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Rezensionen zu
Das Glück des Wolfes

Paolo Cognetti

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Der Weg zu einem neuen Lebensentwurf

Von: Lossiemouth

10.10.2021

Die Handlung des Romans entfaltet sich vor der Kulisse des Bergdorfes Fontana Fredda mit Blick auf das Monte-Rosa-Massiv. Der Protagonist Fausto (der Glückliche!) ist nach dem Scheitern seiner Ehe, dem Abbruch seines Studiums und seinem erfolglosem Versuch als Schriftsteller auf der Suche nach einer Neuorientierung im Leben. Seine Passion gilt den Bergen und er entscheidet sich bewusst für den Versuch eines beruflichen und privaten Neuanfangs in der Abgeschiedenheit einer italienisch-schweizerischen Bergregion. Er bestreitet hierbei seinen Lebensunterhalt mit diversen Gelegenheitsjobs. Auf privater Ebene lernt er an seiner ersten Arbeitsstelle als Koch in einem Pistenrestaurant die dort als Kellnerin arbeitende Silvia kennen und lieben. Die zunächst lockere und unverbindliche Beziehung intensiviert sich und es entwickelt sich eine Liebesbeziehung. Cognetti behandelt in seinem Roman einige essentielle Themen: die Suche nach (Neu)-Orientierung im Leben, das Verlangen und die Schwierigkeit, ein Zuhause zu finden, die Verwirklichung von Lebensentwürfen, Freundschaft sowie die Bedeutung von Liebe. Parallel hierzu beschreibt er das einfache und karge Leben der Menschen in den Bergregionen, welches vornehmlich von Pragmatismus geprägt ist. Die Lebensweise erfolgt im Einklang mit den Jahreszeiten, der Natur und den Traditionen. Tatsächlich stellt man sich das Leben in den Bergdörfern so vor: absolute Ruhe, kein Fernsehen, schummeriges Licht von Kerzen, kein warmes Wasser aus der Leitung und wenig Abwechslung auf der Speisekarte. Auf der einen Seite transportiert dies eine totale Romantik; jedoch ist es auch ziemlich unbequem. Der Plot des Romans entwickelt sich wenig spektakulär und es herrscht ein durchgehend ruhiger einheitlicher Grundton. Die Naturbeschreibungen sind extrem detailliert, authentisch und wirken lebendig durch Personifizierungen. Die Interaktionen zwischen den Personen sind auf das Wesentliche reduziert und es wird ersichtlich, dass die speziellen soziokulturellen Gegebenheiten die Individuen prägen bzw. geprägt haben. In Anlehnung hieran sind die Inhalte der kurzen und knappen Dialoge banal, nahezu trivial; spiegeln jedoch das reale Leben der Bewohner wieder. Der Erzählstil zeichnet sich durch kurze und einfache Sätze aus, die eine leichte Lesbarkeit erzeugen. Der Lesefluss wird jedoch durch viele Kurzkapitel mit einzelnen Überschriften, die Ereignisse schildern oder weitere Bewohner des Dorfes beschreiben, gestört. Fazit: Die Naturbeschreibungen werden von Cognetti sehr anschaulich und ansprechend präsentiert, was eine Faszination für die Berge und die Liebe zur Natur erkennen lässt, jedoch bleiben Handlung und die schwach gezeichneten Charaktere an der Oberfläche und entwickeln keine Tiefe. Insbesondere die Dialoge mit trivialen Inhalten sind extrem langweilig und zäh und führen dazu, dass man geneigt ist, das Buch zur Seite zu legen und das Weiterlesen aufzuschieben. Das Buch mag für Leser, die die Anziehungskraft der Berge und der Natur sowie die Sehnsucht nach einem einfachen, kargen und nachhaltigem Lebensstil teilen, interessant sein. Meine Erwartungen wurden jedoch nicht erfüllt und die Lektüre hat mich leider enttäuscht, so dass ich keine klare Leseempfehlung geben kann.

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