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Rezensionen zu
Der letzte Tod

Alex Beer

Die Kriminalinspektor-Emmerich-Reihe (5)

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt Wien im September 1922: Die Inflation nimmt immer weiter Fahrt auf, die Lebenshaltungskosten steigen ins Unermessliche, und der Staatsbankrott steht kurz bevor. Unterdessen haben Kriminalinspektor August Emmerich und sein Assistent Ferdinand Winter es mit einem grausigen Fund zu tun: Auf dem Gelände des Wiener Hafens wurde in einem Tresor eine mumifizierte Leiche entdeckt. Und dabei bleibt es nicht, denn der Mörder tötet nach einem abscheulichen Muster, und er hat sein nächstes Opfer schon im Visier. Doch damit nicht genug: Ein alter Feind aus Emmerichs Vergangenheit taucht wieder auf – und er trachtet dem Ermittler nach dem Leben. Meine Meinung Noch nie war mir ein Ermittler-Duo so sympathisch wie August Emmerich und Ferdinand Winter. Emmerichs ruppige Art und sein Humor sind einfach grandios und auch Winter taut immer mehr auf. Mir macht es wahnsinnig Spaß, den beiden durch Ihre Ermittlungen zu folgen. Wie immer war der Fall der beiden spannend und mit einigen historischen Infos gespickt. Diesmal spielt das Thema Psychoanalyse eine große Rolle, was ich wahnsinnig interessant fand, da "Profiling" zur damaligen Zeit noch kein großes Thema in Österreich war. Generell finde ich die Ermittlungsarbeit der damaligen Zeit jedes Mal wieder sehr spannend. Das Ende ließ noch einige Fragen offen, daher freue ich mich schon sehr auf Band 6! Fazit Ein richtig guter Krimi! Ich liebe diese Reihe!

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1922 zwei Jahre nach dem letzten Fall, geht es mit Roland Emmerich weiter. Während die Lebenshaltungskosten immer mehr am steigen sind, wird ein grausiger Fund gemacht. Ein Körper, eingepfercht in einem Tresor. Was anfangs wie ein frischer Mordfall scheint, entpuppt sich rasch als älter. Die Luftabdichtung hat für eine perfekte Mumifizierung der Leiche gesorgt. Das spielt den Beamten allerdings nicht wirklich in die Karten, denn so ist der Zeitraum des Mordes größer als gedacht. Dennoch, irgendwie kommen Emmerich und Winter dem Mörder auf die Spur und können schon bald einen Tatverdächtigen festnehmen. Die schnelle Lösung des Falles ist jedoch trügerisch. Schon bald gibt es einen neuen Leichnam. Was haben die beiden übersehen? Warum haben sie so rasch zugeschlagen, anstatt alles genau zu durchdenken und hinterfragen? Für die offenen Fragen gibt es teilweise Gründe, die äußerst offensichtlich sind: Stress, die Inflation, neue Piesacker im Beruf von seiten des Chefs gegenüber Emmerich und dann … ja, dann ist da noch diese bekannte Person aus Emmerichs Vergangenheit. Diese kommt nicht zur Ruhe und bringt das Leben des Kommissars erneut extrem zu straucheln. Das Hörbuch “Der letzte Tod” ist hat eine Gesamtspielzeit von 6h 40min. Damit ist es fast eine Stunde kürzer als “Der dunkle Bote” (Band 4). Für mich fast zu kurz. Denn trotz dem grandiosem Inhaltes, hatte ich das Gefühl, es ist nur ein “Zwischenband” zu etwas neuerem, größerem. Manche Ereignisse waren nur eine Frage der Zeit, gerade im Privatleben von Emmerich und andere bringen etwas Schwung in die Bude. So gut mir der Fall mit dem Tresor gefallen hat, gleichzeitig haute er mich im Gesamtpaket nicht so von den Socken wie die vorherigen Bände. Es ist temporeich, spannend, unterhaltsam und dennoch fehlte mir etwas. Trotz meiner Kritik spreche ich weiterhin eine absolute Hör-Empfehlung für die Reihe aus! Dass die Bücher nur in gekürzter Version zu hören sind, fällt in dem Fall unmerklich ins Gewicht. Die ersten Bände habe ich als Print und kann daher einen guten Vergleich herstellen. Ich freu mich auf die Fortsetzung!

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Diese Krimi-Reihe von Alex Beer ist eine, die ich gerne lese. Den ersten Band „Der zweite Reiter“ und auch den zweiten HIER habe ich gelesen. Dies ist der fünfte. Was ich an Alex Beers Krimis mag, ist die historische Kulisse. Sie spielen im Wien der 1920er Jahre. Die spanische Grippe, die im ersten Band noch wütete, ist vorbei, dafür führt die enorme Inflation zu großer Armut, Hunger und Obdachlosigkeit. Das Szenario ist wenig erheiternd, vor allem wenn es sich um die eigene Stadt handelt, aber historisch durchaus korrekt. Auch manche Personen der Handlung sind historisch, etwa der Polizeipräsident Schober, der auch ein halbes Jahr Bundeskanzler und Begründer der Vorgängerorganisation der Interpol war. Dieser Roman spielt in mehreren Ländern entlang der Donau, so auch in Ungarn. Das Lektorat war in diesem Teil des Textes sehr nachlässig: praktisch jeder einzelne ungarische Mini-Satz, der vermutlich wegen des Lokalkolorits verwendet wurde, ist falsch, sogar „guten Tag“! Die Autorin, Alex Beer, stammt aus Bregenz und lebt in Wien, was ihre immer exakten Ortsbeschreibungen erklärt. Es ist ja keineswegs selbstverständlich, dass in Romanen, die an bestimmten Orten spielen, diese Orte auch realistisch beschrieben werden. Es gibt übrigens eine interessante Parallele zu einer anderen von mir geschätzten Krimi-Autorin nämlich Fred Vargas. Beide Autorinnen sind Archäologinnen. Alex Beers Krimi-Reihe um den Ermittler August Emmerich ist preisgekrönt – neben zahlreichen Shortlist-Nominierungen (u.a. für den Friedrich Glauser Preis, Viktor Crime Award, Crime Cologne Award) erhielt sie den Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteratur 2017 und 2019 wurde ausgezeichnet mit dem Krimi-Publikumspreis des Deutschen Buchhandels MIMI 2020 und mit dem Österreichischen Krimipreis 2019. In diesem fünften Band ihrer Reihe wird dem bewährten Ermittler und Kriegsveteranen August Emmerich ein Psychoanalytiker zur Seite gestellt, was mich intensiv an „Vienna Blood“ erinnert hat. Nachdem in den 1920 er Jahren die freudsche Psychoanalyse tatsächlich immer bekannter wurde, muss man der Autorin die Verwendung dieser Idee nicht übel nehmen. Tatsächlich erreichte „Vienna Blood“ traurige Berühmtheit, weil genau am Tag der Ausstrahlung des ersten Teils im ORF das terroristische Attentat in Wien stattfand und die Krimi-Ausstrahlung mit dem aufgrund der Ereignisse dieses Tages geschmacklos gewordenen Titel unterbrochen wurde. Wenn ich mich recht erinnere, wurde der Film ein paar Tage später unter einem anderen Titel gezeigt. Zurück zu „Der letzte Tod“ . Es ist ein gut geschriebener Krimi mit komplexer und origineller Handlung in atmosphärischem, historischen Milieu, schnell und einfach zu lesen. Was mir nicht gefallen hat, ist – neben dem Ungarisch-Fiasko – der extreme Cliffhanger am Ende des Romans, der eher zu einer sehr schlicht gestrickten Serie passen würde. (…) er öffnete den Riegel und hob den Deckel der Kiste in die Höhe. „Was zur Hölle ……“ murmelte er, als er sah, was sich darin befand. Diese Geschichte war noch nicht abgeschlossen. Dieser Roman ebenso wie die vier anderen Bände der Reihe sind im zur Penguin/Randomhouse Verlagsgruppe gehörenden Limes-Verlag

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Der Adler

Von: wal.li

23.12.2021

Er hat die bessere Aufklärungsquote. Nur deshalb ist Kriminalinspektor August Emmerich noch bei der Abteilung Leib und Leben. Im September 1922 ist die Inflation auch in Wien hoch. Hundertzwanzig Kronen kostet eine Zigarette. Und dabei müht er sich um seine Pflegekinder und um die Aufklärung der Mordfälle. Nur durch Zufall wurde das letzte Opfer gefunden. Zwei Obdachlose haben in ihrem Unterschlupf eine Leiche gefunden. Emmerich und sein Kollege Winter übernehmen den Fall. An ihre Seite gestellt wird, nicht gerade zu Emmerichs Freude, der Psychoanalytiker Sándor Adler. Eigentlich könnten sie die Hilfe gut gebrauchen, aber in Emmerich sperrt sich alles gegen den Eindringling. In seinem fünften Fall hat Kriminalinspektor es nicht leicht. Er hadert mit seiner Situation, seiner Kriegsverletzung, seinen Stand im Kommissariat, eigentlich mit allem. Das führt nicht unerwartet zu Problemen, wenn er wieder mal zu aufbrausend reagiert, kann es zu Beschwerden kommen. Winter kann ihn da nicht immer bremsen. Und Adler nervt ihn auch mit seinen unwillkommenen Ratschlägen. Der neue Fall ist äußerst rätselhaft, denn der Tote verstarb schon vor einer ganzen Weile, wodurch es schwierig wird auch nur die Identität festzustellen. Privat sorgt sich August um seine Ziehkinder, deren verstorbene Mutter er schmerzlich vermisst. Besonders Paul, der Jüngste, scheint die Erlebnisse nicht verwinden zu können. Gekonnt schildert die Autorin das Leben sowohl der einfachen Leute als auch der oberen Schichten im Wien des Jahres 1922. Die Geldentwertung wird immer schlimmer, die einen müssen sehen, wo sie etwas Bezahlbares zu Essen auftreiben, während die anderen in eleganten Restaurants speisen. Dabei wird es auch für einen Polizisten wie Emmerich immer schwieriger, seine Familie zu versorgen. Und auch der Mordfall gibt schier unlösbare Rätsel auf. Doch mit Klugheit und auch mit der Hilfe seines treuen Assistenten Winter macht sich Emmerich an die Arbeit. Und auf dem Weg zur Lösung folgt man Emmerich und seinen Kollegen gebannt. Wie selten taucht man ein in diesen packenden Kriminalroman, der auch eine beeindruckende Milieuschilderung darstellt. Die Reihe um August Emmerich ist einfach herausragend, eine der wenigen, bei denen man eigentlich gleich den nächsten Band haben möchte, wenn man einen beendet hat. 4,5 Sterne

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Der fünfte Band um August Emmerich und seinem Kollegen Ferdinand Winter spielt diesmal im Jahre 1922. Doch für die Wiener Bevölkerung werden die Jahre nach Kriegsende nicht besser. Der Unterschied zwischen Arm und Reich wird immer größer und die Inflation steigt ins Unermessliche. Während auf der Straße immer mehr Menschen betteln und verhungern, löffelt eine kleine Gruppe bei ihren ausufernden Partyexzessen Kaviar. August Emmerich ist vorallem fassungslos, dass seine geliebten Zigaretten bereits pro Stück 120 Kronen kosten, worauf er immer wieder hinweist. Selbst die "Hühnerarmee" kann ihn nicht wirklich trösten. Der Benimmkurs, den er im letzten Band über sich hat ergehen lassen müssen, hat nicht wirklich gefruchtet und Emmerich eckt weiterhin bei jedem an. Einzig sein Assistent Winter nimmt ihn so wie er ist. Zu Emmerichs Unmut bekommt er auch noch einen Psychoanalytiker zugeteilt. August hält von dieser "neuen Masche" allerdings überhaupt nichts und fürchtet, dass alle Verbrecher wegen einer traumatischen Kindheit in Zukunft freigesprochen werden. In diesem fünften Fall haben es der Kriminalkommissar und sein Assistent mit einem kaltblütigen Serienmörder zu tun. In einem versperrten Tresor wird nach Jahren durch Zufall eine männliche, mumifizierte Leiche freigelegt. Es bleibt aber nicht bei einem Toten, sondern es hat den Anschein, als würde jemand Gefallen daran finden Menschen auf kleinen Raum verdursten und ersticken zu lassen. Doch August Emmerich hat diesmal nicht nur mit einem grausamen Serienmörder zu kämpfen, sondern ebenso mit seinen drei traumatisierten Kindern, denen er mehr Zeit widmen sollte. Außerdem setzt ihm sein neidischer Kollege Brühl den bereits erwähnten Psychoanalytiker Sándor Adler vor die Nase und dann wäre noch der Besuch bei seinem leiblichen Vater ausständig. Dem noch nicht genug, trachtet ihm ein ganz besonderer Zeitgenosse nach seinem Leben. .... Der Fall ist sehr facettenreich. Erstmals begibt sich Emmerich auch ins benachbarte Budapest. Der zuständige Kommissar unterstützt ihn bei seinen Ermittlungen, wie auch der oberste Polizeipräsident, der ihn dazu ermutigt in weiteren Nachbarstaaten nach ähnlichen Fällen zu suchen. Die Figuren entwickeln sich weiter und als Leser hat man immer wieder Spaß daran unsere Hauptprotagnisten dabei zu begleiten. Vorallem Ferdinand Winter wird immer selbstständiger. Der Psychoanalytiker Sándor Adler ist eine einteressante neue Figur, der wir hoffentlich auch im nächsten Band wieder begegnen. Auch einige historische Persönlichkeiten, wie der Spekulant Camillo Castiglioni und Polizeipräsident Johann Schober sind in die Handlung eingebaut. Schober ist uns ja bereits in anderen Bänden begegnet, doch diesmal hat er maßgeblichen Anteil daran, dass es in Zukunft eine internationale Zusammenarbeit zwischen der Polizei geben wird. Es ist der Beginn von Interpol und Johann Schober ist der Gründer. Alex Beer schreibt wie gewohnt wunderbar atmosphärisch. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich wird sehr plastisch dargestellt und man begibt sich wieder ins Wien der Nachkriegszeit. An einer Stelle im Buch hatte ich sogar einen Wiedererkennungseffekt zur Gegenwart, was mir etwas Bauchweh verursacht hat. Ich bin immer wieder verblüfft wie Alex Beer recherchiert und Dinge auf den Punkt bringt, die uns das Wien der damaligen Zeit und die politische Situation so präsent macht. Eine kleine Ungereimtheit ist mir allerdings aufgefallen und der Dialekt hat mir manchmals zu wenig Raum eingenommen. Der Cliffhanger am Ende des Krimis lässt auf einen weiteren Band hoffen. Fazit: Ein gelungener fünfter Teil, der diesmal so einige Themen beinhaltet. Spannend von der ersten Seite an, sowie hervorragend recherchiert und mit ganz viel Atmosphäre. Ich liebe diese Reihe und freue mich schon auf den sechsten Band.

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Würdige Fortsetzung

Von: bookaholic.aurora

26.10.2021

In „Der letzte Tod“ hat Kommissar August Emmerich einen ganz besonders kniffeligen Fall zu lösen. Eine Leiche in einem Tresor, wahrscheinlich schon ein Jahr Tod. Wie soll man da bloß den Mörder finden? Auch privat läuft es nicht ganz so runde für ihn. Sein Sohn Paul ist traumatisiert vom Tod seiner Mutter und er selbst hat den Weg zu seinem Vater noch immer nicht auf sich genommen. Auch dieser Teil war wieder voller Spannung. Leider erst ab dem zweiten Drittel, da zu Beginn viele Informationen der anderen Bücher wiederholt wurden. Für alle die das Buch nicht als Einzelband lesen ist das ziemlich anstrengend. Auch das erneute Auftauchen des unliebsamen Charakters Koch ist eher nervig als weiter spannend. Was wiederum sehr spannend war, war der Aspekt der Psychoanalyse, der bei uns auf ebenso viel Anklang traf wie Winters Entwicklung. Alles in Allem ist es also wieder ein gelungener Band der Reihe trotz Startschwierigkeiten, bei dem man nebenbei noch einiges geschichtliches mitnimmt.

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Wer dachte, dass es vier Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs für die Menschen in Wien so langsam aufwärts gehen würde, hat sich getäuscht. Die Lebensbedingungen, die wir bereits aus den vier Vorgängerbänden der Emmerich-Reihe kennen, haben sich durch die galoppierende Inflation noch weiter verschärft. Die Preise steigen ins Astronomische, die Beschaffung von Lebensmitteln wird immer schwieriger, der eh schon knappe Wohnraum – wenn man die heruntergekommenen Quartiere als solchen bezeichnen möchte – reicht hinten und vorne nicht für all diejenigen, die ein Dach über dem Kopf brauchen. Hunger, Unterernährung und hygienische Verhältnisse, die im wahrsten Sinn des Wortes zum Himmel stinken, sorgen dafür, dass sich tödliche Krankheiten rasant ausbreiten. Aber noch immer gibt es Bevölkerungsschichten, die von alldem nicht tangiert werden, die rauschende Feste mit Champagner und Kaviar in ihren Stadtpalais feiern. Kriegsgewinnler und skrupellose Geschäftemacher, die von dem Elend ihrer Mitmenschen profitieren. Die Ungleichheit ist nicht länger hinzunehmen. Wut keimt auf, bricht sich aber nur in vereinzelten Aktionen Bahn. Und auch das Verbrechen schläft nicht. In „Der letzte Tod“ müssen sich Kriminalinspektor Emmerich und Assistent Winter von der Abteilung „Leib und Leben“ mit einer mumifizierten Leiche herumschlagen, deren Fundort in einem Tresor doch eher ungewöhnlich ist. Und wenn diese Ermittlung nicht schon genug Probleme verursachen würde, hat ihnen ihr Vorgesetzter auch noch den Analytiker Adler zur Seite gestellt, der der ihnen bei der Untersuchung des Mordfalls beratend zur Seite stehen soll. Mit dessen Einführung trägt die Autorin der Tatsache Rechnung, dass in dieser Zeit die Psychoanalyse allmählich an Bedeutung gewinnt, aber für den vorliegenden Fall ist Adlers Beteiligung eher vernachlässigbar. Zum Fortgang der Handlung trägt er wenig bei, was natürlich auch an der Skepsis und der ablehnenden Haltung des Kriminalinspektors liegt. Verbunden werden die Einzelbände durch Emmerichs Privatleben. Wie ein roter Faden ziehen sich zwei Handlungsstränge durch die Story. Zum einen ist da die ungeklärte Frage nach seiner Herkunft, zum anderen aber auch der Rachefeldzug von Xaver Koch, Ex-Mann und Mörder von Emmerichs großer Liebe Luise. Eigentlich hätte man ja davon ausgehen können, dass dieses Thema nach dessen Verurteilung und Inhaftierung abgeschlossen ist, aber dem ist leider nicht so. Und auch wenn die Emmerich/Koch-Rivalität in der Vergangenheit gut für den einen oder anderen Cliffhanger war, so hatte/hat er doch nur noch die Funktion, einen Funken Drama in die Handlung zu bringen, ist aber mittlerweile ausgeschrieben und überflüssig Wie bereits die Vorgänger zeichnet sich dieser historische Kriminalroman durch die Faktentreue aus. Alex Beer hat gründlich recherchiert und ihre Ergebnisse in eine Krimihandlung gepackt, die neben den gesamtgesellschaftlichen Betrachtungen auch der politischen Situation in Österreich Rechnung trägt und eine anschauliche Vorstellung über die Lebensbedingungen in dieser schweren Zeit vermittelt.

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"Der letzte Tod" ist der fünfte Band aus der August-Emmerich-Reihe von Alex Beer. Kriminalinspektor Emmerich und sein Assistent Winter bekommen es diesmal mit einem ungewöhnlichen Mordfall zu tun. Das Opfer wurde in einen Tresor eingesperrt und starb jämmerlich darin. Als die Leiche entdeckt wird ist sie bereits mumifiziert. Emmerich, bekannt für seine schlechten Manieren, bekommt auch noch einen Psychoanalytiker von seinem Vorgesetzten zur Seite gestellt. Eine Kombination, die den eigenwilligen Emmerich noch mehr in Fahrt bringt. Als dann auch noch der Mörder seiner Lebensgefährtin aus dem Gefängnis entkommt, überschlagen sich die Ereignisse. Denn der Jäger wird zum Gejagten und der Fall scheint sich nicht nur auf Wien zu beschränken. Alex Beer lässt den Leser mit diesem neuen Fall in das Wien im Jahr 1922 eintauchen. Dabei verwebt sie geschickt historische Fakten mit ihrem Kriminalfall. Orte und Personen die real existierten kombiniert mit Fiktion. August Emmerich ist auf der einen Seite ein guter Inspektor, andererseits manchmal auch ein wenig zu ruppig. Sein Assistent Winter, der adeliger Abstammung ist, gleicht dies oft mit seinem höflichen Benehmen aus. Interessant ist, das in diesem Fall als dritter im Bund der Psychoanalytiker Adler mit ins Spiel kommt. Er ergänzt die beiden Ermittler und ich kann mir sein Mitwirken bei weiteren Fällen gut vorstellen. Trotz kleiner Ungereimtheiten ist Alex Beer mit diesem fünften Band wieder ein spannender Kriminalroman gelungen. Zwar bleiben noch offene Punkte, aber dazu wird der Leser am Ende mit einem Cliffhanger zurückgelassen. Man darf also gespannt sein, wie es in einem sechsten Band dann weitergeht. In Summe ist "Der letzte Tod" ein weiterer guter Wiener Kriminalroman aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts.

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