Viele Kinder werden nicht nur gefördert sondern überfordert, sie werden in Schulen gesteckt, die ihren natürlichen Kompetenzen nicht entsprechen, was zwangsläufig zu Stress bei den Eltern aber auch explizit bei den Kindern führt - mit teilweise gravierenden Folgen des daraus resultierenden, dauerhaften Leistungsdrucks. Schüler werden dazu erzogen, sich anzupassen, ihre Individualität möglichst in den Hinuntergrung zu stellen, beliebt zu sein, die eigene Meinung der, der anderen anzupassen und nirgends anzuecken, um überall reinzupassen, beliebig ausgetauschbar zu sein und der Wirtschaft stets uneingeschränkt zur Verfügung stehen zu können. 》Überleister sind Kinder, die permanent mehr leisten, als man von ihnen erwarten dürfte.《 Die Folgen sind zahlreich, von mangelnde Freude am Lernen und Unzufriedenheit bis hin zu einer merklichen Zunahme emotionaler Probleme und Schwierigkeiten bei Kindern. Die Autorin und zweifache Mutter, geht, in ihrer Position als Professorin für Pädagogische Psychologie und Erziehungswissenschaften, auf die Problematik und ihre Ursachen ein und beleuchtet hierbei analytische Grundlagen in verschiedenen Bereichen wie unter anderem die der Gesellschaft, des Bildungssystems und der Erziehung, bevor sie anschließend praktische Anleitungen zur Änderung nennt. Ein empfehlenswerter Ratgeber, fachlich prägnant und dabei dennoch ausführlich und zugleich gut verständlich.

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Es ist höchste Zeit, unsere Hochleistungsgesellschaft kritisch zu hinterfragen. Finden wir gemeinsam das Ventil, mit dem wir den krankmachenden Druck ablassen können, bevor der Kessel explodiert? Ich hoffe, dieses wichtige Buch öffnet vielen Menschen die Augen.

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An meine eigene Schulzeit erinnere ich mich gerne zurück. Woran ich mich nicht erinnern kann ist, dass meine Eltern mir bei Hausaufgaben halfen oder einen Teil der Lehrerrolle mit übernehmen mussten. Bei meinem ersten Elternabend als Mutter hieß es:,,Das Elternhaus spielt eine wichtige Rolle in der schulischen Bildung des Kindes!" Bedeutetete, das tägliche Lernen (laut Lehrplan) mit meinem Kind als selbstverständlich zu sehen. Zwei Jahre später wurde meine Tochter eingeschult und was noch vor 24 Monaten als Lernmethode richtig war, war plötzlich veraltet. Als berufstätige, alleinerziehende Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern hatte ich nun ständig das Gefühl etwas falsch zu machen. Margrit Stamm spricht mir mit ihrem Buch "Angepasst, strebsam, unglücklich" aus der Seele. Unsere Gesellschaft setzt auf leistungsstarken Nachwuchs.(Wahrscheinlich auch bedingt durch die Globalisierrung und den damit verbundenen internationalen Wettbewerb.) Eltern sollen fördern und somit den Erfolg der Sprößlinge erst möglich machen. Das erzeugt natürlich nicht nur Stress bei den Eltern, sondern auch bei den Kindern und ihren Lehrern. Die erschreckend traurigen Folgen sind Kinder, die permanent mehr leisten als man von ihnen erwarten dürfte. Sogenannte Überleister. "Overachievment" ein Begriff, der sich in den USA schon lange etabliert hat, gehört bei uns mittlerweile auch zum Alltag an unseren Schulen. Die Autorin schreibt - leicht verständlich mit vielen Erfahrungsberichten - ihre Foschungsergebnisse nieder. Ihr Fazit ist nicht nur fundiert sondern deutlich. Ihr Ziel: das gesellschaftliche Bewusstsein zu schärfen und Erziehungsexperten neue Wege aufzuzeigen.  Dieses kluge Buch empfehle ich allen Eltern, um nachvollziehen zu können was Bildung unseren Kindern geben sollte und was eben nicht. Ich meine dass wir ein Konzept für Lehrmethoden sowie Zielsetzungen einer Bildungseinrichtung brauchen, welches den Individualismus jedes Kindes fördert. Heute am Tag der Bildung - möchte ich ein Lob an die Pioniere der Lebensbewältigung unserer Schulen aussprechen. An die Experten für so viele Fragen. An die Pädagogen, die täglich stundenlang "entertainen" und abliefern müssen. Lehrer*innen sind Helden des Alltags. Was ihr täglich, trotz des teilweise starren, vorgegebenen Lehrplans meistert, verdient unseren Respekt. Einstein soll mal gesagt haben: “Jeder ist begabt! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.”  

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Überleistung. Schon mal gehört? Ein Begriff, der in den USA schon lange etabliert ist, aber bei uns noch nicht so recht Fuß gefasst hat: overachievement. Geradezu ein Ziel ein Outperformer zu sein. Bei uns nicht ganz so offen artikuliert, nicht mal im Wortschatz vorhanden, gibt es aber dennoch dieses sehr starke Leistungsprinzip, dass sich verselbstständigt hat. Margit Stamm, die Schweizer Professorin für Erziehungswissenschaften hat sich dem Thema angenommen und ein leicht lesbares Buch darüber geschrieben: ‚Angepasst, strebsam, unglücklich – Die Folgen der Hochleistungsgesellschaft für unsere Kinder‘. Sie grenzt Begrifflichkeiten ab wie Hochleister und Überleister. Analysiert sehr treffend wo dieses Phänomen her kommt, welchen Anteil die Eltern an dieser Miesere haben und natürlich wie es den Kindern dabei ergeht. Fachlich sehr fundiert ist das Buch, aber für Laien gut lesbar, kein Fachchinesisch. Ein augenöffnendes Buch, dass kurz und bündig auf weniger als 200 Seiten die Sachlage erklärt und auch Anstöße gibt wie die eigenen Kinder entlastet werden können. Unterteilt ist das Werk in vier Abschnitte: Es beginnt mit ‚Gesellschaft und Bildungssystem: Katalysatoren von Überleistung‘ gefolgt von ‚Typen von Überleistern und ihre Merkmale‘ sowie ‚Eltern als Maximierer‘. Diese drei Abschnitte bilden die analytischen Grundlagen und wird vom vierten Teil ‚Das authentische Kind‘ mit vielen praktischen Anregungen abgeschlossen. Ich kann dieses Buch nur allen Eltern ans Herz legen um einen Schritt zurück zu machen um zu verstehen was Bildung unseren Kindern geben sollte und was eben auch nicht.

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"Je freier ein Kind aufwächst und je weniger es als Stellvertreter seiner Eltern perfekt sein muss, desto lebenstüchtiger wird es." Margrit Stamm versteht es, Forschungsergebnisse leicht verständlich und mit vielen Erfahrungsberichten angereichert zu übermitteln. So ist auch dieses Buch nicht nur fundiert, sondern auch klar verständlich. Die These, dass Eltern zu einem Teil des Bildungssystems geworden sind, das die Kinder zu Leistungen treibt - bewusst oder unbewusst - die ihre eigenen Ziele und Wünsche widerspiegeln, ist fortlaufend präsent. Richtig so. Der rote Faden zieht sich markant durch das gesamte Werk. Was dieser Umstand für Auswirkungen auf die Kinder hat, wird sehr deutlich. Zudem analysiert Stamm auch die Ursachen dieses Umstandes. Das bedeutet aber noch lange nicht das Ende. Im letzten der vier Kapitel gibt die Autorin praktische Tipps zur Änderung. Diese finden auch vorher bereits an manchen Stellen Erwähnung. Das Buch ist damit nicht nur eine Analyse als vielmehr ein Ratgeber. In meinen Augen sehr gelungen. Durch die Kürze verleitet das Buch dazu, es binnen kurzer Zeit durchzuarbeiten, was positiv ist. So kommen die Leser auch schnell zu eigenen Ideen und den Vorschlägen von Stamm, wie sie ihre Kinder entlasten können. Eine Empfehlung für alle Eltern!

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