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Rezensionen zu
Identitti

Mithu Sanyal

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Identitti

Von: TextArt

05.07.2023

Saraswati, die berühmte Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf und Vorbild in allen Bereichen für ihre Studierende Nivedita, löst einen Skandal aus: Sie ist weiß, beschrieb sich selbst jedoch als POC und hat sich eine neue Identität übergeworfen. Diese Offenbarung wirft Nivedita in eine Identitätskrise. Nachdem sie jahrelang zu Saraswati aufgeblickt hat und ihre Haltung & Meinung in den Fragen um Herkunft, Rassismus und Identität aufgenommen hat, ist sie nun gezwungen alles, was sie dachte über Hautfarben, Herkünfte und Identitäten zu wissen, neu zu überdenken und zu hinterfragen. Und so ging es mir auch. Ein kluges Buch, das die gesellschaftlichen Diskussionen unserer Zeit in ein besonderes und neues Licht stellt. Provozierend und mit sehr viel Humor & Selbstironie. Ich finde es großartig & wichtig. Es fordert unser Selbstverständnis für diese wichtige Themen heraus und gibt uns neue Fragen mit. "Bloß weil Dinge nicht schon immer so waren, sind sie noch keineswegs beliebig. Sobald du einmal eine Entscheidung getroffen hast, verändert sie dich. Wir sind unsere Entscheidungen."

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„Identitti“ war seit dem Erscheinen auf meiner Liste mit Büchern, die ich unbedingt lesen möchte. Ich war so oft kurz davor, mir das Hardcover zu kaufen. Jetzt ist es als Taschenbuch erschienen – vielen Dank für das Rezensionsexemplar. Ich habe natürlich viele begeisterte Stimmen gelesen, immer wieder taucht der Roman in meinem Booksta-Feed auf und meine Erwartungshaltung war dementsprechend sehr hoch. Leider konnte es mich nicht wirklich abholen. Identität, Gender, Feminismus, Race, kulturelle Aneignung, Rassismus – die Palette an wichtigen Themen ist groß und ich freute mich, auch eventuell Neues zu lernen. Letztendlich war es weniger der Inhalt als der Stil, der mir das Lesern erschwerte. Ich hatte das Gefühl, ich würde den wohl längsten Twitter-Thread überhaupt lesen – ganz unabhängig davon, das tatsächlich immer wieder Twitter-Threads auftauchen (die Idee und vor allem die Zusammenarbeit mit bekannten Twitter-Größen, die eigens für die Geschichte der Autorin Tweets verfassten & dadurch sozusagen Cameo-Auftritte hatten, fand ich ziemlich genial). Doch den – ich nenne es mal Twitter-Diskurs-Stil – erinnerte mich immer wieder daran, warum ich Twitter nicht mehr nutze: es ist anstrengend; jeglicher Diskurs dreht sich dort irgendwie im Kreis dreht (meist in der eignen Echokammer, ab und an durchbrochen von dem ein oder anderen Troll oder Bot) und wenig zielführend erscheint. War genau diese Abbildung die Intention der Autorin? Weniger ein Antworten geben auf die vielen komplexen Fragen, sondern die Darstellung der Diskursführung? Dann könnte ich den Roman eigentlich auch als genialen Geniestreich bezeichnen. Und immer wieder waren da auch Szenen, die super humorvoll waren; andere regten mich zum Nachdenken an. Doch das ändert nichts daran, dass ich beim Lesen oft den Drang hatte, die App zu schließen, metaphorisch gesprochen, bzw. den Wunsch, dass Nivedita endlich Saraswatis Wohnung verlässt. Grundsätzlich wäre wohl auch wichtig zu erwähnen, dass es hilfreich ist, wenn die Lesenden Bezug zu Kulturwissenschaften haben, da doch recht akademische Konzepte mit Fachterminologie diskutiert werden.

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Seit wenigen Wochen ist der Roman von Mithu Sanyal als Taschenbuch erhältlich. Schon lange steht der Roman auf meiner Wunschliste. Zum einen, weil ich mich seit mehreren Jahren mit dem Thema Rassismus im Alltag, den Privilegien der weißen Bevölkerung und ähnlichen Themen mehr und mehr auseinandersetze und zum anderen im Hinblick auf mein Hobby Preislistenlesen. Der Roman stand 2021 zu recht auf der #shortlist des deutschen Buchpreises und hat mich komplett abgeholt. Worum geht es? Das Buch startet mehr oder weniger mit dem Skandal, dass die Professorin für postcolonial studies in Düsseldorf, die sich immer als Person of Color beschrieben hat, weiß ist. Mitten in den Shitstorm, der darauf hin entsteht gerät die Studierende, Nivedita, Tochter eines Inders und einer polnisch stämmigen Mutter. Mithu Sanyal erzählt die Geschichte ohne erhobenen Zeigefinger und gibt allen möglichen und manchmal auch unmöglichen Argumenten Raum. Spart dabei nicht mit Selbstironie, wie auf dem Klappentext korrekt beschrieben wird. Ich habe die Lesereise in die skurrile WG auf Zeit und die Diskussionen mit der Göttin Kali sehr genossen. Witzig und anregend zugleich - ein für mich lesenswertes Buch.

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