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Rezensionen zu
Die Diplomatenallee

Annette Wieners

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Die Diplomatenallee

Von: KvdP

07.08.2022

Hm, dieses Buch ist schon schwere Kost. Und um ehrlich zu sein, bin ich nicht richtig warm geworden damit. Es waren so viele verschiedene Personen darin, dass ich den Überblick verloren habe und auch nicht mehr wusste, wer gehört zu wem. Ich glaube, ich würde es nicht noch einmal lesen.

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Über eine spannende Zeit an einem spannenden Ort schreibt Annette Wieners in ihrem neuen Roman. Die Autorin, Journalistin und Moderatorin beim WDR, habe ich schätzen gelernt durch ihre Kriminalromane um eine ehemalige Kriminalbeamtin, die hochspannend und sehr gut geschrieben sind. Hier würde ich mir unbedingt weitere Bände wünschen. Der neue Roman spielt im Jahr 1974, ein politisch sehr dynamisches Jahr, vor allem in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn. Wurde doch in diesem Jahr die Ständige Vertretung der DDR dort eröffnet und scheiterte der damalige Kanzler Willy Brandt an der Spionagetätigkeit von Günther Guillaume. Zu dieser Zeit führt Heike zusammen mit ihrem Mann Peter ein Schreibwarengeschäft, ganz in der Nähe von Bundestag und den Ministerien. Das führt dazu, dass viele hochrangige Politiker sich die Klinke des Ladens in die Hand geben. Heike ist eine sehr zurückgezogen lebende junge Frau. Sie hat Graphologie studiert und war dort bereits vor dem Abschluss ihres Studiums sehr erfolgreich. Dann jedoch geschah Schreckliches, ausgelöst durch ein von Heike erstelltes Schriftgutachten. Danach hat sie der Wissenschaft entsagt, nie wieder Schriften studiert, geschweige denn interpretiert. Seither sind viele Jahre vergangen. Doch eines Tage tritt ihr damaliger Professor wieder in ihr Leben und fordert sie auf, wieder Gutachten über Schriften zu erstellen. Der Mann erpresst sie mit dem Schicksal ihres seit Jahren verschwundenen Bruders, für die DDR solche Gutachten zu machen, was wiederum im Zusammenhang steht mit der Eröffnung der Ständigen Vertretung, die unmittelbar bevorsteht. Heike, die nicht nur ihren Bruder retten, sondern auch ihren Mann und ihre beiden kleinen Kinder schützen will, lässt sich darauf ein und tritt damit dramatische Ereignisse los. Einerseits mag ich solche Romane, die sich um tatsächliche historische Begebenheiten ranken, in denen vielleicht sogar historische Persönlichkeiten auftreten. Solche Handlungen sind in der Regel spannend und interessant. Andererseits, und das ist für mich auch das Problem beim vorliegenden Buch, (ver)führt es dazu, viele unrealistische Begebenheiten einzubauen in den Handlungsablauf. Und man läuft Gefahr, zu viel theoretische Informationen in den Roman einfließen zu lassen, was dann die Spannung wieder bremst. Oder, wie es leider bei diesem Roman in meinen Augen der Fall ist, die erfundenen Figuren sind zu flach, zu plakativ, zu überfrachtet. Hier gelang es der Autorin jedenfalls nicht, in mir Empathie für Heike und ihr Problem zu entfachen, zu erreichen, dass ich mit den Figuren mitleide, mitfühle. Der Schreibstil war mir dafür schlicht zu schlicht, die Gefühlswelt der Protagonistin wurde mir nicht so vermittelt, dass ich sie mir gut vorstellen, sie nachempfinden konnte. Auch waren viele der Reaktionen der Beteiligten für mich nicht wirklich schlüssig, manchmal gar zu unwahrscheinlich. Ein Aspekt allerdings wurde gut transportiert, bildhaft geschildert und weckte in der Tat Mitleid in der Leserin. Das waren die Schilderungen von Heikes Kindheit und ihren Erlebnissen und Erfahrungen mit ihrem despotischen Vater. Hier gelang es Annette Wieners sehr gut, die Gefühle des Kindes und die Erinnerungen der erwachsenen Frau in Worte und Bilder zu fassen. Alles in allem ist mein Fazit etwas ambivalent. Vielleicht gelingen dieser Autorin Krimis einfach besser? Annette Wieners – Die Diplomatenallee Blanvalet, März 2022 Gebundene Ausgabe, 448 Seiten, 22,00 €

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Die versteckte Seite der Hausfrau

Von: Melanie

10.04.2022

Von Beginn an wird man in die Geschichte hineingezogen. Unbedingt möchte man wissen, was die kleine ruhige Mutter und Hausfrau Heike versteckt. Und wie sehr beeinflusst ihre Vergangenheit mit allen Verstecken und Verdrängen ihre Gegenwart. Ihre Geschichte ist in einem Teil der deutschen Geschichte verflochten. Spannend. Nachtrag: Zum letzten Viertel hin war es doch ein wenig viel und ich kämpfte mich durch das Ende.

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Ein Familienausflug in den Agentendschungel

Von: Schneeweißchen und Rosenrot

07.04.2022

Heike, jetzt verheiratet und Mutter zweier Kleinkinder, wurde einst von Professor Buttermann, seines Zeichens Experte für Graphologie, aus schwerer Kindheit gerettet und in die Geheimnisse der Handschriftenkunde eingeführt. Nach einem tragischen Zwischenfall im Institut, in den auch Heikes Bruder involviert ist, gibt sie ihre Karriere auf und zieht sich ganz ins Private zurück, wo sie mit ihrem Mann Peter einen Schreibwarenladen führt, der im Politikerviertel von Bonn gelegen ist. Solange bis sowohl der BND als auch die Stasi um Heikes überragende Fähigkeiten als Graphologin buhlen, geht es doch darum, dass die Ständige Vertretung der DDR in Bonn, die 1974 gegründet wird, ihre Mitarbeiter mit Hilfe ihrer Handschrift auf Loyalität überprüfen lassen will. Und der BND hat berechtigtes Interesse daran, mögliche Spion in den Reihen der StäV zu ermitteln. Heikes Familie und auch ihr Bruder werden zum Spielball der Machenschaften von Agenten. Und welche Rolle spielt dabei Professor Buttermann? Die historischen Hintergründe und auch das Bonner Lokalkolorit stellen für mich die lesens- bzw. liebenswerten Seiten des Romanes dar. Die Rolle der StäV und der Graphologie in der BRD der 70er Jahre sind – wie die Autorin im kurzen historischen Nachwort selbst schreibt – eher unbekanntes Terrain und damit sehr reizvoll als Romanhintergrund. Was für mich nicht so ganz passt und von daher bisweilen – unfreillig (?) - eine komische Wirkung erzielt, ist die Gestaltung der Figuren, die hier auf die harte Welt der Agenten trifft. Nehmen wir z. B. den Mann von Heike, Peter, auch von sich selbst als „Pipimädchen“ bezeichnet, der seine Familie beschützen will, in einen dubiosen Unfall einer Mitarbeiterin der StäV verwickelt wird und dann sogar in ein Handgemenge mit Schusswaffe, bis er sich schließlich zu seinem recht skurilen Freund Ilja zurückzieht. Auch Heike, ein durch ihre Kindheitserlebnisse traumatisierte Frau, die Angst vor ihrer eigenen Handschrift hat und sich nur nach Familiennormalität sehnt, will nicht recht zu der Frau passen, die als Doppelagentin agiert und zum Schluss bei nächtlichen Oberservationen im Eingang eines Parkhauses der Wohnblocks in der Pariser Straße, in der die Mitarbeiter der StäV Quartier genommen haben, fast ums Leben kommt. Die Agentenstunts in dieser Roman fügen sich nicht wirklich in das Geschehen. So war ich mir beim Leser oft unsicher, ob ich in einem Agententhriller gelandet bin oder in einer Persiflage – gewollt oder eben unfreiwillig.

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Heike für ein ruhiges Familienleben in Bonn, bis mit dem Auftauchen ihres alten Uniprofessors ihr Leben durcheinandergewirbelt wird. Alte Erinnerungen an ihre Zeit zu ihrer Studienzeit in der Graphologie kommen hoch - während ihr Professor sie in den Aufbau der ständigen Vertretung der DDR in Bonn mitreinzieht . Das Ganze geschieht Heike eher unfreiwillig, da sie eigentlich mit der Graphologie nie wieder etwas zu tun haben wollte. Zudem weiß sie nie, wem sie wie weit trauen kann. Die Autorin hat einen sehr detaillreichen und gefühlsbetonten Schreibstil, der einen eintauchen lässt in die Geschichte. Insbesondere die verschiedenen Örtlichkeiten werden sehr anschaulich beschrieben. Jedoch finde ich den Schreibfluss nicht wirklich gelungen, da es sehr lange dauert bis wirklich etwas passiert in dem Buch. Gerade der Vorfall zu Heikes Studienzeit kommt nur sehr bruchstückhaft nach und nach an das Licht. Ebenso plätschert die Geschichte in der Gegenwart auch eher mehr vor sich hin mit Perspektivwechsel zwischen Heike und ihrem Mann. Jedoch find ich die Thematik sehr interessant. Erstens wird die Graphologie, also das Wissen um das "Lesen" von Handschriften sehr detailliert beschrieben. Sehr spannend zu sehen ist wie hoch diese teilweise in der Vergangenheit geschätzt wurde, ob Anfangs noch in der BRD und später in der DDR. Zweitens finde ich es eine sehr interessante Zeitspanne, in welchem sich das Buch bewegt - 1960/70er Jahre in Bonn, im Ringen zwischen BND und Stasi und den konkreten Auswirkungen auf die darin involvierten Menschen. Insgesamt find ich das Buch mittelmäßig gut. Einerseits gewinnt man daraus sehr interessante (Geschichts-)kenntnisse, auf der anderen Seite find ich den Schreibfluss nicht wirklich gelungen, da es sich doch sehr lange zieht wenn auch sehr detailliert beschrieben wurde. Für Geschichts- und Graphologieinteressierte ein sehr gutes Buch, sonst jedoch etwas schwerer dranzubleiben.

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Heike hat für ihre dreißig Jahre eine bewegte Vergangenheit und studierte in Bonn Graphologie. Sie war an der Uni für ihre gestochen-scharfe Schrift bekannt. Seit Jahren arbeitet sie mittlerweile mit ihrem Mann im eigenen Schreibwarenladen, nahe der „Diplomatenallee“ in der Bundeshauptstadt. Der Roman spielt in den 1960- und -70er Jahren. Graphologie war bei der Stasi eine anerkannte Methode, um viel über die Schreibenden herauszubekommen. Man war sich sicher, dass daraus zu erkennen sei, was jemand fühlt, wie sich jemand verhält und vieles mehr. Anfang der 1970-er Jahre zogen die ersten Diplomaten der DDR mit ihren Familien nach Bonn. Und Heikes ehemaliger Professor möchte sie sozusagen für bestimmte, graphologische Zwecke einspannen. Denn obwohl sie keinen Abschluss hat, war sie die bisher Beste ihres Faches in der BRD. Mit dem Roman tat ich mich schwer. Diese Zeit und auch dieses Thema interessieren mich zwar sehr, aber den Schreibstil fand ich arg gewöhnungsbedürftig. Heike und ihr Schreibwarenladen, in dem sie extra aus der DDR Papier bezieht, weil deren Schulkinder offiziell kein westliches nutzen durften, sowie der Hang möglichst viel Graphologisches mit einzuflechten. Weitschweifig, nur teilweise interessant. Der eigentliche, historische Kern wurde zur gefühlten Rahmenhandlung während Heikes Berufs- und Privatleben dominierten. Und das wirkte auf mich ziemlich weitschweifig. Ich hätte es lieber anders herum gehabt. Das Buch ist gebunden und hat auch ein Lesebändchen. Die Seiten sind aus relativ festem Papier, das Ganze ist hochwertig. Wobei es mit gut 345 Romanseiten ziemlich dick ist, sich jedoch schnell durchlesen lässt, da sowohl die Schrift als auch der Zeilenabstand vergleichsweise groß angelegt wurden. Zwar kein Großdruck, aber äußerst augenfreundlich.

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Ausflug in die Vergangenheit von Bonn

Von: rezensions_exemplar

02.04.2022

Heike führt ein ganz normales Leben mit ihrer Familie. Sie führt den Schreibwarenladen ihres Vaters weiter, hat zwei Kinder und ist glücklich verheiratet. Mit ihrer Schwiegermutter hakt es manchmal, aber im Großen und Ganzen ist alles in Ordnung. Dass Heike eine weniger schöne Vergangenheit hat, kommt erst nach und nach zutage und auch ihr Mann weiß nicht alles, was damals passierte. Damals, als Heike noch Studentin am Institut für Graphologie in Bonn war. Ihr Mentor Erik Buttermann lehrt dort immer noch und sucht überraschenderweise wieder Kontakt zu Heike. Obwohl sie eigentlich mit der Vergangenheit abgeschlossen hat, fühlt sie sich verpflichtet, Erik zu antworten und auf seine Forderungen einzugehen. Allerdings hat die Bitte einen Haken und reißt Heike und ihre Familie jäh aus dem gewohnten Alltag. Das Buch hat mir ganz gut gefallen, allerdings zieht es sich an einigen sehr und die Ausführungen der Autorin sind etwas langatmig und anstrengend zu lesen. Der Schreibstil ist insgesamt flüssig und leicht lesbar. Inhaltlich ist die Erzählung sehr spannend. Man bekommt ein Bild vom Bonn der 1960er und 1970er Jahre. Viele Orte werden so gut beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst auf der Diplomatenallee, im Schreibwarenladen oder am Rheinufer zu stehen. Ebenso konnte ich viele Orte wahrheitsgetreu wieder erkennen nach meiner eigenen Studienzeit in Bonn. Das historische Hintergrundwissen ist gut recherchiert und immer in den richtigen Kontext gesetzt. Nicht immer nachvollziehen konnte ich die Handlungen von Heike und auch ihrem Mann. Manchmal hätte ich beide am liebsten geschüttelt und gefragt, was denn mit ihnen nicht stimmt. Gerade auch der Kinder wegen konnte ich das Verhalten nicht immer verstehen. Andererseits habe ich die Zeit des "eisernen Vorhangs" selbst nicht erlebt und kann mir auch an der Stelle kein Urteil erlauben. Insgesamt ein schönes, unterhaltsames Buch, was an manchen Stellen etwas kürzer hätte ausgeführt werden könne, aber dennoch schöne Lesestunden bietet. Besonders zu empfehlen für historisch interessierte Leser und Fans von Agenten-Romanen.

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Geschichte ist in Deutschland in der damaligen Hauptstadt Bonn der BRD, um 1974, angesiedelt. Finde die Begabung der Hauptfigur, im Entschlüsseln von Handschriften mittels Graphologie, welche in der Geschichte im Mittelpunkt steht, nicht so interessant, und das im Mittelpunkt, mehr die Gefühlswelt der handelnden Personen, als der bestehende Konflikt zwischen Ost- und Westdeutschland steht. Da ich selber in dieser Zeit aufgewachsen bin, habe ich von der Geschichte mehr erwartet.

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