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Rezensionen zu
Im Zeichen der Mohnblume - Die Erlöserin

R.F. Kuang

"The Poppy War"-Saga (3)

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€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Enthält Spoiler zu den Vorgängern! Es geht weiter mit dem Krieg: gegen die verbliebenen Mugener, gegen die Hesperianer und ihre eigenen Landsleute, die sich dem Feind untergeordnet haben. Aus früheren Gegnern werden Verbündete, während Freunde sie verraten, aber Rin kämpft noch verbissen weiter. Es ist durchgehend Krieg, von Anfang bis Ende, auch wenn es einige ruhige Momente gibt, in denen geplant wird und man all die verschiedenen Konsequenzen des Krieges zu spüren bekommt. Obwohl ich eigentlich kein großer Fan von seitenlangen Schlachten bin und es in diesem Buch fast nichts anderes gibt, hat es mir sehr gut gefallen, weil es auch immer Fort- und Rückschritte gab, verschiedene wichtige Figuren dabei waren, die Magie immer etwas neues bieten konnte und jeder Kampf irgendwie persönlich für Rin war, sodass sich auch immer etwas in ihr verändert hat. Rin hat sich inzwischen schon besser unter Kontrolle, auch wenn die Kräfte des Phönix ihr nicht komplett gehorchen wollen. Sie wird immer noch von Rache und Wut angetrieben und ihre Stärke liegt darin, sich in die Schlacht zu stürzen und ihre Gegner niederzubrennen, aber dieser Krieg fordert mehr Strategie und auch Mitgefühl gegenüber den Zivilisten, die unter der Belagerung so sehr leiden müssen. Trotz ihrer Macht und ihres unglaublichen Rufs, der ihre Feinde in Angst versetzt und ihrem Volk Hoffnung gibt, sieht man, dass sie noch viel lernen muss und dass Feuerkraft allein nicht immer ausreicht. Ob Rin das selbst auch so sieht, ist aber eine ganz andere Frage. Das Reich hat viele Probleme, von denen die meisten Folgen der aktuellen Kriege sind, und zum Glück hat Rin noch Kitay und einige andere Verbündete, die ihr mit Feingefühl und Strategien zur Seite stehen. Ich fand das Finale ihres Abenteuers wirklich sehr spannend: Obwohl Rin manchmal schwierig ist, muss man einfach mitfiebern und zuschauen, wie die feurige junge Frau versucht, ihr Land zu befreien und dabei trotz ihrer guten Ausbildung noch lange nicht die perfekte Soldatin und Heldin ist, die andere in ihr sehen.

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“Die Erlöserin” von R.F. Kuang (Übersetzung: Michaela Link) komplettiert die “Im Zeichen der Mohnblume”-Trilogie und konnte mich, wie die Vorgänger, überzeugen. Auch in diesem Band steht Krieg im Vordergrund. Rin und ihre Mitstreiter*innen bahnen sich in einer Abwärtsspirale ihren Weg von Kriegsschauplatz zu Kriegsschauplatz, während es immer epischer wird. Man merkt, dass die Autorin sich wissenschaftlich fundiert mit Krieg und den damit einhergehenden Traumata beschäftigt. Besonders beeindruckend finde ich die bildhaften und ungeschönten Beschreibungen der Kriegshandlungen und was sie nach sich ziehen, und wie genau alles beschrieben wird. Die vielfältigen Verknüpfungen zu anderen Problemen, -ismen (wie z.B. Colourism, Imperialismus und Klassismus), und Abhängigkeiten durch Krieg werden eindringlich deutlich. Rin ist ein Charakter für sich. What would Rin do? - könnte man sich in verzwickten Situationen fragen und dann das Gegenteil tun, damit man auf jeden Fall auf der moralisch richtigen Seite ist. Denn was in Buch 1 und 2 angedeutet wird, wird in Buch 3 unausweichlich. Mehr möchte ich an dieser Stelle garnicht sagen, außer, dass Rin eine unfassbar stark charakterisierte Figur ist, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Zwei Kritiken hätte ich jedoch: Es gab einen Handlungsstrang im ersten Drittel, der mir recht antiklimaktisch vorkam. Über einige eingeführte Charaktere hätte ich gerne mehr erfahren. Danach war die Luft raus, aber die zweite Hälfte hat mich wieder abgeholt. Außerdem finde ich die deutschen Cover nicht passend. Die Farben sind hübsch, die Figur sieht aber gar nicht aus wie Rin und noch dazu guckt sie unfassbar ausdruckslos. Auch sieht die Figur anders gezeichnet aus, als bei den ersten Bänden. Für diesen Band vergebe ich 4,5 von 5 Sternen, insgesamt ist die Reihe ein Highlight gewesen und ich freue mich schon total auf das nächste Buch von R.F. Kuang, das im September '22 auf Englisch erscheint!

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gelungener Abschluss!

Von: Jennifer Rouget

06.07.2022

"Im Zeichen der Mohnblume" ist eine unglaublich Reihe! Für manche mögen die Beschreibungen der Autorin zu viel sein, doch mir haben sie sehr geholfen, die teilweise sehr komplexen Kämpfe o.Ä. besser vorstellen zu können. An sich ist der Schreibstil sehr ausführlich. Die Charaktere werden eingehend beschrieben, die Landschaft und dennoch hatte ich keineswegs das Gefühl, dass sich die Kapitel sonderlich ziehen. Bei so dicken Bändern, ist das teilweise schon eine Kunst. Rin als Charakter war mir oftmals etwas zu naiv. Das komplette Buch über erlebt sie mehr Tiefen als Höhen und dennoch ist sie von bestimmten Taten überrascht. Gleichzeitig hat mich ihre kämpferische Ader gepackt. Die Armen sehen sie als Friedensbringerin. Ob sie das schafft, müsst ihr natürlich selbst lesen. Ich kann euch nur so viel sagen, dass sich die Reihe lohnt. Lasst euch nicht von der Seitenanzahl, der Politik oder des Settings verirren. Es ist wunderbar!

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Die Vorfreude auf das Finale der Reihe war riesig, denn es hört sich absolut episch an: Rin, die Schamanin des Phönix, wurde verraten und zieht sich in ihre Heimat zurück, während die Kriegslords das Reich unter sich aufteilen. Doch im Süden, der von Armut und Einfachheit gekennzeichnet ist, entdeckt Rin die größte Macht des Reiches: die unzähligen einfachen Leute, welche sie als Göttin der Erlösung anbeten. Rins Traum von Freiheit noch möglich! Doch während ihre Macht und Einfluss wachsen, werden die verführerischen Einflüsterungen des Phönix lauter. Wird Rin ihnen widerstehen oder die Welt in Brand setzen? Die Autorin hat im Abschluss nochmal alles aufgefahren für ein spannungsgeladenes Finale, das von Taktik und Strategie beherrscht wird. Kuang hält sich nicht zurück und lässt nicht nur die Charaktere leiden, sondern auch die Leser. Das Buch ist recht brutal und geht einem manchmal schon an die Nieren. Das liegt vor allem an den bildhaften Beschreibungen der Folgen des Krieges. Die Charaktere haben mir auch diesmal wieder sehr gut gefallen, wobei der Focus diesmal zu stark auf Rin liegt. Ich hätte mir hier etwas mehr von Kitay und besonders Venka erhofft, die in Band 2 mein Lieblingscharakter war. Nezar hat mich zunehmend zur Weißglut gebracht, dafür konnte mich Daji, die ehemalige Kaiserin, von sich überzeugen. Ich bin immer noch begeistert welche imposante Fantasy Geschichte mit Anlehnung an die chinesische Geschichte hier erzählt wird, durchzogen von einem fantastischen und interessanten Magiesystem. An der ein oder anderen Stelle hätte man die Geschichte kürzen können, richtige Längen gab es für mich aber nicht. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, versteh aber, warum der Weg gewählt wurde. Im Zeichen der Mohnblume ist eine Reihe, die deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Das tolle Worldbuilding, der bildhafte Schreibstil und die spannende und unvorhersehbare Geschichte machen diese Reihe mit jedem Band zu einem absoluten Highlight. 5 von 5 Sternen

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Rebecca F. Kuangs “Poppy Wars”-Trilogie ist seit Mai diesen Jahres endlich auch in Deutschland vollständig erhältlich. Hier tragen die Bücher den Namen “Im Zeichen der Mohnblume” und jeweils andere Untertitel. Nach “Die Schamanin” und “Die Kaiserin” folgt mit “Die Erlöserin” noch das große Finale rund um Rin, ihren Phönix und die chinesische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Eine Geschichte aus Feuer und Tod Spoilerwarnung! Wer nicht wissen möchte, worum es im dritten Teil geht, weil sie*er die Vorgänger noch nicht gelesen hat, scrollt bis zur nächsten Überschrift vor. Der finale Band von “Im Zeichen der Mohnblume” beginnt mit Rin, die von ihren Verbündeten verraten wurde, aber überlebt hat. Gemeinsam mit dem ihr innewohnenden Gott, dem Phönix, hat sie sich der Rebellenarmee im Süden des Landes angeschlossen. Die Rebellen versuchen verzweifelt, sich gegen die Überbleibsel der Besetzung durch die Mugener zu wehren und gleichzeitig nicht der neuen und technologisch übermächtigen Republik im Norden zum Opfer zu fallen. Der Kampf wird zunehmend verzweifelter und Rin ist weiterhin nur eine Schachfigur auf einem Feld voller Spieler, die noch mächtiger sind als sie. Kann sie sich von den Marionettenfäden lösen? Und was wird passieren, falls Rin das schafft? Wird sie die Welt in Flammen setzen oder ihr Land in eine blühendere Zukunft führen können? Geschichtsunterricht Rins Geschichte ist angelehnt an die Geschichte Chinas im 20. Jahrhundert. Das Ganze wird ausgeschmückt mit phantastischen Elementen, allerdings lassen sich die Rollen der ausländischen Mächte Japan und den USA sowie die innerpolitischen Spannungen trotzdem gut nachvollziehen, wenn man ein wenig darüber nachliest. In einem Interview erzählt die Autorin, dass die Trilogie sich mit den aufkommenden kommunistischen Bewegungen als Antwort auf den westlichen Imperialismus beschäftigt. Das finale Buch “Die Erlöserin” stellt die Frage, ob auch eine Alternative zu Mao für China möglich gewesen wäre. Monumental brutal “Im Zeichen der Mohnblume” ist keine leichte und gutgelaunte Kost. Stellenweise wird es ganz schön übel. Auf dem Klappentext steht ein Zitat aus der Publishers Weekly: “Kuang verschont weder Figuren noch Leser vor den Schrecken und Folgen des Krieges”. Und das ist mehr als wahr. Lebendig begrabene Menschen, verhungernde Kinder, und noch einiges mehr – all das kommt explizit im Buch vor. Einige Szenen sind mir länger im Gedächtnis geblieben, als mir lieb war. Ich bin ehrlich, die aktuelle globale Situation hat das Lesen nicht einfacher gemacht. Der Schritt von den Kriegsverbrechen im Buch zu den täglich stattfindenden Kriegsverbrechen in der Ukraine ist nicht besonders groß. Davon losgelöst hat “Im Zeichen der Mohnblume – die Erlöserin” vieles, was ein gutes Fantasy-Buch ausmacht. Gleichzeitig gibt es auch einiges, das eine gute Geschichte nicht gebraucht hätte. Die Anlehnung an ein düsteres Kapitel der chinesischen Geschichte, der technologisch hochentwickelte Westen als Feind im Hintergrund, das schamanistische Magiesystem – alles grandios! Und die Figuren? Rin hat mich deutlich weniger genervt als im zweiten Band, das muss man ihr zugute halten. Trotzdem, gerade in der Interaktion mit Erzfeind/Exfreund Nezha musste ich mir öfter die Haare raufen. Kitay, mit dem sie ein enges Band verbindet, bleibt zunehmend blass. Und Venka, die für mich den zweiten Band getragen hat, kommt über einen sehr schwachen Auftritt nicht hinaus. Bleibt am ehesten noch Daji, die von Rin enttrohnte Kaiserin, deren Charakter ich spannend fand. Davon abgesehen hätte es in meinen Augen den ein oder anderen erzählerischen Umweg nicht gebraucht (und deren Auslassung hätte das Buch kürzer und zugänglicher gemacht). Allerdings soll die Kritik nicht davon ablenken, dass “Im Zeichen der Mohnblume” mit seinen drei extradicken Bänden ein monumentales Fantasywerk ist, das ausnahmsweise mal nicht von einem alten weißen Mann geschrieben wurde und es trotzdem in seiner Gesamtheit nach Deutschland geschafft hat. Nicht nur deshalb unbedingt lesenswert und auch in Zukunft bitte mehr davon!

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Meinung Auf den Abschlussband der Trilogie habe ich natürlich sehr hingefiebert, ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Rin und ihrem Rachefeldzug weitergeht. Ich sage diesmal nichts weiter zum Inhalt, außer dass ich sehr gespannt war, ob sie sich weiterentwickelt und wie sie weiterhin mit ihrem Rachedurst umgehen wird. Ich begleite Rin ja jetzt seit Band 1 und habe das auch gern getan, aber in diesem Band konnte ich die meisten ihrer Entscheidungen nicht nachvollziehen und hatte zwischendurch den bösen Gedanken, dass die Hesperianer doch recht haben… Rin ist so gefangen in ihren Rachegedanken, dass sie für alles andere blind wird. Und auch wenn ich das alles verstehen und nachvollziehen kann, wollte ich sie zwischendurch gern schütteln. Aber gut, das sagt sich als Außenstehender gut, der nicht diese Erniedrigungen, Folter und Leid, welche Rin und das gesamte nikarische Volk erleiden mussten, am eigenen Leib erfahren hat. Trotzdem scheint sie mir bis zum Ende hin einfach die Augen vor allem zu verschließen, was sie nicht sehen oder wahrhaben will. Ein Glück, dass sie Kitay an ihrer Seite hat, der mit seiner überlegten Art den Gegenpol zu Rin darstellt. Wieder kann ich nur sagen, dass der Schreibstil von R. F. Kuang nur genial ist, sie beschreibt alle Geschehnisse bildhaft, ohne sich in unsinnigen Nebensächlichkeiten zu verlieren. Sie besitzt die Gabe, all diese Gräueltaten, das Blutvergießen und auch die innere Zerrissenheit der Charaktere geradlinig zu erzählen, so dass dies alles erschreckend authentisch ist, aber auch so fesselnd, dass man dem Buch seine über 700 Seiten nicht anmerkt. Fazit Ein würdiger Abschluss der Reihe, für mich kommt er zwar nicht an Band 2 heran, trotzdem war es wieder genial und einfach episch. Rin fand ich diesmal sehr naiv in ihrem Verhalten und das Ende hab ich so nicht vorhergesehen – das war echt krass – ich habe sie insgesamt sehr gern auf ihrem Abenteuer oder besser Rachefeldzug begleitet – ich werde sie, alle anderen Charaktere und die gesamte Geschichte sehr vermissen. 4,5 Sterne – eine Wahnsinstrilogie!

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Rin wurde verraten, nur Kitay ist ihr als enger Verbündeter geblieben. Auch der Krieg, den sie schon seit vielen Monaten führt, steckt in einer Sackgasse. Dennoch zieht sie mit ihrer Armee in Richtung Süden, ihrer Heimat, um dort einen letzten, verzweifelten Versucht zu unternehmen, das Schicksal zu ihren Gunsten zu wenden. Ihr Heer folgt ihr blind, hat ihr als „Generalin Fang“ sein ganzes Vertrauen geschenkt; doch das, was Rin vorhat, könnte stattdessen die Welt in Flammen aufgehen lassen. Mit „Die Erlöserin“ schließt Autorin Rebecca F. Kuang ihre Trilogie um die Schamanin Fang Runin, genannt Rin, ab. Dass ihr damit ein beeindruckendes Fantasy-Epos gelungen ist, noch dazu ihr Debüt, steht außer Frage und es gibt so vieles, was mir daran gefällt. Zunächst einmal ist es sehr erfrischend, in Rin eine Protagonistin zu haben, die fehlerbehaftet ist. Sie mag stets das Richtige wollen, aber der Weg, den sie einschlägt, um ihre Ziele zu erreichen, ist oft skrupellos, grausam und brutal. Ihr ist durchaus bewusst, dass sie zwar eine gute Kämpferin ist, zur Herrscherin oder gar zur Diplomatin jedoch nicht taugt. Einen Ausgleich findet Rin in der Freundschaft zu Kitay, der für sie die Stimme der Vernunft und des Volkes ist. Auch hier fand ich sehr angenehm, dass die Trilogie den Fokus nicht auf eine Liebesbeziehung oder gar das unvermeidliche Liebesdreieck legt. Die Liebe ist Rin zwar nicht fremd, aber sie definiert nicht ihr Handeln oder ihre Persönlichkeit. Mit Kitay verbindet sie bis zur letzten Seite eine starke, ehrliche Liebe, die jedoch nicht romantischer oder sexueller Natur ist. Zudem liefert „Im Zeichen der Mohnblume“ in allen drei Teilen interessante und wichtige Einblicke in die „Kunst“ und das Wesen des Krieges, die teilweise auf sehr realen Vorbildern beruhen. In die Schlacht zu ziehen und sie vielleicht sogar zu gewinnen, das ist das Eine. Doch was passiert eigentlich nach dem Krieg, wenn das Volk wieder sich selbst überlassen, in den Überresten seines Landes leben muss? Eine Frage, die aktueller gar nicht sein könnte. Das Ende ist nicht unbedingt ein fröhliches, aber das hätte wohl auch nicht zur Trilogie gepasst – ich bin jedenfalls damit zufrieden, welchen Abschluss die Autorin für ihre Handlung und ihre (Anti-)Heldin gewählt hat. Manches Mal hätte sie sich allerdings etwas kürzer fassen dürfen und vor allem in diesem letzten Band eröffnen sich einfach zu viele Nebenstränge. Nun freue ich mich auf R.F. Kuangs neues Werk „Babel“, mit dem sie eine ganz andere Richtung einschlagen wird.

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Nachdem der Drachenkriegsherr sie verraten hat, zieht sich Rin in den Süden zurück. Dort wird sie von den einfachen Leuten ihrer Heimat als Göttin verehrt. Mit der Armee der Südkriegsherren will sie das Land vereinen, doch auch diese sehen in ihr nur eine Waffe, die sie benutzen können. Als Rin von allen Seiten umzingelt scheint, erhält sie jedoch Hilfe von der Person, von der sie es am wenigsten erwartet hätte. Die Autorin dieser Trilogie hat sich in ihrem Studium auf Militärstrategie und Traumata konzentriert und das merkt man in ihren Büchern. Die Darstellung des langgezogenen Krieges ist realistischer, als in jedem anderen mir bekannten Buch. Während es in den ersten beiden Bänden eher um langgezogene Belagerungen ging, konzentriert sich dieser Teil auf die militärische Versorgung und die Situation, die auf einen jahrelangen Kriegszustand mit Entwurzelung der Bevölkerung folgt. Denn auch wenn ein Krieg endet, endet nicht gleichzeitig auch das Leid der Zivilisten. Diese Darstellung war hier erstaunlich gut realisiert und in die Geschichte verwoben. In den letzten beiden Bänden habe ich jeweils die Handlungen der Protagonistin Rin kritisiert, weil sie oft wie zufällig erschienen. Auch wenn ich natürlich verstehe, dass Rin große Traumata erlebt hat und so etwas erwartbar ist, so schienen die Widersprüche in ihrem Charakter einfach zu groß, um realistisch rüberzukommen. In diesem Band war dies jedoch deutlich besser gelöst. Ich konnte gut nachvollziehen, welche Handlungen sie aufgrund von welchen Gründen ausgeführt hat und besonders ihre Traumata und die Entscheidungen, die sie aufgrund dieser getroffen hat, waren viel klarer greifbar. Auch die meisten Nebencharaktere trugen auf interessante Weise zur Handlung bei. Besonders Kitays Handlungsstrang war sehr gelungen und seine und Rins Beziehung hat mich über das Buch hinweg fasziniert. Ein kleiner Kritikpunkt war für mich allerdings, dass einige Handlungsstränge doch recht plötzlich endeten. Dies betraf vor allem ein paar wichtige Charaktere, deren Relevanz für die Geschichte etwa in der Mitte des Buches sehr plötzlich endete, ohne dass die Handlungsstränge befriedigend aufgelöst wurden. Meiner Meinung nach wäre es notwendig gewesen, hier mehr Charakterarbeit zu leisten. Gegen Ende des Buches wurde mit mehreren Handlungssträngen und Charakteren so verfahren und auch wenn diese weniger wichtig waren, so hat es mich in der Menge doch etwas gestört. Das Ende der Trilogie hat mich ziemlich mitgenommen und doch gleichzeitig begeistert. Auch wenn ich mir vielleicht etwas anderes gewünscht und heimlich darauf gehofft hatte, so ist dieses Ende doch das Einzige, das wirklich passend war. Fazit: „Im Zeichen der Mohnblume – Die Erlöserin“ ist das epische Finale einer epischen Trilogie, in der das wahre Gesicht des Krieges gezeigt wird. Trotz kleinerer Schwachstellen ist es für mich ein Highlight und ich möchte jedem ans Herz legen, dieser Reihe eine Chance zu geben!

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