Rezensionen zu
Der böse Hirte
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Colter Shaw ist ein professioneller Prämienjäger, ein intelligenter Typ, der Risiken in Prozenten abcheckt, Kampfsport erprobt ist und von seinem Vater mit vielen Fähigkeiten zum Überleben mit und ohne Waffe sowie eigenen Lebensweisheiten vertraut gemacht wurde. Er unterscheidet sich von skupellosen Kopfgeldjägern. Colter ist ein Typ, der reflektiert und mit Empathie. So kommt es, dass er bei der Suche nach zwei jungen Männern , die eines Hassverbrechens beschuldigt werden, seinen eigentlichen Job beiseite schiebt, als einer von ihnen, Adam Harper, ohne Not – der Prämienjäger hat ihn gestellt und will ihn vor einem korrupten Sheriff und dessen Scharfschützen schützen – zu einer Klippe läuft und in den Tod springt. Es ist die Frage nach dem „Warum“, der Colter Shaw nachgeht. Sie führt zur OSIRIS – STIFTUNG. Wo das Gestern der Schlüssel zu einem besseren Heute und einem perfektem Morgen ist. Die Stiftung wirbt damit, Menschen aus ihrer Ausweglosigkeit bei Niedergeschlagenheit, Ängsten und Trauer zu helfen und das Leben auf fundamentale neue Weise mit Freude, Zufriedenheit und Sorgenfreiheit anzugehen. Es ist nicht viel, was im World Wide Web über die Organisation zu finden ist. Colter Shaw meldet sich unter einem Pseudonym zu einem teuren Kurs an, er will wissen, was Adam Harper in den Tod getrieben hat. Schon beim Eintreffen erkennt Shaw, dass es sich bei der Stiftung um eine Sekte handelt, mit Meister Eli an der Spitze, einem Manipulator übelster Sorte, der an Charles Mason erinnert. Die Methode der Heilung ist der Mentizid, einfach ausgedrückt: Gehirnwäsche. Dazu gehören die Diskurse vom Meister persönlich, in dem er von sich und seinen Gottes gleichen Eingebungen verkündet, mit der er seinen Seminarteilnehmern und Jüngern vom ewigen Leben vorgaukelt, und dass der Tod ein Trugschluss sei. Er erzählt vom Gestern – Heute – Morgen und Das Beste kommt noch, wird dabei frenetisch beklatscht von den Zuhörern, die die beiden Phrasen mantraartig skandierend gemeinsam dutzende Male wiederholen. Dieses Szenario erlebt Colter Shaw, nachdem er herausgefunden hat, dass es aus dem Gelände der „Stiftung“ nahezu keine Fluchtmöglichkeit gibt und die Anlage von einer Vielzahl von Wärtern kontrolliert wird. Shaw ist gefangen und es erweist sich als nahezu ausichtslos, das heraus zu finden, weshalb er in dieses Camp gekommen ist. Was er dabei erlebt, entspricht über weite Teile des Buches – zumindest ab der Mitte – einem riesigen Showdown mit zahlreichen Ups und Downs, in denen der Held – so muss es wohl sein – bis an den Abgrund des Todes geht, dabei Meister Eli und seine Helfer entlarvt. Einiges in diesem „Sektenroman“ mag klischeehaft erscheinen, andererseits wissen wir um das Treiben perverser, hochkrimineller „böser Hirten“, ihre Brutalität und Gier. „Der böse Hirte“ ist ein Thriller voller Spannung, gut recherchiert und mit vortrefflich gestalteten Charakteren auf den Seiten des Bösen und des Guten, wobei nicht immer von Anfang zu durchschauen ist, wer wozu gehört. Ein aufregender Plot. Und wenn „Das Beste kommt noch“ einmal lösgelöst von dem Versprechen des Meister Eli gesehen wird: Das Beste, ein weiterer Colter-Shaw-Thriller, könnte, ja sollte nach dem cliffhängerartigen Ende noch kommen.
Sekten – es gibt in der Geschichte viele, teils schreckliche Beispiele von „Meistern“, „Führern“, „Idolen“ usw. die „gefallenen“ Menschen, einen Himmel versprechen. Der Fall auf den Boden der Tatsachen kann allerdings höllisch und schmerzlich böse ausgehen. Was geht in den Menschen vor, die sich nach Liebe, Verständnis und Geborgenheit sehnen, und ein Teil ihres Lebens faktisch für eine Vereinigung aufgeben, sich unterordnen? Sekten gehen methodisch und manipulativ vor, sie erschaffen eine Illusion, die abhängig machen soll. Meistens soll die Psyche des zukünftigen, oder gegenwärtigen Mitglieds konditioniert werden, darauf abzielen alle gegenwärtigen gesellschaftlichen Verbindungen abzubrechen, oder zumindest stark einzuschränken. Mitunter kostet das auch finanziell einen Beitrag, wovon der „Meister“, oder sein Gefolge partizipiert. Worte und Leitsätze werden zum Gesetz – eine Hörigkeit kann entstehen, eine Gehirnwäsche, die die Logik, die Vernunft gänzlich ausschalten dürfte. Die Belletristik ist voll von tatsächlichen, oder halb fiktiven Erfahrung- und Erlebnisberichten, die neben der Aufklärung das brisante Thema natürlich auch den finanziellen Erfolg mitbringen. Im Genre Krimi/Thriller gibt es auch ebenfalls unzählige „fiktive“ Roman, deren Story sich mehr oder minder an Fakten orientiert. Der erfolgreiche Bestsellerautor Jeffery Deaver erzählt in deinem gerade, erschienen Roman „Der böse Hirte“ von einer Sekte, die eine „Unsterblichkeit“ verspricht. Der Schlüssel zum ewigen Leben in greifbarer Nähe? Damit wird die „Colter Shaw“ Reihe nun mit einem zweiten Band fortgesetzt. Colter Shaw spürt vermisste Personen auf, mit den ausgesetzten Belohnungen verdient er seinen Lebensunterhalt. Doch dann nimmt ein Auftrag eine tragische Wendung und Shaw muss herausfinden, wie es dazu kommen konnte. Seine Suche nach Antworten führt ihn zu einer undurchsichtigen Organisation, die sich als Selbsthilfegruppe ausgibt. Shaw tritt der Gruppe bei – denn er hat den Verdacht, dass diese weitaus perfidere Ziele als Trauerbewältigung verfolgt. Alles deutet darauf hin, dass es sich um eine gefährliche Sekte handelt, die alles dafür tun würde, ihre Geheimnisse zu bewahren. Und bald werden die ersten Mitglieder misstrauisch …(Verlagsinfo) Colter Shaw ist kein „Heiliger“ aber nahe dran. Einen starken Ehrenkodex und ist wohl der Mister Spock im Genre „Thriller und Krimi“. Logische, mathematische Wahrscheinlichkeitsrechnungen, die gefährliche Situationen prozentual analysieren und bewerten. Wer seine Vita kennt, weiß, dass Colter Shaw durch seinen Vater als Überlebenskünstler, Spion, Agent, Attentäter ausgebildet worden ist. Diese Ausbildung in Kombination mit seinem Charakter und zack fertig ist der Vorzeige-Ermittler. „Der böse Hirte“ spaltet sich auf in zwei Storys. Natürlich die der kriminellen Sekte und als Nebenschauplatz ermittelt Colter Shaw noch immer privat, um den Mord an seinem Vater aufzuklären. Dabei lernt man nun auch die Mutter von Colter Shaw kennen – tja und die DNA lügt nicht. Die Hauptstory handelt natürlich von der Sekte – deren Organisation, und seinem Anführer, der Hörigkeit der Mitglieder und von seinen „Mitgliedern“, die entweder die Botschaften ihres Leuchtfeuers für bare Münze nehmen, oder rationell denkenden Menschen, die durchaus skeptisch sind. „Der böse Hirte“ ist durch und durch spannend. Die Story hat so viele unterhaltsame und vielfältige Spannungsmomente, die überzeugen. Das können auch Dialoge sein, oder die Schilderung und Interpretation der teilnehmenden Charaktere. Langweilig ist der vorliegende, zweite Band mit dem Prämienjäger Colter Shaw bei weitem nicht. Der Spannungsbogen hält – es gibt keine stoppenden Passagen, oder überzeichnete Situationen, die unrealistisch und künstlich geschildert werden. Colter Shaw beherrscht allerdings jegliche Situation, aber er lässt sich auch gerne helfen, wenn er das Ziel vor Augen hat. Der Prämienjäger ist zwar ein Einzelgänger, aber kein Einzelkämpfer, er ist auch kein Mörder, aber auch kein Pazifist. Gewalt wird eingesetzt – so wenig wie möglich – so viel wie nötig. Dabei wirkt er auch nicht unbedingt sympathisch. Er ist auch kein „Macher“, sondern handelt überlegt, rationell und vor allem logisch. Interessant ist der Showdown, der auch gleich in mehreren Steps aufgeteilt ist. Faszinierend sind die Beziehungsebenen zu beobachten zwischen dem „Meister“ und seinen Mitgliedern, die zwischen Hoffnung, Angst, Enttäuschung und Wut immer mal wieder wechseln. Fazit Colter Shaw ist die Reinkarnation von Mr. Spock im Genre „Thriller“ und ist faszinierend. Logisch -. Dass hier hoffentlich noch einige Folgebänden entstehen sollten. Michael Sterzik
Der Autor hat schon das ein oder andere Buch veröffentlicht, jedoch ist noch keins davon in mein Regal gewandert und so war "Der böse Hirte" für mich das erste Buch von ihm. "Der böse Hirte" ist der zweite Teil einer Thriller Reihe rund um Colter Shaw, lässt sich aber sehr gut unabhängig vom Vorgänger lesen. Als Prämienjäger verdient Colter Shaw sein Geld mit dem finden vermissten Personen und nimmt dabei auch Aufträge an, hinter denen sich ein gefährliches Geheimnis verbirgt. So auch sein neuster Auftrag, der ihn auf die Spur einer gefährlichen Sekte bringt... Ich habe schnell festgestellt, dass dem Leser mit Colter Shaw wieder ein raffinierter und abgeklärter Protagonist geboten wird. Er weiß seine "Feinde" an der Nase herum zuführen und er lässt sich von keinem Problem einschüchtern. Dem Autor ist die Gestaltung des Charakters sehr gut gelungen, auch wenn es etwas an Tiefe fehlt, aber das benötigt die Geschichte auch gar nicht, denn mit Colter Shaws Handlungen bekommt man als Leser ein sehr ausreichendes Bild von ihm. Neben Colter Shaw gibt es nur ein, zwei Protagonisten, die von Anfang an bekannt sind, ansonsten lernt der Leser die meisten erst mit der Zeit kennen. Das spielt dem unabhängigen zweiten Band sehr zu gute. Auch bei den anderen Protagonisten ist dem Autor ein sehr klares Bild gelungen. Die Geschichte nimmt auf den ersten Seiten sehr schnell Fahrt auf und es finden sich keine unnötigen Szenen. Wie schon erwähnt, war dieses Buch für mich das erste des Autors und deswegen habe ich ein paar Seiten gebraucht um mich zu orientieren, aber ich habe dennoch sehr schnell in die Geschichte gefunden. Es hat nicht lange gedauert bis ich sowohl von Colter Shaw als auch von dem Verlauf der Story überrascht und überzeugt wurde. Mit unerwarteten Kniffen und Wendungen ist es nur schwer möglich die nächsten Seiten vorauszuahnen und auch kleine Szenen werden sehr spannend und interessant. Zudem wird auch mit den ersten Seiten schon eine hohe Spannung aufgebaut, die sich bis zu einem gewissen Maß bis zum Schluss halten kann. Der Klappentext verrät schon, dass das Buch Sekten zum Thema hat. Bevor ich das Buch zur Hand genommen habe, habe ich mir nicht Überlegt was mich erwartet und trotzdem konnte mich der Autor mit seiner sehr gelungen Umsetzung überzeugen. Das Thema war auf der einen Seite spannend und erschreckend und auf der anderen Seite sehr informativ und greifbar. Auch wenn ich nach den 500 Seiten Rückblickend das Gefühl hatte, dass nicht allzu viel passiert ist, hat mich Jeffery Deaver mit seinem Schreibstil und der Gestaltung vollkommen in den Bann gezogen. Keine Szene war dabei zu viel und mir hat auch nichts gefehlt. Auch wenn ich zwischen drin meine Probleme mit den Namen hatte und mir an der ein oder anderen Stelle alles etwas zu Rund und nach Plan lief, hat mir der Thriller bis zum Schluss sehr gut gefallen. Mit "Der böse Hirte" wird ein rundum gelungener Thriller geboten, der das Thema Sekten auf eine ausreichende, spannende und interessante Weise umgesetzt wurde. Die Umsetzung ist dem Autor auf jeder Seite sehr gut gelungen. Colter Shaw ist eine spannende Figur mit der es nie langweilig wird. Für mich wird es ganz sicher nicht das letzte Buch von Jeffery Deaver sein!
„Der böse Hirte“ ist der zweite Band der Colter Shaw-Reihe von Jeffrey Deaver. Dieses Mal geht es um die Osiris-Gruppe, eine äußerst fragwürdige Sekte mit bedrohlichen Methoden und Mitarbeitern. Die Organisation und das Innenleben einer Sekte werden ausführlich beleuchtet und angeprangert. Man merkt deutlich, dass Deaver sich mit dem Thema ausführlich auseinander gesetzt und detailliert recherchiert hat. Dabei bedient er jedes Klischee, das man sich im Zusammenhang mit Sekten vorstellen kann. Es gibt einen charismatischen Sektenführer, Gehirnwäsche, finanzielle Interessen und sexuellen Missbrauch unter dem Deckmäntelchen der Therapie. Punktesysteme, Aufstiegsriten Verhaltensregeln und natürlich absolute Kontrolle gehören ebenfalls zum Alltag der Seminarteilnehmer, zu denen sich Colter Shaw undercover einschleicht. Die Geschichte wird in gutem Fluss erzählt, es gibt temporeiche Action, aber auch die Schilderung des Sektenalltags, der spannend wie erschreckend zugleich ist. „Der böse Hirte“ ist ein spannender Thriller, der ein brisantes Thema aufgreift und eine gute Geschichte daraus macht. Dietmar Wunder leiht seit Jahren Hollywoodstars wie Adam Sandler, Cuba Gooding Jr. und Daniel Craig seine Stimme. Außerdem ist er als Dialogregisseur tätig und ein gefragter Hörbuchsprecher. „Der böse Hirte” ist sein 27. Deaver-Hörbuch. Auch in diesem Roman verleiht er Colter Shaw gekonnt Stimme und schafft es, eine spannende Atmosphäre zu schaffen, der man atemlos zuhört und nicht aufhören kann. Seine charismatische Stimme macht den Thriller noch besonderer und hebt die Spannung zusätzlich an. Fazit Hervorragender Thriller mit brisantem Thema, der von vorn bis hinten die Spannung hält. Der ausgezeichnete Sprecher schafft Atmosphäre und eine bildhafte Stimmung, die ihresgleichen sucht. Von uns gibt es gern die volle Punktzahl.
Ich bin ein großer Fan von Deaver und schon seit ein paar Jahren gehörten seine Neuerscheinungen aus Prinzip zur Wunschliste. Ich habe nicht alle gelesen aber den ersten Teil um Colter Shaw fand ich sehr interessant deswegen war ich recht gespannt. Der Einstieg ging sehr gut und es war auch sofort recht spannend. Ich mochte das Gefühl wieder zurück zu kommen. Die Ermittlungen sind interessant aufgebaut und mir war zu keiner Zeit langweilig im Gegenteil die Kapitel sind mal wieder nur so verflogen. Die Spannung und auch der Ablauf der Handlung war sehr gut gemacht aber irgendwie hätte es noch ein bisschen rasanter sein können verglichen mit Teil eins. Naja das ist wirklich meckern auf hohem Niveau. Fazit: Auch wenn das verglichen mit dem ersten Teil minimal schwächer war hat es mir mal wieder richtig gut gefallen und ich freue mich jetzt schon auf weitere Teile der Reihe.
Der „Belohnungsjäger“ Colter Shaw bekommt einen neuen Auftrag. Zwei junge Männer werden gesucht, die auf einem Friedhof auf einen Laienprediger und seinen Hausmeister geschossen haben. Schnell sind sie gefunden und Colter will sie der örtlichen Polizei übergeben. Doch vorher geschieht etwas, womit er niemals gerechnet hat. Wieso hat Adam sich nicht einfach verhaften lassen und wählt einen so tragischen Ausgang. Shaw macht sich Vorwürfe und versucht herauszufinden, was der junge Mann in einer undurchsichtigen Organisation während seiner Trauerbewältigung über sich erfahren hat. Colter begibt sich vor Ort und versucht herauszufinden, was dort für eine Art „Trauerbewältigung“ gelehrt wird. Denn auch er ist nicht frei von Trauer und Schmerz. Kann er das Rätsel lösen oder bringt er sich in der Höhle des Löwen selbst in Gefahr? Seite 491: „Ich mag es, Leuten wehzutun. Und ich tue ihnen auf eine Art weh, die sie verändert. Für immer.“ Fazit: In seinem neuen Colter Shaw Thriller nimmt uns der Bestsellerautor Jeffery Deaver mit in die Welt der Geheimnisse und einer Sekte. Dies gelingt ihm dermaßen gut, dass mein Kopfkino sich sofort einschaltet und ich alles um mich herum ausblende. Der mit bekannte Schreibstil des Autors ist angenehm und flüssig lesbar. Die Kapitel sind kurz, so dass durch die schnellen Szenenwechsel und den gut gesetzten Spannungsbogen der Sog entsteht, einfach immer weiterlesen zu müssen. Hier gab es kein Entkommen für mich. Ich flog nur so durch die Seiten und konnte nicht aufhören, bis die letzte Seite durch meine Finger glitt. Die Charaktere zeichnet Jeffery Deaver mit viel Wissen, vorausschauendem Handeln und der entsprechenden Portion Glück und auch Brutalität aus. Hier war Viktoria eindeutig meine Lieblingsfigur. Die so anders ist, als man erwartet und denkt. Es gibt die guten und die bösen Menschen und allen verleiht der Autor ein Gesicht, ich konnte mit ihnen lachen und fühlen, aber auch aggressiv und wütend werden. Ein spannender Thriller, der ein fulminantes Ende hat. Es werden alle losen Fäden zusammengeführt und fast alle Puzzleteile an die richtige Stelle gesetzt, bis auf eines. Mit einem Cliffhanger endet das Buch. Seite 487: „Lassen Sie mich mit einer Warnung schließen: Wiegen Sie sich niemals in Sicherheit!“ Der Autor Jeffery Deaver hat es wieder geschafft, mich mitzureißen und zu überraschen. Ich vergebe hier hochverdiente 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung. Danke für diesen genialen Lesestoff. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.
Colter Shaw ist Prämienjäger. In seinem neuesten Fall muss er zwei Jugendliche aufspüren, die unter Verdacht stehen ein rassistisches Hassverbrechen begangen zu haben. Schnell wird klar, dass die Hintergründe komplett anders sind. Shaw begibt sich auf Spurensuche und findet sich bald in den Fängen einer Sekte wieder... "Der böse Hirte" ist der zweite Fall für Colter Shaw und hat mir besser gefallen als sein Debüt. Jeffery Deaver nimmt seine Leser mit in den innersten Zirkel einer Sekte und zeigt, wie schnell aus frommen Wünschen tödliche Überzeugungen werden können. Colter Shaw ist gewitzt, intelligent und sehr zurückhaltend. Damit bildet er einen mehr als starken Kontrast zu Deavers anderem Serienhelden Lincoln Rhyme, der vor Arroganz und Selbstüberzeugung nur so sprudelt. Dieser starke Kontrast gefällt mir sehr gut. Die Story ist von Beginn an spannend und riss mich sofort mit. Colters Wege sind selten offensichtlich.Trotz meiner mittlerweile mehrjährigen Erfahrung mit Deavers Erzählstil wurde ich das ein oder andere Mal auf eine falsche Fährte geführt. Zum Ende hin werden die glücklichen Fügungen zwar überdeutlich, für mich passen sie dennoch in die Geschichte. Das Finale ist ein wunderbarer Abschluss ohne großes Feuerwerk, dafür aber mit mehreren unbeantworteten Fragen, die nach einer Fortsetzung schreien. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall von Colter Shaw und kann diese Serie empfehlen.
Bevor Jeffery Deaver 1997 mit „The Bone Collector“ den ersten und später erfolgreich mit Denzel Washington und Angelina Jolie verfilmten Roman seiner Lincoln-Rhyme-Reihe veröffentlichte, hatte er bereits einige andere Werke veröffentlicht, aber bis heute ist er vor allem für seine bislang schon vierzehn Romane um den querschnittsgelähmten Ermittler bekannt. Der Erfolg dieser Reihe hat Deaver allerdings nicht davon abgehalten, über die Jahre auch andere Reihen zu entwickeln, wobei sich seit 2007 die Reihe um die Verhörspezialistin Kathryn Dance etabliert hat. Mittlerweile ist mit Colter Shaw eine weitere Figur auf den Plan getreten. Nach „Der Todesspieler“ ist nun mit „Der böse Hirte“ der zweite Teil um Shaw erschienen, dessen Profession darin besteht, vermisste Personen aufzuspüren. Colter Shaw wird damit beauftragt, den 27-jährigen Adam Harper aus Tacoma und seinen 20-jährigen Freund Erick Young aus Gig Harbor zu finden, die in Verbindung mit einem Hassverbrechen gesucht werden. Den beiden jungen Männern wird vorgeworfen, neben Schmierereien auf Synagogen und Kirchen in überwiegend schwarzen Gemeinden auch auf einen Prediger und Hausmeister geschossen zu haben. Allein die vom Pierce County ausgesetzte Prämie von 50.000 Dollar lockt auch Colters ungemütlichen Konkurrenten Dalton Crowe an. Bei dem Besuch der Eltern findet Shaw heraus, dass Erick nach dem Tod seines jüngeren Bruders Mark vor sechzehn Monaten eine schwere Zeit durchmachte. Offenbar hat Erick beim Besuch des Grabes seines Bruders auf dem Friedhof Adam kennengelernt, der seine Mutter verloren hatte. Unterwegs erhält Shaw die Nachricht, dass die Polizei die Spur der beiden Flüchtigen aufgenommen hat. Als sich Shaw der Verfolgung anschließt, beobachtet er mit Schrecken, wie sich Adam mit glückseligem Ausdruck im Gesicht die Klippen hinunterstürzt. Durch seine Assistentin Mack erhält Shaw Hinweise auf eine Art Selbsthilfegruppe, die Osiris-Stiftung. Shaw schleicht sich unter falschem Namen in die Stiftung ein, deren Anwesen sehr abgeschieden in den Bergen liegt und strengsten Sicherheitsvorkehrungen unterliegt. Da er tatsächlich auch einen Bruder verloren hat, fällt ihm das erste Gespräch bei der Aufnahme nicht schwer. „Hier, in diesem kleinen Raum, im Gespräch mit einem einfühlsamen, klugen und sympathischen Mann, hatte die Tarnung schlichtweg versagt. Shaw, nicht Skye, saß hier als Gefährte der Stiftung und litt tatsächlich unter dem tragischen Verlust seines Bruders. Er nahm wirklich an der erste Phase des Prozesses teil, weil er sich erneuern wollte. Er wünschte sich im Ernst, zum Auszubildenden aufzusteigen und dann ein Geselle und Angehöriger des Inneren Kreises zu werden und das begehrte silberne Amulett zu erhalten.“ (S. 228) Shaw spielt seine Rolle so gut, dass er von Meister Eli für ein beschleunigtes Förderprogramm auserwählt wird, doch was er im Laufe seines Aufenthalts dort erlebt, lässt ihn am gesunden Menschenverstand zweifeln … Wie die ausführliche Bibliographie am Ende des Buches dokumentiert, hat Deaver ausgiebig zum Thema Sekten recherchiert und seine daraus gewonnenen Erkenntnisse in seinem neuen Colter-Shaw-Roman verarbeitet. Die Suche nach zwei mutmaßlichen jungen Straftätern führt den Prämienjäger direkt ins Herz einer Organisation, die nichts dem Zufall überlässt, kaum Spuren im Internet aufweist und ganz auf das Charisma des Stiftungsgründers Eli aufbaut, dem seine Jünger größtenteils völlig verfallen sind. Deaver beschreibt die inneren Prozesse der Osiris-Stiftung sehr anschaulich und würzt den Plot immer wieder mit ein paar Action-Einlagen, Verfolgungsjagden, Nahkämpfen, unterbricht zum Finale hin aber den Spannungsbogen, um auf Shaws ursprüngliche Mission zurückzukommen, ein offenbar gefährliches Geheimnis um seinen verstorbenen Vater zu lüften. Schließlich brachte es Shaw fast eine tödliche Auseinandersetzung mit dem Killer Ebbitt Droon ein. „Der böse Hirte“ liest sich flüssiger als Deavers Lincoln-Rhyme-Romane, ist weniger komplex aufgebaut und geschrieben, behandelt die Sekten-Thematik auf einem weitgehend oberflächlichen Niveau, das letztlich den Rahmen für einen spannenden Plot bildet, aber wenig Raum für psychologisch ausgefeilte Figuren bietet. Der zweite Colter-Shaw-Roman bietet routiniert inszenierte Spannung vor dem Hintergrund eines nicht mehr ganz so populären Themas, kann aber mit der Klasse von Deavers Reihen und Lincoln Rhyme und Kathryn Dance nicht ganz mithalten.
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