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Rezensionen zu
Brennender Zorn

Line Holm, Stine Bolther

Die Maria-Just-Reihe (2)

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Während der Corona-Pandemie haben sie traurige Berühmtheit erlangt, nun eröffnen sie auf gewisse Weise den zweiten gemeinsamen Kriminalroman der beiden Autorinnen Line Holm und Stine Bolther – die Rede ist hier von den dänischen Nerzen, auf die das COVID-19-Virus ebenfalls übersprang und die daraufhin auf Anordnung der Regierung getötet werden mussten. Sage und schreibe 15 Millionen Tiere wurden so gekeult und vergraben, bis viele Kadaver nur wenig später wieder aus der Erde gehoben werden mussten, weil die Gefahr einer Verseuchung des Grundwassers bestand. Auch “Brennender Zorn” beginnt mit einer solchen Aufräumaktion, allerdings bringen die Grabungen hier nicht nur teilweise verweste Nerze, sondern auch ein menschliches Skelett zutage. **Polizeihistorikerin Maria Just ermittelt in der dänischen Kriegsgeschichte** An dieser Stelle kommt wie schon im Auftaktband “Gefrorenes Herz” die Historikerin Maria Just ins Spiel, die das Schicksal der als Frau identifizierten Toten für das Polizeimuseum aufarbeiten will. Der gewaltsame Tod des Opfers fällt nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Jahre des Zweiten Weltkrieges und bietet so die Möglichkeit zur Aufarbeitung einer auch für Dänemark sehr bewegten Zeit. War die junge Frau womöglich eine mutige Widerstandskämpferin, die von den Nazis hingerichtet wurde, oder waren ihre Mörder vielleicht sogar Dänen, die in ihr ein “Deutschenflittchen” sahen und für einen Verrat am eigenen Volk bestraften? **Die dänische Polizei unter Beschuss an mehreren Fronten** Allerdings ist Maria auch diesmal nicht die einzige Hauptfigur sondern wird ein weiteres Mal ergänzt von ihrem Polizeikollegen Mikael Dirk vom Dezernat für Schwerverbrechen, der es mit einem sehr persönlichen Fall zu tun bekommt. Sein eigener Chef und Freund Niels Carlsen wurde nämlich unweit des eigenen Zuhauses während seiner Laufrunde von einem Auto überfahren und alle Spuren deuten daraufhin, dass die hinterlistige Tat mit voller Absicht ausgeführt wurde. Hatte es hier jemand gezielt auf den Abteilungsleiter abgesehen oder wurde dieser stellvertretend für die stark in der Kritik stehende Polizei angegriffen? **Ein Land leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie** In den Roman-Neuerscheinungen der jüngeren Vergangenheit erlebt man es häufig, dass die Corona-Pandemie weitestgehend totgeschwiegen wird und die Jahre 2020-2022 entweder ausgelassen werden oder scheinbar in einer Parallelwelt stattfinden, die nie von COVID-19 heimgesucht wurde. Die beiden Däninnen Line Holm und Stine Bolther gehen jedoch einen anderen Weg, wie man schon auf den ersten Seiten mit dem Nerz-Debakel erahnen kann. Zwar sind zum Zeitpunkt der Geschichte die vermeintlich schlimmsten Monate bereits überstanden und die Charaktere können wieder auf weitestgehend normale Weise ihrer jeweiligen Arbeit nachgehen, dennoch sind die Spuren der herausfordernden Zeit auf die Bevölkerung unverkennbar. Die Stimmung im Land ist aufgeheizt, Querdenker und Rechte haben massiven Zuwachs bekommen, die Staatskassen sind nach vielen Corona-Hilfen leer und die dänische Polizei läuft auf der letzten Rille. Viele Mitarbeitende kommen mit dem Druck und den ständigen Anfeindungen nicht mehr zurecht und haben sich krankgemeldet, sodass Kopenhagen immer mehr zu einem rechtsfreien Raum wird, wo das Gesetz des Stärksten gilt und viele sich kaum noch aus dem Haus trauen. **Spannende und glaubwürdige Verbindung von Geschichte und Gegenwart** Für viele mag dieser konkrete Realitätsbezug möglicherweise abturnend sein und unliebsame Erinnerungen wecken, andererseits wirkt “Brennender Zorn” aber gerade dadurch sehr authentisch und der Ausnahmezustand einschließlich der allgegenwärtigen Anspannung jederzeit nachvollziehbar. Die Autorinnen schaffen es zudem, die Probleme der Gegenwart bzw. jüngeren Vergangenheit geschickt mit der Historie Dänemarks zu verknüpfen und somit auch eine erneute und vor allem schlüssige Verbindung zwischen den beiden Hauptfiguren zu erzeugen. Auch die Dynamiken der Charaktere zueinander sind interessant und setzen wirksame Reizpunkte, etwa wenn es um die unsicheren romantischen Annäherungen zwischen Maria Just und Mikael Dirk geht oder es zu Spannungen im Arbeitsverhältnis zwischen Mikael und seinem Kollegen Frederik Dahlin kommt. So ergibt sich insgesamt ein erneut überzeugender und glaubwürdiger Kriminalroman, der zwar selten für ganz großen Nervenkitzel sorgt, aber viele interessante Zutaten zu einer stimmigen und jederzeit unterhaltsamen Geschichte vermengt. Man darf jedoch gespannt sein, wie Line Holm und Stine Bolther die inhaltliche Zusammenarbeit ihrer beiden Hauptfiguren in Zukunft aufrechterhalten können, ohne dass die wiederholten beruflichen Verstrickungen der Historikerin und des Kommissars zu unwahrscheinlich werden.

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Das ist schon nicht ganz einfach mit der Vergangenheit, vieles kann man verdrängen, ignorieren, ausblenden, und sich doch in Sicherheit wiegen, dass es niemals an die Öffentlichkeit kommt, oder sowieso einen einholt. Doch die Realität beweist, dass es oftmals ganz anders ist. Und Jahre, womöglich Jahrzehnte später geht diese stille Zeitkapsel dann mit einem Knalleffekt hoch, und es ist laut, unangenehm, unfreundlich und verdammt unpassend. Schicksal – oder ist diese eine Methode des Universums uns daran zu erinnern, dass es universelle Gesetzmäßigkeiten gibt und uns die lange Nase zeigt? Es passiert immer wieder, dass ein alter „Cold Case Fall“ gelöst, oder der Täter durch Zufall überführt wird. Ja, sicherlich wird nicht alles aufgeklärt, aber die Schatten der Vergangenheit werden immer mal wieder ausgeleuchtet. In dem vorliegenden Band „Brennender Zorn“ geht es um ein Verbrechen, das über 70 Jahre zurückliegt, also faktisch im Zweiten Weltkrieg geschehen sein musste. Ein Kriegsverbrechen, oder nur ein Mord und kann man das Opfer und den Tathergang noch rekonstruieren? Der erste Handlungsstrang verspricht also eine mysteriöse Spannung. Zurück in unsere Zeit, mit aktuellen Themen, die auch in Dänemark mit einer gewissen Brisanz zu sehen sind. Die Kritik am Staat, seinem Rechtssystem, seinen polizeilichen Behörden, inmitten einer sowie politischen unruhigen Zeitenwende. Die Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung ist ansteigend, die personelle Besetzung bei der Polizei fällt immer schwächer aus. Die Behörden sind nicht planlos, nur manchmal bis an die Grenzen unterbesetzt. Die Willkür der Bürger wird geweckt, viele nehmen sich das Recht heraus: Staatsanwalt und Richter spielen zu können und zu wollen und bewegen sich mitunter jenseits aller Gesetze und reden wir doch erst gar nicht von einem moralischen Kompass. In Jütland wird das Skelett einer jungen Frau gefunden. Sie starb durch einen Schuss in den Nacken. Die Tat liegt über siebzig Jahre zurück, Polizeihistorikerin Maria Just übernimmt die Ermittlungen. Währenddessen wird der Leiter des Dezernats für Gewaltverbrechen in Kopenhagen überfahren und beinahe getötet. Die Polizei steckt in einer tiefen Krise, und in diesem aufgeheizten Klima soll Kommissar Mikael Dirk herausfinden, wer den Anschlag auf seinen Chef verübt hat und das Land destabilisieren will. Als es zu einem weiteren Attentat kommt, erhält Mikael unerwartete Hilfe von Maria. Wer profitiert davon, wenn die Polizei ihr Gewaltmonopol verliert, und was verbindet die tote junge Frau mit den Tätern von heute? (Verlagsinfo) Vergangenheit und Gegenwart im Staate Dänemark. Vor 70 Jahren war Europa vom Krieg überschattet und eine gewisse grausame Eigendynamik entwickelte sich. Rache, Vergeltung, alte Rechnungen und totale Willkürlichkeit einzelner militärischer und paramilitärischer Gruppen und aus Opfern konnten so auch Täter werden. „Brennender Zorn“ ist der zweite Band um die Polizeihistorikerin Maria Just und dem Kriminalbeamten Mikael Dirk. Der erste Band „Gefrorenes Herz“ war als Debütroman schon sehr gelungen, doch der vorliegende ist vielseitiger, die Charakter intensiver dargestellt, die Kombination von historischer Gegenwart und aktuellen Herausforderungen ausgewogener. Beide Handlungen sind auf ihre Art brillant erzählt. Das die gegenwärtige die Innenpolitik aufgreift und auch die Machtkämpfe der Politiker thematisiert werden, ist ebenfalls hoch spannend. Die beiden Autorinnen schildern ihre Story sehr authentisch und ziehen keine Grenze zwischen Gut und Böse – oder Opfer und Täter. Diese „Neutralität“ verspricht eine spannende Realität und katapultiert allerlei Themen aufs Podium. Rechtspopulismus, die Wut und Anspannung innerhalb der Gesellschaft, die verzweifelte Hilflosigkeit der Ermittlungsbehörden und letztlich die verschiedenen Interessen einzelner Politiker. Die beiden Hauptfiguren Maria Just und Mikael Dirk sind „erwachsener“ geworden und agieren einzeln wie auch vereint sehr nachvollziehbar. Das beider Privatleben immer mal wieder in kleinen Szenen aufgeweckt wird unterstreicht nur die sowieso allgegenwärtige Spannung. Es gibt wenig Nebenpersonen – eine tragende ist die des Kollegen von Mikael, der im ersten Teil in Notwehr einen Menschen töten musste, um beider leben zu retten. Die Spannungen zwischen diesen beiden schaukeln sich hoch und sind auch nach Band 2 noch lange nicht am Ende. Dies ist auch für mich einer der wenigen Kritikpunkte, denn diese nun platzierte Nebenfigur hätte man mehr einbeziehen müssen. Mikael steht im absoluten Fokus der Handlung und immens unter Druck. Als inzwischen Leiter für das Dezernat für Gewaltverbrechen muss er nun „Zähne“ zeigen, koordinieren, leiten und Entscheidungen treffen. Spannung also innerhalb von diversen Spannungen. Auch zwischenmenschlich geschieht also auf verschiedenen Ebenen, mehr als vergleichbar in Band 1 es der Fall war. Am Ende und es ist nicht das Ende dieser Reihe – gibt es eine ganze Reihe von etwaigen Wahrscheinlichkeiten und Alternativen, die ggf. den zu erwartenden dritten Band noch spannender gestalten könnte. Sehr lobenswert auch, dass der Leser einen Blick in die Vergangenheit Dänemarks werfen kann, die allerdings ähnliche Herausforderungen hatten, wie andere europäische Länder, die unter deutscher Besatzung waren. Fazit Par exellence - einer der spannendsten Kriminalromane in diesem Jahr und eine Reihe, die man nicht verpassen sollte. Alles richtig gemacht. Michael Sterzik

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Vor etwa einem dreiviertel Jahr ist mir das erste Buch von Line Holm und Stine Bolther in die Hände gefallen und ich habe eine sehr begeisterte Rezension darüber geschrieben. Vor kurzem ist der 2. Band rund um die Polizeihistorikerin Maria Just erschienen. Und ich bin auch diesmal wieder sehr angetan. Das Ermittlerteam bleibt bestehen Im Mittelpunkt steht wieder Polizeihistorikerin Maria Just. Inzwischen ist sie wieder mit ihrer Jugendliebe zusammen, nachdem sie sich nach den Erlebnissen in Band 1 eine Auszeit in der Heimat genommen hat. Auch das ungleiche Ermittlerpaar Mikael Dirk und Frederik Dahlin ist wieder am Start. Während Mikael in den vergangenen Monaten richtig aufgeblüht ist, weil er wieder Kontakt zu seinem Sohn haben darf, ist Frederik psychisch am Ende, denn er hat es noch nicht verarbeitet, einen Mann erschossen zu haben. Diese unterschiedlichen Befindlichkeiten machen beiden das Leben und die Ermittlungen schwer. Zwei Erzählstränge vereinen In Jütland wird das Skelett einer jungen Frau gefunden. Sie wurde vor mehr als 70 Jahren durch einen Kopfschuss getötet. Da die Polizei sich nicht mit einem so alten Fall beschäftigen kann, landet er auf Marias Tisch. Sie engagiert sich, um herauszufinden, wer die Tote war und warum sie hingerichtet wurde und entdeckt dabei Spuren, die bis in den zweiten Weltkrieg und die Widerstandsbewegung in Dänemark führen. Mikael und Frederik suchen unterdessen einen Autofahrer, der ihren Chef, den Leiter der Mordkommission Kopenhagen, absichtlich angefahren hat. Er liegt seither schwerverletzt im Koma. Als ein weiterer Polizist bei einer absichtlichen Karambolage getötet wird, ist klar, dass jemand auf Rache aus ist – denn beide Männer waren vor vielen Jahren als Partner im Einsatz. Aber wer hat auf sie einen so großen Hass, dass er sie umbringen will? Die Ermittlungen zeigen, dass es gleich mehrere Menschen gibt, die nichts gegen den Tod der beiden hätten. Wie auch schon im 1. Teil finden beide Erzählstränge am Ende zusammen, denn die geschichtlichen Ereignisse haben bis heute Auswirkungen. Meine Meinung Die beiden Autorinnen schaffen es auch hier wieder auf beeindruckende Weise, historische Ereignisse mit der Gegenwart in Verbindung zu bringen. Gleichzeitig hat dieser Kriminalroman auch politische Bedeutung. Während der Ermittlungen nimmt die Protest- und Widerstandsbewegung in Dänemark immer weiter zu. Viele Menschen richten ihre Wut gegen die Polizei, fühlen sich nicht ausreichend geschützt, greifen an und verletzen Polizisten. Dies hat zur Folge, dass sich immer mehr Ordnungshüter krankmelden und die Situation weiter eskaliert. Denn es sind nicht mehr genug Kräfte im Dienst, um schnell auf Verbrechen zu reagieren – was den Ärger weiter befeuert. Insgesamt eine brisante, runde Geschichte mit interessanter Handlung und einer guten Portion Spannung. Das Knistern zwischen Maria und Mikael, das schon im ersten Band begonnen hat, führt diesmal zu einer gemeinsamen Nacht, die vor allem Maria im Nachhinein sehr unangenehm ist. Ich bin sehr gespannt, wie die beiden das lösen werden, denn ich bin mir sicher, dass diese Reihe weiter fortgesetzt wird.

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Auch wenn Maria Jüst im Urlaub ist, kriegt sie einen Anruf ihrer Chefin, denn das Polizeimuseum bekommt einen Fall angeboten, der für die Polizei als kurios gilt. Natürlich kann Maria nicht anders und fährt ein paar Tage eher nach Hause, um sich mit diesem Fall zu befassen. Eine Leiche, vermutlich schon in den 40er Jahren dort vergraben. Kurios: Es wirkt regelrecht wie eine Hinrichtung. Schuss in den Nacken. Leider gibt es nur wenige Identitätsmöglichkeiten, abgesehen von einer Kette, die um den Hals des Skelettes hängt. Nachdem Maria das Medallion geöffnet bekommen hat, macht sie sich auf die Suche und bekommt Hilfe von einem Anderen Archiv, wo sie einen Namen rausfinden. Zur etwa selben Zeit, hat Mikael Dirk im Dezernat für Gewaltverbrechen ganz andere Dinge zu tun, denn sein Chef Niels Carlsen wurde auf seiner Joggingrunde angefahren und kurz darauf in ein künstliches Koma gelegt. Ob es Absicht war, oder ein Unfall, das muss noch herausgefunden werden. Aber der Verdacht auf eine gezielte Aktion werden immer größer. Dann wird Mikael auch noch zum Leiter des Dezernats ernannt, während Carlsen außer Gefecht gesetzt ist. Aber auch in der Politik läuft alles nicht so wie sich alle es sich erhoffen. Der versteckte Streik der Polizeibeamten nimmt die ganze Aufmerksamkeit der Politiker in Anspruch und Klaargard versucht alles, um ihren Willen diesbezüglich durchsetzen zu können. Was macht Mejding dagegen? Wird er sich gegen sie durchsetzen. Und was genau hat Allan Staal mit der ganzen Sache zu tun und vor allem mit dem Mordversuch an Carlsen und dem Mord an einem weiteren ehemaligem Kollegen von Dirk? Und wie findet das alles zusammen mit der Leiche von Maria Jüst, die offenbar einer Gemeinschaft angehört hat. Vieles gilt hier aufzuklären und rauszufinden und es hat wieder verdammt Spaß gemacht, Mikael und Frederik, aber auch Maria bei ihrer Arbeit zu begleiten und immer mehr hinter diese Geheimnisse zu kommen. Brennender Zorn, war wieder Spannend, fesselnd und zum Miträtseln. Ich mag solche Bücher absolut und Brennender Zorn konnte mich wieder durch und durch überzeugen. 5 Schmetterlinge gibt es deswegen von mir

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MEINUNG: Ich war absolut begeistert von Gefrorenes Herz von dem Autorinnen-Duo Line Holm und Stine Bolther. Beide schreiben wirklich üppige dänische Krimikost und ich für mich war klar, dass ich auf jeden Fall auch den zweiten Teil, Brennender Zorn lesen werde. Es ist Sommer 2021 und auch die Kopenhagener bzw. Dänen leiden an die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Dazu kommt, dass der Leiter des Dezernats für Gewaltverbrechen, Vorgesetzter von Mikael Dirk, beinahe tödlich überfahren worden ist. Die Polizei in Dänemark steckt in einer großen Krise. Viele KollegInnen sind unzufrieden und fallen dementsprechend aus, was zu Folge hat, dass in der Bevölkerung der Eindruck entsteht, dass die Polizei nicht mehr genug Schutz bietet. Dieser Zustand sorgt auch in der Politik für aufgeheizte Gemüter und einige Regierungsmitglieder wünschen sich eine andere politische Richtung. Fast nebenbei wird in Jütland eine Leiche einer jungen Frau entdeckt. Die Tat liegt bereits 70 Jahre zurück und Polizeihistorikerin Maria Just nimmt sich der Aufklärung an. In diesem Teil finden die Aktivitäten von Mikael und Maria zunächst einmal getrennt statt und so wechselt auch immer wieder die Erzählperspektive. Maria widmet sich den Ermittlungen zu dem Mord an der jungen Frau. Ich fand es sehr spannend wie sie anhand eines Medaillons in einem Stadtarchiv herausfinden konnte, um wen es sich bei der jungen Frau handelt. Man wird sich bewusst, wie wichtig diese Arbeit ist, damit Informationen und Dokumente nicht verloren gehen. Maria überschreitet natürlich wieder ein bisschen ihre Kompetenzen, denn eigentlich gehören Ermittlungen nicht zu ihren Aufgaben.  Zum Glück ist aber ihre etwas nervige Chefin im Urlaub. Maria hat sich nach dem letzten Fall ein bisschen erholt, aber die Beziehung zu ihrem in Jütland lebenden Freund Jakob ist schwierig auf Grund der Entfernung. und der unterschiedlichen Vorstellungen für das gemeinsame Leben. Mikael Dirk und sein Kollege Frederik Dahlin stehen dagegen sehr stark unter Druck wegen des Mordanschlags auf ihren Dezernatsleiter. Mikael wird kurzerhand dessen Stellvertreter. Frederik hat nach dem letzten Fall immer noch mit sich zu kämpfen, dass er jemanden getötet hat und außerdem versuchen er und seine Frau immer noch schwanger zu werden. Er steht praktisch die ganze Zeit neben sich und es führt zu Konflikten mit Mikael. Der Druck wächst als die Ermittlungen darauf hindeuten, dass es die Täter möglicherweise Nahestehende von Regierungsmitgliedern sind. Wieder einmal nehmen die Autorinnen kein Blatt vor den Mund und stellen deutlich die rechtspopulistischen Neigungen in der Bevölkerung und in den Regierungskreisen da. Erschreckend sind auch die Ausmaße, wenn die Polizei an Personalmangel leidet. Ich finde, dass wurde sehr gut dargestellt. Ich finde, dass es dieses Mal ein paar Längen gab. Das lag aber eher daran, dass die Autorinnen hier wirklich viel unterbringen, vielleicht manchmal zu viel. FAZIT: Auch Brennender Zorn steigt wieder tief in die aktuelle Problem, der dänischen Gesellschaft ein und geht dieses Mal sogar noch weiter, in dem ein Stück dänischer (Nach-)kriegsgeschichte verarbeitet wird, welches mir so auch nicht bekannt. An einigen Stelle fand ich manchmal ein bisschen zu ausladend an Informationen, Personen und Geschehnissen, aber alles in allem eine wirklich empfehlenswerte Reihe.

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GESETZLOSE ZEITEN – DAMALS UND HEUTE Wir schreiben den Sommer 2021. Die dänische Polizei befindet sich in der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Nach den zermürbenden Monaten der Corona-Pandemie und unzähligen Überstunden und Übergriffen sehen viele dänische Polizist*innen keine andere Lösung und lassen sich krankschreiben. Während auf den Straßen der Mob tobt, sieht sich Kommissar Mikael Dirk einer Herausforderung der besonderen Art gegenüber: sein Vorgesetzter wurde überfahren. Sollte sich dieser Unfall als vorsätzlich entpuppen, würde das Hass und Gewalt gegen die Polizei auf ein neues Level heben. Währenddessen hat es die Kriminalhistorikerin Maria Just mit dem Skelett einer jungen Frau zu tun, die während der deutschen Besatzungszeit erschossen wurde. Haben diese beiden „gesetzlosen“ Perioden mehr miteinander zu tun, als Maria und Mikael zunächst ahnen? GRANDIOS – ABER EVENTUELL TROTZDEM NICHT JEDERMANNS SACHE Wow, was für ein grandioser dänischer Krimi! Allerdings möchte ich direkt zu Beginn meiner Rezension die Warnung aussprechen, dass „Brennender Zorn“ – der zweite Teil der Reihe rundum die Kriminalhistorikerin Maria Just – trotzdem vielleicht nicht jedermanns Sache sein könnte. Denn dies ist weder ein beschaulicher Regionalkrimi noch ein besonders blutrünstiger Thriller. Nein, „Brennender Zorn“ ist ein hochpolitischer und brisanter Krimi in bester skandinavischer Tradition mit einem starken und schmerzhaften Realitätsbezug. Wer aus dem Alltag abtauchen und die schlimmen News der aktuellen Zeit hinter sich lassen möchte, für den ist das neue Werk von Line Holm & Stine Bolther keine passende Option. POLITISCH ERSCHRECKEND REAL Dafür ist „Brennender Zorn“ viel zu sehr in der politischen Realität verankert. Die Politiker sind entweder gnadenlose Karrieristen, formlose Opportunisten oder Demagogen. Egal ob weiblich oder männlich. Vor allem Letztere wurde in Form der Justizministerin, die aus einer neugegründeten Partei ganz am rechten Spektrum stammt, perfekt charakterisiert. Da wird angeblich „der kleine Mann auf der Straße“ vertreten, während man selbst mit einem Immobilienmogul liiert ist. Außerdem wird ganz tief in die rhetorische Trickkiste gegriffen, um „das Volk“ aufzuwiegeln und eine zerstörerische Sprache à la Trump zu etablieren. Mir lief es beim Lesen das ein oder andere Mal eiskalt den Rücken hinunter. Vor allem wenn man die in Deutschland erst vor wenigen Monaten vereitelten Umsturzpläne einer rechtsradikalen Splittergruppe vor Augen hat. SPANNUNG PUR UND EIN KLITZEKLEINES BISSCHEN WAS FÜRS HERZ… Auch die Kriminalfälle selbst – egal ob historisch oder aktuell – waren super spannend. Ich mochte ahnen, in welche Richtung es gehen könnte, richtig sicher war ich mir nie. Hinzu kommt, dass ich sowohl den introvertierten und gebrochenen Mikael als auch die intelligente und eigensinnige Maria als Charaktere total lieb gewonnen habe. Ich mag die beiden zusammen sehr gerne und mein romantisches Herz hofft, dass die beiden vielleicht als Paar doch eine Chance haben werden… VERSCHIEDENE BLICKWINKEL Ich liebe es aber auch, von all den anderen Charakteren – egal ob aus dem Polizeiapparat, dem Kriminalmuseum oder der Politik – zu lesen. Denn das ist für mich einer der weiteren Pluspunkte von „Brennender Zorn“: wie virtuos die beiden Autorinnen zwischen den verschiedenen Erzählperspektiven hin und her wechseln. Diese verschiedenen Blickwinkel beschränken sich nicht nur auf Maria & Mikael sondern schließen auch z.B. den ein oder anderen Politiker mit ein. Das trägt einen nicht unerheblichen Teil zur Kurzweil der Geschichte bei. FAZIT Mich konnte „Brennender Zorn“ sowohl kriminalistisch als auch politisch absolut überzeugen. Ich wurde mitgerissen und konnte das Buch über 24 Stunden kaum aus den Händen legen. Vermutlich kann ich bereits im Januar 2023 verkünden, dass dies mein Krimi-Highlight des Jahres ist.

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Mehrere Jahrzehnte scheint die Leiche einer Frau schon vergraben zu sein, die nun in Jütland gefunden wurde. Maria Just soll die Hintergründe herausfinden und stellt schnell fest, dass ein Nackenschuss die Todesursache war. Doch ihre Ermittlungen werden bald durch einen Aufschrei durch die Polizei und Politik gestört: Der Leiter des Dezernats für Gewaltverbrechen wird beinahe getötet. Mikael Dirk übernimmt vorerst seine Nachfolge, soll aber gleichzeitig den Täter ausmachen… Nachdem „Gefrorenes Herz“ von den beiden Autorinnen Line Holm und Stine Bolther bereits mit einem sehr interessanten Grundgedanken begeistert hat, schafft der direkte Nachfolger „Brennender Zorn“ dies ebenfalls. Denn die Idee, Maria Just als Kriminalhistorikerin arbeiten zu lassen, erlaubt ganz neue Perspektiven, aber eben auch andere Verbrechen. Hier ist es beispielsweise sehr interessant zu lesen, welche feinen Details Maria als Hinweise erkennt, Schlussfolgerungen vornimmt und so dem lange zurückliegenden Verbrechen auf die Spur zu kommen. Verbunden ist dies mit dem sehr aktuellen Fall, der sehr präsent und nahbar erzählt wird. Dabei ist es nicht nur, dass Verbrechen, sondern auch, was darum gestrickt wird: Der Druck der Politik, persönliche Betroffenheit, schockierende Intrigen. Dass beide Fälle irgendwann zusammenfließen, können sich die Lesenden schnell denken. Doch wie dies geschieht, ist beeindruckend gelöst, wirkt aber authentisch und organisch. Auch die Polizeiarbeit wirkt sehr realistisch – was eben auch bedeutet, dass die Ermittlungen stellenweise stocken und die Teams auf der Stelle zu treten scheinen. Die beiden Autorinnen haben diese Passagen dennoch lesenswert ausgestattet und erlauben dann beispielsweise den Figuren, etwas mehr im Mittelpunkt zu stehen. Man erfährt mehr über sie, auch einige Nebenrollen werden reizvoll ausgestaltet, sodass mich der Tempoverlust nicht sonderlich gestört hat. „Gefrorenes Herz“ setzt die Reihe um Maria Just und Mikael Dirk sehr gekonnt fort, zumal man wieder etwas mehr über die Charaktere erfährt. Doch besonders die beiden Fälle aus Vergangenheit und Gegenwart sorgen für eine spannende und dichte Stimmung – auch in Phasen, in denen es nur zögerlich vorangeht. Der Plot ist geschickt erzählt und sorgt in einem intensiven Finale für sehr gelungene Überraschungen – sehr lesenswert!

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Die Fakten: Titel: Brennender Zorn *Rezi-Exemplar* Autor: Stine Bolther und Line Holm Reihe: Verlag: Heyne Seiten: 592 Klappentext: „In Jütland wird das Skelett einer jungen Frau gefunden. Sie starb durch einen Schuss in den Nacken. Die Tat liegt über siebzig Jahre zurück, Polizeihistorikerin Maria Just übernimmt die Ermittlungen. Währenddessen wird der Leiter des Dezernats für Gewaltverbrechen in Kopenhagen überfahren und beinahe getötet. Die Polizei steckt in einer tiefen Krise, und in diesem aufgeheizten Klima soll Kommissar Mikael Dirk herausfinden, wer den Anschlag auf seinen Chef verübt hat und das Land destabilisieren will. Als es zu einem weiteren Attentat kommt, erhält Mikael unerwartete Hilfe von Maria. Wer profitiert davon, wenn die Polizei ihr Gewaltmonopol verliert, und was verbindet die tote junge Frau mit den Tätern von heute? „ Rezension: Die Autorin schafft es mit wenigen Worten ihren Protagonistin eine eigene Identität zu verschaffen. Das Buch ist in sich logisch aufgebaut, so das der Leser die Handlung nachvollziehen kann. Ich konnte mir Maria Just beim Handeln in der Geschichte Bildhaft fortstellen und mich in sie hineinversetzten. Die Polizei wird in diesen Buch vor so machen harte Herausforderungen gestellt doch sie meistern sie alle wirklich gekonnt. Der Schreibstil der Autorinnen hat sich von der ersten Seite an flüssig und schnell lesen lassen, so das der Leser gut in die Handlung eintauchen kann. Dem Leser ist es somit problemlos möglich, sich in die Geschichte einzudecken und diese nach zu vollziehen. Auch die Übersetzung vom Dänischen ins Deutsche ist dem Verlag wirklich gelungen. Sie konnte die Spannende Stimmung an den Leser weiter geben. Die Wahl und die Charakterisierung der Protagonisten ist rundweg gelungen. So tauchen im Laufe der Geschichte viele höchst unterschiedlichen Charaktere auf. Die Orte der Handlung werden detailliert beschrieben, so das der Leser sich gut in diese einfinden kann. Im Sommer 2021 gehen die Auswirkungen der Corona Pandemie Schritt für Schritt zurück, die Stimmung im Land ist allerdings schlecht. Unter den Polizeibeamten herrscht ein hoher Krankenstand, was in der Politik nicht besonders gut ankommt. Daher Lastet eine großer Druck auf den Ermittelnden dem sie gerecht werden müssen. Fazit: Ich habe den Kriminalroman in kürzester Zeit wirklich nur verschlungen ich konnte ihn nicht aus der Hand legen.

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