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Rezensionen zu
Städte aus Papier

Dominique Fortier

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Dominique Fortiers „Städte aus Papier“ ist eine wunderschöne und poetische Erzählung über das Leben und Werk von Emily Dickinson. Fortier fiktionalisiert in ihrem Roman Aspekte von Dickinsons Leben, ohne sie zu identifizieren. Durch ihre Recherchen hat Fortier das Leben von Emily Dickinson mit einer Kombination aus Fakten und Vorstellungskraft zusammengesetzt. Man begegnet einer widersprüchlichen und neugierigen Emily, die sich für Kräuterkunde interessiert. Man sieht die Welt mit den Augen von Emily, spürt die Intensität, mit der sie lebte und wie sie sich in der Welt der Flora und Fauna und natürlich die der Worte wohlfühlte. Wie die Autorin es schafft, Emilys Leben zu rekonstruieren, ist großartig. Der Roman ist aus kleinen Momentaufnahmen zusammengesetzt, was mir sehr gut gefallen hat, da so eher das Gefühl von kleinen Prosagedichten als von Kapiteln vermittelt, wodurch man sich als Leser*in der Dichterin Emily Dickinson noch näher fühlt. In abwechselnden poetischen Träumereien, die Szenen von Emily in verschiedenen Phasen ihres Lebens wiedergeben, macht Fortier den ständigen Kampf zwischen Emilys Papierhaus und der realen Welt greifbar. Ebenso reflektiert die Fortier über Häuser, was sie für uns sind, wie wir sie bewohnen und was sie uns bedeuten, wenn wir sie verlassen. Sie tut dies durch die Augen von Emily Dickinson, fügt diesen aber auch über ihre eigene Erfahrung, Montreal zu verlassen und nach Boston zu ziehen, hinzu. Alles in allem ist es ein elegantes, literarisches und auch persönliches Werk, das einem die Dichterin Emily Dickinson näher bringt und ein würdiges Porträt von ihr zeichnet.

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Kurzweilig und unterhaltsam

Von: Nina

30.06.2022

Auch wenn es sich um eine sehr abstrakte Schreibweise handelt, die aber wohl ganz gut zum Leben der Hauptfigur Emily passt, fand ich das Buch kurzweilig und auch unterhaltsam. Wer auf anspruchsvolle Literatur steht und sich für Biografien interessiert ist hier gut bedient.

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"Städte aus Papier"

Von: Nicole N.

30.06.2022

Ich wusste bisher nicht viel über Emily Dickinson, wie die meisten Menschen. Dominique Fortier machte aus dem wenigen Bekannten eine wundervolle teils biographische, teils erfundene Geschichte. Zwischendurch erfährt man auch Einiges aus dem Leben der Protagonistin. Im Alter von fünfundzwanzig Jahren beschloss Emily Dickinson, sich von der Welt zurückzuziehen, indem sie sich zu einem einsamen Leben im Haus ihrer Eltern zurückzog. Sie liebte die Blumen in ihrem Garten und ihren Hund mehr als alles andere. Ihre Gedichte sind ihrer Zeit weit voraus und werden nicht verstanden. Sie will sie auch gar nicht veröffentlicht sehen, sondern behandelt sie wie einen geheimen Schatz.

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Den Dingen einen Namen geben

Von: Suse

28.06.2022

Den Namen Emily Dickinson haben wir wahrscheinlich alle schon irgendwann gehört, doch die Geschichte hinter dieser überragenden Schriftstellerin ist sicher wesentlich weniger Menschen bekannt. Die Biografie von Dominique Fortier hat mich persönlich auf alle Fälle überzeugt, nach mehr Literatur von Miss Dickinson Ausschau zu halten aber auch von der Biografin selbst. Ihr Erzählstil ist außergewöhnlich, als Leserin habe ich den Eindruck, dass ich direkt neben Emily stehe, so detailreich und eindrücklich sind die Beschreibungen. Zwischendrin erhalten wir zudem einen Einblick in das Leben von Dominique Fortier, das einerseits so ganz anders ist, sie zieht mehrfach um, hat Mann und Kind, und gleichzeitig sind doch beide Schriftstellerinnen durch ihre Arbeit – zumindest einseitig – miteinander verbunden. Beiden ist offensichtlich die genaue Betrachtung ihrer Umwelt und das Hineinfühlen wichtig. Die langen Wimpern der Kuh Dorothy werden genauso eindrücklich beschrieben wie das Ende des namenlosen Schweins als Kotelett und Würstchen und der daraus folgenden Lehre für Emily, „den Dingen einen Namen zu geben“. „Städte aus Papier“ ist somit nicht nur lesenswert für diejenigen, die sich für Emily Dickinson interessieren sondern auch für diejenigen, die sich gern auf andere Lebenswelten und Perspektiven einlassen.

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“I am out with lanterns, looking for myself.” Es ist eine spezielle Herangehensweise an das Leben der Dichterin Emily Dickinson, die Dominique Fortier mit „Städte aus Papier“ gewagt hat. Dennoch ist es irgendwie recht passend – doch wie passend kann eine Biografie überhaupt sein, wenn kaum etwas über die portraitierte Person bekannt ist? Es ist sehr gelungen, wie die Autorin die wenigen Details, die man heute über Emily Dickinson kennt, eingearbeitet hat, in kurze, aber dafür umso prägnantere und dennoch poetische Episoden. Die Metapher mit den titelgebenden Papierstädten hat mir sehr gut gefallen. Dickinson, die ihrer Zeit weit voraus war, wird heute vielleicht eher verstanden als im 19. Jahrhundert. Ich konnte mich auf jeden Fall gut mit der dargestellten Emily identifizieren (einige Parallelen waren mir beinahe unheimlich). Worauf ich hingegen hätte verzichten könnten, waren die (vielen) Kapitel, in denen die Autorin über ihre verschiedenen Häuser, Wohnungen und Umzüge berichtet. Die Intention dahinter verstehe ich zwar, aber das hätte auch gerne kürzer behandelt werden dürfen. Dennoch ein sehr gelungenes, kleines, aber feines Buch, das zwar sicher nicht die Massen begeistern wird, aber sicher bei etlichen Emily-Fans für Inspiration sorgen wird. Die „poetischen Bilder“, so der Blurb, blieben zumindest mir lange in Erinnerung, mein Kopf rattert, beschäftigt sich damit und auch ganz plötzlich denke ich wieder daran, wenn ich die Amseln im Garten beobachte.

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Ein Buch voller Anmut und Poesie

Von: MarcoL

19.06.2022

WOW! Das ist eines der schönsten Bücher, welche ich in letzter Zeit (oder überhaupt) gelesen habe, und zählt definitiv jetzt schon zu einem Jahreshighlight Die Autorin erzählt uns sehr feinfühlig, poetisch anmutig, über das Leben der „Einsiedlerin aus Amherst“. Emily Dickinson zählt zu den bedeutendsten Dichterinnen der USA, ihr Werk wurde fast komplett erst posthum veröffentlicht. Sie ist eine Einsiedlerin, verlässt in ihrer zweiten Lebenshälfte so gut wie gar nicht mehr ihr Haus, pflegt nur mehr Kontakt mit ihrer Schwester. Sie entrückt der Welt, und schafft sich gleichzeitig mit Stift und Papier ihr eigenes Universum. Luftig leicht schafft es Fortier, das Leben von Dickinson einzufangen, verzichtet auf eine strenge Biographie, sondern schenkt uns Episoden aus deren Leben, um zu verstehen, in welcher Gedankenwelt sich Dickinson eingenistet hat. Und das ist ihr wirklich meisterhaft gelungen. Die Autorin schafft es, uns ein Porträt einer Frau zu zeigen, welche einen ganz eigenen Bezug zur Welt und zur Realität hatte. Es fühlt sich an, als würde man Hand in Hand mit der Dichterin durch ihre geschriebene Welt wandeln, sich verzaubern lassen von ihr, wie sie dank ihrer Fantasie ihr Umfeld mit anderen Augen sieht. Ihre Welt wird vor unseren Augen lebendig, sei es ihr Umgang mit Mitmenschen, der Kirche, ihre Ansicht über Familie und Ehe, oder ihr geliebter Garten. Sie macht auch keinen Hehl darüber, dass sie sich als Frau oft fehl am Platz fühlte. S.14: „Man muss Emily Dickinson nicht sonderlich gut kennen, um zu erahnen, dass es für sie keine Strafe ist, allein mit ihren Gedanken in der Stille eingeschlossen zu sein.“ oder: “Wer braucht schon Gott, wenn es Bienen gibt?“ Wer mehr über das Leben der Dichterin wissen, und in ein Buch voller schöner Sätze eintauchen möchte, sei dieses Werk allerwärmstens ans Herz gelegt – mehr als eine riesengroße Leseempfehlung für dieses Fest der Sinne.

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Ein Leben aus Papierzetteln

Von: Kristina

19.06.2022

Das Leben der Emily Dickinson wird in Schlaglichtern und Schnibbseln beleuchtet, so wie diese ihre Gedichte auf kleine Stücke Papier verfasst hat. Wenn man sich auf die unterbrochene Erzählweise eingelassen hat und den Perspektivwechsel 19. Jahrhundert und Jetztzeit mag, ein sehr fesselndes Buch. Wie kann man mit dem Leben klarkommen? Welchen Weg Emily Dickinson gefunden hat - völlig frei von den Zwängen der Gesellschaft und ihr ureigener Weg- erfährt der Leser von „Städte aus Papier“. Ein etwas anderer Frauenroman.

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Emily Dickinson oder die Einsiedlerin, die sich in der zweiten Hälfte ihres Lebens zunehmend im Haus einsperrte, um schließlich ihr Zimmer nicht mehr zu verlassen. Emily Dickinson, von der es nur ein einziges Foto als Erwachsene gibt. Die Geheimnisvolle also, die Entrückte und der Welt Abgewandte. Die Dichterin, die zu ihren Lebzeiten fast nichts veröffentlicht hat und deren Gedichte nur langsam in ihrem Bedeutungsreichtum von der Nachwelt freigelegt und verstanden werden. Sich solch einer Figur als Autorin zu nähern, ist sicherlich kein leichtes Unterfangen. Dominique Fortier hat es gewagt und es ist dabei ein Text entstanden, der der Dichterin gerecht wird. Denn er versucht nicht zwanghaft, nach Gründen ihrer Isolation zu suchen, er will nicht unbedingt logisch analysieren und erklären, sondern lässt Dickinson durch ihre Lyrik, durch ihre eigenen Worte, Beobachtungen und durch ihre eigene Sicht auf die Welt vor den Augen des Lesers lebendig werden. Das geschieht auf eine feinfühlige und poetische Weise, die teilweise sehr impressionistisch wirkt und Eindrücke einfängt, die sich erst im Laufe des Romans zusammensetzen und ein vielschichtiges Gesamtbild entstehen lassen. Fortier erschafft das Porträt einer Dichterin, die einen ganz eigenen Bezug zur Realität hat, die die Welt durch ihre Fantasie anders betrachtet als ihr Umfeld. Für die Schornsteine zu gestrandeten Ozeandampfern werden. Und die sich fragt: “Wer braucht schon Gott, wenn es Bienen gibt?”. Fantasie, Natur, Wörter, Verse. All das prägt Fortiers Emily und ihr Schaffen. Vielleicht ist das Leben der Emily Dickinson eines gewesen, das an der Realität zerbrochen ist. Vielleicht ist es aber auch eines gewesen, das zu groß war, um in der Welt genügend Platz zu finden, das sich geweigert hat, vorgeschriebene Wege zu beschreiten und das deshalb in die Poesie ausweichen musste, um sich entfalten zu können. Fortiers Roman legt letztere Idee nahe.

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