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Rezensionen zu
Villa Verde oder das Hotel in Sanremo

Eva Weissweiler

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So ganz weiß ich nicht, warum ich dieses Buch ursprünglich unbedingt haben wollte. Das Cover? Der Titel? Zugegebenerweise kann es nicht der Name Walter Benjamin gewesen sein, denn gelesen habe ich bisher nichts von diesem Literaten, Philosophen und Übersetzer. Das ist aber für das Buch auch keine Bedingung, denn hier geht es vorrangig um seine geschiedene Frau, die Journalistin und Redakteurin Dora Sophie Kellner und ihren gemeinsamen Sohn Stefan. Sie verlassen 1934 Berlin, um sich im damals noch judenfreundlicheren Italien ein neues Leben aufzubauen. Und zwar in der titelgebenden Villa Verde in San Remo, einem kleinen Hotel. Dora Kellner ist hervorragende Köchin und hoch gebildet, eine Mischung , die Künstler und Aristokraten anzieht. Zeitweise kann sie auch dem stets klammen Exmann ein Heim bieten. Ihr Sohn hat weniger Glück, die Deutschenfeindlichkeit macht ihm, dem geflohenen Juden, das Leben in der Schule zur Hölle. Als dann noch eine Einberufung zum italienischen Heer erfolgt, müssen Mutter und Sohn weiterziehen. Sie überleben den Krieg in England, Walter Benjamin dagegen nimmt sich nach missglückter Flucht das Leben. Ein Kapitel deutscher Exilgeschichte, über das wenig geschrieben wird. Wer erfolgreich geflohen war, der hatte es doch geschafft? Klug und einfühlsam beleuchtet Eva Weissweiler, was Dora und Stefan aufgeben mussten: nicht weniger als ihr ganzes vertrautes Leben. Die Karriere als Schriftstellerin und Journalistin, die Freunde, die Familie, den Mann und Vater, Hoffnungen, Träume, Pläne. Stattdessen Unsicherheit, Angst um Leben und Besitz und die Frage, wo denn ein sicheres und "normales" Leben möglich wäre...

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