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Rezensionen zu
Die Chirurgin von London

Audrey Blake

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Meine Meinung: Absolut spannend und authentisch. Ich liebe Romane die im 19.Jahrhundert spielen. Das Setting London und eine junge Frau, die Chirurgin werden will, komplimentieren den Lesegenuss. Dr. Horace Croft hat einst Nora vor dem Tod gerettet. Noras gesamte Familie ist an der Cholera gestorben. Großes Glück ist dem kleinen Mädchen zusätzlich widerfahren, da die resolute Haushälterin Mrs Phipps darauf bestanden hat, Nora im Arzthaushalt eine neue Heimat zu geben. Nora reift zu einer jungen Frau heran, die sich für das Heilen von Menschen mehr interessiert, als für Hausarbeit. Schon bald bemerkt der schrullige Dr. Croft, wie wertvoll die junge Frau als Assistentin ist. Besonders bei OPs macht sich Nora schon bald unentbehrlich. Das zu einer Zeit, in der solche Tätigkeiten für eine Frau unschicklich und streng verboten sind. Nachdem Dr.Croft den jungen Arzt Daniel Gibson eingestellt hat, bangt Nora um ihre Arbeit am Seziertisch ... Einen guten Magen braucht man stellenweise bei der Geschichte schon. Wie 1845 operiert worden ist, können wir uns heute nicht mehr vorstellen. Hygienevorschriften gab es damals kaum.Mundschutzmasken bei einer Operation gab es lange Zeit nicht. Erst später in der Geschichte tritt das Mittel Äther auf den Plan. Das Sezieren von Toten hat des öfteren meinen Magen zum Rumoren gebracht. Von Leichendieben, zur damaligen Zeit, habe ich schon öfter gelesen. Immer wieder verstörend. Was mich jedoch stets fassungslos macht, sind die Rechte der Frauen zur damaligen Zeit. Nora ist eine Frau, der Chirurgie im Blut liegt. Auch am Seziertisch ist sie nicht zimperlich. Egal in welchem Zustand sich die Leichen befinden. Und so einer Frau will man das Studium verweigern? Doch auch damals schon gab es Männer wie Croft. Die einer Frau weder Intelligenz noch Arbeitseifer streitig machten. Die deren Potenzial auch für sich selbst zu nutzen wussten. Auch Daniel legt so nach und nach seine Vorurteile,gegenüber Nora, ab. Fällt nicht mehr fast in Ohnmacht, wenn er sie mit einem Skalpell in der Hand am Seziertisch sieht. Croft und Daniel sind keine Mediziner, die an Althergebrachten festhalten. Sie forschen stets und suchen nach besseren Methoden, um kranken Menschen zu helfen.Das findet nicht jeder gut und schon bald sind beide Ärzte bösartigen Intrigen ausgesetzt. Noras Ruf hat auch Schaden genommen. Keiner dieser drei tollen Menschen hat sich so viel Bösartigkeit verdient. Der Schreibstil hat mein Kopfkino nonstop laufen lassen. Ich habe Geburten und Operationen mit erlebt. Besonders sympathisch fand ich Nora und Daniel, wenn sie zusammen gearbeitet haben. Da musste ich schon das eine oder andere mal schmunzeln. Nora hat stets auch toten Menschen Wertschätzung entgegen gebracht. Besonders wenn sie sie zu Lebzeiten kannte. Daniel konnte nicht so einfach wegstecken, wenn er einen Patienten verlor. Fazit: Eine Geschichte aus dem 19.Jahrhundert, die für mich rund war. Die mir wieder einmal vor Augen geführt hat, wie privilegiert, selbst die Ärmsten bei uns, in der heutigen Zeit, sind. Wie gut (immer noch) unser Gesundheitswesen ist. Eine atmosphärische Geschichte, die einem London, Menschen und die Medizin im 19.Jahrhundert bildlich erleben lässt.Über eine Fortsetzung würde ich mich freuen. Danke Audrey Blake

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London 1845 – die Cholera greift um sich und macht die junge Nora Beady zur Waise. Sodass sie von ihrem exzentrischen Arzt Dr. Horace Croft aufgezogen und erzogen wird. Doch anders als es Frauen im Jahre 1845 gestattet war. Nora Beady erlernt von früh auf das Handwerk einer Chirurgin und unterstützt den Doktor bei jeder Operation- allerdings im Geheimen! Denn wenn ihr Talent auffliegt, wird nicht nur sie geächtet, sondern auch ihr Mentor und Vaterersatz Dr. Croft. Ihr beider Ruf wäre zerstört. Doch als Dr. Croft den talentierten Arzt Dr. Daniel Gibson einstellt, muss Nora ihr Wissen auch vor ihm verbergen. Doch Nora gefällt das Leben einer gutbürgerlichen jungen Dame, welches aus Handarbeiten und höflicher Konservation besteht, nicht. Des Nachts greift sie wieder zum Skalpell und wird durch Daniel erwischt. Er schwankt zwischen Bewunderung, Entsetzen und Fassungslosigkeit. Wird das Leben der talentierten Nora nun zerstört? Das müsst ihr selbst herausfinden. 😉 “Die Chirurgin von London“ war von Anfang an direkt sehr detailliert und bildlich geschrieben. Es hat mich förmlich auf die Straßen von London im 19 Jahrhundert katapultiert, welches im Dreck und Krankheit versinkt. Hierbei unterstützend waren die unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten, denn die Kapitel waren mal aus der Sicht der jungen Nora, mal aus der Sicht des Dr. Croft oder von Dr. Gibson geschrieben. Hierdurch konnte ich als Leserin einen umfassenden Eindruck von London, den Protagonisten selbst und den gesellschaftlichen Regeln gewinnen. Dr. Croft hat mir sehr gefallen. Er ist absolut chaotisch und in jeder Ecke des Hauses liegen Knochenfragmente, eingelegte menschliche Gliedmaßen oder ein Schädel im Bücherregal. Es war teilweise so absurd, dass ich doch schmunzeln musste. Dennoch habe ich mich sofort wohl gefühlt im Haus des chaotischen, aber klugen Arztes. Croft ist fachlich mehr als kompetent und lässt Nora in eine ganz neue Welt eintauchen. Nora lernt, dass es mehr gibt als nur Handarbeiten, Spazierengehen und höfliche Konversationen. Sie strebt förmlich nach mehr! Nora gelingt es sich über gesellschaftliche Normen hinwegzusetzen und lässt sich aufgrund ihres Geschlechtes nicht einschränken. Auch nicht durch Dr. Gibson, der das Verhalten von Nora für einen Skandal hält. Doch neben all den Widersprüchen entwickelt sich zwischen Blut, Leichen und medizinischen Eingriffen eine kleine Liebelei zwischen dem pflichtbewussten Dr. Gibson und der aufstrebenden Nora eine Liebelei. Als Leserin habe ich mehr als mitgefühlt und sehr gehofft, dass sie den Frauen dieser Zeit die Wissenschaft zugänglich macht. Das Buch hat mich sehr fasziniert und in den Bann gezogen. Ich habe es kaum aus der Hand gelegt und kann es wirklich jedem ans Herz legen. 4 von 5 Sternen!

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Im Jahr 1832 ist die gesamte Londoner Familie Beady an Cholera erkrankt. Die kleine Eleanor (genannt Nora) überlebt als einzige mit knapper Not und wird im Haus des Arztes Dr. Horace Croft gesund gepflegt. Seine Haushälterin Mrs. Phipps setzt sich dafür ein, dass das Mädchen bei ihnen aufwachsen darf und somit ein Zuhause bekommt. 13 Jahre später, im Jahr 1845, ist Nora für den Arzt bereits unentbehrlich geworden: Sie fertigt anatomische Skizzen an, schreibt seine Aufzeichnungen ab, liest medizinische Fachliteratur und assistiert Horace Croft sogar bei Operationen. Da diese Arbeit im streng moralisch geprägten, prüden und sexualfeindlichen Viktorianischen Zeitalter für Frauen jedoch strikt verboten ist, muss ihre Tätigkeit geheim halten werden. Die Situation wird besonders heikel, als ihr Ziehvater den jungen Arzt Daniel Gibson einstellt und der Praxis- sowie Operationsraum für sie tabu sind. Nora leidet: Zu groß sind ihr Wissensdurst und Forscherdrang, die Rolle einer gesitteten jungen Dame, die sich mit Handarbeiten beschäftigt und höflich-belanglose Konversation betreibt, liegt ihr dagegen überhaupt nicht. Daher schleicht sie sich schließlich nachts heimlich in den Operationssaal, greift zum Skalpell und untersucht Leichen, wie sie es schon so oft getan hat. Als Daniel Gibson sie dort überrascht, ist er entsetzt, weiß nicht, wie er mit dieser Entdeckung umgehen soll. Resümee: Audrey Blake ist das Pseudonym von Regina Sirois und Jaima Fixsen, die sich bei einem Schreibwettbewerb kennengelernt und angefreundet haben. Erstere hatte sich bereits intensiv mit der Geschichte der Medizin befasst und konnte auch ihre Freundin dafür begeistern. Nach weiteren intensiven Recherchen beschlossen sie schließlich, ein Buch über den Zustand der Heilkunde um 1840 und die Entwicklung in den Folgejahren zu schreiben. Eine starke Frau sollte die zentrale Rolle spielen. Waren Frauen im 18. Jahrhundert oft als Heilerinnen und Hebammen tätig, wurden sie ab Beginn des 19 Jahrhunderts immer mehr von Ärzten verdrängt, die eine Lizenz zur Ausübung ihrer Tätigkeit erworben hatten. Frauen mit dem Inter-esse, Wissensdurst und Können der Protagonistin Nora waren gezwungen, dies geheimzuhalten, um nicht sanktioniert und gesellschaftlich geächtet zu werden - es schickte sich nicht für das weibliche Geschlecht, an fremden Körpern zu forschen, Patienten entblößt zu sehen oder sie gar zu operieren. Eine Lizenz zu bekommen, war ebenso undenkbar wie ihr Wissen öffentlich preiszugeben. Einige tarnten sich mit männlichen Namen oder wanderten ins diesbezüglich fortschrittlichere Ausland aus, wie es zum Schluss auch Nora tut. Vor diesem Hintergrund ist die Handlung ebenso interessant wie spannend, bis hin zur Dramatik. Der Leser erlebt Untersuchungen an Leichen am Sezier-tisch, Operationen und Experimente z.B. mit Äther als Beobachter hautnah, detailliert und realistisch mit – allzu zart besaitet darf man nicht sein. Spannung wird auch dadurch erzeugt, dass man anfangs nicht weiß, wie der schockierte Daniel Gibson auf seine Entdeckung reagieren wird, dass Nora ihm im Grunde bereits ebenbürtig- teilweise sogar überlegen - und nicht bereit ist, ihre Tätigkeiten aufzugeben. Darüber hinaus droht der Erzfeind der Dres. Croft und Gibson, der intrigante Klinikleiter Dr. Vikery, zur immer größer werdenden Gefahr für die beiden Ärzte und schließlich auch für Nora zu werden. Als unberechenbar, da labil in Bezug auf seine Loyalität, erweist sich sich Daniel Gibsons Freund Harry, der mit ihm in der gleichen Klinik arbeitet und im Hause Croft oft zu Gast ist. Es schadet nicht, wenn der Leser medizinisch ein wenig bewandert ist, dann es tauchen sehr viele medizinische Fachbegriffe auf, die leider nicht erklärt werden und zum Teil wirklich nicht als Allgemeinwissen vorausgesetzt werden können (genannt seien hier beispielhaft Mesmerismus, Kauterisieren, Koprostase). Ein Glossar wäre hier für viele sicher hilfreich und würde den Lesegenuss noch erhöhen. Fazit: Ich hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird, denn ich bin gespannt, wie Noras beruflicher und privater Lebensweg weiter verlaufen wird.

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Wenn man trotz aller Widerstände zu seiner Überzeugung steht, dann werden Träume wahr.“ • Ihr Lieben dieses Buch hat mich tatsächlich von der ersten Seite an gepackt. • Besonders gefallen hat mit von Beginn an der scharfsinnige Schreibstil, der sich perfekt ins Thema einfügt. Vor allem auf den ersten Seiten war ich hin- und hergerissen, denn einerseits kamen mir fast die Tränen, andererseits musste ich bei manchen Sätzen schmunzeln. • Zu den Charakteren: Besonders gut kann ich mich in den männlichen Protagonisten Daniel einfühlen. Er entstammt einer gut situierten Familie und wird vom unkonventionellen, exzentrischen Haushalt seines neuen Arbeitgebers überrumpelt. Daniel ist emotional und feinfühlig, und es überrascht mich nicht, dass der Anblick von Nora am Seziertisch sein Weltbild ins Schwanken bringt. Er ist keineswegs perfekt, aber bemüht und nimmt sich vieles sehr zu Herzen. • Eleonor (Nora) hingegen hat gelernt, ihre Gefühle zu dosieren. Sie ist stark, weiß, was sie will und lässt sich nicht einschüchtern. Gerade als ich während des Lesens dachte, dass es Zeit für mehr Spannung wird, kam die Geschichte zu einem entscheidenden Schlüsselmoment, der mich fesselte. Langweilig wurde es mir also nicht. • Die enthaltene Liebesgeschichte ist recht subtil, aber gerade weil die Annäherung zaghaft ist, finde ich sie überaus romantisch. Am Ende war ich gespannt auf Noras Entscheidung und hätte nicht damit gerechnet, dass es so ausgeht. • Fazit: Meiner Meinung nach ein schönes Ende für ein Buch. Die Geschichte enthält einiges an Medizin der damaligen Zeit. Man merkt, dass sehr gut recherchiert wurde und die Autorinnen mit Herzblut bei der Sachen waren. Ich habe das Buch wahnsinnig gerne gelesen.

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Ein absolutes Lesehighlight! London 1845. Nora Beady ist durch die Cholera schon jung eine Waise geworden und ist bei dem exzentrischen Chirurgen Horace Croft aufgewachsen. Während andere junge Frauen Näharbeiten und Hausarbeit lernen, steht Nora am Operationstisch und assistiert Dr. Croft. Es wird erst problematisch als Croft den jungen Arzt Daniel Gibson einstellt, da es Frauen nicht erlaubt ist Medizin zu studieren oder auszuführen und ihnen droht das Gefängnis oder das Irrenhaus. Ihr Geheimnis wird jedoch gelüftet als Daniel sie nachts am Seziertisch erwischt. Er ist entsetzt und zugleich voller Bewunderung. Jedoch kann Nora ihre Tätigkeit nicht lange geheim halten. Ein mitreißender historischer Roman. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und sehr sympatisch. Croft mit seiner speziellen Art wirkt fachlich mehr als kompetent, während er versucht die Medizin voranzutreiben und trotz der Gefahr des Verrufes ermöglicht er Nora ein ganz neues Leben. Sie ist eine starke Persönlichkeit und lässt sich von nichts unterkriegen. Sie steht für die Frauen, die versuchen sich in der Männerwelt zu behaupten und als Leser fühlt man total mit ihr mit und wünscht sich, dass sie als Pionierin die Wissenschaft den Frauen zugänglich machen kann. Der Plot ist authentisch und medizinisch akkurat, und das wird auch durch die Nachworte der Autorinnen und ihrer Interviews über die Entstehung des Buches bestätigt. Die Geschichte konnte mich von der ersten Seite fesseln und ich war so angetan von den Charakteren, dass es immer schwierig war das Buch aus der Hand zu legen. Eine absolute Leseempfehlung!

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𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠: ✨Audrey Blake hat mit ihrem Roman "Die Chirurgin von London" einen fesselnden historischen Roman geschaffen, der uns in die Welt des 19. Jahrhunderts entführt. Die Geschichte um Nora Beady, die ihre Leidenschaft für die Medizin entdeckt und sich als Frau in einer männlich geprägten Welt behaupten muss, ist spannend und inspirierend zugleich. ✨Besonders gut gefallen hat mir der detailreiche Einblick in die Welt der Medizin und des Sezierens im 19. Jahrhundert. Wir werden Teil der skurrilen Welt des Dr. Horace Croft und erlebt hautnah mit, wie Nora ihr Skalpell schwingt und dabei von Daniel Gibson überrascht wird. Die Beziehung zwischen Nora und Daniel ist authentisch und vielschichtig, da sich die beiden in einer Zeit befinden, in der die Rolle der Frau stark eingeschränkt wird. ✨Die Figuren sind gut ausgearbeitet und die Handlung ist schlüssig aufgebaut. Audrey Blake schafft es, uns die historischen Ereignisse und gesellschaftlichen Entwicklungen der damaligen Zeit auf unterhaltsame Weise näherzubringen. ✨Mir haben die verschiedenen Diskussionen zwischen den verschiedenen Figuren sehr gut gefallen. Zudem ist die zarte Liebesgeschichte noch ein netter Zusatz in der Geschichte. ✨ Mir hat das Nachwort sehr gut gefallen, darin wurden noch einige Interessante Fakten erklärt. Außerdem finde ich es interessant, dass Audrey Blake ein Pseudonym für zwei Autorinnen ist. ✨ Einen halben Stern ziehe ich ab, weil es meines Erachtens nach manchmal ein paar Längen gab, die man hätte kürzen bzw. interessanter gestalten können. 𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: Das Buch ist empfehlenswert für Fans von historischen Romanen, denn es erzählt die faszinierende Geschichte einer außergewöhnlichen Frau, die sich den Sitten ihrer Zeit widersetzt und ihren Traum lebt. Mich hat es sehr gut unterhalten 😊. 4,5/5🌟

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Nora Beady zeigte schon als Kind ihren Kampfgeist. Als einzige Überlebende einer Familie, die an der Chlolera starb, lebt sie seitdem im Haushalt des eigensinnigen Chirurgen Dr. Horace Croft. Er ist auf seinem Gebiet eine Koryphäe, jeder Medizinstudent wäre dankbar, von ihm zu lernen. Obwohl es Frauen weder erlaubt ist Medizin zu studieren, noch auszuüben, hat es sich über die Jahre ergeben, dass Nora Dr. Croft immer mehr zur Hand gegangen ist, anatomische Skizzen gefertigt hat und ihm auch des Öfteren assistiert. Beiden liegt sehr viel an der Forschung, so stehen sie immer wieder nachts gemeinsam im hauseigenen Operationssaal und sezieren Leichen. Niemand weiß, was hinter den verschlossenen Türen vor sich geht. Bis Dr. Croft den jungen Arzt Daniel Gibson als Gehilfen einstellt. Es ist nicht mein erstes Buch, in dem eine junge Frau Mitte des 19. Jahrhunderts für die Medizin brennt, doch ich finde es immer wieder spannend, den leidenschaftlichen Wunsch als Leserin zu begleiten. Nora ist fleißig, wissbegierig und absolut keines von den zartbesaiteten Wesen, die man unter einer jungen Frau versteht. Sie legt keinen Wert auf feine Kleider, weiß jedoch sich tadellos in Anwesenheit von Gästen zu benehmen. Dr. Croft ist ein grober Kauz, hat jedoch das Herz am rechten Fleck. Für ihn ist es absolut natürlich, Nora zu unterrichten und mit ihr gemeinsam zu praktizieren. Er sieht in ihr nicht die junge Frau, sondern eine gleichberechtigte Kollegin. Die Haushälterin Mrs. Phipps rundet den Hausstand ab, sie liebt Nora abgöttisch, seit Dr. Croft sie mitgebracht hat. Mir hat es unwahrscheinlich gefallen, wie sehr das eingeschworene Leben der drei aufgewirbelt wurde, als Daniel Gibson eingezogen ist. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er von Noras Leidenschaft erfuhr. Er ist absolut empört, schweigt jedoch, weil er die begehrte Stelle nicht verlieren möchte. Bei Daniels Charakter fehlte mir ein wenig der Tiefgang, die Tatsache dass er verlobt war schien für mich völlig unnötig in die Geschichte eingebaut. Sein Freund Harry war mir gleich sympathisch, vermutlich weil er positiver auf Noras Handeln reagierte. Das Ende war mir ein wenig zu abrupt. Es war klar, dass etwas geschehen musste, was die Zukunft von Nora betrifft, es kam mir jedoch zu kurz und ich hätte gerne noch das ein oder andere erfahren. Bisher entzieht sich meiner Kenntnis, ob es eine Fortsetzung geben wird, dann könnte ich es ein wenig nachvollziehen. Im Gesamten hat mir das Buch sehr gut gefallen, eine runde spannende und interessante Geschichte. Gerne vergebe ich 4 Sterne und spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Mein Fazit: Eine spannende Geschichte über eine junge Frau die mit Herz und Verstand für die Chirurgie brennt. Wie kann man einem Menschen mit solch brillantem Wissen das Studium verwehren, nur weil er von weiblichem Geschlecht ist. Das Buch ist absolut perfekt recherchiert, jede anatomische Szene empfand ich als authentisch und höchst interessant. Auch das Experimentieren mit der Neuentdeckung Äther fand ich absolut gelungen.

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London 1845 Nora Bready wächst nach dem frühen Tod ihrer Eltern im Hause des exzentrischen Chirurgen Horace Croft auf. Während andere jungen Damen sich mit Handarbeiten oder höflicher Konversationen beschäftigen, assistiert Nora Dr. Croft bei seinen Operationen und fertigt für ihn anatomische Zeichnungen an. Aber als Dr. Croft den jungen Arzt Daniel Gibson einstellt, muss Nora ihr Wissen vor ihm verbergen. Aber diese Rolle als anständige Dame, gefällt ihr ganz und gar nicht. Und so greift sie eines Nachts erneut zum Skalpell und wird dabei prompt von Dr.Gibson am Seziertisch erwischt. Daniel schwankt zwischen Entsetzen und heimlicher Bewunderung….. Ich bin begeistert von diesem spannenden Buch, welches ich weniger Tage durchgelesen habe. Dieses Buch handelt von einer starken Heldin, die trotz Widerstand ihren eigenen Weg geht. Nora, die Hauptprotagonistin ist mutig, aufgeschlossen und weiß, was sie will. Sie passt perfekt in die Geschichte. Dr. Croft ist ein merkwürdiger und vielleicht schon etwas vergesslicher Chirurg, der oftmals seine Gefühle und Emotionen nicht so gut ausdrücken kann, jedoch konnte ich es spüren, was hinter seiner rauen Oberfläche steckt und so konnte er mich oft mit seinen Handlungen berühren. Aber auch die Haushälterin, die oft auf Etikette gedacht ist, verschmitzt und gutherzig ist, und konnte mich begeistern und brachte mich einige Male zum schmunzeln. Es ist nicht nur eine Geschichte über eine starke Frau, sondern viel konnte ich über die Chirurgie um 1850 im Buch lesen. Was ich sehr sehr interessant fand. Und in dieser Zeit durften Frauen keine Medizin ausüben, was diese Geschichte noch spannender macht. Detailgetreu werden auch Obduktionen und Operationen beschrieben, als stünde man als Assistentin dabei. Deswegen sollte der Leser nicht zu zart besaitet sein. Die Entwicklung des Buches mit einigen nicht vorhersehbaren Wendungen und die historische Medizin fand ich wahnsinnig spannend. Der Schreibstil ist flüssig und locker, mir fehlte es jedoch an einigen Stellen an ein wenig mehr Spannung. Am Ende jedoch wurde es nochmal sehr emotional. Das viktorianische London passt perfekt zur Geschichte. Ich hatte mit der Chirurgin von London unterhaltsame Lesestunden und mich hat dieses Buch über eine wissenschaftliche interessanten Frau begeistert. Von mir gibt es 4/5⭐️ und eine Leseempfehlung, für alle die, die historische Romane mit einer Prise zarter Romantik und super unterschiedlichen Charakteren.

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