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Rezensionen zu
Richter morden besser

Thorsten Schleif

Die Siggi Buckmann-Reihe (1)

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Meine persönliche Meinung Das Cover: Das Cover ist meiner Meinung nach perfekt gestaltet. Der Richterhammer mit dem Blutfleck passt einfach genial zur Handlung. Obwohl das Cover ansonsten eher schlicht gehalten ist, verfehlt es nicht seine Wirkung. Der Inhalt: Zunächst einmal eine Bewertung des Sprechers Simon Jäger. Seit er die Bücher von meinem Lieblingsautoren Sebastian Fitzek liest, bin ich ein absoluter Fan von seiner Stimme. Auch hier schafft Herr Jäger es wieder, die unterschiedlichen Textpassagen entweder spannend zu lesen, oder dass man sich vor Lachen kugeln muss. Der Sprecher verfügt über eine sehr angenehme Erzählart und ich könnte ihm stundenlang zuhören. Ich glaube, Simon Jäger könnte sogar die Aufbauanleitung für einen Ikea-Schrank vorlesen und diese noch wie ein absolut spannendes Actionabenteuer klingen lassen. Als ein Mensch, der selbst einen enormen Gerechtigkeitssinn hat und an Wertvorstellungen festhält, fühlte ich mich dem Protagonisten Siggi sehr verbunden. In seinem Studium glaubt dieser noch, die Welt ein wenig besser machen zu können, wird aber bald eines Besseren belehrt. Man bekommt wieder schön vor Augen, dass Bürokratie über Gerechtigkeit siegt. Als im Verlauf der Handlung der bekannte obdachlose Junkie Fredi durch mit Pflanzenschutzmittel gestrecktem Stoff stirbt, und es niemanden zu interessieren scheint, wird der Kampfgeist von Siggi schließlich geweckt. Er stellt selbst Ermittlungen an. Dass Siggi in seiner Hilflosigkeit letztendlichen über Selbstjustiz nachdenkt, konnte ich gut verstehen. Denn wenn es wirklich in unserem Rechtssystem so aussieht, kann man nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Die Story ist überwiegend aus der Ich-Perspektive des Richters Siggi wiedergegeben. Ich fand ihn direkt sympathisch und hatte auch sofort schon einen Bezug zu ihm. Durch die Erzählperspektive wird es dem Leser bzw. Hörer leichtgemacht, seine Gedanken zu erfassen und seine Beweggründe sind somit nachvollziehbar. Der Schreibstil ist sehr sarkastisch, trifft also exakt meinen Geschmack. Ich musste sehr oft an mir halten, um nicht lauthals zu lachen. Man bekommt einen erfrischend ehrlichen Einblick in das Rechtssystem und wundert sich anschließend über nichts mehr. Man kann die Frustration eines Richters, dem es noch um Gerechtigkeit geht, jederzeit nachvollziehen. Mit seinem erfrischenden und flüssigen Erzählstil und einer abwechslungsreichen Handlung konnte der Autor mich voll und ganz in Atem halten. Ich hoffe, dass es bald eine Fortsetzung geben wird. Mein Fazit: Moderate Spannung gepaart mit einem guten Quäntchen bitterbösem schwarzem Humor ergeben eine richtig tolle, kurzweilige Unterhaltung. Dieses Buch ist eine Hymne, in welcher der Autor alle Fehler unseres Rechtsystems manifestiert hat. Mich konnte das Hörbuch voll und ganz überzeugen und dafür gibt es von mir eine ganz klare Empfehlung mit 5 von 5 Büchersternchen.

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Vielen lieben Dank an den Heyne-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar! Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider. Aufmachung: Das Cover ist für mein Empfinden zwar jetzt nicht unbedingt ein Blickfang, aber mit einer typischen Fantasy-/ NA-Leserin, die sonst eher magische oder romantische Cover gewöhnt ist, bin ich da auch wohl die falsche Anlaufstelle. Thematisch trifft es das Buch nämlich durchaus sehr gut, denn durch den Richterhammer, der auf eine zerbrochene Platte aufschlägt, die wiederum auf einer kleinen Blutlache liegt, wird sofort deutlich, dass es sich hierbei um einen Justizkrimi handelt, insofern gefällt mir das Cover also doch ganz gut. Allerdings muss ich pedantischerweise hier natürlich darauf hinweisen, dass ein solcher Hammer eigentlich nur an amerikanische Gerichte gehört, aber das ist vielleicht auch schon Haarspalterei. :D Den Titel finde ich äußerst amüsant und ebenfalls gut getroffen, was vor allem während des Lesens deutlich wird. Meine Meinung: Wer mir länger folgt, weiß, dass ich nach dem Studium und Referendariat (in gefühlten 2390 Jahren) gerne Richterin werden möchte. Dann ist klar, dass ein Buch, dass „Richter morden besser“ heißt, natürlich auf meine Leseliste wandert! :D Bei diesem Titel erwartet man bereits ein leicht humoriges, sarkastisches Buch, das nebenbei möglicherweise auch das deutsche Rechtssystem ein bisschen auf die Schippe nimmt. Dass mich „Richter morden besser“ jedoch so gut unterhalten könnte, hätte ich nicht erwartet! Das liegt hauptsächlich am Protagonisten Richter Siggi Buckmann. Seine zynische, sarkastische und leicht selbstironische Art hat oft für den einen oder anderen Lacher gesorgt und ist der Grund dafür, dass man sich, auch bei einem größeren Altersunterschied und trotz verschiedenster Lebenserfahrung, gut in ihn hineinversetzen und mit ihm sympathisieren kann. Das wiederum sorgt dafür, dass man von der Handlung mitgerissen wird, einem manche Figuren schnell ans Herz wachsen, man dagegen anderen gegenüber starke Antipathie empfindet. Einige Szenen berühren, manche lassen einen atemlos eine Seite nach der anderen umblättern und wieder andere sorgen dafür, dass man über die Schwachstellen des deutschen Rechtssystems und der deutschen Justiz fassungslos den Kopf schüttelt. Das ist der zweite Aspekt an diesem Buch, der mich positiv überrascht hat: Trotz des Humors, mit dem alleine „Richter morden besser“ bereits punkten kann, sorgt der Autor mit seiner nicht ganz so subtilen, deutlichen Kritik an der deutschen Justiz für einen Tiefgang, mit dem ich hier nicht gerechnet hätte. Das Buch ist sehr intelligent geschrieben, zwischendurch muss man durchaus auch mal zwischen den Zeilen lesen, und Vieles erschließt sich einem auch erst bei der Auflösung zum Schluss. Trotzdem fällt es einem nicht schwer, der Handlung und den Aussagen des Buches zu folgen. Der Autor und der Protagonist führen den Leser durch das Geschehen, verstecken hier und da gerade so viel Hinweise, dass man gut mitkommt, und veranlassen den Leser somit zu eigenen Theorien. Durch die clevere Mischung aus Humor, Emotionalität und Kritik am Rechtssystem wird man also nicht bloß ans Buch gefesselt, sondern auch nachhaltig zum Nachdenken angeregt. Hier muss ich allerdings auch sagen, dass ich mir gut vorstellen kann, dass „Richter morden besser“ nicht unbedingt etwas für Fachfremde ist. Schleif integriert die inneren Abläufe am Gericht und in Ermittlungsverfahren sehr stark in die Handlung, ohne gesondert darauf einzugehen. Für jemanden, der ohnehin einen wenigstens geringen Durchblick hat, ist das natürlich gut, da die Geschichte so nicht mit unnötigen Erklärungen gefüllt wird, aber jemand, der mit dem Recht sonst keine Berührung hat, gerät hier möglicherweise etwas ins Schwimmen. Hinzu kommt, dass der Autor in seiner Erzählung viele Jurawitze versteckt hat, die natürlich nicht nur tolle Easter Eggs für (angehende) Juristen sind, sondern gerade auch zum cleveren Charme des Buches beitragen. Bei wem jedoch ein Mord in mittelbarer Täterschaft oder Aussagen wie „Richter morden grundsätzlich nicht.“ (S. 218/304) nichts auslöst, dem entgeht meiner Meinung nach die große Stärke des Buches. All das ist jetzt keine Kritik – ich stelle an ein Buch, das speziell den Richterberuf und Jura zum Thema hat, nicht den Anspruch, dass es Fachfremden das gleiche spaßige Leseerlebnis besorgt, wie Juristen. Vielleicht ist dem so, aber wenn nicht, dann solltet ihr nicht darüber enttäuscht sein, dass ihr, wenn ihr mit Jura nichts am Hut habt, nicht so viel Spaß an „Richter morden besser“ hattet wie ich. Fachfremden würde ich das Buch daher eher nicht empfehlen – es ist eben an Personen mit gewissem juristischem Hintergrund gerichtet und das merkt man auch. Wenn ihr jedoch bereits ein wenig mit dem Thema in Berührung gekommen seid, werdet ihr hier eine clevere, humorige Auseinandersetzung mit der deutschen Justiz und dem Rechtsystem bekommen! Fazit: Eher keine Empfehlung für Fachfremde, aber dafür lege ich allen (angehenden) Juristen unter euch „Richter morden besser“ umso mehr ans Herz! Durch gut versteckte Jurawitze, einem frechen Protagonisten mit sehr trocknem, sarkastischem Humor und überraschend viel Tiefgang sorgt dieses Buch für einige sehr unterhaltsame, aber auch nachdenkliche Lesestunden, die auch nachhaltig noch anhalten werden. 5/5 Lesehasen.

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Schöner Krimi mit viel Humor

Von: Elisa

12.08.2022

"Richter Morden besser" ist ein schöner Krimi, der viel Humor und eine interessante Geschichte liefert. Der Schreibstil des Autors ist so fesselnd, dass die Geschichte gar nicht so spannend sein muss. Einige Stellen, bzw. der ganze Mord war zwar recht schnell klar, dennoch war die Geschichte so gut erzählt, dass es nie langweilig wurde. Der Protagonist Sigi ist ein echter Sympathieträger und liefert durch seine trockene humorvolle Art jede menge gute Unterhaltung. Ich fand es sehr gelungen, wie der Autor den Mord und die dazu führende Geschichte erzählt hat, ohne dass es langwierig wurde. Natürlich hilft es auch, dass das Buch nicht ganz so viele Seiten hat, aber es ist genau die richtige länge. Die Figuren wurden alle gut beschrieben, sodass man immer voll im Geschehen war und alles gut nachvollziehbar war. Leider hat das Ende, den guten Eindruck des Buches etwas gedämpft, da hier sehr gewollt ein Cliffhanger eingebaut wurde. Ich finde den hätte es hier überhaupt nicht gebraucht, da die Geschichte einen tollen Einzelband her gibt, ein zweiter Teil wird überhaupt nicht benötigt. Wenn es keinen zweiten Band gibt, war das Ende genauso überflüssig und der Autor hätte schon ein paar Seiten früher aufhören können. Alles in allem hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ist eine absolute Weiterempfehlung.

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Worum geht’s? Eigentlich ist Siggi Buckmann Richter aus Leidenschaft. Aber immer wieder werden seine gerechten Urteile vom Landgericht aufgehoben. Als dann ein Obdachloser ermordet wird und das Verfahren eingestellt werden soll, reicht es ihm und er nimmt die Sache selbst in die Hand. Meine Meinung: Mit „Richter morden besser“ schreibt Thorsten Schleif, der selbst als Richter tätig ist, einen Roman, der kurzweilig und amüsant zu lesen ist. Sein Schreibstil sprüht nur so vor sarkastischem Wortwitz und ist wirklich absolut mein Ding. Zugleich gibt es auch jede Menge spannende Stellen und ich wollte einfach immer nur weiterlesen. Mit Siggi Buckmann haben wir einen Menschen, der Richter wurde, um die Welt besser zu machen. Und der dann feststellen musste, welch riesige und unabwendbare Probleme das deutsche Justizsystem aufweist. Beginnend mit zu wenigen Geldern und veraltetem Arbeitsmaterial bis hin zu „Gefallen“, die eingefordert werden für Unterstützungen, die man erhalten hat und weiter über Deals mit Verbrechern. Eine wirklich erschreckende „Vetternwirtschaft“, die der Autor hier aufzeigt. Und einfach traurig, wie viel Eigennutz doch hinter Vielem steckt. Und um diese Probleme baut der Autor eine wirklich amüsante und auch spannende Geschichte, in der der perfekte Mord in mittelbarer Täterschaft verübt wird. Wir lernen Siggi und seine – ich nenne es mal Clique kennen. Nick, den Polizeibeamten. Jakob, den Staatsanwalt. Dann noch Oliver und Uli. Eine wirklich lustige Truppe die sich ewig kennt und zusammenhält. Auch die anderen Charaktere – Duracell, Mr. Burns usw. – sind einfach unvergleichlich und passend zum Leben erweckt worden. Dieses Buch macht Spaß zu lesen und Lust auf mehr und zeigt zugleich viele Probleme auf, authentisch dargestellt und in einem unterhaltsamen Roman verpackt. Wir bekommen spannende Einblicke in tiefe Abgründe und haben noch einen Cliffhanger am Schluss, der auf einen weiteren Teil hoffen lässt. Von mir eine absolute Leseempfehlung! Fazit: „Richter morden besser“ von Thorsten Schleif ist ein Roman, der hoffentlich der Beginn einer langen Serie weiterer Bücher um Richter Siggi Buckmann und seine Jungs ist. Mit viel Charme und Wortwitz, aber auch mit Spannung und Sarkasmus, erzählt der Autor die Geschichte um einen perfekten Mord, die Probleme des Justizsystems, von Selbstjustiz und von Idealismus. Die Charaktere sind einfach unvergleichlich und amüsant, die Handlung spannend und komisch und die Andeutungen „was wir x später erfahren sollten“ halten einen dazu an, immer weiter und weiter zu lesen. 5 Sterne von mir für dieses wortgewandte und wortwitzige Buch – ich halte mich am Cliffhanger fest und hoffe auf einen baldigen nächsten Teil!

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Längst hat der einst junge Jurastudent Siggi Buckmann den Traum, die Welt gerechter zu machen, aufgegeben. Als heutiger Strafrichter gehört er mittlerweile zu den alten Hasen im Richteramt und fabriziert Dienst nach Vorschrift. Doch der Tod eines ihm bekannten Obdachlosen Junkies rüttelt ihn wieder wach. Sein Gefühl sagt ihm, das an diesem Fall etwas nicht mit rechten Dingen läuft. Denn dies ist nicht der Erste, welcher an den verunreinigten Drogen starb. So versucht er mit allen Mitteln die Verantwortlichen, welche die Drogen in Umlauf gebracht haben, zur Rechenschaft zu ziehen. Als niemand die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen möchte und ihm zudem auf Dienstwegen die Hände gebunden werden, fängt Siggi an die Schwachstellen des Systems zu nutzen. Wird es ihm auf diesem Weg gelingen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen? Der Krimi-Roman „Richter morden besser“ ist das erste Buch von Autor Thorsten Schleif und wie ich finde, ist ihm sein Debüt sehr geglückt. Mit der perfekten Mischung aus Sarkasmus, Humor und leichter Spannung fliegt man förmlich von Kapitel zu Kapitel. Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel haben eine angenehme Länge und gekonnt lässt er seine Leser öfters einmal schmunzeln. Rückblickend erzählt der Protagonist Siggi Bruckmann in der Ich-Perspektive von den Geschehnissen im aktuellen Fall und den Lücken in unserem Rechtssystem. Dies tut er auf trockener und zynischen Art und weise. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Ich fand es interessant zu verfolgen, wie die sogenannten „Gefallen“ versuchten, es zu verhindern, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Bei alldem hat niemand mit dem scharfsinnigen Strafrichter Siggi Buckmann gerechnet … FAZIT Alles in allem habe ich mich von dem Ersten bis zum letzten Kapitel gut unterhalten gefühlt. Das letzte Kapitel lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Ich bin sehr gespannt. Wer gerne humorvolle Kriminalroman liest, wird hier mit Sicherheit fündig. Von mir gibt es eine klare Empfehlung und somit 5 von 5 Sterne

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Richter Sigurd „Siggi“ Buckmann hat altersmäßig die 50 überschritten, ist seit 21 Jahren verheiratet, aber seit 4 Jahren getrennt lebend, und hat 2 erwachsene Töchter. Als Jurastudent war er voller Idealismus und hatte das Ziel, die Welt ein bisschen gerechter zu machen. Er begann voller Energie, trat vehement für den Rechtsstaat ein, kannte in den ersten Jahren kaum einen Feierabend. Gesundheit, Ehe und Familienleben litten, doch Siggi wusste, dass er für die richtige Sache kämpfte. Bis zur Erkenntnis, dass das System desolat, aber „von oben“ durchaus so gewollt ist, ist es ein langer Weg gewesen. Es gilt kurz gesagt: „Ein paar gut zu lenkende Juristen, die genauso Recht sprechen, wie man [Anm.: die übergeordneten Instanzen] es will.“ (E-Reader Pos. 394, 11%). Und Siggi muss feststellen, dass er im Laufe der Jahrzehnte nicht nur Teil des Systems geworden ist, sondern sich sogar damit arrangiert hat. Erst als der Obdachlose Friedrich „Fredi“ Diepenberg an mit Pflanzenschutz-mittel gestrecktem Stoff stirbt, und niemand die Verantwortlichen belangen will, kommt etwas von Siggis altem Kampfgeist wieder durch. Denn Fredi war ein toller Mensch, den ein schwerer Schicksalsschlag einst aus der Bahn geworfen hatte. Außerdem konnte er Siggis Tochter einmal aus einer schlimmen Situation retten. Während ihm der Fall nicht aus dem Kopf geht, erinnert er sich an eine Vorlesung zu Beginn seines Studiums, in der es um „Mord in mittelbarer Täterschaft“ ging. Bei dieser Konstellation sucht man äußerst selten „den Mörder hinter dem Mörder“, der also ungestraft davonkommt. Und Richter Siggi Buckmann beginnt, das marode Rechtssystem geschickt für sich zu nutzen. Resümee: Das Buch besteht aus 3 Teilen, die überwiegend aus Siggi Buckmanns Sicht geschildert werden. Allerdings habe ich den letzten – nicht minder wichtigen - Part als unverhältnismäßig kurz empfunden. Das Geschehen ist von Anfang bis Ende sehr spannend, wobei auch Humor und Wortwitz nicht zu kurz kommen. Juristische Sachverhalte und die Schilderung hierarchischer Strukturen sind geschickt in der Roman-Handlung verpackt und werden für den Laien fachlich absolut verständlich und dabei doch unterhaltsam erklärt. Richter Siggi Buckmann kennt natürlich den Unterschied zwischen Mord in mittelbarer Mittäterschaft, Beihilfe und Anstiftung zum Mord. Er nutzt sein Wissen, seine Erfahrung und menschliche Schwächen raffiniert, um dem toten Fredi Diepenberg posthum zu Gerechtigkeit zu verhelfen und die Drogendealer zu bestrafen … und kommt strafrechtlich ungeschoren davon. Denn: „Unser Rechtssystem mag es schnell und einfach. Den Mörder hinter dem Mörder sucht keiner.“ (E-Reader, Pos. 3275, 91%) Trotz allen Unterhaltungswerts rüttelt das Buch auf, über unser Rechtssystem im Allgemeinen nachzudenken. Und auch Siggi Buckmanns ausgeklügeltes Vorgehen zeigt auf erschreckende Weise, wie leicht juristische Schwach-stellen und menschliche Unzulänglichkeiten für eigene Interessen ausgenutzt werden können – von beiden Seiten: Verbrechern und Rechtsvertretern und sowohl im Positiven wie im Negativen. Fazit: Grundsätzlich morden Richter zwar nicht; rein juristisch betrachtet, bedeutet diese Aussage aber, dass es Ausnahmen gibt. Und dann gilt: „Richter morden besser“ - aber „Richter Siggi Buckmann mordet genial“.

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„Richter morden besser“ ist der erste Roman von Thorsten Schleif und es sieht so aus, als ob dieses Debüt der Auftakt einer Reihe um den Amtsrichter Siggi Buckmann sei. Buckmann befasst sich mit langweiligen alltäglichen Fällen, sein Berufsleben verläuft in ruhigen Bahnen, das Karriereende ist erreicht, weil er Vorgesetzten zu unbequem und ein Dorn im Auge ist. Er spricht seine Urteile, er weiß, wie die Dinge laufen und hat sich damit arrangiert, mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und schwarzem Humor. Den bekommen vor allem nervige Kollegen, unfähige Vorgesetze und das gesamte System ab, denn im Justizapparat fehlt es an allen Ecken und Enden an Mitteln und es geht nicht immer gerecht zu: Es wird gekungelt und so bleibt die Gerechtigkeit so manches Mal auf der Strecke. Dies passiert auch im Fall des Junkies Fredi, der durch einen Schicksalsschlag abgerutscht, obdachlos und drogensüchtig geworden ist. Buckmann kannte Fredi und ist betroffen, er glaubt nicht an die vermeintliche Todesursache „Überdosis“, sondern veranlasst, dass in dem Fall ermittelt wird. Doch irgendwie scheint nicht gewollt zu sein, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Selbst der Justizminister des Bundeslandes schaltet sich ein, denn ein alter Studienkollege verteidigt den Hauptverdächtigen und die heimlichen Verbindungen hinter den Kulissen funktionieren – man kennt sich halt. Darum muss Siggi Buckmann zu eigenen Methoden greifen, er kennt das Rechtssystem sowie die Verwaltungsstrukturen und weiß, was er wie machen muss, um letztendlich doch noch den Tod von Fredi zu sühnen. Thorsten Schleif ist selbst Richter und hat bereits 2019 mit seinem Buch „Urteil: ungerecht: Ein Richter deckt auf, warum unsere Justiz versagt“, die Zustände an deutschen Gerichten äußerst medienwirksam kritisiert. Auch in „Richter morden besser“ bekommt der Alltag an deutschen Gerichten sein Fett weg. Die geschilderten, aber sicher manchmal überzeichneten Zustände sind traurig und dem Leser bleibt so manches Mal das Lachen im Halse stecken. Schleif schreibt flüssig und wunderbar humorvoll, so dass es großen Spaß macht, die Geschichte zu lesen. Seine Figuren skizziert er mit wenigen treffenden Worten so gut, dass man sofort ein Bild vor Augen hat. Seine Sprache ist variantenreich, voller Humor, aber auch sehr präzise, wo es sein muss: Juristische Winkelzüge werden für Laien ganz nebenbei verständlich erklärt. Dieses Buch ist anders, sprachlich mit Witz geschrieben und trotzdem mit nötigem Tiefgang, so dass es nicht in den Klamauk abrutscht. Eine feine Balance, die beim Lesen gleichzeitig köstlich amüsiert und nachdenklich macht. Mit diesem sarkastischen Kriminalroman wird der Leser nicht nur sehr gut unterhalten, durch das gewählte Genre und das Insiderwissen ist es ziemlich einzigartig. Ein sehr gelungenes Debüt, bei dem man nur auf Fortsetzung in dieser Qualität hoffen kann.

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Siggi Buckmann ist Richter geworden um die Welt ein Stück gerechter zu machen. Nach vielen Jahren im Amt macht er desillusioniert nur noch Dienst nach Vorschrift. Doch dann stirbt der obdachlose Junkie Fredi, aber die Ermittlungen werden schnell eingestellt. Buckmann will sich damit nicht abfinden und schmiedet einen Plan... Ich mag Justizkrimis und dieser hier konnte mich ebenfalls begeistern. Ich persönlich würde das Buch nicht als Roman betiteln, es würde sich in der Krimigenre besser aufgehoben fühlen. Es hat mich teils etwas aufgewühlt, wenn das im echte Leben auch so zugeht, halleluja. Der Krimiplot brauchte zwar einiges an Zeit um richtig fahrt aufzunehmen, konnte dann aber voll und ganz überzeugen. Besonders zum Ende hin ging es nocheinmal ziemlich zur Sache. Der Autor hat einen launigen, dennoch sehr packenden Schreibstil und treibt so eine gut aufgebaute Geschichte voran. Er lässt den Hauptcharakter als Ich-Erzähler auftreten und bringt so auch etwas Humor in die Geschichte. Ich mag die Ich-Erzählperspektive sehr gern, denn dadurch wirkt eine Geschichte für mich immer ein klein wenig persönlicher. Der Autor spart in dem Buch definitiv nicht mit jeder Menge Kritik an unserem Rechtssystem und mich würde es nicht wundern wenn dieses Buch der Start einer ganzen Buchreihe werden würde. Hier ist dem Autor nicht nur der Haupcharakter gut gelungen, sondern auch die Nebhencharakter die teils auch eine tragender Rolle spielen. Fazit: Ein etwas anderer Krimi, der mich aber sehr gut unterhalten hat.

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