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Rezensionen zu
Gezeitenkinder

Luise Diekhoff

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Meine Rezension findest du komplett, ohne Spoiler, in dem Video. Ein toller Roman, den ich wärmstens empfehlen kann. Es ist der 1. Band einer Trilogie und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Ein wirklich spannender Roman, der mich teilweise wirklich sehr erschrocken hat, weil mit den Kindern in den Heimen nicht gerade gut umgegangen wurde.

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Die 24-jährige Hanna kommt mit ihrer Cousine Rita nach Norderney. Beide sind Kinderpflegerinnen. Während Rita sich gerne auslebt und dabei etwas über die Stränge schlägt, ist Hanna gesetzter und folgt ihren moralischen Vorstellungen. Schon am ersten Arbeitstag kommen die beiden zu spät und werden über Gebühr abgestraft. Hanna findet einige Maßnahmen befremdlich und hat Schwierigkeiten, sich einer Hierarchie älterer Frauen unterzuordnen, deren Gefühlskälte sie ungerechtfertigt findet. Alle haben Angst, die Kinder vor den nächsten Strafen und Demütigungen, die jüngeren Schwestern, ihren Job zu verlieren, wenn sie sich auflehnen und die älteren, dass sie danach keine andere Arbeit mehr finden werden. Alle fürchten sich vor dem harten Regiment der Heimleiterin. Während die abstrusen Zwischenfälle sich häufen lernt Hanna gezwungenermaßen, den unhöflichen Holländer Jan kennen. Bei einer Rettungsaktion am Strand jedoch rettet Jan einen kleinen Jungen, der ohne seine Maßnahme sicher erstickt wäre. Hanna und Jan freunden sich an und sie erfährt, was ihn auf die Insel verschlagen hat. Hanna wehrt sich zunehmend gegen den Machtmissbrauch der anderen Pflegerinnen im Umgang mit den Kindern und bekommt deutliche Konsequenzen zu spüren. Sie versucht Menschen außerhalb des Erholungsheims um Unterstützung zu bitten und das Spiel aus beharrlichem Widerstand und Vertuschung, versus Sorge um die Kinder und Gerechtigkeitssinn beginnt. Fazit: Ich mochte die Geschichte sehr. Die Autorin hat ganze Arbeit geleistet, sowohl bei der Recherche, als auch mit ihrem flüssigen Erzählstil und der Handlung, die zunehmend an Spannung gewinnt. Es wird völlig klar, wie sehr der Erziehungsstil der Pflegerinnen geprägt wurde durch eine Naziherrschaft und wie die Heimleiterin, bis in die sechziger Jahre darin verstrickt war. Eine aufwühlende Reportage im letzten Jahr zeigt, dass diese Geschichte auf Norderney keine Ausnahme ist. Obwohl sie fiktiv ist, spricht sie stellvertretend auch für die Erlebnisse vieler anderer Kinder, während ihrer Kuraufenthalte.

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Schwere Kost war für mich tatsächlich “Gezeitenkinder” der deutschen Autorin Luise Diekhoff. Sie hat sich von den Erzählungen ihrer eigenen Mutter inspirieren lassen, die in den Sechzigerjahren Kinderpflegerin in einem Kindererholungsheim auf Norderney war. Ihre Berichte und Eindrücke haben Luise Diekhoff bei der Recherche sehr geholfen. Seit ich selbst Mutter bin, fällt es mir oft schwer von misshandelten Kinder zu lesen oder auch Krimis über dieses Thema zu sehen. Einige Seiten musste ich wirklich überspringen, weil ich sie für mich selbst zu grausam fand. Dennoch kann ich das Buch weiter empfehlen.

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Stürmische Zeiten auf Norderney

Von: K. Kruse

27.07.2023

Norderney – für viele bedeutet das Urlaub, Erholung und eine unbeschwerte Zeit zwischen Dünen, Sand und Meer. Auch Hanna verspricht sich eine angenehme und lehrreiche Zeit im Kindererholungsheim „Strandhafer“, wo sie eine Stelle als Pflegerin antritt. Doch schnell stellt sich heraus, dass die vermeintliche Inselidylle auch ihre dunklen Seiten hat, deren Ursprünge bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs reichen. Es ziehen stürmische Zeiten für Hanna heran und sie setzt sich zum Wohle der Kinder dafür ein, dass sich die Zustände im Heim „Strandhafer“ bessern. Allerdings stößt sie auf Widerstand und muss auf Norderney härter als gedacht um Gerechtigkeit und Wahrheit kämpfen. In ihrem Roman „Gezeitenkinder“ verknüpft Luise Diekhoff Fiktion mit historischen Begebenheiten. Inspiriert wurde sie zu dem Stoff, da ihre Mutter als Pflegerin auf Norderney gearbeitet hat. Genauso ein Kindererholungsheim wie „Strandhafer“ gab es auf der Insel zwar nicht, aber die geschilderten Begebenheiten haben einen wahren Kern , wie die Autorin im Nachwort erklärt. Aufgrund dieses historischen Bezugs fand ich das Thema des Buches interessant und nicht zuletzt hat mich „Gezeitenkinder“ angesprochen, da ich selbst von der ostfriesischen Küste komme und daher Bezug zum Handlungsort habe. Meiner Meinung nach hat Luise Diekhoff Norderney authentisch dargestellt und durch viele Details am Rande gezeigt, dass sie Ortskenntnis besitzt. Etwas mehr „Lokalkolorit“ hätte ich mir aber im Hinblick auf die Figuren oder typische Gepflogenheiten der Norddeutschen gewünscht, denn der spezifische Charakter von Land und Leuten wird nicht sehr deutlich. Zwar verzichtet die Autorin so immerhin auf platte Stereotype und die Geschichte bekommt eine stärkere Allgemeingültigkeit, aber Handlungsort und Personen wirken dadurch eben auch schnell austauschbar. Der Schreibstil liest sich einerseits flüssig und leicht weg, ist andererseits aber auch wenig ambitioniert oder literarisch anspruchsvoll. „Gezeitenkinder“ eignet sich deswegen gut als unangestrengte Urlaubslektüre, zum Beispiel wenn man vielleicht gerade selber an der Nordsee ist. Zu Beginn dümpelt die Handlung etwas vor sich hin, aber nach etwa 100-150 Seiten nimmt der Roman Fahrt auf und es kommt „Seegang“ in die Handlung. Je tiefer Hanna in die dunkle Vergangenheit des Kindererholungsheims und Norderneys eindringt, desto packender wird es! Jedoch ist Hanna nicht die alleinige Protagonistin, die auf Norderney in den Strudel von Macht, Moral und Verantwortung gerät. Da ist zum einen noch der Hausmeister des Kinderheims, Wilko, dessen Schicksal auch eng mit den geheimnisvollen Geschehnissen aus dem Zweiten Weltkrieg verknüpft ist und der im Verborgenen gegen das Vergessen von Verbrechen kämpft. Zum anderen trifft Hanna den Holländer Jan, der Spuren seiner im Zweiten Weltkrieg auf Norderney verschollene Tante sucht und ihr Schicksal klären will. All diese Handlungsfäden laufen am Ende überraschend zusammen und schärfen das Bewusstsein dafür, dass Menschen nicht die Augen vor Ungerechtigkeiten verschließen dürfen, sondern Verantwortung übernehmen müssen, um sich für das Wohl aller einzusetzen. Hanna, die sich anfangs noch als wenig mutig bezeichnet, gelingt es, diesbezüglich über sich hinaus zu wachsen und das moralische Handeln über den eigenen Vorteil zu stellen. Somit hat Luise Diekhoff trotz des eher leichten Erzähltons keinen seichten Roman geschrieben, sondern Stoff zum Nachdenken geliefert. Meiner Meinung nach dürfte „Gezeitenkinder“ LeserInnen gefallen, die die „Wunderfrauen“-Trilogie oder „Die Schule am Meer“ mochten. Und vielleicht darf man sogar auf eine Fortsetzung von Hannas Geschichte hoffen, denn die Autorin erwähnt auf den letzten Seiten: „Auf jedes Ende folgt etwas Neues“. Man darf gespannt sein, welche weiteren Wellen Hannas Leben schlagen wird.

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Das Buch hat mich sehr neugierig gemacht und ich hatte damit gerechnet, dass es keine einfache Lektüre sein würde. Doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass es mich so treffen würde… im Mittelteil habe ich teilweise Passagen ausgelassen, weil ich es nicht „ertragen“ konnte alles zu lesen. Ich möchte mir einfach nicht vorstellen, dass es wirklich Menschen gab bzw. gibt, die zuetwas in der Lage sind – auch wenn ich natürlich rein theoretisch von den „Schrecken der NS-Zeit“ weiß. Genau deshalb ist dieses Buch so wichtig, denn es darf nie in Vergssenheit geraten, damit es nie wieder passiert und solche (fiktiven) Schicksale rufen das wieder ins Gedächtnis. Daher empfehle ich dieses Buch auch weiter obwohl es keines meiner Lieblingsbücher geworden ist, so ist es doch sehr wertvoll und Hanna einfach eine tolle Persönlichkeit.

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Erst kürzlich erreichte mich mit „Gezeitenkinder“ ein echtes Buchhighlight. Momentan lese ich ein Buch mit sehr ernstem Thema, „Gezeitenkinder“ habe ich mich sofort gewidmet- und es hat sich gelohnt! Ich liebe momentan Bücher, die in der Vergangenheit spielen, so auch dieser Roman von Luise Diekhoff. Sobald das Setting eines Buchs an der Nordsee spielt, möchte ich es lesen. Und gerade Norderney liebe ich sehr. Das Buch spielt auf der Insel im Jahr 1962. Unsere Hautprotagonistin heißt Hanna und sie ist eine beeindruckende, junge Frau. Sie beginnt eine neue Stelle als Kinderpflegerin in einenm Erholungsheim. Ihre Arbeit ist ihr Ideal, sie kümmert sich voller Herzblut um die Kinder dort, die sehr leiden. Aber so leicht ist das nicht. Denn mit ihrer Einstellung ist sie fast allein im Heim „Strandhafer“ und sie macht sich nicht nur Freunde mit ihrem Mitgefühl und dem Wunsch, jedem Kind besonders zu helfen. Die Kinder müssen sich im Heim Maßnahmen unterziehen, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben. Hanna ist ein Lichtblick für sie, denn sie hat eine andere Auffassung von Behandlung und „Erholung“. Und mit genau dieser menschlichen, einfühlsamen Einstellung stößt sie fast nur auf taube Ohren, denn im Heim herrscht nicht nur menschliche Kälte. Die Erziehungsmaßnahmen sind unfassbar, grausam und menschlich nicht zu begreifen. In der damaligen Zeit haben manche ihre Kinder den Sommer über in Einrichtungen wie dem „Strandhafer“ „geparkt“. Sehr traurig, aber leider kein seltener Fall. Und genau das ging mir sehr zu Herzen. Ich habe jede Seite inhaliert, ich wollte wissen, ob Hanna sich durchsetzen kann und wie sich die Geschehnisse im Kindererholungsheim entwickeln. Ein Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Hanna ist großartig. Ihre Ansichten, ihre Einstellung, sind eine Wohltat für die Kinder, aber auch für das Herz des Lesers. Sie bringt mehr Herz und Emotionalität in die Einrichtung. Ein emotionaler, tiefgründiger, intensiver Roman. Das Setting hat mir gut gefallen, Hanna ist authentisch und ich mag die Geschichten der Kinder, die wir ebenfalls erfahren dürfen. Ein Kampf gegen Widerstände, der spannend und mitreissend ist bis zur letzten Seite. 4,5/5 *

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Willkommen auf Norderney

Von: Lenaliebtlesen

15.05.2023

•Buchrezi• 😳 Zum Inhalt: 17 Jahre ist der 2. Weltkrieg her. Hanna und ihre Cousine Evi fangen auf Norderney ihre erste Stelle in einem Kindererholungsheim an. Schnell wird klar, dass die Angestellten des Heims eine unterschiedliche Vorstellung von „Erholung“ haben und Hanna wird mehr und mehr bewusst, dass sie sich ihre Aufgaben ganz anders vorgestellt hat… sie möchte den Kindern helfen aber lässt das Heim das zu? Und dann ist da noch Rita, die am eigenen Leib erfahren muss, wie es ist den ganzen Sommer im Kindererholungsheim zu verbringen, werden die Maßnahmen ihr wirklich helfen? „…weshalb es eigentlich immer eines Unglücks bedurfte, bevor Menschen unbequemen Warnungen Gehör schenkten oder gar über Veränderungen nachdachten.“ Mein Fazit: Ich habe mich schon viel mit dem Thema „Verschicken“ auseinandergesetzt, diesen Ausdruck kenne ich von meinen Eltern. Als ich dann von diesem Buch gehört habe, wollte ich es unbedingt lesen. Was ist den Kindern passiert, die den Sommer in solchen Einrichtungen verbringen mussten? Dieses Buch zeigt deutlich, wie schlimm es gewesen sein muss…! Hanna ist ein wirklicher Lichtblick für die Kinder und beginnt gleich zu Beginn der Geschichte für diese zu kämpfen. Ob sie es schafft etwas zu verändern?! Findet es selbst heraus! Mich haben die Maßnahmen wirklich schockiert, die Kinder müssen nach so einem Aufenthalt wirklich traumatisiert gewesen sein… angefangen bei Maßnahmen für „schlechte Esser“, Bettnässer und Unruhestiftern, bis hin zu medizinischen Maßnahmen. Unvorstellbar, dass sowas heute in Deutschland mit Kindern gemacht werden würde. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich vergebe ⭐️⭐️⭐️⭐️ von fünf ⭐️nen. Wir folgen hier drei Handlungssträngen, Hannahs und Ritas Geschichten haben mich am meisten berührt.

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Inhalt: Norderney 1962: Nach der gemeinsam absolvierten Ausbildung zu Kinderpflegerinnen, fangen die jungen Cousinen Hanna und Evi an, zusammen im Kindererholungsheim Strandhafer zu arbeiten. Während Evi auf ein Abenteuer hofft, freut Hanna sich auf die Arbeit mit den Kindern und hat auch schon einige Beschäftigungsideen. Doch sehr schnell gibt man ihr zu verstehen, dass ihr Engagement und ihre Freundlichkeit den Kindern gegenüber nicht erwünscht ist. Im Heim herrschen sehr strenge Regeln, sowie herzlose und drastische Strafmaßnahmen. Hanna kann das so nicht akzeptieren und möchte etwas dagegen unternehmen, doch nicht einmal Evi ist auf ihrer Seite. Meine Meinung: Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht. Der Schreibstil von Luise Diekhoff ist flüssig, lebendig und bildhaft, so dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Die Autorin erzählt diese Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven. Wir begleiten hauptsächlich Hanna, die voller Vorfreude ihre neue Stelle antritt, doch schon am ersten Tag eine Strafpredigt über sich ergehen lassen muss. Ich mochte Hanna von Anfang an sehr gern. Wegen einer Lern- und Leseschwäche fühlt sie sich oft unsicher, aber sie zeigt viel Empathie und Mut. Die Kapitel aus der Sicht der 10-jährigen Rita, die zur selben Zeit wie Hanna im Heim wohnt, und die ich sofort in mein Herz geschlossen habe, haben mich ganz besonders berührt. Und dann gibt es noch Wilko, den jungen Hausmeister des Kinderheims. Auch ihn mochte ich. Seine Geschichte nimmt Bezug auf die Nazi-Vergangenheit der Insel und die Zwangsarbeiter, die damals dort arbeiten mussten. Die Verbindung zu dem Heim wird erst sehr spät deutlich und dann wird die Handlung sogar noch richtig spannend. Der absolut herzlose Umgang der Schwestern mit den ihnen anvertrauten Kindern, die drastischen erzieherischen Maßnahmen und Strafen haben mich sehr schockiert. Vor allem, weil es kaum Schwestern gab, die freundlich zu den Kindern waren. Auch Evis Verwandlung hat mich enttäuscht. Sie ist oberflächlich und nur an ihrem eigenen Wohl interessiert.

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