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Rezensionen zu
Nachruf auf die Arktis

Birgit Lutz

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Das Ding ist, dass die Menschen denken, wir hätten eine Wahl. Dabei ist es so klar, so eindeutig, so unabänderlich: Das alles ist nicht verhandelbar. Jeder Segler weiß, dass man mit dem Wind nicht feilschen kann. Der Wind bestimmt. Natur verhandelt nicht. Natur ist." (Zu Beginn des Buches) Birgit Lutz ist Journalistin und Expeditionsleiterin. Und sie war schon mehr als einmal in der Arktis. Man mag sagen - sie kennt sie wie ihre zweite Heimat. Aber ihre Zweitheimat verändert sich, stirbt, schmilzt, wird zugemüllt. Das Cover spricht natürlich alle an, denn Eisbären findet man nicht nur in der Arktis sondern sie sind der "Träger" des Klimawandels. Der Schreibstil ist wissenschaftlich fungiert aber gut zu verstehen und informativ. Gerade für Leute die sich darüber informieren wollen oder auch Argumente benötigen sind mit diesem Buch sehr gut informiert. Mit Bildern über die Veränderungen der Eis - und Tierwelt aber auch wunderschönen und mutmachenden Fotos wird dieses Buch wahrlich zum Highlight. Nicht nur Birgit Lutz schreibt ihre Erfahrungen nieder sondern es stehen noch viel mehr Wissenschaftler und Fachleute hinter diesem Buch. Von Leuten die in der Nähe der Arktis leben und die Veränderungen direkt miterleben. Klima - und TierwissenschaftlerInnen die die Veränderungen erleben und auf jahrelange Erfahrung in der Forschung zurückgreifen können werden zu ihren Gebieten befragt. Ihre Meinung und Ansicht ist immer ein Spagat zwischen Hoffnung und Aufgeben. Es ist kein Buch was uns eine gesunde Arktis vorstellt sondern eine die im Begriff ist sich stark zu verändern. Auch was dies für das Weltklima bedeutet wird erklärt und aufgezeigt. Nein, kein Buch was Panik schürt oder vertuscht, sondern ein Buch was aufrüttelt und zeigen will - noch können wir das packen, aber das muss JETZT passieren. Interessant fand ich auch die Problematik und die Erklärungen zum Thema Klimaleugner, welche Politik alles zerstört, wie schwer es ist gegen Windmühlen zu kämpfen, dass wir schon mal besser da standen aber dass die junge Generation Hoffnung macht und die Punkte auf ihre Agenda gesetzt hat. Jeder kann was ändern, es reicht wenn man im Kleinen beginnt, aber man muss dran bleiben und die Politik zwingen mehr zu machen. Für mich ein unglaublich tolles, schmerzhaftes aber sehr wichtiges Buch.

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"Das Ding ist, dass die Menschen denken, wir hätten eine Wahl. Dabei ist es so klar, so eindeutig, so unabänderlich: Das alles ist nicht verhandelbar. Jeder Segler weiß, dass man mit dem Wind nicht feilschen kann. Der Wind bestimmt. Natur verhandelt nicht. Natur ist." Ein Nachruf auf die Arktis. So weit sind wir schon? Ja, so weit sind wir beinahe schon. Viel fehlt nicht mehr. Und so versucht Birgit Lutz mit Unterstützung namhafter Wissenschaftler einmal mehr uns allen klar zu machen, dass die Uhr tickt. Dass wir jahrhundertealte Abläufe, Kreisläufe und Kräfte zerstören, die nicht reparabel sein werden. Dass wir uns und allen anderen Lebewesen die Lebensgrundlage entziehen. Mein Sohn möchte Meeresbiologe werden. Eigentlich sollte ich ihm abraten, denn das wird ein Freifahrtschein in die Depression. Wie muss sich das anfühlen, immer und immer wieder mit konkreten Forschungsergebnissen konfrontiert zu werden, zu warnen, zu erklären, zu bitten und zu betteln, und es interessiert einfach kaum jemanden? Birgit Lutz Buch hat mich unfassbar zornig gemacht. Und plötzlich konnte ich verstehen, dass jemand Kartoffelpüree auf Van Gogh-Gemälde wirft (bzw auf das Schutzglas davor), um endlich eine Reaktion zu erreichen. Wir zerstören die Zukunft unserer Jugend und wundern uns, wenn sie auf die Barrikaden gehen. Wir verlachen ihre Demonstrationen und Gesprächsversuche und schreien "wegsperren", wenn der Protest radikaler wird. Und merken dabei nicht einmal, dass viele Jugendliche einfach nur gut informiert sind, weil sie auf die Wissenschaft hören und nicht auf die verharmlosenden Argumente der Fossile Brennstoff-Lobby. "Noch können wir die Welt retten" heisst der Untertitel. Lasst uns doch bitte damit anfangen, sofort! Was könnte wichtiger sein? Und wenn ihr nicht wisst, wie: lest dieses Buch, das ist ein Anfang! Wir leben am Nationalpark Wattenmeer und bekommen den Klimawandel hautnah mit. Die Vorstellung, dass es das Wattenmeer in gar nicht ferner Zukunft nicht mehr geben könnte, dass unsere und viele andere Küstenstriche und Inseln einfach untergehen, ist furchtbar und bedrohlich. Am Furchtbarsten ist allerdings die Ignoranz der Menschen, die das um ihrer eigenen Bequemlichkeit willen nicht wahrhaben wollen.

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