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Rezensionen zu
Der letzte Tod

Alex Beer

Die Kriminalinspektor-Emmerich-Reihe (5)

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Die Zeit vergeht so schnell, allerdings nicht wenn man gerne eine Bücherserie liest und man schon sehnsüchtig auf den nächsten Band wartet. Mir ergeht es zumindest so, doch Vorfreude ist bekanntlich ja die schönste Freude. Ich bin bekennender Alex Beer Fan und habe tatsächlich schon seit Monaten auf das Erscheinen ihres neuesten Werkes gewartet. Vor wenigen Tagen ist es bei mir nun endlich eingetroffen. Allerdings war das Lesevergnügen kurz und ich muss mich wieder gedulden, bis ich den nächsten Teil in meinen Händen halten darf. Wir befinden uns in Wien im Jahr 1922. Wien ist mittlerweile nicht mehr nur die Stadt des Elends, sondern eine elende Stadt der Wut. Die Nachwirkungen des Krieges sind nach wie vor omnipräsent. Die Menschen kämpfen mit den Teuerungen in allen Lebensbereichen und leiden immer noch täglich unter unerträglichem Hunger. Noch dazu müssen sie sich mit tödlichen Krankheiten, wie Cholera, Typhus oder Tuberkulose, auseinandersetzen. Das Land Österreich und seine Hauptstadt kommt einfach nicht zur Ruhe und deren Einwohner kämpfen jeden Tag ums Überleben. In diesem Teil müssen sich August Emmerich und sein Assistent Winter mit einem psychopathischen Mörder auseinandersetzen. Im Wiener Hafen gibt es einen grausigen Fund. Eine männliche, mumifizierte Leiche wird durch Zufall in einem versperrten Tresor nach Jahren freigelegt. Es bleibt aber nicht bei einer Leiche, es hat den Anschein, als hätten es die beiden mit einem Serienmörder zu tun. Aber auf Emmerich kommen auch noch andere Probleme hinzu, ein alter Feind aus vergangenen, schrecklichen Zeiten kehrt zurück in sein Leben. Ich liebe die Kriminalromane von Alex Beer, weil sie sich sehr genau an der historischen Vergangenheit orientiert. Neben einem spannenden Kriminalfall nehme ich immer gerne etwas Wissenswertes aus meiner Heimatstadt Wien mit. In diesem Fall gab es jetzt nicht so viel Neues für mich zu entdecken, doch der eine oder andere Ort und seine Bedeutung waren mir noch nicht geläufig. In diesem Teil hat sich Alex Beer auf die Inflation und deren Auswirkungen in der Rahmenhandlung konzentriert. Leider muss ich sagen, dass sie dieses Thema konsequent von Anfang bis zum Ende durchgezogen hat und ich es nach der Hälfte schon sehr ausgeleiert empfunden habe. Aus meiner Sicht hätten hier noch mehr historische Fakten zu anderen Themen Platz gehabt. Das eine Zigarette 120 Kronen wurde mir einfach zu oft erwähnt. Ich glaube bei meiner Rezension zu dem zweiten Teil der Alex Beer Reihe habe ich angemerkt, dass womöglich zu viel Dialekt verwendet wurde. Jetzt im fünften Teil muss ich anmerken, dass leider kaum mehr Dialekt vorhanden ist und etwas der Charakter der Serie verloren geht. Ich gehe davon aus, dass man sich bewusst dazu entschlossen hat damit die Bücher auch im gesamten deutschsprachigen Raum vermarket werden können. Hier könnte man noch etwas nachjustieren, schließlich lebt diese Reihe von authentischen Figuren mit einer authentischen Sprache. Interessant fand ich, dass wir Näheres über August Emmerichs Familiengeschichte erfahren. Wir wissen ja bisher, dass er als Findelkind im Heim aufgewachsen ist und seine Mutter ausfindig hat machen können, allerdings leider nur mehr am Friedhof. In diesem Teil erfahren wir etwas über seinen Vater, wobei hier noch einige Fragen offen bleiben und vermutlich in den nächsten Teilen aufgeklärt werden. Jedenfalls hat nun wieder das Warten auf den nächsten Teil begonnen. Auch wenn ich dieses Mal mehr zu kritisieren hatte, freue ich mich dennoch schon auf Band 6.

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Wien und das Jahr 1922: es ist kein gutes Jahr für die Stadt – fünf Jahre nach Habsburg und das kleine Restösterreich versinkt in Armut, Inflation und Kriminalität. Die einst glanzvolle Hauptstadt eines Weltreiches ist nur noch ein trister Abklatsch der einstigen Größe. Grätzel, die richtiggehend zu Slums wurden, Elend und Not und für viele Menschen in der Stadt gibt es keine Perspektive für eine besser Zukunft. Das schmuddelige Herbstwetter trägt auch noch seinen Teil dazu bei, dass die Stimmung der Menschen einen Tiefpunkt erreicht hat. Diese heruntergekommene Stadt ist die Bühne für einen Mordfall, dessen Umstände darauf hinweisen, dass es sich nicht um eine Einzeltat, sondern um die Tat eines Serienmörders handelt. August Emmerichs Gemütszustand gibt auch Grund zur Besorgnis. Der Kriminalinspektor der Abteilung „Leib und Leben“ kämpft gegen die Schmerzen, die ihm seine Beinverletzung verursacht, er wird immer aufbrausender, immer wieder lässt er seiner Wut über die Ungerechtigkeit, die diese Zeit beherrscht, freien Lauf – ob es nun die Sorge um seine drei Pflegekinder ist, ob die rasend ansteigende Inflation das Leben immer teurer macht, die immer größer werdende Schere zwischen Armut und Reichtum oder nun auch noch der Psychoanalytiker Sándor Adler, den ihm Oberinspektor Gonska zugeteilt hat, zwecks Erprobung neuer Polizeimethoden: Anlässe für Zornesausbrüche finden sich für Emmerich in größer Zahl. Alles das beschäftigt den Inspektor so sehr, dass er mit seinen Ausbrüchen beinahe die Ermittlungen gefährdet und so sehr, dass seine Vorgesetzten kurz davor sind, ihn zu suspendieren. Wann immer Emmerich in dieser Zeit gerade noch rechtzeitig seine Gefühle in Zaum halten kann, hat er es seinem Assistenten Ferdinand Winter zu verdanken, der wie der ruhende Pol zu wirken versteht; meistens erfolgreich kann der seinen Vorgesetzten beruhigen, aber nicht immer. Im Grunde aber ist und bleibt Emmerich ein erfolgreicher Ermittler. Seine Qualitäten sind mehr denn je gefragt, als in einer verlassenen Lagerhalle an der Donau eine mumifizierte Leiche gefunden wird. Einer der unzähligen Sandler, die Unterschlupf für eine Nacht suchen, findet den Toten in einem alten Safe, hineingequetscht wie eine Puppe. Zuerst gibt es keine brauchbare Spur, doch schneller als gedacht gibt es ein Geständnis und der Fall scheint gelöst. Doch ab diesem Moment wird es erst richtig dramatisch. Für August Emmerich persönlich, dessen Leben mit einem Mal ernsthaft bedroht ist und auch im Fall der mumifizierten Leiche geschieht Unerwartetes. Band fünf der Reihe mit August Emmerich versetzt einen beim Lesen abschnittsweise wirklich in atemlose Erwartung. Atmosphäre und Spannung machen aus diesem Krimi einen der besten, den ich in letzter Zeit gelesen habe, die Dramatik der Ereignisse gönnt keine Pausen. Alte Erzählungen aus den vorangegangenen Romanen werden weiter geführt, neue kommen hinzu, die für weitere Fortsetzungen der Reihe schon so etwas wie Cliffhanger darstellen. Alex Beer versteht es in ihren Romanen immer ganz großartig, in die jeweilige Zeit einzutauchen und die LeserInnen quasi auf eine Zeitreise mitzunehmen. Diesmal hatte ich sogar noch mehr als in ihren bisherigen Büchern den Eindruck, mitten in die 1920er-Jahren hineinversetzt zu werden, hatte das Gefühl, ein wenig von damals mitzuerleben. Wahre Ereignisse von damals, reale Personen (wie beispielsweise der Polizeipräsident Schober) fügen sich zudem dermaßen fugenlos in das Geschehen ein, dass man oft nicht genau einschätzen kann, wo die Fiktion beginnt (aber dazu finden sich passende Erklärungen am Ende des Buches). Meine Empfehlung zu diesem Roman ist jedenfalls, sich für den Tag, an dem man mit dem Lesen beginnen möchte, nichts weiter vorzunehmen. Wahrscheinlich müsste man das nämlich so lange verschieben, bis das Buch zu Ende gelesen ist.

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"Der letzte Tod" ist der fünfte Band aus der August-Emmerich-Reihe von Alex Beer. Kriminalinspektor Emmerich und sein Assistent Winter bekommen es diesmal mit einem ungewöhnlichen Mordfall zu tun. Das Opfer wurde in einen Tresor eingesperrt und starb jämmerlich darin. Als die Leiche entdeckt wird ist sie bereits mumifiziert. Emmerich, bekannt für seine schlechten Manieren, bekommt auch noch einen Psychoanalytiker von seinem Vorgesetzten zur Seite gestellt. Eine Kombination, die den eigenwilligen Emmerich noch mehr in Fahrt bringt. Als dann auch noch der Mörder seiner Lebensgefährtin aus dem Gefängnis entkommt, überschlagen sich die Ereignisse. Denn der Jäger wird zum Gejagten und der Fall scheint sich nicht nur auf Wien zu beschränken. Alex Beer lässt den Leser mit diesem neuen Fall in das Wien im Jahr 1922 eintauchen. Dabei verwebt sie geschickt historische Fakten mit ihrem Kriminalfall. Orte und Personen die real existierten kombiniert mit Fiktion. August Emmerich ist auf der einen Seite ein guter Inspektor, andererseits manchmal auch ein wenig zu ruppig. Sein Assistent Winter, der adeliger Abstammung ist, gleicht dies oft mit seinem höflichen Benehmen aus. Interessant ist, das in diesem Fall als dritter im Bund der Psychoanalytiker Adler mit ins Spiel kommt. Er ergänzt die beiden Ermittler und ich kann mir sein Mitwirken bei weiteren Fällen gut vorstellen. Trotz kleiner Ungereimtheiten ist Alex Beer mit diesem fünften Band wieder ein spannender Kriminalroman gelungen. Zwar bleiben noch offene Punkte, aber dazu wird der Leser am Ende mit einem Cliffhanger zurückgelassen. Man darf also gespannt sein, wie es in einem sechsten Band dann weitergeht. In Summe ist "Der letzte Tod" ein weiterer guter Wiener Kriminalroman aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts.

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