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Rezensionen zu
Die Gedanken sind frei - Eine unerhörte Liebe

Julia Kröhn

Die Buchhändlerinnen von Frankfurt (1)

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Frankfurt nach Ende des zweiten Weltkriegs. Ella Reichenbach möchte das Vermächtnis ihrer Mutter, die Buchhandlung und den Verlag, wieder aufleben lassen. Doch alles ist knapp und es ist schwer, überhaupt an Rohstoffe und die Genehmigungen der Alliierten zu kommen. Noch dazu scheint jeder Geheimnisse zu haben, Geheimnisse, die so manche Beziehung für immer kaputt machen. Julia Kröhn nimmt uns mit in eine Zeit, in der Broschüren wie „Kochen ohne Zutaten“ die Ella am Anfang herausbringt, ihre Zeit haben. Alles ist knapp in der ausgebombten Stadt und Bücher scheinen ein Luxus zu sein. Der Aufbau der Buchhandlung und des Verlages der Familie beinhaltet den einen Handlungsstrang der Geschichte. Der zweite hängt mit Ari zusammen, einem jungen Juden, der den Holocaust nur mit Hilfe überlebt hat. In seinem Teil des Buches geht es darum, ob Juden in Deutschland nach dem Krieg überhaupt noch leben können und wollen. Ich fand die Themen des Buches durchaus spannend, auch wenn ich erschrocken bin, wie radikal manche Juden nach dem Krieg unterwegs waren. Ich kann verstehen dass viele nur noch weg wollten, aber wie sie teilweise mit Glaubensbrüdern umgegangen sind, die sich in Deutschland ein neues Leben aufbauen wollten, hat mich erschreckt. Hier war teilweise richtiggehend Hass im Spiel. Auf jeden Fall ist es der Autorin hier gelungen eine ganz andere Sicht der Dinge zu zeigen. Allerdings muss ich sagen, bin ich gerade mit Ella nicht warm geworden. Sie war mir ihrem Vater gegenüber einfach zu selbstgerecht, immer meint sie zu wissen was er getan oder nicht getan hat, ohne mit ihm auch nur einmal darüber zu sprechen. Und auf der anderen Seite ist sie, was das Zeitgeschehen betrifft unglaublich naiv. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass jemand Monate nach Ende des Krieges überhaupt nichts von den Verbrechen an den Juden mitbekommen hat und immer noch an die Ausreden der Eltern glaubt, dass die Juden alle einfach nur weggegangen sind. Auch Ari und seine Familie habe ich nicht so richtig fassen können. Irgendwie haben sie mir alle so den Eindruck gemacht, als hätten sie keinen eigenen Willen und würden immer nur die Erwartungen anderer Menschen erfüllen. Alles in allem war es ein interessantes Buch in dem ich einiges über die Lager, in denen die jüdischen Displaced Persons festgehalten wurden, gelernt habe. Das Thema Buchhandel und Verlag hätte gerne noch etwas mehr Gewicht haben können.

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Hierbei handelt es sich um den Auftakt des Zweiteilers, der 1945 in Frankfurt beginnt. Die Protagonisten, vor allem Ella, war mir gleich sympathisch. Sie lässt sich nach dem Tod ihrer Mutter und nach der Zerstörung der Verlagsbuchhandlung ihrer Familie nicht unterkriegen. Sie ist mutig und gibt nicht auf in dieser schweren Zeit. Ihre unendliche Bücherliebe lässt sie immer weitermachen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, spannend und informativ. Die geschichtlichen und gesellschaftlichen Aspekte nach dem Krieg hat die Autorin sehr authentisch dargestellt und ich konnte den Roman kaum aus meiner Hand legen. Das Cover passt gut zum Inhalt und ich bin gespannt auf Band 2, der bereits im Januar erscheinen wird. Fazit: Ich vergebe 4/5⭐️für diese unterhaltsame Geschichte.

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Das neue Buch aus der Feder von Julia Kröhn hat es mir nicht leicht gemacht und ich war mir lange nicht sicher, ob ich es mag oder nicht. Die Bilanz beim Lesen fällt sehr gemischt aus, sehr durchwachsen. Da ist zum einen Titel und Cover: Beides hat mich sofort angesprochen. Das Cover ist sehr stimmig wie ich finde und der Titel „Die Gedanken sind frei“ als Zitat aus einem Gedicht von Hoffmann von Fallersleben war für mich ein Blickfang. Dazu der Klappentext, der mich neugierig gemacht hat auf eine Geschichte aus dem Verlagswesen, aus den Neuanfängen nach dem zweiten Weltkrieg. Die Geschichte und die Charaktere: Die Story rund um „die Buchhändlerinnen von Frankfurt“ hat mich von Anfang an begeistern können. Gibt sie doch einen sehr gut recherchierten Einblick in die Zeit nach 1945, in den Neubeginn der Verlagsbranche, in die Entbehrungen der Verleger und um den Neubeginn der Frankfurter Buchmesse. Julia Kröhn gelingt es scheinbar mühelos, uns in das zerstörte Frankfurt nach 1945 zu führen. Dabei beschreibt sie all die Zerstörung, die Unwegbarkeiten des Neuanfangs, die Mühen und Entbehrungen so detailreich, das man meint dabei zu sein. Das Herzblut und der Erfindergeist mit dem Ella zu Werke geht, um den Verlag und die Buchhandlung wieder aufzubauen sind beeindruckend und nötigen mir sehr viel Respekt ab. Ein interessantes Themengebiet war die Aufarbeitung des Holocaust speziell in den ersten Jahren nach dem Krieg und den Kampf um Anerkennung. Ein Thema, das wichtig war und immer wichtig sein wird. Mich hat die Geschichte von den historischen Fakten her sehr gepackt. Aber nur auf Seiten der Geschichte. Die Charaktere konnten das leider nicht. Egal welche der Figuren – sie blieben allesamt unnahbar, unantastbar. Ich las ihre Geschichte und blieb doch seltsam teilnahmslos. Gerade bei der Buchliebhaberin Ella hatte ich mir mehr Verbundenheit vorstellen können. Ich kann dem Buch leider nur 3 Sterne geben, sie hat mich zwar gepackt aber nicht berührt. Daten: Autor: Julia Kröhn Titel: Die Gedanken sind frei Herausgeber:‎ Blanvalet Taschenbuch Verlag (September 2022) Broschiert:‎ 448 Seiten ISBN:‎ 978-3734110986 (vorab im Bloggerportal - ab 19.November auf meinem Blog)

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Der Roman beginnt in 1945 auf dem Höchster Friedhof. Dort findet gerade die Beerdigung von Klara Reichenbach statt. Ella hatte ihre zweijährige Schwester auf dem Arm und lauschte, den ihrer Meinung nach verlogenen Worten des Vaters. Wie konnte er nur solche Worte nutzen? Solange Ella sich erinnern kann, waren Bücher das Lebenselexier der Mutter, der Herrin über das "Bücherreich". Doch der Krieg hatte alles zerstört. Bei den Großeltern waren die beiden Schwestern das vergangene Jahr untergekommen. Ella mußte stark sein, vor allem für Luise. Auch wenn der Hass gegen den Vater groß war. Ihre Gedanken drehten sich, leider, noch immer um das Vergangene. Fast zwei Jahrzehnte trennten die beiden Schwestern. Auf dem Friedhof hat Ella noch eine merkwürdige Begegnung. Ein junger Mann, Ari, ein weiterer Protagonist in der Handlung. Ella, die gern bei den Großeltern weiter gewohnt hätte, kehrt nach Haus zurück. Der Krieg hatte so vieles zerstört. Die Stadt lag in Trümmern und auch die Buchhandlung war eine Katastrophe. Doch Ella lässt sich nicht unterkriegen. Sie will das wieder zum Leben erwecken. Dabei hilft ihr ein geheimer Papiervorrat, den die Mutter bei den Großeltern untergebracht hatte. So baut sie nach und nach das Geschäft wieder auf. Die andere Geschichte ist die von Ari, die in die Handlung um Ella mit eingebunden ist. Das Geschehen um die Juden lässt Ella nicht unberührt. Doch Bücher in diese Richtung entsprechen nicht dem Zeitgeist. Zu sehr ist in den Köpfen noch das braune Gut vorhanden. So ist es gut zu lesen, wie sich Ari mit Ellas Leben vermischt. Doch alles hat nicht immer ein gutes Ende. Das Geschehen der damaligen Zeit hat die Autorin schon sehr beeindruckend geschrieben. Ebenso wie auch die zerstörten Städte wie hier Frankfurt. Es ist so bildlich geschrieben, dass man meint mitten drin vor Ort zus ein. Es sind viele Charaktere, die für die Handlung verantwortlich sind. Der Weg um die jüdische Bevölkerung nach dem Kriegsende ist doch zeitweise erschütternd zu lesen. Den Roman habe zeitweise mit Unterbrechung lesen müssen. Es gab halt Stellen, die mir dann nahe gingen. Die Idee für den Roman als auch die Umsetzung ist m. E. der Autorin sprachlich gut gelungen. Leider aber fand ich nicht den hundertprozentigen Zugang zu den Protagonisten - bis auf eine Ausnahme. Aber vielleicht ist es auch so gewollt. Denn mit dieser Dilogie widmet sich die Autorin ihrem Herzensthema: den Büchern. Und beginnt in einer Zeit nach dem Krieg, bis es dann 1949 auch wieder eine Frankfurter Buchmesse gab - ein Neubeginn. Es lohnt sich auf jeden Fall am Ende des Romans die "Historische Anmerkung" zu lesen. Und eine Leseprobe zum zweiten Teil gibt es auch noch. Man muss den Kopf frei haben und sich auf das Buch einlassen können. Dann lohnt es sich auf jeden Fall.

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Klappentext: Frankfurt, 1945: Ella Reichenbach hat zwar die Bombennächte überlebt, aber von der Verlagsbuchhandlung ihrer Eltern ist kaum etwas geblieben. Die Regale sind verheizt, die Schaufenster ohne Glas, die Bücher fort. Doch dann entdeckt sie den geheimen Papiervorrat ihrer verstorbenen Mutter, und plötzlich wendet sich das Blatt. Ella kann fortan Hunger und Not ein Ende setzen, indem sie selbst Bücher veröffentlicht. Doch die junge Verlegerin will nicht nur neue Bücher unter die Menschen bringen, sie will die Gedanken in den Köpfen der Menschen befreien. „Die Gedanken sind frei“ ist der erste Band einer Dilogie von Julia Kröhn. Die Autorin hat mich schon mit einigen Historischen Romanen begeistert, so auch mit ihrem neusten Werk. Am Anfang der Geschichte sind wir bei der Beerdigung von Ella Reichenbachs Mutter Klara. Klara Reichenbach war Inhaberin einer Verlagsbuchhandlung. Jetzt nach dem Krieg ist die Verlagsbuchhandlung zerstört. Doch Ella hegt den Traum die Buchhandlung und den elterlichen Verlag wieder zum Leben zu erwecken. Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet. Ella ist mir sofort sympathisch gewesen. Die junge Frau ist voller Elan. Trotz der harten Zeiten lässt sie sich von ihrem Gedanken Bücher zu verlegen nicht abbringen. Als sie in der Verlagsbuchhandlung einen geheimen Papiervorrat entdeckt ist die Sache besiegelt. Ich habe Ella für ihren Mut bewundert. Viele Menschen stehen vor dem Nichts. Das Essen ist knapp und der Winter einer der kältesten den die Menschen je erlebt haben. Aber Ella weiß, die Menschen hungern und dursten auch nach geistiger Nahrung. Auch Ari ist ein interessanter Charakter. Ihn umgibt ein Geheimnis das langsam gelüftet wird. Sein Vater ist in Frankfurt Zeilsheim in einem Lager untergebracht und einer der Überlebenden des Holocaust. Viktor habe ich vom ersten Augenblick in mein Herz geschlossen. Auch ihm ist sehr viel Unrecht geschehen. Das Erlebte kostet auch ihn viel Kraft, er lässt sich aber nicht unterkriegen sondern steig wie Phönix aus der Asche mit neuem Lebensmut empor. Ein bemerkenswerter Charakter. Julia Kröhn bring ihren LeserInnen das Frankfurt der Nachkriegsjahre näher. Es blutet mir manchmal das Herz wenn ich mit Ella durch Frankfurt wandle und von der Zerstörung meiner Stadt lese. Als LeserIn erfährt man sehr viel Interessantes aus der Welt der Bücher. Wie schwer es war die ersten Bücher wieder zu verlegen. Es fehlte ja überall an Material. Auch die Zeitgeschichte der Stadt Frankfurt wird sehr authentisch geschildert. Meine Mutter hatte den Krieg in Frankfurt erlebt. Sie hat mir oft von der Zerstörung erzählt. Wenn ich ihre Schilderungen in einem Buch wiederfinde ist es für mich um so authentischer. Der Schreibstil von Julia Kröhn ist fesselnd und gut verständlich. Nach einigen Seiten wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen. Ich habe das Buch immer nur recht unfreiwillig zur Seite gelegt. Die Geschichte ist so authentisch und realistisch beschrieben, dass man glauben könnte die Autorin war selbst bei den Ereignissen dabei gewesen. „Die Gedanken sind frei“ ist ein Buch das jeden Bücherfreund begeistern wird. Jetzt freue ich mich schon sehr auf den zweiten Band „Die Welt gehört uns“ der im Januar 2023 erscheinen wird.

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Das Buch „Die Gedanken sind frei – Eine unerhörte Liebe“ von Julia Kröhn ist der Auftakt einer Dilogie, welche in Frankfurt am Main angesiedelt ist und den Buchhandel und das jüdische Leben nach 1945 in Deutschland zeigt. Frankfurt am Main im Jahr 1945: Der Zweite Weltkrieg ist vorbei doch die Stadt liegt in Trümmern. Auch für die junge Ella Reichenbach ist nichts mehr wie es einmal war. Sie muss ihre geliebte Mutter zu Grabe tragen und von der Verlagsbuchhandlung ihrer Eltern ist so gut wie nichts mehr geblieben. Die Einrichtung ist zerstört, Bücher gibt es keine mehr. Ihr Leben liegt – wie das Schaufenster der Buchhandlung – in Scherben. Als Ella einen geheimen Papiervorrat ihrer Mutter entdeckt, beginnt sie sofort wieder Bücher zu verlegen, begibt sich auf die Suche nach ehemaligen Autoren und Autorinnen um damit nach und nach die Buchhandlung wieder aufzubauen. Doch es sind nicht die leichten und gefälligen Bücher, welche Ella unter die Menschen möchte: Sie möchte vor allem die dunkle Vergangenheit aufarbeiten und den Deutschen zeigen, was damals mit der jüdischen Bevölkerung geschah, doch mit dieser Intension trifft sie nicht den Nerv der Zeit. Als dann auch noch Ari in ihr Leben tritt, ahnt sie nicht, wie sehr sich mit seiner Lebensgeschichte ihre Welt und ihr Leben verändern werden. Schon seit einigen Jahren gehört Julia Kröhn zu meinen Lieblingsautorinnen, da sie mich mit ihren tief gängigen Geschichten immer sehr berührt. Die „Riviera-Saga“, welche 2020 erschien, gefiel mir außerordentlich gut und auch die „Lehrerin von Hamburg – Reihe“ von 2021 konnte mich völlig begeistern. Im Mai 2022 kündigte die Autorin in den sozialen Medien ihre neue Dilogie „Die Buchhändlerinnen von Frankfurt“ an. Schon allein der Titel dieser neuen Reihe weckte sofort mein Interesse, da ich gelernte Buchhändlerin bin. Ebenso empfinde ich die Nachkriegszeit als eine sehr wichtige, aber auch spannende Zeit. Schlussendlich verzauberten mich die beiden Cover und die Klappentexte – damit war klar, dass ich den hier vorliegenden Auftakt lesen wollte und musste. Im ‚Bloggerportal Randomhouse‘ fragte ich ein Rezensionsexemplar an und bekam es genehmigt und zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Ella Reichenbach, welche im Zweiten Weltkrieg vieles verloren hat. Nach dem Tod ihrer Mutter sucht sie sich im Wiederaufbau der Buchhandlung einen neuen Halt und Sinn in ihrem Leben. Der Umgang mit ihrem, zu Beginn völlig suspekten Vater fällt ihr schwer, da sie ihn für den Tod der geliebten und geschätzten Mutter verantwortlich macht. Zu viel steht zwischen den Beiden und Ella möchte es am liebsten im Alleingang schaffen, die Buchhandlung wieder aufzubauen und Bücher zu verlegen. Gerade letzteres liegt ihr sehr am Herzen, auch wenn es durch den immensen Papiermangel geradezu unmöglich erscheint. Doch Ella hat mit ihrer liebenswerten Angestellten Hildegard eine treue Verbündete an ihrer Seite – auch wenn sich die Beiden betreffend neuen Ideen und Gedanken nicht immer einig sind. Ella ist eine Hauptfigur, welcher ich während der gesamten Handlung nicht so ganz nahe kam. Gerade zu Beginn des Buches ist ihr Denken und Handeln sehr undurchsichtig, gegenüber des Vaters absolut unerbittlich. Das führte dazu, dass sie mir, trotz ihrem Kampfgeist, etwas fremd und unnahbar vorkam und dies auch im weiteren Verlauf der Handlung so blieb. Ich konnte mich einfach nicht hundertprozentig mit ihr identifizieren, trotzdem war es mir möglich ihr nachzufühlen. Beispielsweise spürte ich ihre Verzweiflung, wiederum aber auch ihr Glück und vor allem ihre immense Liebe zu Büchern. Diese Liebe und ihre sehr viel jüngere Schwester Luise geben Ella Sicherheit und Halt in ihrem aus den Fugen geratenen Leben . Es war sehr rührend, wie sich Ella um Luise sorgt, beispielsweise ihr unbedingt das Lesen beibringen möchte. Luises kindliche, unbekümmerte Art sorgte in dieser teils sehr bedrückende Geschichte immer wieder für helle Momente, welche mich während des Lesen immer wieder lächeln ließen. Neben Ella stehen der junge Ari und der Rest seiner Familie im Zentrum der Geschichte. Auch wenn mir relativ schnell klar war, was sie in der Vergangenheit durchstehen mussten, sind ihre Geschichten und Hintergründe absolut unvergesslich, vor allem aber sehr erschütternd. Mit diesen, von Leid und Verlusten geprägten Charakteren und deren Geschichten, wird das Buch mitunter sehr bedrückend, aber es gewinnt dadurch auch enorm an Stärke und Tiefe. Hier möchte ich noch etwas zu Ari ergänzen: Trotz seiner beklemmenden Geschichte ist er ein so sympathischer und lebensechter Charakter, den ich ab der ersten Seite in mein Herz geschlossen habe. Julia Kröhn hat auch in diesem Reihen-Auftakt wieder eine Vielzahl verschiedenster Charaktere geschaffen, deren Schicksale eng miteinander zusammenhängen. Es sind Figuren mit vielen Facetten und auch Tiefe, welche mich mit ihren interessanten und authentischen Entwicklung begeistern konnten. Ich bin sehr gespannt, wie es mit ihnen und ihren Geschichten im zweiten Teil, welcher am 18. Januar 2023 erscheinen soll, weitergehen wird. Die Handlung des Buches, welche fortlaufend erzählt wird, setzt im Jahr 1945 ein und endet 1949. Mit viel Fachwissen bietet Julia Kröhn einen Einblick in die interessante Geschichte des Buchhandels der Nachkriegszeit. Sie zeigt spannende Einblicke, wie damals die Lizenzen vergeben wurden, welche Bücher damals übersetzt wurden, aber auch die Entwicklung des Buchhandels vor und nach der Währungsreform im Jahr 1948. Hier ist vor allem das Taschenbuch als einschneidende Erfindung zu nennen, welche den Buchhandel für immer verändern sollte. Des weiteren befasst sich die Handlung mit der Thematik, wie das Leben der jüdischen Bevölkerung nach Ende des Zeiten Weltkriegs weiter ging. Erst waren die Überlebenden des Holocausts, sowie Zwangsarbeiter und Zwangsverschleppte als ‚Displaced Person‘(englisch für eine „Person, die nicht an diesem Ort beheimatet ist“) fern ihrer Heimat in Lager untergebracht, später erfolgte die Rückführung in die Heimatländer oder die Ansiedlung in anderen Ländern . Die alliierten Armeen rechneten 1944 mit etwa 11,3 Millionen ‚Displaced People‘. In diese Thematik lässt die Autorin auch die Gründung des Staates Israels im Jahr 1948 einfließen. Zudem zeigt Julia Kröhn eindrucksvoll und ungeschönt, wie Jahre nach Kriegsende noch immer das braune Gedankengut in vielen deutschen Köpfen festsaß und auch, wie die Bevölkerung damals mit der Schuldfrage des Holocausts umging. Sie verbindet in ihrem Buch „Die Gedanken sind frei – Eine unerhörte Liebe“ fachkundig Frankfurter Zeitgeschichte und auch weltgeschichtliche Themen mit den fiktiven Geschichten und Handlungen ihrer größtenteils frei erfundenen Charaktere. Auch wenn mich die Geschichte doch mitunter sehr mitgenommen hat und ich das Buch immer wieder aus der Hand legen musste, las ich trotzdem gerne weiter. Dazu trägt vor allem der wunderbar bildhafte und poetische Sprachstil der Autorin bei. Mit der zusätzlichen Einstreuung des Frankfurtischen Dialekts erzeugt Julia Kröhn eine tolle Atmosphäre, welche den Leser/ die Leserin schnell in die Geschichte mitnimmt. Die Ausstattung des Buches ist sehr hochwertig, da es sich um handelt sich um eine Klappbroschur handelt. In der vorderen Klappe befinden sich zeitgenössische Bilder aus der Zeit, in der das Buch spielt, in der hinteren Klappe ist eine Vorschau auf den zweiten Teil der Reihe. Ein ausführliches Nachwort der Autorin rundet das Buch perfekt ab. Danke liebe Julia Kröhn für dieses sehr stimmungsvolle Lese-Erlebnis. Fazit: Dieses Buch… ist … so ergreifend. Auch wenn mir die weibliche Hauptfigur nie so ganz nahe kam, konnte ich ihr nachfühlen und nachspüren. Die anderen Figuren und ihre teils so tragischen Geschichten sind einfach unvergesslich. Auch wenn ich das Buch wegen der teils sehr bedrückenden Handlung und Grundstimmung ab und zu weg legen musste, empfinde ich das Buch als äußerst wichtig und absolut lesenswert. Es wird definitiv noch länger in mir arbeiten.

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Wie Phönix aus der Asche

Von: katikatharinenhof

12.10.2022

Alles, was Ella von der Verlagsbuchhandlung ihrer Eltern geblieben ist, sind leere Räume und Schaufenster ohne Glas. Das Innenleben ist, wie so vieles, ein Opfer des Krieges geworden und erstreckt sich in gähnender Leere vor ihr. Es muss doch einen Weg geben, um aus den grauen Trümmern wieder ein Land der Fantasie und der freien Gedanken werden zu lassen. In Ella reift eine Idee, in der aus leeren Seiten wieder echte Bücherliebe wird ... Julia Kröhn lässt das zerstörte Frankfurt für ihre Leser:innen vor den inneren Auge auferstehen und zeigt nicht nur zerbrochene Schaufensterscheiben, sondern auch geplatzte Träume. Mit Ella lernen die Lesenden eine Hauptfigur kennen, die nicht nur ihre Buchliebe, sondern auch ihr Herz auf der Zunge trägt. Je mehr sie sich mit der Geschichte von Aris Vater beschäftigt, der in Zeilsheim als Überlebender des Holocaust in einem Lager untergebracht ist, desto mehr versucht sie, den braunen Schlamm, der sich immer noch in den Köpfen der Frankfurter:innen befindet, den Garaus zu machen. Kein leichtes Unterfangen, denn Hass und Misstrauen sind immer noch allgegenwärtig. Erst nach und nach gelingt es ihr, die Gedanken der Menschen aus den Schraubstöcken zu befreien. Kröhn bringt hier Frankfurter Zeitgeschichte und Fiktion in Einklang, um ihren Leser;innen einen Einblick in die Geschichte des Buchhandels in der Nachkriegszeit zu geben. Die Ausschnitte sind mehr als interessant, wenn es darum geht zu erfahren, wie die Lizenzen vergeben worden sind und in den neu erscheinenden Büchern Geschichten, Aufklärung und Wissenswertes veröffentlicht werden. Auch wird die Veränderung durch die Währungsreform angesprochen, die den Grundstein für die Wirtschaftswunderjahre legt. So aufschlussreich die historischen Ereignisse geschildert sind, so wenig finde ich Zugang zu den Figuren. Gerade was Ella betrifft, hätte ich mir mehr Verbundenheit gewünscht. Ich lese zwar, wie sie alle Hebel in Bewegung setzt, aber sie bleibt mir für die komplette Dauer des Buches fremd und erscheint mir unnahbar. Dabei ist es doch gerade ihre Liebe zu Büchern, die mich als Lesende mit ihr vereinen sollte ... Einzig Viktor kann mich vollkommen überzeugen, denn trotz oder gerade wegen der traumatisierenden Ereignisse, die er gottlob überlebt hat, ist er ein Mann, dessen Lebenswille und Stärke für mich eine Vorbildfunktion hat. Ich ziehe meinen Hut vor ihm, denn er steht in diesem Roman stellvertretend für alle Menschen, denen Unrecht getan wurde. Die Einblicke in das Verlagswesen in den Nachkriegsjahren ist wirklich lesenswert, wird aber in meine Augen immer wieder durch die Unnahbarkeit der Figuren ausgebremst. Ich vergebe daher neutrale 3 Sternchen.

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Heinrich Hugendubel GmbH & Co. KG

Von: Gebine Schad aus Landshut

26.09.2022

Was für ein spannendes Buch. Ich konnte nicht mehr aufhören, so haben mich die Geschichten von Elsa und Ari, berührt, mitgenommen und gefesselt. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil!

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