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Rezensionen zu
Moonlight und die Tochter des Perlenfischers

Lizzie Pook

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

Ein schöner historischer Roman? Nicht ganz, denn leider bin ich ein wenig enttäuscht. Das wunderschöne Cover und der interessante Klappentext, ließen eine ganz andere Story erhoffen. Doch leider plätschert die Geschichte die ersten Seiten vor sich hin, mit ständigen Begriffen zu Pflanzen und Tieren, die ich nicht kenne und hätte alle nachschlagen müssen. Einen Glossar gibt es nämlich auch nicht. Dann nimmt die Story an Spannung zu und zwingt einen glatt weiterzulesen, denn ab hier möchte man wissen, wie es weitergeht. Der Schreibstil ist auch schön flüssig, sodass man gut beim Lesen vorankommt. Außer den Stopps bei Fremdbegriffen (Flora und Fauna von Australien), liest es sich echt gut. Doch dann ist es ein ständiges Hin und Her mit der Spannungskurve und das Ende lässt einen auch nicht zufrieden zurück. Dazu kommen die Gefühle im Buch einfach nicht rüber. Der Titel ist auch irreführend, denn Moonlight - wer oder was das ist, verrate ich nicht - steht an erster Stelle im Titel, taucht dafür viel zu spät im Geschehen auf. Der Perlenfischer ist auch der falsche Begriff, denn der Vater der Protagonistin Eliza ist Perlenunternehmer. Es wird nie erwähnt, dass er selber taucht. Deshalb bin ich bei meiner Wertung 6/10 ⭐. Trotzdem gebe ich eine Leseempfehlung aus, denn jeder hat einen anderen Geschmack und sieht das Buch vielleicht mit anderen Augen als ich.

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Ich habe das Buch innerhalb einer Buchverlosung gewonnen und möchte mich noch einmal herzlich dafür bedanken :) Behandelt wird ein mir unbekanntes Thema in einem mir wenig geläufigen Setting – die Perlenfischerei an der australischen Küste zum Ende des 19. Jahrhunderts. Die Autorin besitzt einen lockeren Schreibstil. Jedoch wird nichts beschönigt – trotz des eigentlich romantischen Settings einer australischen Bucht mit leuchtend blauen Meer wirkt die Welt rau, verlebt, sogar abstoßend aufgrund der sehr detaillierten Beschreibungen von Mensch und Natur. Aber besonders diese Bilder von Flora und Fauna mochte ich; die verschiedensten Pflanzen und Tiere wirken bunt und lebhaft. Die Autorin hat intensiv recherchiert, das merkt man an der schonungslosen Beschreibung des Perlentauchens, der Hitze, dem brutalen Umgang mit australischen Ureinwohnern. Diese Recherche passt perfekt zu der Protagonistin Eliza, Tochter eines Perlenunternehmers, der von England nach Australien kam. Eliza ist eine frühe Feministin, eigensinnig, engstirnig und sie lässt sich nicht von ihren Zielen abbringen, egal wie viele Stolpersteine ihr das Patriarchat in den Weg legt. Sie ist stark an Natur und Forschung interessiert, mit ihrem Vater hat sie schon als Kind viele Erkundungstouren auf der Insel gemacht und ihre Erkenntnisse in einem Tagebuch niedergeschrieben. Das war für Frauen damals natürlich nicht gerne gesehen, sie lässt sich aber nicht aufhalten. Sie liebt ihren Vater abgöttisch, mit dem Rest ihrer Familie steht sie auf Kriegsfuß, woraus sie keine Hehl macht. Sie besitzt alle Bausteine, um ein einnehmender Charakter zu sein, doch für mich war sie etwas flach. Ihre Motivation, trotz Allem ihren verschwundenen Vater zu suchen, konnte mich einfach nicht vollständig erreichen. Einzig ein tragischer Unfall in ihrer Kindheit macht sie greifbar, sonst war mir Eliza als Person etwas egal. Zum Ende hin wurde ich wärmer mit ihr, dann war die Geschichte schnell vorbei, wobei ich gerne mehr von ihrer Entwicklung gelesen hätte. Andere Charaktere bekommen leider nicht so viel Aufmerksamkeit. Elizas Vater erhält durch seine Tagebucheinträge, die im Buch auftauchen, etwas mehr Tiefe als durch Elizas Gedanken. Ihr Bruder Thomas kommt meiner Meinung nach etwas kurz, auch über ihre Freundin Min hätte ich gerne mehr erfahren. Was ich sehr schätze ist, dass einem keine große Liebesgeschichte ins Gesicht gedrückt wird und Eliza sich nicht in eine Liebeskranke verwandelt. Das würde auch gar nicht zu ihr als diese eigenständige Frau passen. Das Pacing der Geschichte stört mich etwas. Die Story an sich klingt spannend und ich habe mich auf eine große Intrige und viele Familiengeheimnisse gefreut, wurde dann aber enttäuscht. Die ersten zwei Drittel der Geschichte waren etwas zäh, dafür ging das letzte Drittel, die Auflösung, doch etwas schnell und unspektakulär von statten. Allgemein war das Ende dann etwas lahm, und den Verantwortlichen für das Verschwinden des Vaters konnte man recht früh erahnen. Die Autorin schafft ein überzeugendes Portfolio über die Schönheit und den Schrecken Australiens. Sie spricht viele Missstände an, die man heute noch in unserer Welt beobachten kann: Versklavung (australischer) Ureinwohner, Ausbeutung der Natur, Drogenabhängigkeit, Prostitution, familiäre Intrigen und die Einschränkung der Frau in der damaligen Zeit. Das Buch hat mir recht gut gefallen. Es gibt viele gute Ansätze, die Autorin hat eine immersives Welt geschaffen, bei dem man die schwüle Luft auf der Haut spüren und die Vögel trällern hören kann. Lange wird es mir nicht in Erinnerung bleiben, aber trotzdem 3,5 Sterne für diese kurzweilige Story.

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Ende 19. Jahrhundert, Bannin Bay, Westaustralien: Charles Brightwell, britischer Einwanderer, ist zu einem der erfolgreichsten Perlenfischer der Küste aufgestiegen. Doch eines Tages kehrt sein Schiff ohne ihn zurück. Seine Tochter Eliza weigert sich zu glauben, dass ihr Vater tot ist und macht sich auf die Suche nach ihm. Doch in einem Geschäft und einer Stadt voller Gier und Korruption ist dies ein gefährliches Unterfangen. Die Erzählung dieses Romans erfolgt weitestgehend chronologisch, unterbrochen von verschiedenen Rückblenden und Tagebucheinträgen Charles Brightwells, deren Sinn sich mir in der Handlung nicht ganz erschlossen hat. Es war nicht schwer, der Handlung zu folgen und trotzdem konnte sie mich nicht durchgehend fesseln, denn über weite Strecken passiert nicht wirklich viel. Es bleibt die Spannung, was mit dem Vater passiert ist, ob er noch lebt und wer oder was hinter seinem Verschwinden steckt. Dieses Rätsel hat mich einigermaßen bei der Stange gehalten. Völlig irrenführend sind allerdings der Titel des Buches und der Klappentext, die ein Abenteuer auf dem Meer suggerieren. Nach 70 % gelesener Seiten betritt Eliza zum ersten Mal das Schiff und sticht endlich in See. Ab dann wurde es für mich auch endlich richtig spannend. Der Name des Loggers „Moonlight“ wurde exakt einmal im Roman erwähnt und spielt, wie überhaupt das Schiff an sich, keine Rolle. Meine Erwartungen an dieses Buch wurden daher nicht ganz erfüllt. Der Titel und der Klappentext haben mehr Seeabenteuer versprochen, die ich doch so sehr liebe. Eine spektakuläre Sturmszene hat mich mitgerissen, doch zuvor habe ich leider viel zu viel Ereignisse an Land erlebt. Interessant anderseits waren die Hintergründe zur Perlenindustrie im 19. Jahrhundert und zur Ausbeutung der australischen Ureinwohner in der selbigen, sowie dem allgemeinen gesellschaftlichen Umgang mit Menschen verschiedener Herkunft. Fazit: Ein Roman mit einem faszinierenden Setting und einer Geschichte, die nicht auf jeder Seite gleichermaßen mitreißend, aber trotzdem lesenswert ist.

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Mein Leseeindruck: Beim Ansehen des Covers und Lesen des Klappentextes hat sich in mir die Vorstellung verbreitet in diesem Buch einem romantischen Wohlfühl-Frauenroman zu begegnen. Doch es war völlig anders. Die Hauptprotagonistin Eliza war für diese Zeit im Australien des 19. Jahrhundert charaktermässig eine ungewöhnliche Person. Sie war eher unangepasst an die geltenden männlich geprägten Gesellschaftskonventionen, sonder eher energisch, unromantisch, eigensinnig und selbständig im Denken und Handeln , sehr an Wissenschaft und Forschung interessiert , fast eine Feministin. Wie ich im Nachwort dann auch erlesen habe, hat sich die Autorin an einer real lebenden damaligen Frauenrechtlerin orientiert. Die Autorin Lizzie Pook hat sich sehr sorgfältig und intensiv in ihrer Recherchearbeit mit dem Thema der damaligen Perlenfischerei in Nord-West-Australien befasst. Die Brutalität der damaligen Zeit und ihren Gesellschaftsformen, gerade auch gegenüber der indigenen Bevölkerung der Aborigenes hat sie schonungslos und offen beschrieben. Zum Beispiel wurden schwangere indigene Frauen von weissen Kaufleuten zu Tauchgängen gezwungen, da sie durch ihren körperlichen Zustand über ein grösseres Lungenvolumen verfügten. Wie grausam muss man denken um das auszuführen? Erschreckende Gedanken über Grausamkeit und Brutalität kamen mir nachfolgend beim Lesen dieser Geschichte immer öfter. Die Zustände an der Küste und in den Hafenstädten strotzen nur so vor Gewalt, Brutalität und Herzlosigkeit gegenüber Mensch und Tier. Nur der Profit, gewonnen durch den Verkauf der begehrten Perlen, zählte! Lizzie Pook hat mich sehr beeindruckt mit ihrem fast wissenschaftlich anmutendem Schreibstil, indem sie eine mir unbekannte australische Tier - und Pflanzenwelt minutiös beschreibt! Diese Naturbeobachtungen von Eliza werden sehr ausführlich in den Vordergrund gerückt, gehen oft fast an die Ekelschwelle, doch die Verbindung des Lesers zur Person Eliza blieb für mich merkwürdig kalt und ohne grosse Emotionen meinerseits. Das empfand ich als absolut schade und grossen Mangel im Roman. Lizzie Pook hat mich mit der Geschichte dieser Suche von Eliza nach ihrem Vater nicht unbedingt begeistert. Erst im letzten Drittel des Buches kommt es endlich zur lange versprochenen und ersehnten Fahrt mit dem Logger *Moonlight*. Diese Fahrt und Suche nach dem vermissten Vater auf dem Meer war für mich endlich der eigentliche Höhepunkt des Romans...... Meine Bewertung: Drei *** Sterne für dieses Beeindruckende Buch ! Herzlichen Dank an die Autorin und den DIANA VERLAG für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

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Die Tochter des Perlenfischers

Von: Ele aus xx

29.09.2022

Der Preis der Perlen Moonlight und die Tochter des Perlenfischers, Roman von Lizzie Pook, 353 Seiten, erschienen im Diana-Verlag. Charles Brightwell ist ein erfolgreicher Perlenfischer in Bannin Bay Westaustralien, doch eines Tages kommt ein Schiff seiner Flotte ohne ihn zurück, seine Tochter Eliza weigert sich zu glauben, dass ihr Vater tot ist. In einer Stadt voller Korruption ist es in der damaligen Zweit sehr schwierig für eine Frau darüber etwas herauszufinden. Doch Eliza lässt sich nicht entmutigen und macht sich auf die Suche. Das Buch besteht aus 43 Kapiteln, dazwischen in kursiver Schrift, einzelne Kapitel die aus Einträgen aus dem Tagebuch von Charles Brightwell bestehen, andere kursive Kapitel schildern die Suche des korrupten und machtgierigen Polizisten Archibald Parker, nach dem alten Taucher Belarri der für ihn schuld am Verschwinden des Unternehmers ist. Zur besseren Übersicht sind am Buchanfang zwei Karten mit der fiktiven Bannin Bay und die vorgelagerten Inseln eingezeichnet. Positiv aufgefallen ist die äußerst bildhafte Beschreibung des Settings und der Figuren, zu jeder Zeit lief das Gelesene wie ein Film vor meinen Augen ab. Die Faszination dieser einzigartigen Natur ist in jedem Satz greifbar. Ganz besonders die Beschreibung von der exotischen Fauna und Flora habe ich genossen. Interessant fand ich die detaillierte Charakterisierung der handelnden Personen. Die Autorin schreibt flüssig und im auktorialen Stil. Sie hat es geschafft, die Stimmung und die Gefühle der Figuren einzufangen und so wiederzugeben, dass es für den Leser authentisch rüberkommt. Sogar Gerüche und Geräusche sind auffallend gut beschrieben. Es war ein literarischer Genuss dem Buch zu folgen. Die Schilderungen der Perlenindustrie und des Perlenfischens haben mich fasziniert, darüber habe ich vorher noch niemals gelesen. Sehr ergreifend fand ich die Veranschaulichung des grausamen und überheblichen Umgangs von Angehörigen der britischen Kolonialmächte mit der indigenen Bevölkerung. Leider hat mir der Grund für das Verschwinden des Vaters und das Geheimnis mit seinem Sohn nicht ausgereicht, um glaubhaft zu sein. Ein hanebüchener Grund und die halbherzige Suche nach dem Vater, das konnte mich daher gar nicht überzeugen, hier wurde viel Potential verschenkt, schade. Auch die Auflösung des Falles hat mich enttäuscht. Der Leser sollte auch nicht zu zart besaitet sein, denn des Öfteren sind Grausamkeiten bis ins Detail geschildert. Spannung ist erst auf den letzten Seiten aufgekommen, vorher dümpelt die Suche mehr oder weniger ergebnislos dahin. Es wäre hier sicher etwas besser gegangen, die zugrundeliegende Geschichte und vor allem der Schreibstil sind perfekt, jedoch wurde viel Spannung verschenkt. Von mir deshalb 3 Sterne.

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Wer bei diesem Buch eine verklärte, romantische Australien-Saga erwartet, der wird wahrscheinlich daran keine Freude haben. Das muss ich gleich vorweg sagen um die Erwartung, die der Titel suggeriert, nicht in die falsche Richtung zu lenken (by the way – das Cover wäre noch schöner gewesen, wenn es nicht die obligatorische „Frau von hinten“ beinhaltet hätte, die auch wieder auf einen eher romantisch-verklärten Historienroman hindeutet…). Denn die Autorin Lizzie Pook hat sich intensiv mit der Geschichte der Perlenfischerei in Nordaustralien auseinandergesetzt und beschreibt sie nach bestem Wissen und Gewissen authentisch, wie sie zur damaligen Zeit – der Roman spielt Ende des 19. Jahrhunderts – betrieben wurde. Die Auswandererfamilie Brightwell aus England hat sich mit der Perlenfischerei eine neue Existenz aufgebaut. Dem Vater gehört das Geschäft, sein Sohn steigt mit ein, die Tochter führt zuhause den Haushalt, während die Männer wochenlang auf See sind, um mit angeworbenen, vor allem japanisch-stämmigen Tauchern Muscheln vom Meeresgrund zu heben und hoffentlich Perlen darin zu finden. Doch eines Tages kommt das Boot ohne den Unternehmer zurück und die mysteriösen Umstände lassen Tochter Eliza aufhorchen. Sie kann nicht glauben, dass ihr Vater einfach so über Bord gegangen sein soll und startet eine Suche, die sie schließlich selbst aufs Meer hinaus führen soll… Wie schon eingangs erwähnt, baut die Autorin hier keine Heile-Welt-Geschichte auf. Dass die Perlenfischerei ein hartes Geschäft war und immer wieder Todesopfer forderte, wird genausowenig verschwiegen wie die Tatsache, dass unter den Fischern ein rauer Ton und massive Konkurrenz herrschte. Das führte nicht nur zu Spannungen, sondern auch regelmäßig zu Gewalt. Die Lebensumstände in Bannin Bay, dem fiktiven Zentrum der Perlenfischerei Nordaustraliens, werden ungeschönt dargestellt und an einigen Stellen sollte man schon einen einigermaßen robusten Magen haben. Denn wie mit Mensch und Tier damals umgegangen wurde, entspricht nicht gerade dem heutigen Bild von Moral und Humanität. Immer wieder werden Szenen geschildert, die aus meiner Sicht ziemlich deutlich die unhygienischen Zustände und die wenig idyllische Atmosphäre darstellen – auch wenn die Natur Nordaustraliens natürlich von großer Schönheit ist und dem auch Respekt gezollt wird. Eliza war für mich eine Heldin, die noch etwas mehr Kontur gebraucht hätte. Ich mochte sie, konnte aber ihren Drang, auf Teufel komm raus nach ihrem Vater zu suchen, auch wenn alle Hinweise dagegen sprachen, dass er noch lebt, an manchen Stellen nicht ganz nachvollziehen – gerade im Kontext der damaligen Lebensumstände, wo es meistens einfach irgendwie weitergehen musste und man sich auch nach Schicksalsschlägen gerade nicht länger „aufhalten“ konnte. Auch wenn mich die Story und die Auflösung des Romans nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte, ist dieses Buch als umfassendes Panorama eines Perlenfischer-Zentrums am Ende des 19. Jahrhunderts sowohl lehrreich als auch authentisch und deshalb auf jeden Fall lesenswert.

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“Nie zuvor hat Eliza ein Land gesehen, das so sehr Blut ähnelte.” So beginnt dieser Roman und ist bezeichnend für die Geschichte, die in Bannin Bay an der Nordwestküste Australiens spielt. Dort boomt die Perlenfischerei, die Familien wie die Brightwells anlockt und ihnen Reichtümer verspricht, jedoch auch ihren Tribut fordert. Eines Tages kehrt das Boot von Vater Charles, der sich zum erfolgreichsten Perlenfischer der Küste hochgearbeitet hat, ohne ihn zurück. Tochter Eliza ist überzeugt, dass er noch lebt und macht sich in Begleitung eines deutschen Abenteurers auf die Suche nach ihm. Dass sich diese Handlung mit Charles' Tagebucheinträgen abwechselt, die Eliza bei der Suche einige Anhaltspunkte liefern, fand ich dramaturgisch gelungen. Spannender als dieser Plot war für mich jedoch der historische Rahmen, den die Journalistin Lizzie Pook detailliert recherchiert hat. Ich erfuhr, welche fatalen Auswirkungen die florierende Perlenmuschelindustrie im 19. Jahrhundert während der britischen Kolonialherrschaft in Australien auf die indigenen Völker hatte. Ihre Ausbeutung und Enteignung, der Sklavenhandel, die Polizeibrutalität sowie die Gefahren, denen sich die Perlentaucher aussetzten, gingen mir sehr nahe. In schöner Prosa bringt uns die Autorin sowohl die Schönheit als auch Unbarmherzigkeit des Landes näher.

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Eliza lebt mit ihrer Familie in Australien. Zusammen ziehen sie eines Tages an die Westküste, um mit der Suche nach wertvollen Muscheln und Perlen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Als ihr Vater von einer Bootstour nicht zurück kommt, beginnt sie nach ihm zu suchen. Ihre Familie floh um 1880 aus England nach Australien. Elizas Bruder ist dort im Perlengeschäft tätig und braucht tatkräftige Hilfe. Nicht überall sind die mittlerweile zahlreichen Ankömmlinge aus der alten Welt willkommen. Aus verschiedenen Gründen glaubt Eliza nicht an den tödlichen Unfall ihres Vaters und forscht nach. Dabei deckt sie einen Sumpf an Korruption und anderen Betrügereien auf. Pook beschreibt sehr gut die damalige „Goldgräber-Stimmung“ in Bezug auf die Perlen. Viele unseriöse Typen tummelten sich an den entsprechenden Küsten Australiens, es herrschte Abzocke, ungünstige Arbeitsverhältnisse waren an der Tagesordnung und wirklich ehrenwerte Fischer und Geschäftsleute waren die Minderheit. Die Figuren sind gut ausgearbeitet ebenso wie die Geschichte sich von einem Spannungshöhepunkt zum nächsten schwingt und nur selten Entspannungen gegönnt werden. Dazu kann man sich die Gegebenheiten gut vorstellen und fiebert mit Eliza mit. Ein kurzweiliger Zeitvertreib für einige Nachmittage!

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