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Rezensionen zu
Ein Hauch von Amerika

Petra Grill

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"Ein Hauch von Amerika" verspürte man, als die gleichnamige Serie in der ARD lief. Ich habe mir nun das Buch vorgenommen und gelesen und möchte euch berichten, wie es mir gefallen hat. Die Autorin Petra Grill hat es für meine Begriffe geschafft, mich in die Handlung hinein zu ziehen und die Charaktere zu erleben. Man lernt Amy McCoy kennen - die mit ihrem Mann Jim - dem Colonel, nach Kaltenstein zur US-Militärstation kommt. Amy kommt in ihre Heimat zurück, was aber niemand weiß, sie ist Amelie Werner und musste 1933 mit den Eltern aus Berlin über Paris in die USA emigrieren. Sie schließt Freundschaft mit Marie, dem Bauernmädchen, die ihr den Haushalt führt. Sie möchte Marie Freiheit schenken, ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen - und mit diesem Wunsch denkt sie auch wieder an ihre eigenen Träume. Leseprobe: ======== In jedem Fall will sie ihre Freundin sofort wieder in Schutz nehmen. "Ich meine, ich will nicht sagen, dass Erika den Männern etwas vormacht. Sie ist nicht berechnend, sie träumt nur gern und steigert sich schnell in etwas hinein. ... Die mehr als 500 Seiten lesen sich flüssig und fesselnd. Die Geschichte ist bildhaft geschrieben, mit einem Spannungsbogen von Anfang bis Ende versehen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Hat mir sehr gut gefallen. Prima auch, wie die fiktive Geschichte vor dem historischen Hintergrund spielt. Die Charaktere sind sehr glaubwürdig beschrieben und die Szenen allesamt lebendig, als wäre man dabei. Die Autorin verwendet oft die wörtliche Rede, was die Handlung noch lebendiger macht. Ein wirklich lesenswertes Buch !!!

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♡Rezension Ein Hauch von Amerika - von Petra Grill Verlag: Heyne Nachkriegszeit - Nachkriegsgeschichte - Flucht - Hitler - Nazizeit - 2. Weltkrieg - Liebe - Kunst - Deutschland - Paris - Amerika - ♡Amy und Jim lernen sich in Amerika kennen. Amy und ihre Eltern sind zunächst von Deutschland nach Paris vor dem Nazi Regime geflohen. Als ihnen nach ein paar Jahren klar wurde, dass das nicht reichen wird, beschließen sie Europa ganz zu verlassen und nach Amerika zu fliehen. Für Amy ist die erneute Flucht sehr schwierig. Sie hatte in Paris ihr zu Hause gefunden und musste ihren Partner, ihre Freunde und ihre Arbeit in einer Kunstgalerie aufgeben. Jim ist ein amerikanischer Soldat, er ist Colonel. Nach dem 2. Weltkrieg wird Jim nach Deutschland versetzt. Nie wollte sie in das Land der Täter zurückkehren...nun sitzt sie Jim zu Liebe in Kaltenstein fest. Erst ihre Freundschaft zu dem Bauernmädchen Marie gibt ihr wieder Hoffnung. Marie wird ihre Freundin und Schülerin. Amy ermöglicht Marie ein selbstbestimmtes Leben und findet so auch ihre eigenen Träume zu wieder. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es wurde zur gleichnamigen TV - Serie : "Ein Hauch von Amerika " geschrieben. Ich habe mir die Serie noch nicht angesehen um das Buch neutral und unabhängig von der Serie zu bewerten. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und ich habe mich gedanklich sehr gut in diese Zeit hineinversetzen können. Petra Grill beschreibt die Probleme und Geschehnisse der Nazizeit und der Nachkriegszeit sehr anschaulich und realistisch, ohne dass ich das Gefühl hatte, das Buch wäre schwere Kost. Der Roman wird aus der Sicht der Protagonistin Amy McCoy erzählt. Das Buch beginnt 1951 und die Autorin arbeitet abwechselnd mit Zeitsprüngen. Der nächste Textabschnitt ist 1933, sodass ich als Leserin erfuhr, wie es der Protagonistin vor dem Krieg erging, wie sie mit ihrer Familie geflohen ist und dann wieder wie es Amy 1951 in Kaltenstein aktuell ergeht. Obwohl die Protagonistin von vielen Leser*innen als eingebildet empfunden wird, muss ich wirklich sagen, dass sie mir von Anfang an sehr sympathisch war. Sie ist eine moderne Frau, die Kunst liebt und überhaupt nicht in diese Zeit zu passen scheint.  Ihre Gedanken und Gefühle, ihr Drang nach Freiheit und ihr selbstständiges Handeln, schien für die deutschen Frauen nach dem Krieg völlig unpassend zu sein. Zwischen ihr und ihrem modernen Denken und den anderen Menschen in Kaltenstein schienen Welten zu liegen. Ich konnte Amys Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ihr Wunsch nach Freiheit und das Gefühl fest zu sitzen, nicht tun zu können, was sie möchte, das konnte ich alles sehr gut verstehen. Leider muss ich auch sagen, dass sie es eigentlich im Gegensatz zu anderen Menschen wirklich gut hatte, es aber nicht immer aus dieser Sicht sehen konnte... Amy konnte vor dem Nazi Regime fliehen, hat genug Geld gehabt, hat einen Ehemann, der es gut mit ihr meint. Viele Menschen mussten sterben, haben Familienmitglieder verloren oder waren sehr arm zu dieser Zeit. Sie mussten in Angst leben und haben mitgekriegt wie Leute ermordet wurden. Mir kam es so vor, dass Amy es nicht immer zu schätzen wusste, wieviel besser es ihr eigentlich erging. Sie war trotzdem nicht glücklich, etwas fehlte. Paris. Die Liebe zur Kunst und ihre Intelligenz haben mich als Leserin sehr angesprochen. Marie war mir ebenfalls sehr sympathisch und es war schön, ihre Entwicklung mit zu verfolgen. Vom pflichtbewussten, sich selbst aufopfernden Mädchen zu einer selbstbewussten jungen Frau, die für sich und ihre Liebe kämpfen und einstehen konnte. Und sich schließlich für ihre Freiheit einsetzten lernte. Das Cover besteht aus zwei Szenen der Fernsehserie. Es gefällt mir sehr gut, allerdings hätte ich lieber ein Bild der Protagonistin auf dem Buch gesehen, da es aus ihrer Sicht geschrieben ist. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, ein Happy End, welches Freiheit und Glück verspricht... Ich gebe diesem wundervollen Roman 5/5 Sterne und empfehle es sehr gerne weiter.

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Absolut hinreissend

Von: Monika Simon

20.02.2022

Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite (bzw. vom ersten bis zum letzten "wischen") fasziniert, da es mich sehr an die Lebensgeschichte meiner Eltern erinnert hat und ich durch das zauberhafte Buch in deren damalige Welt eintauchen konnte und auf diese Weise auch wesentlich mehr Verständnis für ihr damaliges (re)agieren aufbringen konnte.

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Auch zu diesem Roman gibt es eine Serienvorlage, allerdings weicht diese vom Film ab. Ich habe die Verfilmung leider nicht gesehen, aber bei der Lovelybooks Leserunde stellte es sich schnell heraus, dass im Roman andere Figuren im Vordergrund stehen. Die Studentin Amelie Werner muss 1933 ihren Traum weiter Kunst zu studieren aufgeben. Ihr Vater, ein überzeugter Sozialist, erkennt die politische Lage und flieht mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten. Ihr Ziel ist Paris, wo Amelie eine zweite Heimat findet und wo sie sich wieder ihrer Liebe zur Kunst widmen kann. Doch wir wissen aus der Geschichte, dass ihr dieses Glück nicht lange vergönnt ist und die Familie Werner neuerlich flüchten muss. Es geht über den Atlantik in die Vereingten Staaten, wo sich Amelies Eltern nur sehr schwer eingewöhnen können. Amelie hingegen kann etwas Englisch und findet schnell Arbeit. Aus Amelie wird bald Amy, die noch immer davon träumt ihr Leben der Kunst zu widmen. Als Amy McCoy reist sie achtzehn Jahre später in ihre verhasste Heimat als Gattin des kommendieren amerikanischen Colonels Jim McCoy zurück. Die US-Militärbasis befindet sich im pfälzischen Dorf Kaltenstein, wo Amy noch immer auf Vorurteile und Rassismus trifft. Das nationalsozialistische Gedankengut ist noch nicht wirklich verschwunden und der Argwohn gegen die amerikanische Besatzung ist groß.... Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und zwar in der Vorkriegszeit um 1933 und in der Nachkriegszeit Anfang der Fünfziger Jahre. Die beiden Handlungsstränge wechseln sich ab und so erfahren wir erst nach und nach mehr über die Vergangenheit von Amelie und ihren Mann Jim, der während des Weltkrieges in Korea eingesetzt war. Ich muss zugeben, dass mir eine Geschichte ohne wechselnde Zeiten diesmal besser gefallen hätte. Die Figuren sind sehr facettenreich und haben Stärken und Schwächen. Petra Grill beschreibt das dörfliche Leben exzellent. Die Rolle der Frau ist, wie in den Fünfziger Jahren in Westdeutschland üblich, die der konservativen Hausfrau. Die mondäne Amy passt so gar nicht ins Bild der Dörfler. Einzig mit Marie, die sie als Haushaltshilfe zu sich holt, freundet sich die gefrustete und gelangweilte Amy an. In dem wissbegierigen und intelligenten Mädchen sieht sie sich selbst wieder und möchte sie aus dem dörflichen Leben herausholen. Doch Marie hat ihre eigenen Pläne.... Durch die beiden Zeitebenen wird schnell deutlich warum aus der talentierten und ambitionierten Amelie die lethargische, resignierte Amy geworden ist, die all ihre Träume aufgeben musste. Die Gefühle von Amy, die nie wieder nach Deutschland zurückkommen wollte und sich nun der engstirnigen Dorfgemeinschaft gegenübersieht, konnte ich teilweise sehr gut verstehen. Sie ist eine moderne und gebildete Frau, die sich nicht nur als Anhängsel ihres Mannes sieht. Trotzdem handelt sie oftmals genauso, denn sie hat in den Jahren ihre Träume begraben und möchte diese nun an Marie, ihrem Hausmädchen, weitergeben. Doch wir wissen, dass wir unsere Träume selbst leben müssen und diese nicht von anderen Menschen, die uns meistens nahe stehen, verlangen dürfen. Amy war mir nicht wirklich sympathisch. Sie ist egozentrisch und arrogant und trotzdem konnte ich sie manchmal verstehen und mit ihr mitfühlen. Die Autorin hat mit dieser Geschichte einen etwas anderen Blickwinkel auf die Nachkriegszeit geschaffen, der mir sehr gut gefallen hat. Sie legt viel Wert auf kleine Details und zeigt schonungslos den Rassismus auf, der sich durch die amerikanischen Soldaten, wie auch durch die Dorfbewohner zieht. Dabei werden die schwarzen Soldaten von den eigenen Leuten schikaniert und unterdrückt. Man spürt ebenso die Angst vor dem Kalten Krieg, der in der Nachkriegszeit zwischen der USA und Russland herrschte. Das sozialistische Gedankengut wird sofort unterbunden, Personen bespitzelt und verhaftet. In Deutschland hingegen versuchen sich alle reinzuwaschen. Diese erschreckenden politischen Hintergründe hat Petra Grill perfekt in die Handlung verwoben. Da ich die Serie nicht gesehen habe, kann ich an dieser Stelle nur das Buch bewerten, das mir sehr gut gefallen hat. Fazit: Ein Roman, der eine etwas andere Seite der Vor- und Nachkriegszeit aufzeigt und Themen wie Rassismus, Schuld, Kriegstraumata, aber auch Kunst und deren Schönheit einfängt. Eine Geschichte, die nachdenklich macht und ich gerne weiter empfehle.

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Wenn einem die Heimat genommen

Von: Sylvia D.

21.10.2021

Meine Meinung und Fazit: Ein Buch, was mich schon beim Lesen nachdenklich gemacht hat. Warum hat sich die Menschheit so entwickelt? So viel Kälte, so wenig Gefühl? Das Buch spielt in verschiedenen Zeitebenen, die sich Stück für Stück annähern. Man lernt Amelie zu verschiedenen Zeiten kennen und wächst mit ihr, so wie die Geschichte ansich. Amelie Werner muss mit ihren Eltern Deutschland verlassen, als Sozialist hat ihr Vater keine Hoffnung mehr für Deutschland 1933. Eine Odyssee über Paris und Amerika beginnt. Die Zeit vor dem 2. Weltkrieg wird sehr gut geschildert, auch wie viele gedacht haben, dass es nur heiße Luft ist und er es nicht so machen wird, dass ihm Paroli geboten wird, von irgendeinem. Doch dieser kam nicht. Auch die Welt hat sich so verhalten und es auch nicht wahrhaben wollen. Es wird Wert auf kleine Details gelegt. Zum Beispiel der Umgang der Army mit den eigenen schwarzen Soldaten. Diese wurden unterdrückt und als Menschen 2. Klasse behandelt und schikaniert. Oder sozialistische Gedanken unter McCarthy unterbunden und Personen bespitzelt und verhaftet. Sehr gut. Eine klare Leseempfehlung. Folgende Buchauschnitte haben mich beeindruckt: Kapitel 4 1951: "Wie beschämend es sich anfühlt, fremd, überfordert und auf anderer Leute Hilfe angewiesen zu sein, das habe ich selbst oft genug erlebt." Kapitel 7 1951: "... Ich habe gesehen, wohin es führt, wenn das Andersartige nur nich Angst und Ablehnung auslöst statt Neugierde. Wenn man sich selbst keine Fragen mehr stellt und allen anderen untersagt, es zu tun. Wenn man der Fantasie, dem Spiel, keine Bedeutung mehr zumisst, wenn man nur noch marschiert, statt sich treiben zu lassen. Kapitel 20 1952: "Besser als in den Vereinigten Staaten, die sich selbst für das Mutterland der Freiheit halten und die Schwarzen trotzdem behandeln wie Bürger zweiter Klasse? Diese neue Bundesrepublik ist doch nach denselben Modell gebaut." Mein Dank geht an das Team von Randomhouse-Testleser, dem Heyne Verlag und natürlich an die Autorin für diese unterhaltsamen und lehrreichen Lesestunden.

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Ein Hauch von Amerika Ich finde es ja immer wieder cool vorab ein ganz, ganz neues Buch zu lesen. Das Cover sieht vielversprechend und fantastisch aus. Teilendsättigt, in Sepiatönen und teilweise leicht coloriert, wirkt es wie aus einer fernen Zeit. Das Buchcover ziert im unteren Teil ein Liebespaar in unterschiedlicher Hautfarbe. Darüber ist eine Bar-Szene mit einer lebenslustigen, jungen Frau mit luftiger Blumenkette, die wohl ein paar flotte Steppschritte tanzt und einem Mann mit Drink am Tresen zu erahnen. „Ein Hauch von Amerika“ von Petra Grill wird zudem im Dezember als ARD Serie ausgestrahlt. Für mich als Leser ist das immer sehr spannend. Entsprechen die Protagonisten dann der Filmrealität? Passt die Story noch oder gehen durch Raffung wichtige Fixpunkte verloren? Meistens bin ich hinterher froh, dass ich zuerst das Buch gelesen habe. Und auch hier scheint es viel Lesestoff zu geben. Inhaltlich geht es in die Zeit um 1951 zurück. Historisches mit Fiktion gemischt mag ich sehr gerne, da man auch immer etwas über die gute alte Zeit erfährt. In diesem Fall, wie die Amerikaner den Deutschen in Kaltenstein nach und nach den Weg zu etwas mehr Freiheit und Freizügigkeit ermöglicht haben, was natürlich problembehaftet war. Geschickt gemacht und spannend erzählt wird die Geschichte einer „ungleichen“ Frauenfreundschaft zwischen Amy und Marie sowie die Liebesgeschichte zwischen der gerade erwähnten Bauerntochter Marie und einem schwarzen Soldaten. Die Romanhelden Amelie Werner alias Mrs. Amy McCoy, Marie Kastner, Jim McCoy, Erika Strumm sowie Hedwig und Paul Werner sind fein erdacht und gut beschrieben, daher wirken sie sehr authentisch, wie ich finde. Der Plot wühlt auf und macht nachdenklich, aktuelle Themen wie Emanzipation und Rassismus (Schwarz/Weiss) werden angerissen. Und was mir besonders gut gefällt, auch das Thema Kunst, (Alte Meister wie Pablo Picasso oder Franz Marcs und das Thema Zeichnen) wurde kunstvoll in den dramatischen Plot aufgegriffen und verarbeitet. Das trifft meinen Geschmack richtig gut. Die Freundschaft der beiden „ungleichen“ Frauen, die eine gegenläufige Entwicklung einschlagen, wird leider romantechnisch auf eine „harte“ Probe gestellt. Konservative Kräfte, Rollenbild, Kirche, Frau sowie gesellschaftliche Zwänge wirken entsprechend stark und der Wunsch nach Emanzipation und Selbstverwirklichung war sehr, sehr schwierig und erforderte eine Menge Mut und Tollkühnheit. Geben dem Leser aber auch den Einblick, dass man Wichtiges vom Unwichtigem unterscheiden muss und das man letztendlich „die Freiheit hat, lieben zu dürfen, wen und was man will“. Durchaus lesens- und bestimmt auch sehenswert :-)! Inhalt: Zwei ungewöhnliche Frauen auf der Suche nach sich selbst in einer Zeit des Umbruchs Pfalz, 1951: Amy McCoy erreicht die US-Militärstation Kaltenstein. Hier soll sie als First Lady ihres Ehemanns Colonel Jim McCoy residieren. Was sie niemandem verrät: Amy ist nicht das erste Mal in Deutschland. Als Amelie Werner musste sie 1933 mit ihren Eltern aus Berlin über Paris in die USA fliehen. Nie wollte sie in das Land der Täter zurückkehren. Nun sitzt sie hier fest, mitten im Nirgendwo, wo sie sich mit der Dorfbevölkerung herumschlagen muss, die demokratische Werte von der US-Armee erlernen soll. Erst ihre Freundschaft zu dem Bauernmädchen Marie gibt ihr Hoffnung. Die ungleichen Frauen vereint die Liebe zur Kunst. Amy macht es sich zur Aufgabe, Marie ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Doch in den Aufbruchswirren der Nachkriegszeit scheint es keinen Platz zu geben für die Träume einer modernen Frau ... Die Autorin: Petra Grill wohnt in ihrer Heimatstadt Erding. Mit ihrem Debüt »Oktoberfest 1900« gelang ihr auf Anhieb der Sprung auf die SPIEGEL-Bestseller-Liste. In ihrem neuen Roman rückt Petra Grill erneut zwei unterschiedliche facettenreiche Frauen ins Zentrum, die auf ihre ganz eigene Weise für ihr Glück kämpfen. Weitere Titel: Oktoberfest 1900, Fazit: ***** Der Roman „Ein Hauch von Amerika“ von Petra Grill ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Buch umfasst 512 Seiten die zeitweise wahrlich dramatisch sind und einen Blick ins „historische“ Deutschland gewähren und auf eine Fortsetzung der Story hoffen lassen.

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Ich hatte beim Beginn des Lesens schon geahnt, was auf mich zukommen würde, ohne bereits ein Buch der Autorin Petra Grill gelesen zu haben: „Ein Hauch von Amerika“ als ein typischer historischer Liebesroman. Ein Roman zum Genießen, welcher jedoch an manchen Stellen seine eindeutigen Längen hat. Man taucht hinein in eine Welt, teils eine zu idealisierte Welt, teils schwarzweißmalerische Charaktere, teils seichter Schreibstil und dennoch liest man voller Spannung weiter und wundert sich wie schnell das ging. Dies zu meinen vorherigen Erfahrungen mit historischen Liebesromanen, welche ich zu Haufe gelesen habe, doch häufig nicht mehr auseinanderhalten kann, eine weitere Eigenschaft des Genres. Doch was macht nun „Ein Hauch von Amerika“ lesenswert im großen Meer dieser Literaturgattung? Denn ich lag in meiner Vermutung richtig, dass man in „Ein Hauch von Amerika“ einen aufbaumäßig typischen Stil vorfindet, aber auch nur aufbaumäßig. Der Roman ist die Geschichte der jungen Kunststudentin Amelie Werner aus Berlin, welche sich zusammen mit ihrem opportunistischen Vater und der Mutter 1933 auf eine Odyssee durch die westliche Welt begibt, dabei immer wieder erneut auf der Flucht vor der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Sie leben so einige Zeit in Paris und später in den USA, wo die von nun an Amy genannte Amelie den amerikanischen Soldaten Jim McCoy heiratet. Viele Jahre später tritt die vom Leben müde Amelie erneut auf deutschen Boden, um mit ihrem Ehemann beim deutschen Militärstützpunkt zu sein. Man lernt Amelie, die Ich-Erzählerin, als eine sehr meinungsstarke künstlerische junge Frau kennen, welche sich von Beginn an deutlich gegen die Nazis stellt und deren anfängliche Zeit in Deutschland nur relativ kurz in den anfänglichen Szenen erwähnt wird. Die Entwicklung des Hauptcharakters Amelie ist interessant zu beobachten, da sie immer und immer wieder in eine neue Gesellschaft geworfen wird. Man sieht wie sich ihre pazifistischen Werte bestärken, während sie sich in den Künstlercafés Paris herumtreibt, man erkennt wie ihr Sinn und die Muse zur Kunst während der Zeit in den USA häufig zum Stillstand kommen und während all dem, der gespannte Blick auf Deutschland aus dem Exil. Neben dem Handlungstrang, welcher Amelies Geschichte während des Krieges erzählt, gibt es noch die Entwicklung 1951 in der Pfalz. Hier trifft man auf die Dorfbevölkerung: Es gibt junge Mädchen, wie Erika, welche sich nicht bändigen wollen und voller Hoffnung nach Amerika blicken, Siegfried, ein Heimkehrer aus den russischen Straflagern, welcher seinem alten Ich völlig entgleist ist, seine Verlobte Marie, eine der wichtigsten Bezugspersonen Amelies, ihre Gleichgesinnte bei Fragen der Kunst, eine unabhängige und talentierte Frau, doch in ihrer Bestimmung als Mutter und Hausfrau ein verlorenes Talent. Dies bringt uns zu den wichtigsten Themen des Romans, welche einerseits die Selbstverwirklichung in vorbestimmten Verhältnissen ist und andererseits der Traum und das Platzen des Traumes von einer Welt in der alles möglich ist. Man sieht junge Mädchen und ihren Traum vom freien Amerika und beobachtet auf der anderen Seite den inneren Zerfall Amelies in dieser Perfektion. Während alles so ist wie es sollte, wenn alles so ist, wie man es sich immer wünschte, verliert das Leben seinen Reiz. Das Leben der Ehefrau gibt ihr nicht das große Glück, obwohl ihr Ehemann eben doch das Glück ihres Lebens ist. Kritikpunkte wären jedoch, dass ich mich in keinen der Charaktere nötig hineinversetzen konnte und für keinen mehr als ein Häuflein Sympathie empfand, da man sie teils nur sehr kurz kennenlernte. Sie sind recht einseitig in Meinung und Handlung und können ignorant auf ihr Umfeld reagieren. Alles in allem würde ich den Roman an alle Freunde des Genres „historischer Liebesroman“ weiterempfehlen, allerdings nicht als „Must-Read“. Genussvolle Stunden sind zu versprechen, eine neue Perspektive ist zu erkunden, jedoch keine neue Welt des Lesens.

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Little Amerika

Von: engelsgesicht77

12.10.2021

Vielen Dank für das Buch, welches ich lesen durfte. Ich hatte am Anfang Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen, aber es lag daran, dass es zu viel Dialoge in Englisch sind und mein Schulenglisch ist leider eingerostet. Dabei wollte ich es immer wieder auffrischen. Hätte es gut gefunden, wenn hinterher wenigstens auf Deutsch gestanden hätte. Hab mich sehr gewundert, dass das Buch ein anderes Cover auf dem E-Book hatte als hier angezeigt. Dachte zuerst es wäre das falsche Buch. Aber das neue Cover gefällt mir besser, als das ursprüngliche. Amy kommt als Ehefrau von Colonel Jim McCoy nach Kaltenstein und es passt ihr gar nicht. Weil sie als Kind aus Deutschland vor Hitler flüchten musste. Der Colonel versucht ihr das Leben in der US-Militärstation erträglich zu machen und sie vom Alkohol abzulenken. Nach einem geschickten Manöver lässt sich Amy darauf ein, dass sie eine Hausangestellte hat. Marie, ist ein Bauernmädchen und Amy bringt ihr das alles bei und dabei entsteht eine wunderbare Freundschaft, die leider immer wieder an die Grenzen stößt. Für mich war es ein Buch, was etwas gewöhnungsbedürftig vom Schreibstil, aber nach einer Eingewöhnungsphase war es super zu lesen und was ich besonders gut fand, waren die Rückblicke auf Amys Jugendleben. Das Buch wurde verfilmt und soll im Dezember als Film ausgestrahlt werden und für mich ist es schon klar, dass ich es unbedingt sehen muss, auch wenn mir klar sein wird, dass der Film nicht an das Buch heranreichen wird. Aber ich liebe es Filme zu den bereits gelesenen Büchern zu lesen.

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